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1.
Erscheinungsdatum:
02.05.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zereisenay will Tischler werden
Zwischenüberschrift:
Wie Flüchtlinge in Osnabrück ihren Schulabschluss machen wollen
Artikel:
Originaltext:
Im
vorbereitenden
Hauptschulkurs
an
der
VHS
Osnabrück
treffen
die
Träume
der
Flüchtlinge
von
einer
Zukunft
in
Deutschland
auf
die
Realität.
Ob
der
Kurs
fortgesetzt
wird
und
sie
ihren
Abschluss
machen
können,
wissen
bislang
weder
die
16
Teilnehmer
noch
die
Volkshochschule
selbst.
Doch
in
der
Hoffnung
darauf
drücken
sie
seit
November
jeden
Vormittag
die
Schulbank.
Osnabrück.
Wenn
schon
eine
NOZ-
Redakteurin
den
Unterricht
besucht,
dann
wird
sie
von
Lehrerin
Nicole
Neumann
auch
gleich
in
die
Deutschstunde
integriert:
Die
Kursteilnehmer
sollen
von
sich
erzählen
und
ruhig
auch
selbst
Fragen
stellen.
Nazareh
Mohammad
Zia
hat
nur
eine
einzige:
„
Was
kann
ich
tun,
damit
ich
in
Deutschland
bleiben
darf?
″
Vor
wenigen
Tagen
hat
der
20-
jährige
Afghane
einen
negativen
Bescheid
bekommen.
Er
soll
das
Land
verlassen.
Bislang
ist
er
der
einzige
der
16
Kursteilnehmer,
dessen
Hoffnungen
sich
trotz
allen
Engagements
zerschlagen.
Der
Vorkurs
richtet
sich
an
Flüchtlinge
unabhängig
von
ihrem
rechtlichen
Status
und
wird
vom
Land
Niedersachsen
finanziert.
So
können
auch
Geflüchtete
teilnehmen,
denen
der
Zugang
zu
den
offiziellen
Integrationskursen
verwehrt
ist,
weil
sie
noch
keine
Aufenthaltserlaubnis
haben.
Verbunden
ist
das
allerdings
mit
dem
Risiko,
dass
alles
umsonst
ist.
Die
einzige
Teilnahmebedingung
ist
ein
gewisses
Sprachniveau,
damit
sie
dem
Unterricht
auf
Deutsch
folgen
können.
(Lesen
Sie
auch:
In
Osnabrück
integriert
–
und
dann
droht
die
Abschiebung)
Egal,
aus
welchem
Land
die
16
Geflüchteten
kommen,
jeder
von
ihnen
will
Arbeit
finden
und
sich
in
Osnabrück
ein
Leben
aufbauen.
Ihre
Ziele
sind
konkret:
Christabel
(18)
aus
Kamerun
will
Kindergärtnerin
werden,
Zereisenay
Ligolem
(23)
aus
Eritrea
träumt
von
einer
Ausbildung
zum
Tischler,
und
Sena
al
Mahmud
(25)
aus
dem
Irak
sieht
seine
Zukunft
als
Installateur.
Sie
alle
leben
bereits
seit
anderthalb
bis
drei
Jahren
in
Deutschland,
haben
teilweise
schon
Praktika
absolviert
und
bei
Zeitarbeitsfirmen
gearbeitet.
Für
einige
Teilnehmer
ist
es
das
erste
Mal
überhaupt,
dass
sie
eine
Schule
besuchen,
Abdal
Khalil
Faizi
etwa.
Der
24-
Jährige
hat
in
Afghanistan
als
Bauer
gearbeitet
und
dort
alles
von
seinem
Vater
gelernt.
Sein
Ziel:
eine
Ausbildung
im
Bereich
Lagerlogistik.
„
Ich
möchte
ein
Praktikum
bei
Hellmann
machen″,
sagt
er.
Wie
alle
anderen
hofft
er,
dass
ihm
ein
Hauptschulabschluss
den
Weg
in
Ausbildung
oder
Job
erleichtert.
Für
die
Teilnahme
an
dem
Vorkurs
gab
es
lange
Wartelisten.
Bei
vielen
Inhalten
starten
die
Lehrer
bei
null.
„
Atlaskarten
lesen:
Das
kennen
die
gar
nicht″,
sagt
Lehrerin
Nicole
Neumann.
