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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wer erwischt wird, muss zahlen
Zwischenüberschrift:
So mancher nutzt zwar einen Hundekotbeutel, wirft ihn dann aber in die Natur
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Erst kürzlich berichtete unsere Redaktion, dass es im Osnabrücker Stadtgebiet 192 Stationen gibt, an denen Hundebesitzer kostenlos Plastiktüten für Hundekot zu ziehen. Die Stationen werden gut angenommen: Der Kot landet im Beutel. Nur die Beutel, die landen oft im Wald oder am Wegesrand.

Mehrere Leser haben sich in der Sache an unsere Redaktion gewandt: Mehrfach hätten sie beim Spaziergehen Plastikbeutel am Wegesrand oder im Wald gefunden. Eine Leserin aus dem Stadtteil Hellern, die selbst seit Kurzem einen Hund hat, versteht dieses Verhalten nicht: Wenn man sich schon die Mühe macht, den Hundekot einzusammeln, dann kann man ihn doch anschließend auch in den Müll werfen″, sagt sie. Unter Würgen habe sie die fremden Kotbeutel aufgesammelt und schließlich selbst entsorgt.

Auch Stadtsprecher Sven Jürgensen hat sich bereits über arglos weggeworfene Hundekotbeutel geärgert und sich hierzu in nicht zitierbarer Form geäußert. Fest steht: Den Plastikbeutel einfach in die Landschaft zu pfeffern ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld bis zu 5000 Euro geahndet werden. Die Regelbuße betrage allerdings 55 Euro. Nur: Man muss den Hundehalter ja erst einmal auf frischer Tat ertappen″, sagt Jürgensen. Und wann komme es schon einmal dazu?

Das Hundekotbeutel-Problem ist übrigens kein Osnabrücker Phänomen: Bereits vor Jahren war ein Student in Hamburg so genervt von den Tüten, dass er für seine Masterarbeit Beweisfotos sammelte und eine Poop Bag Map″ für Hamburg erstellte, wie Spiegel Online berichtete. Auf dieser Karte konnten Bürger eintragen, wo sie wild entsorgte Kotbeutel gefunden haben die Resonanz war enorm.

Warum ist das so schwer? Wenn man sich schon überwunden hat, die Hinterlassenschaft seines Vierbeiners in eine Tüte zu schaufeln wieso kann man den Beutel nicht anschließend noch zum Mülleimer bringen?

Gisela Dorn arbeitet im Hundehotel in Venne, ihre Tochter Christina Dorn leitet eine Hundeschule. Ich habe lange in der Gartlage gewohnt und auch schon Hundekotbeutel liegen gesehen″, sagt sie. Doch der richtige Umgang mit Kot ist nicht Teil der Hundehalterprüfung, denn eigentlich sei das doch eine Selbstverständlichkeit –„ eine soziale Kompetenz, die man doch mit der Muttermilch aufsaugen sollte″, sagt sie.

Zumindest in der Dodesheide scheint es mit den Beuteln zu klappen: Hier wohnt Peter Ehlers von der Jägerschaft Osnabrück-Stadt. Wir haben hier lange keine Beutel gehabt″, sagt er, und am Ende habe es geklappt. Auch in der Dodesheide gibt es Dog Stations, und weggeworfene Beutel mit Inhalt″ seien ihm noch nicht aufgefallen weder am Wegesrand noch im Wald. Eher sehe er mal leere Beutel durch die Gegend fliegen.

Anderer Stadtteil, bekanntes Problem: Beutelsichtung im Stadtteil Schölerberg, in dem Wäldchen am Armenholz. Die Bemerkung eines Anwohners: Wie kann man nur so dämlich sein? Und: Wäre es da nicht besser, die Hunde direkt in den Wald machen zu lassen? Ganz ohne Plastikbeutel? Womöglich freue sich wenigstens der eine oder andere Käfer über das, was von Chappi übrig bleibe.

Bildtext:
192 Beutelspender für Hundehalter gibt es in Osnabrück.
Foto:
Thomas Achenbach
Autor:
coa


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