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1.
Erscheinungsdatum:
07.05.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Blindgängersuche im Staatsarchiv
Zwischenüberschrift:
Landwehrviertel: Beim Erkunden der Geschichte einen ungewöhnlichen Fund gemacht
Artikel:
Originaltext:
Im
Staatsarchiv
ist
der
pensionierte
Lehrer
Bernd
Kruse
auf
eine
Bombe
gestoßen.
Vielleicht
liegt
der
Blindgänger
noch
unter
der
Erde
des
Landwehrviertels.
Die
Stadt
will
dem
Verdacht
nachgehen.
Und
Kruse
hofft
auf
Zeitzeugen,
die
etwas
über
das
frühere
Kriegsgefangenenlager
Eversheide
sagen
können.
Osnabrück.
Die
Explosion
war
gewaltig,
als
der
Kampfmittelräumdienst
Mitte
Februar
eine
250-
Kilo-
Bombe
im
Landwehrviertel
sprengen
musste.
Aufgetürmte
Strohballen
und
Wassertanks
konnten
nicht
verhindern,
dass
Häuser
der
nahe
gelegenen
Strothesiedlung
beschädigt
wurden.
Es
ist
nicht
unwahrscheinlich,
dass
weitere
Blindgänger
auf
dem
früheren
Kasernengebiet
lauern.
Im
Auftrag
der
Stadt
wird
das
Gelände
systematisch
untersucht,
denn
schon
bald
soll
aus
der
Brache
das
größte
Baugebiet
Osnabrücks
werden.
Den
Menschen,
die
in
den
800
Wohnungen
leben
werden,
sollen
die
tödlichen
Hinterlassenschaften
des
Zweiten
Weltkrieges
nichts
anhaben
können.
161
Männer
starben
Als
die
Bomben
fielen,
war
die
spätere
Kaserne
ein
Kriegsgefangenenlager,
in
dem
jugoslawische
Offiziere
festgehalten
wurden.
Ringsherum
hatte
die
Wehrmacht
Flugabwehrstellungen
aufgebaut,
ein
klarer
Verstoß
gegen
die
Genfer
Konvention.
Am
6.
Dezember
1944
wurde
ein
großer
Teil
des
Lagers
bei
einem
alliierten
Bombenangriff
zerstört.
161
Männer
kamen
dabei
um,
die
meisten
starben
einen
grausamen
Feuertod.
Zum
Bunker
an
der
Landwehrstraße
hatten
die
Kriegsgefangenen
wie
immer
keinen
Zugang
bekommen.
Blindgänger
unsichtbar
Der
69-
jährige
Bernd
Kruse,
der
in
der
Nähe
wohnt,
forscht
nach
der
Vergangenheit
des
Lagers
Eversheide,
das
im
Nazi-
Jargon
Oflag
VIc
(nach
Offizierslager)
genannt
wurde.
Bei
seinen
Recherchen
im
Staatsarchiv
stieß
er
auf
eine
Karte,
die
offensichtlich
ein
jugoslawischer
Offizier
nach
dem
verheerenden
Luftangriff
vom
Lager
gezeichnet
hat.
Sie
stammt
aus
einem
Buch,
das
1962
in
London
veröffentlicht
wurde
(M.
Djordjevic:
Jzmedjucraog
i
crvenog
fasizma,
Osnabrickom
Logoru
1941–1945)
.
Auf
dem
Lageplan
ist
deutlich
zu
erkennen,
dass
ein
großer
Teil
der
Baracken
zerstört
wurde.
Markiert
sind
auch
die
Stellen,
an
denen
Bomben
explodierten
oder
–
in
einem
Fall
–
nicht
explodierten.
Bernd
Kruse
hat
den
Fachbereich
Bürger
und
Ordnung
der
Stadt
Osnabrück
über
seinen
Fund
informiert,
und
der
nimmt
die
Sache
sehr
ernst.
Jürgen
Wiethäuper,
zuständig
für
die
Beseitigung
der
Kriegsaltlasten,
ist
dankbar
für
solche
Hinweise.
Im
Auftrag
der
Stadt
wurden
schon
sämtliche
Luftbilder
ausgewertet,
die
von
den
Alliierten
jeweils
kurze
Zeit
nach
den
Bombenabwürfen
aufgenommen
wurden.
Viele
Blindgänger
sind
auf
den
Fotos
zum
Vorschein
gekommen
und
systematisch
entschärft
worden.
Aber
nicht
immer,
sagt
Wiethäuper,
wurden
solche
Bilder
angefertigt:
„
Manchmal
wurde
eine
Maschine
abgeschossen,
mal
war
schlechtes
Wetter.″
Und
wenn
fotografiert
wurde,
dann
verdeckten
oft
Trümmer,
Schlagschatten
oder
Bäume
die
verdächtigen
Löcher
im
Boden.
Aber
jeder
Mosaikstein
sei
wichtig.
Deshalb
werde
die
Stelle
auf
dem
Plan
aus
dem
Staatsarchiv
demnächst
genau
erkundet.
Momentan
gehe
das
nicht,
weil
Baumaterialien
darauf
lagerten.
Baugebiet
wird
sondiert
Unabhängig
von
Kruses
Hinweis
wird
demnächst
das
gesamte
Baugebiet
sondiert.
Bisher
beschränkte
sich
die
Suche
nach
Blindgängern
auf
die
Erschließungsschneisen,
auf
denen
zurzeit
Leitungen
und
Kanäle
verlegt
werden.
Am
Rande
einer
solchen
Trasse
war
bei
Baggerarbeiten
im
Februar
die
Fünfzentnerbombe
zum
Vorschein
gekommen,
die
sich
kurz
darauf
als
extrem
gefährlich
erwies.
Ihr
Fundort
befand
sich
allerdings
außerhalb
des
Lagergeländes
und
konnte
schon
deshalb
nicht
in
dem
Plan
eingezeichnet
sein,
den
Bernd
Kruse
im
Staatsarchiv
entdeckt
hat.
Zeitzeugenforum
Am
Dienstag,
8.
Mai
trifft
sich
das
Forum
„
Kriegskinder
und
Kriegsenkel″
des
Kulturgeschichtlichen
Museums
um
19
Uhr
in
der
Villa
Schlikker.
Dabei
soll
es
um
das
Kriegsgefangenenlager
Eversheide
gehen.
Bernd
Kruse
wird
dabei
sein.
Und
er
hofft
mit
Stadthistoriker
Thorsten
Heese,
dass
möglichst
viele
Zeitzeugen
kommen,
die
von
diesem
Kapitel
der
Osnabrücker
Geschichte
erzählen
können.
Bildtexte:
Fündig
geworden:
Im
Staatsarchiv
ist
Bernd
Kruse
auf
diese
Karte
des
Gefangenenlagers
Oflag
VIc
gestoßen,
auf
der
auch
ein
Bombenblindgänger
eingezeichnet
ist
Foto:
Lahmann-
Lammert
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert