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1.
Erscheinungsdatum:
09.05.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Tollkühne Jungs und rasende Kisten
Zwischenüberschrift:
Wie Fritz Wolf 10 000 Zuschauer zum Rennen an die Rheiner Landstraße lockte
Artikel:
Originaltext:
An
morgigen
Himmelfahrtstag
startet
auf
dem
Hauswörmannsweg
das
jährliche
Osnabrücker
Seifenkistenrennen,
das
vom
Gemeinschaftszentrum
Ziegenbrink
organisiert
wird.
Zu
den
ersten
Chronisten
des
Wettbewerbs
gehörte
seit
1950
der
Karikaturist
Fritz
Wolf.
Osnabrück.
„
Wer
ist
der
Schnellste?
″,
fragte
das
„
Neue
Tageblatt″
(NT)
am
2.
August
1950
und
kündigte
zugleich
an,
gemeinsam
mit
dem
Tickethandel
Universum-
Dienst
und
dem
ADAC
im
September
das
erste
Osnabrücker
Seifenkistenrennen
zu
organisieren
–
und
zwar
auf
der
Rheiner
Landstraße
zwischen
dem
Ausflugslokal
Bellevue
(gegenüber
vom
heutigen
Parkplatz
des
Heger
Friedhofs)
und
dem
Lotter
Kirchweg.
Gestartet
wurde
in
zwei
Altersklassen
für
acht-
bis
elfjährige
sowie
zwölf-
und
dreizehnjährige
Osnabrücker
Jungen.
Mädchen
waren
damals
hinter
den
Lenkseilen
nicht
vorgesehen.
„
Frischauf
also,
in
Vaters
Werkzeugkiste
gekramt,
auf
dem
Boden
und
im
Keller
nach
Rädern
und
Holz
gesucht,
das
Ölkännchen
bereitgestellt
und
fleißig
gehämmert
und
gesägt″,
versuchte
der
Autor
der
Ankündigung
die
jungen
Rennfahrer
zu
motivieren.
Sein
„
Beifahrer″
in
der
Berichterstattung
war
Fritz
Wolf,
der
seit
einem
Jahr
als
Illustrator
bei
der
„
Neuen
Tagespost″
arbeitete.
Er
zeichnete
drei
Jungen,
die
im
elterlichen
Holzschuppen
an
einer
Rennmaschine
mit
der
Nr.
1
werkeln.
An
dieser
Kiste
prangt
der
Schriftzug
„
Seife″,
der
an
die
Geschichte
der
selbst
gebauten
Vehikel
erinnert:
Ein
amerikanischer
Seifenhersteller
hatte
sie
populär
gemacht,
indem
er
Baupläne
auf
seine
Verpackungen
druckte.
Irgendwann
schwappte
der
Seifenkisten-
Trend
über
den
Atlantik
nach
Deutschland.
Die
potenziellen
Osnabrücker
Starter
sollten
Teilnahmescheine
vorlegen,
die
sie
aus
der
„
NT″
ausgeschnitten
hatten,
der
ADAC
überprüfte
die
Renntauglichkeit
der
Gefährte,
und
der
Universum-
Dienst
war
nicht
nur
für
die
praktische
Durchführung
verantwortlich,
sondern
beantwortete
auch
technische
Anfragen
und
lieferte
bei
Bedarf
genormte
Achsen
und
Räder.
Im
medialen
Countdown
erinnerte
Fritz
Wolf
an
das
bevorstehende
Rennen
mit
einer
weiteren
lustigen
Kisten-
Zeichnung.
Zu
sehen
sind
ein
Vater
mit
seinem
Sohn
„
Till″
und
eine
Reminiszenz
an
die
„
Henkelwerke″.
Trotz
der
feuchten
Witterung
erschienen
an
der
Rennstrecke
bis
zum
Nachmittag
des
10.
Septembers
unglaubliche
10
000
Zuschauer,
die
insgesamt
200
Startern
die
Daumen
drückten.
