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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadt kauft Flächen in Schinkel und Hellern
Zwischenüberschrift:
19 Hektar für Baulandentwicklung – Größter Grundstückserwerb seit Jahren
Artikel:
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Originaltext:
Etwa 19 Hektar Fläche will die Verwaltung in den Stadtteilen Schinkel und Hellern erwerben. Der Deal wurde im Kontext der Maisitzung des Rates bekannt, der im nicht öffentlichen Teil seinen Segen für den Kauf der Grundstücke gegeben hat.

Osnabrück. Die größte Fläche auf dem Einkaufszettel umfasst 16 Hektar und liegt in Schinkel zwischen Friedensweg, Belmer Straße, Weitkampweg und A 33. Dem Kauf dieses Areals hat der Rat in nicht öffentlicher Sitzung ebenso zugestimmt wie dem Wunsch der Verwaltung, Kaufverträge über weitere etwa 2, 4 Hektar Fläche in Hellern abschließen zu dürfen. Zum Vergleich: Das Gebiet der ehemaligen Landwehrkaserne, auf dem derzeit die ersten Häuser entstehen, hat eine Größe von 37 Hektar.

Zwar reichen die jetzt zur Diskussion stehenden Flächen in ihrer Größenordnung nicht an die des Landwehrviertels heran, in Anbetracht der Tatsache, dass freie Flächen innerhalb der Stadtgrenzen nur noch begrenzt zur Verfügung stehen, sind die 19 Hektar aber auch schon ein ordentlicher Schluck aus der Pulle.

Die bislang überwiegend landwirtschaftlich genutzte Fläche in Schinkel passt in den vom Rat verabschiedeten Zehn-Punkte-Plan von CDU, BOB und FDP zur Wohnbauoffensive 2020, der in Punkt vier den Ankauf von Bauernhöfen und deren landwirtschaftlichen Flächen vorsieht. Derer aber gibt es so viele nicht mehr in den Stadtgrenzen. Das Gehöft in Schinkel ist eines davon. Der von der Verwaltung eingerichtete Lenkungskreis Bauflächenentwicklung Wohnen und Gewerbe 2020 sieht in der Fläche östlich des Schinkeler Friedhofs Potenzial für zusätzliche Wohnbauflächen.

Wann und in welchem Umfang die nun von der Stadt für insgesamt 3, 95 Millionen Euro erworbenen Flächen (inkl. Maklerkosten und Nebenkosten) sich als Bauland entwickeln lassen, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch unklar. Gleichwohl bietet die Fläche nach Einschätzung der Verwaltung die Möglichkeit, hier auf einem großen zusammenhängenden Areal eine Baulandentwicklung in Schwung zu bringen.

Bei dem nach wie vor überschaubaren Gesamtangebot an freien Flächen ist der Erwerb dieses Gebietes im Schinkel ein weiterer Schritt in der städtebaulichen Entwicklung und vor allem auf dem Weg zum strategischen Ziel der Stadt, bis 2020 3000 neue Wohneinheiten zu schaffen.

Das gilt gleichermaßen für eine Fläche in Hellern mit einer Größe von etwa 1, 8 Hektar, die sich in Bauland und Kompensationsflächen aufteilt. Hier ist der Kaufvertrag zwar noch nicht unterzeichnet aber per Ratsbeschluss nun auf den Weg gebracht. Die Kosten für diese Fläche belaufen sich in Summe auf etwa 1, 1 Millionen Euro, zahlbar, wenn der noch zu erstellende Bebauungsplan rechtskräftig wird.

Für dieses Areal hat die Verwaltung bereits ein städtebauliches Konzept erstellt, das überwiegend Reihen- und Doppelhäuser vorsieht. Der Kaufpreis bezieht einen Abschlag von 20 Prozent für etwa 30 Prozent des reinen Baulandes ein und entspricht so den Vorgaben, die der Rat für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum aufgestellt hat.

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Bildtext:
Diese Fläche in Schinkel hat die Stadt jetzt erworben.
Foto:
André Havergo

Kommentar
Chance für einen Neubeginn

Es ist löblich, dass Politik und Verwaltung die Baulandentwicklung durch den Kauf von Grundstücken wieder selbst in die Hand nehmen. Allerdings sollten sie die dadurch gewonnenen Einflussmöglichkeiten auf den Wohnungsbau nicht gleich wieder leichtfertig dahinschenken.

Der Kauf von Bauland im großen Stil stand in der jüngeren Vergangenheit aufgrund knapper Kassen nicht sehr weit oben auf der Agenda. Jetzt hat die Stadt mal wieder zugeschlagen und sich in Schinkel ein hübsches Fleckchen Erde gesichert. Mit Überweisung des Kaufpreises erwirbt sie aber nicht nur einige Hektar Fläche, sondern auch die Möglichkeit, Einfluss auf die Bebauung zu nehmen. Das kann sie selbstverständlich jederzeit durch einen Bebauungsplan, tief greifender aber wäre die Einflussnahme, wenn sie auch Bebauung und Vermarktung unter städtischer Kontrolle behielte. Dafür aber fehlt ihr das notwendige Instrumentarium. Eine Überantwortung an Dritte schränkt die Einflussmöglichkeiten ein. So schön sich der Zehn-Punkte-Plan von CDU, BOB und FDP auch anhört und so viele gute Absichten er auch erklärt, ihm fehlt die Bündelung der Kräfte unter einem Dach. Der Plan liest sich in großen Teilen wie der Aufgabenkatalog einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft. Warum also nicht gleich Nägel mit Köpfen machen und eine solche gründen?
Autor:
Dietmar Kröger


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