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1
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1.
Erscheinungsdatum:
30.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Damals, als das Internet noch Neuland war
Zwischenüberschrift:
Vor 25 Jahren kam das WWW – Ein Blick auf Osnabrücks erste Webseiten
Artikel:
Originaltext:
Vor
25
Jahren,
am
30.
April
1993,
wurde
das
Internet
für
die
Öffentlichkeit
freigeschaltet.
Die
erste
Webseite
entstand
am
Schweizer
Kernforschungsinstitut
CERN,
die
ersten
Internetseiten
in
Osnabrück
gingen
schon
ein
Jahr
später
im
WWW
online.
Was
da
zu
sehen
war,
ploppte
allerdings
nicht
gerade
wie
ein
neues
Zeitalter
auf.
Osnabrück.
Im
Internet
zu
surfen,
das
war
1994
wie
Tauchen
oder
Drachenfliegen,
etwas
für
Spezialisten.
Ein
Modem
musste
her,
um
den
Computer
mit
der
Telefonsteckdose
zu
verbinden.
Und
dieses
zigarettenschachtelgroße
Gerät
gab
beim
Einwählen
Pieptöne
von
sich,
die
so
klangen,
als
flöge
gerade
ein
Sputnik
vorbei.
Manchmal
klappte
es
erst
beim
dritten
oder
vierten
Versuch
mit
der
Verbindung.
Aber
immer
dauerte
es
eine
halbe
Ewigkeit,
bis
der
Bildschirm
etwas
preisgab.
Mehr
als
eine
Nische
Besucher
des
European
Media
Art
Festivals
(Emaf)
konnten
im
September
1994
einen
Blick
in
das
noch
dünne,
aber
schon
weltumspannende
Netz
werfen.
Der
britische
Videokünstler
David
Blair
wagte
es
damals
sogar,
seinen
in
Osnabrück
vorgestellten
Spielfilm
„
Waxweb″
über
das
Internet
zu
senden.
Und
jeder
Zuschauer
an
irgendeinem
Rechner
auf
der
Welt
sollte
Gelegenheit
haben,
das
„
Hypermedia-
Projekt″
zu
kommentieren
oder
zu
ergänzen.
Ein
Experiment,
das
damals
wegen
der
technischen
Voraussetzungen
nicht
reibungslos
funktionieren
konnte,
aber
das
trotz
schwacher
Auflösung
und
ruckelnder
Bilder
erahnen
ließ,
welche
neue
Dimension
sich
da
auftat.
Die
Emaf-
Matadoren
Hermann
Nöring
und
Alfred
Rotert
gehörten
in
Osnabrück
zu
den
Ersten,
die
eine
Internetseite
ins
Netz
stellten.
Auf
ihrer
Homepage
machten
sie
1995
auf
das
aktuelle
Festivalprogramm
aufmerksam.
Und
–
das
war
damals
total
abgefahren
–
sie
hatten
schon
eine
eigene
E-
Mail-
Adresse.
Für
die
Experimentalfilmspezialisten
war
schnell
klar,
dass
sich
mit
dem
World
Wide
Web
nicht
nur
eine
kleine
Nische
auftat.
„
Wir
wollten
eine
Internetseite
bauen″,
erinnert
sich
Alfred
Rotert,
und
dafür
brauchten
sie
Partner.
Beim
Osnabrücker
Software-
Start-
up
Uni-
X
gab
es
einen
Server
–
und
IT-
Experten,
die
ebenfalls
Interesse
hatten,
etwas
auszuprobieren.
Die
Chemie
stimmte,
und
man
fand
sich
zusammen.
Eine
Win-
win-
Situation,
sagt
Rotert
rückblickend.
Für
das
Programmieren
der
Internetseite
wurden
Studenten
der
Kunsthochschule
Kassel
angeheuert,
die
sich
zuvor
beim
Emaf
eingebracht
hatten.
Viren
eingefangen
Viel
zu
programmieren
gab
es
allerdings
nicht,
denn
das,
worauf
es
ankam,
waren
blau
unterstrichene
Zeilen,
die
beim
Anklicken
den
Blick
auf
die
nächste
Ebene
freigaben.