Durch
diesen
Erfolg
war
eine
Neuauflage
im
nächsten
Jahr
programmiert,
für
die
der
Zeichner
noch
öfter
zur
Feder
griff:
Die
Vorankündigungen
zeigen
einen
bastelwütigen
väterlichen
Helfer,
der
am
Telefon
sogar
seinen
„
blöden
Skatabend″
absagt,
einen
rennbegeisterten
Lümmel,
der
seinem
kleinen
Bruder
vorübergehend
die
Räder
des
Kinderwagens
klaut
oder
einen
ambitionierten
Großvater,
dem
der
Enkel
die
Rennteilnahme
ausreden
muss.
Allerdings
versucht
„
Opa″
in
der
nächsten
Folge
der
Karikaturenserie,
sich
dennoch
anzumelden,
um
„
außer
Konkurrenz″
zu
starten.
In
der
letzten
Szene
macht
ein
Herr
Papa
seinen
mit
drei
Seifenkisten
ausgerüsteten
Sprösslingen
gehörig
Dampf:
„…
wenn
ihr
morgen
ohne
Preis
nach
Hause
kommt,
gibt′s
Senge…″
1952
würdigte
Fritz
Wolf
das
dritte
Seifenkisten-
Rennen
nur
noch
in
seiner
samstags
erscheinenden
„
Kleinen
Osnabrücker
Wochenschau″:
Ein
junger
Starter
erklärt
in
einem
von
insgesamt
vier
zeichnerischen
Kommentaren
zum
Geschehen
der
Woche
angesichts
der
Olympischen
Spiele
von
Helsinki:
„
Nix
Olympia
–
Seifenkistenrennen,
mein
Lieber!
″
Die
Seifenkisten-
Illustrationen
der
frühen
1950er-
Jahre
beleuchten
eine
Facette
im
frühen
Schaffen
Fritz
Wolfs,
die
lange
vergessen
war
und
nun
von
dem
Medienwissenschaftler
Sebastian
Scholtysek
dank
intensiver
Recherchen
im
Zeitungsarchiv
wiederentdeckt
wurde:
Noch
ist
Wolfs
Meisterschaft
nicht
erblüht,
mit
wenigen
Strichen
komplexe
politische
Sachverhalte
augenzwinkernd
zu
pointieren.
Beeindruckend
ist
indes
seine
Freude
am
Bildwitz
und
seine
Gabe,
ein
Thema
aus
unterschiedlichsten
Perspektiven
mit
differenziertem
Humor
zu
beleuchten:
In
den
„
Bildern
aus
der
Provinz″
des
„
Stern″
sollte
er
diese
Fähigkeit
zu
seinem
überregional
geschätzten,
unverwechselbaren
Markenzeichen
vervollkommnen.
Fritz
Wolf
im
Spiegel
seiner
Karikaturen
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
anlässlich
seines
100.
Geburtstag
am
7.
Mai
eine
Karikaturen-
Serie.
Im
Diözesanmuseum
sind
noch
bis
zum
15.
Juli
in
der
Sonderausstellung
„
Er
war
ein
Osnabrücker!
″
Karikaturen
des
Altmeisters
zu
regionalen
Themen
zu
sehen
(darunter
auch
die
Seifenkisten-
Serie)
,
während
im
Stadtmuseum
Quakenbrück
gerade
die
Sonderausstellung
„
Fritz
Wolf
und
die
Musik″
eröffnet
wurde.
Darüber
hinaus
laufen
derzeit
die
Ausstellungen
„
Fritz
Wolf
und
die
Umwelt″
im
Museum
am
Schölerberg,
„
Fritz
Wolf
und
die
Kunst″
im
Kunstverein
Melle,
Engelgarten
31,
sowie
„
Fritz
Wolf
und
die
Kirche″
im
Ludwig-
Windthorst-
Haus
in
Holthausen-
Biene
bei
Lingen.
Das
Museum
Industriekultur
zeigt
im
Rahmen
seiner
Sonderausstellung
„
Prost!
″
über
die
Osnabrücker
Kneipenkultur
Wolf′sche
Bilderfindungen
rund
um
das
Thema
„
Bier″.
Infos
erteilt
die
Fritz-
Wolf-
Gesellschaft,
Telefon
01
76/
31
11
06
63,
oder
per
E-
Mail
an
post@
Fritz-
Wolf.de
Autor:
Hermann Queckenstedt
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