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1.
Erscheinungsdatum:
11.05.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Spielschiff ist abgewrackt
Sail away!
Zwischenüberschrift:
Hansekogge am Adolf-Reichwein-Platz in Osnabrück ist abgebaut
Artikel:
Originaltext:
Die
Hansekogge
auf
dem
Spielplatz
am
Adolf-
Reichwein-
Platz
ist
Geschichte:
Am
frühen
Mittwochmorgen
wurde
sie
innerhalb
kurzer
Zeit
abgerissen.
Osnabrück.
Punkt
6
Uhr
wurde
der
Spielplatz
abgesperrt,
zehn
Minuten
später
waren
schon
der
Mast
abgebrochen
und
die
Rutsche
abgetrennt,
weitere
zehn
Minuten
später
war
auch
schon
das
stilisierte
Osnabrücker
Rathaus
vom
Schiffskörper
abgetrennt.
Nun
sah
die
Hansekogge
aus
wie
ein
auf
einer
Sandbank
auf
Grund
gelaufenes
Wrack.
Mit
Bagger
und
Schaufeln
waren
rund
zehn
Mann
des
Osnabrücker
Servicebetriebs
(OSB)
vor
Ort.
„
Wir
haben
extra
so
früh
angefangen,
damit
es
nur
wenig
Publikumsverkehr
gibt
–
und
wir
auch
schnell
durch
sind″,
sagte
OSB-
Sprecherin
Katrin
Hofmann,
die
dem
Abbau
ebenfalls
beiwohnte.
Die
Maiwoche
ist
stets
eine
Zeit,
in
der
der
Spielplatz
sehr
gut
frequentiert
ist
–
zumal
dort
in
den
kommenden
Tagen
das
Kinderprogramm
des
Stadtfestes
stattfinden
wird.
„
Nicht
auszudenken,
wenn
sie
bricht
und
sich
Kinder
verletzen″,
so
Hofmann.
Also
habe
man
sich
beim
OSB
dazu
entschlossen,
die
Hansekogge
noch
kurz
vor
Beginn
der
Maiwoche
abzuwracken.
Zu
retten
gewesen
wäre
sie
nicht
mehr,
denn
nach
dem
Trennen
der
Baukörper
war
gut
der
Schwamm
zu
erkennen,
der
sich
im
Holz
des
Schiffes
breitgemacht
und
es
langsam
zerstört
hat.
„
Da
kann
man
nichts
mehr
machen.
Es
ist
alles
morsch
unter
der
Treppe
–
und
nur
eine
Frage
der
Zeit,
dass
sie
zusammenbricht″,
erklärte
Spielplatzkontrolleur
Martin
Grewe
mit
Blick
auf
das
faule
Holz.
Mit
einem
Bagger
wurde
erst
grob
Stück
für
Stück
das
Holz
zerdrückt
und
dann
in
einen
Container
verfrachtet.
Dann
mussten
die
18
Fundamente
aus
Zement,
quasi
die
Anker
des
Spielschiffes,
gefunden
und
aus
dem
sandigen
Boden
entfernt
werden.
Um
7.15
Uhr
war
die
Hansekogge
dann
Geschichte
–
Es
blieben
nur
Holzsplitter,
ein
paar
Nägel
–
und
eine
freie
Fläche.
Als
der
Platz
auch
von
den
Überresten
gereinigt
war,
wurde
er
gegen
Mittag
wieder
zum
Spielen
und
Toben
freigegeben,
„
Ob
die
Kinder
merken,
dass
hier
etwas
fehlt?
″,
fragte
sich
Hofmann.
„
Vielleicht,
aber
es
kommt
ja
bald
das
neue
Konstrukt″,
so
Spielplatzexperte
Grewe.
Am
28.
Mai
soll
der
Aufbau
der
neuen
Spielgeräte
beginnen.
Danach
wird
es
auch
neuen
Sand
geben,
kündigte
Grewe
an.
Und
was
bleibt
von
der
Hansekogge?
Wohl
nur
der
Name
für
den
Spielplatz,
Koggestrand,
sowie
die
Edelstahlrutsche,
die
demnächst
auf
einem
anderen
Spielgerät
angebracht
werden
soll.
Das
verschwammte
Holz
des
einst
so
stolzen
Schiffes
hingegen
wird
fachgerecht
entsorgt.
Bildtexte:
Punkt
6
Uhr
wurde
am
Mittwoch
der
Spielplatz
abgesperrt,
zehn
Minuten
später
war
auch
schon
der
Mast
abgebrochen.
Der
Rest
des
Schiffes
verschwand
im
Verlauf
einer
guten
Stunde.