Sie
und
ihr
Kollege
Jürgen
Vogelsang
unterrichten
die
Fächer
Deutsch,
Geografie,
Mathematik,
Physik
sowie
Politik
und
Wirtschaft.
Sie
nahmen
bereits
Goethes
Werther
durch
und
vermittelten
die
Grundlagen
des
deutschen
Wahlsystems
–
Parteienlandschaft
inklusive.
Auch
Schulabbrecher
ohne
Fluchthintergrund
können
bei
der
VHS
Osnabrück
ihren
Hauptschulabschluss
nachholen.
Für
die
Lehrer
ist
das
kein
leichter
Job,
der
Flüchtlingskurs
im
Vergleich
dazu
regelrecht
erholsam.
„
Disziplinprobleme
gibt
es
keine,
die
Motivation
ist
viel
höher″,
sagt
Marion
Beier,
Programmbereichsleitung
Berufliche
Weiterbildung
bei
der
VHS
Osnabrück.
Sie
würde
sich
wünschen,
die
Teilnehmer
zu
mischen.
„
In
den
Berufsschulen
sind
sie
dann
ja
auch
zusammen.″
„
Ob
sie
den
Abschluss
schaffen,
wissen
wir
nicht″,
sagt
Beier.
Am
16.
Mai
ist
der
Kurs
beendet,
und
ob
die
Teilnehmer
dann
auch
einen
richtigen
Hauptschulkurs
besuchen
können,
ist
noch
völlig
offen.
Die
VHS
will
den
Lehrgang
beim
Land
beantragen,
eine
Entscheidung
erwartet
Beier
für
Ende
Juni
und
ist
zuversichtlich,
dass
die
VHS
Osnabrück
auch
den
Zuschlag
bekommt,
sodass
der
Kurs
im
August
starten
kann.
Bildtexte:
Welche
Partei
steht
in
Deutschland
für
welche
Inhalte?
Lehrer
Jürgen
Vogelsang
(links)
erklärt
das
Nazareh
Mohammad
Zia
und
Salim
Osman
beim
Politikunterricht
im
Hauptschul-
Vorkurs
an
der
VHS
Osnabrück.
Robeal
Shishay
und
Salim
Osman
hoffen,
dass
ihnen
ein
Schulabschluss
den
Weg
in
den
deutschen
Arbeitsmarkt
erleichtert.
Seit
November
drücken
die
Kursteilnehmer
jeden
Vormittag
die
Schulbank
–
manche
zum
ersten
Mal
in
ihrem
Leben.
Nicole
Neumann
freut
sich
über
die
große
Motivation
ihrer
Kursteilnehmer.
Foto:
Michael
Gründel
Schulabschluss
von
Flüchtlingen
Laut
Kultusministerium
hat
fast
ein
Fünftel
der
nach
Niedersachsen
Geflüchteten
keinen
in
Deutschland
gültigen
Schulabschluss.
Zuverlässige
Zahlen
für
die
in
Osnabrück
lebenden
4722
Geflüchteten
gibt
es
nicht,
aber
es
lohnt
ein
Blick
in
die
Statistik
der
Osnabrücker
Agentur
für
Arbeit.
Die
verzeichnete
Ende
März
2615
Flüchtlinge
als
arbeitssuchend
–
knapp
37
Prozent
davon
ohne
Schulabschluss
und
weitere
14
Prozent
ohne
Angabe
zum
Schulabschluss,
das
macht
zusammen
also
gut
die
Hälfte
aus.
85
Prozent
haben
zudem
keinen
oder
zumindest
keinen
in
Deutschland
anerkannten
Berufsabschluss.
Einen
Schulabschluss
nachzuholen
steht
für
die
erwachsenen
Flüchtlinge
jedoch
nicht
an
erster
Stelle,
die
Nachfrage
sei
sehr
gering,
sagt
Volkmar
Lenzen,
Pressesprecher
der
Osnabrücker
Arbeitsagentur.
„
Das
Ziel
ist
vielmehr,
die
deutsche
Sprache
zu
erlernen
und
anschließend
zu
arbeiten,
in
eine
Einstiegsqualifizierung
oder
in
eine
Ausbildung
zu
gehen.″
Die
Sprachkenntnisse
und
praktischen
Fähigkeiten
seien
bei
der
Vermittlung
in
Arbeit
das
Entscheidende.
„
Das
führt
eher
zum
Erfolg
als
ein
Schulabschluss″,
erläutert
Lenzen.
Autor:
Sandra Dorn