Fotos
oder
GIFs
mussten
sich
die
Wegbereiter
der
digitalen
Welt
weitgehend
verkneifen,
weil
das
Netz
aus
Telefonleitungen
bestand
und
schon
ein
Seitenaufruf
eine
halbe
Ewigkeit
dauerte,
von
einem
Download
ganz
zu
schweigen.
So
sparsam
wie
möglich
mussten
alle
Webseiten
gezimmert
werden,
die
damals
an
den
Start
gingen.
Astronom
Andreas
Hänel
war
früh
dabei
und
informierte
über
das
Planetarium
im
Museum
am
Schölerberg
und
die
Sternwarte
auf
dem
Oldendorfer
Berg.
Und
weil
die
Stadt
noch
nicht
im
Internet
war,
lagen
die
von
Hänel
gestalteten
Seiten
auf
dem
Server
der
Universität,
an
der
er
schon
damals
als
Lehrbeauftragter
tätig
war.
Die
Programmiersprache
HTML
hatte
er
sich
selbst
beigebracht.
Kein
Platz
für
Fotos
Als
im
Juli
1994
der
Komet
Schoemaker-
Levy
9
auf
dem
Jupiter
einschlug,
setzte
sich
der
Astronom
mittags
an
den
Uni-
Rechner
und
lud
frische
Fotos
der
Europäischen
Südsternwarte
in
Chile
auf
seine
mitgebrachten
Disketten.
Die
baute
er
dann
abends
ganz
aktuell
in
seine
Planetariumsshow
ein.
Einige
Zeit
später
bemerkte
er
allerdings,
dass
er
sich
mit
den
Disketten
allerlei
Viren
eingefangen
hatte,
die
seinem
Computer
zu
schaffen
machten.
In
der
Osnabrücker
Uni
gab
es
damals
einzelne
Vorreiter,
die
ihre
Fachbereiche
im
Internet
vorstellten,
etwa
den
Musikwissenschaftler
Bernd
Enders
oder
den
Informatiker
Oliver
Vornberger.
So
etwas
wie
Corporate
Identity
war
damals
nicht
erkennbar.
Eine
Homepage,
auf
der
sich
die
Universität
als
übergeordnetes
Ganzes
präsentierte,
ging
am
29.
März
1997
online.
Dahinter
standen
Marietta
Fuhrmann-
Koch,
damals
Leiterin
der
Uni-
Pressestelle,
und
Thomas
Haarmann,
der
für
die
Stabsstelle
Kommunikation
und
Information
verantwortlich
war.
So
habe
man
Technisches
und
Inhaltliches
sauber
voneinander
getrennt,
erinnert
sich
der
Mathematiker,
der
für
die
Programmierung
Studenten
anheuerte,
die
wie
er
mit
HTML
und
Javascript
umgehen
konnten.
Für
die
Gestaltung
holte
sich
das
Team
Anregungen
aus
der
ganzen
Welt,
vor
allem
von
der
Uni
in
Stanford.
Aber
die
Unzulänglichkeiten
im
Netz
zwangen
zum
sparsamen
Umgang
mit
grafischen
Elementen.
„
Wir
konnten
keine
Bilder
transportieren″,
erinnert
sich
Haarmann,
„
denn
das
kostete
Speicher
und
senkte
die
Ladegeschwindigkeit″.
Deshalb
beschränkte
sich
auch
die
Uni-
Avantgarde
auf
das
Wesentliche,
und
das
waren
Textzeilen
mit
Hyperlinks.
Erst
im
Dezember
2000
kam
ein
Schwarz-
Weiß-
Foto
vom
Schloss
auf
die
Homepage,
und
es
dauerte
noch
lange,
bis
das
Netz
den
zügigen
Transport
hochaufgelöster
Farbfotos
erlaubte.
Osnabrücks
erste
Adresse
Damals,
als
das
Internet
Neuland
war,
wollten
viele
kluge
Köpfe
noch
nicht
wahrhaben,
dass
sich
die
Welt
anschickte,
digital
zu
werden.