Mitarbeiter
der
OSB
bauen
die
Hansekogge
am
Adolf-
Reichwein-
Platz
in
Osnabrück
ab.
Fotos:
Swaantje
Hehmann,
Corinna
Berghahn
Ach,
liebe
Hansekogge,
was
waren
das
noch
für
öde
Zeiten,
als
es
Dich
gar
nicht
gab.
Da
trafen
sich
auf
der
noch
grünen
Wiese
einzig
angeheiterte
Schüler
der
nahe
gelegenen
Schule,
die
ihren
Abschluss
oder
den
Ferienbeginn
begossen.
Ansonsten
war
hier
eine
trübe
Stimmung
wie
drei
Tage
Maiwochenwetter.
Klar
gab
es
den
Grünen
Jäger
bereits,
und
auch
andere
Lokalitäten
waren
schon
eröffnet.
Trotzdem:
Diesem
Platz
fehlte
etwas,
das
Generationen
verbindet.
2006
wurde
dann
alles
besser,
denn
dann
kamst
Du
und
belebtest
fast
zwölf
Jahre
lang
erst
den
Spielplatz
und
später
auch
noch
die
gesamte
Infrastruktur.
Der
Grund:
Der
in
Osnabrück
abgehaltene
Hansetag
verlangte
nach
einem
Werbeträger
mit
Mehrwert.
So
kam
man
auf
die
Idee,
Dich
bauen
zu
lassen.
Die
Kosten
dafür
–
je
zur
Hälfte
aus
dem
Etat
des
Hansetages
und
dem
städtischen
Eigenbetrieb
Grünflächen
und
Friedhöfe
getragen
–
wird
wohl
kein
noch
so
kritischer
Osnabrücker
grimmig
bemäkelt
haben.
Denn
von
Anfang
an
war
klar,
dass
Du
einmal
von
den
Kindern
der
Stadt
bespielt
werden
wirst,
wenn
anfangs
auch
noch
der
Plan
war,
Dich
nach
dem
Hansetag
auf
dem
Spielplatz
am
Carl-
Hermann-
Gosling-
Platz
im
Katharinenviertel
unterzubringen.
Sechs
Wochen
lang
baute
eine
Firma
für
Spielplatzeinrichtungen
an
Deinem
fast
drei
Meter
breiten
Holzkörper
und
dem
Nachbau
des
Osnabrücker
Rathauses.
Danach
ging
es
für
Dich
auf
große
Fahrt
durch
die
Innenstädte
von
Georgsmarienhütte,
Bramsche,
Rheine,
Lingen,
Bielefeld,
Münster
und
sogar
bis
ins
niederländische
Enschede.
Während
des
Hansetages
hast
Du
dann
die
Innenstadt
geziert.
Erinnert
man
sich
noch
an
den
Hansetag?
Vielleicht.
Aber
Du
warst
die
Jahre
über
dann
doch
präsenter.
Als
Dich
2015
Vandalen
beschmierten,
war
die
Empörung
groß.
Das
allein
zeigt,
wie
sehr
Du
den
Osnabrückern
seit
dem
September
2006
ans
Herz
gewachsen
bist.
Bei
Regen
und
knallender
Sonne
fand
man
in
Deinem
Innenraum
Schatten
und
Schutz,
und
wer
sich
irgendwann
traute,
die
große
Rutsche
herunterzurutschen,
hatte
einen
enormen
Entwicklungsschub
hinter
sich.
Dank
Dir
wurde
der
Platz
einer
der
schönsten
der
gesamten
Innenstadt.
Meine
Kinder
haben
auch
auf
Dir
klettern,
rutschen
und
entdecken
gelernt
–
und
wir
Eltern
konnten
in
Ruhe
dabeisitzen
und
ihnen
zuschauen.
Wir
waren
da
nicht
alleine:
Auch
wegen
Dir
wurde
der
Platz
zum
sogenannten
Eltern-
Bermudadreieck.
Es
ist
schade,
dass
Du
jetzt
abgewrackt
werden
musstest.
Es
ist
schade,
dass
es
an
Dir
nichts
mehr
zu
retten
gab.
Natürlich
wird
etwas
Neues
entstehen
–
und
die
Kinder
werden
auch
an
Deinen
Nachfolgern
gerne
spielen.
Trotzdem:
Vergessen
werde
ich
Dich
nie.
Denn
ein
„
richtiges″
Schiff
auf
einem
Sandstrand
–
welche
Stadt
hat(
te)
das
schon?
Wir
werden
Dich
vermissen,
alte
Hansekogge!
Autor:
Corinna Berghahn