Kaum
einem
Politiker
oder
IHK-
Geschäftsführer
kam
es
in
den
Sinn,
schnellere
Datenleitungen
zu
fordern.
Nur
sehr
zögerlich
wagten
sich
die
Unternehmen
der
Region
auf
das
weltweite
Parkett,
das
von
den
meisten
Entscheidungsträgern
noch
als
Spielwiese
für
Nerds
belächelt
wurde.
Die
Stadt
blieb
zunächst
Juniorpartner
von
Emaf
und
Uni
auf
dem
Portal
„
Osnabrück
Online″,
bevor
sie
mit
www.osnabrueck.de
zu
ihrem
eigenen
Auftritt
kam.
1997,
vier
Jahre
nach
dem
Start
der
ersten
Webseite,
listete
die
Suchmaschine
Yahoo
112
Treffer
für
den
Begriff
„
Osnabrück″
auf.
Heute
sind
es
mehr
als
8
Millionen.
Aber
manchmal
dauert
es
immer
noch
eine
Ewigkeit,
bis
sich
eine
bestimmte
Internetseite
öffnet.
Und
gelegentlich
erscheint
dann
jenes
unschöne
Wort,
das
den
Usern
schon
vor
20
Jahren
die
Laune
verderben
konnte:
Error.
Pioniergeist:
So
kündigte
das
Team
vom
Emaf
das
Media
Art
Festival
1995
an
(links)
.
Die
nachträglich
modifizierte
Webseite
ist
eine
der
ersten
aus
Osnabrück.
Bildtext:
Als
das
Internet
laufen
lernte:
Beim
Emaf-
Festival
1994
konnten
die
Besucher
einen
ersten
Blick
in
das
noch
sehr
holprige
WWW
werfen.
Foto:
EMAF-
Archiv
Hypertext
und
Katzenvideos:
Wie
das
Internet
vor
25
Jahren
in
die
Welt
kam
Bunte
Bilder
und
animierte
Grafiken,
Videos
und
Musik?
Fehlanzeige!
Auf
der
ersten
Webseite,
die
der
britische
Physiker
und
Informatiker
Tim
Barners-
Lee
am
Kernforschungsinstitut
Cern
ins
Netz
stellte,
gibt
es
nur
ein
paar
Textzeilen
zu
lesen,
die
miteinander
verlinkt
sind.
Wer
einem
dieser
Links
folgt,
stößt
auf
die
nächste
Übersicht
nach
gleichem
Muster,
und
schließlich
auf
Erklärungen.
Ziemlich
unspektakulär
also,
aber
so
kam
das
World
Wide
Web
unter
die
Menschen.
Und
es
bedurfte
schon
einer
gewissen
Fantasie,
um
sich
auszumalen,
dass
da
etwas
ins
Rollen
gekommen
war,
das
sich
anschickte,
das
Leben
auf
unserem
Planeten
zu
verändern.
Die
25
Jahre
alte
Webseite
aus
dem
Cern
ist
heute
ein
Museumsstück
und
unter
der
Original-
URL
von
damals
für
jeden
Internetnutzer
abrufbar.
Tim
Berners-
Lee
hatte
vier
Jahre
zuvor,
im
März
1989,
den
ersten
Entwurf
für
ein
vernetztes
Informationssystem
vorgestellt,
aus
dem
sich
das
World
Wide
Web
dann
entwickelte.
Ursprünglich
sollte
das
Netz
den
Wissenschaftlern
dazu
dienen,
besser
untereinander
zu
kommunizieren
und
Forschungsergebnisse
auszutauschen.
Heute
kann
jeder
die
Plattform
nutzen,
um
der
Welt
seine
Verschwörungstheorien
mitzuteilen
oder
Katzenvideos
zu
posten.
Tim
Barners-
Lee,
der
in
diesem
Jahr
63
wird,
ist
als
der
Erfinder
von
HTML
(Hypertext
Markup
Language)
und
als
Begründer
des
World
Wide
Web
vielfach
ausgezeichnet
worden.
Er
arbeitet
heute
als
Professor
am
Massachusetts
Institute
of
Technology
(MIT)
und
hat
einen
Lehrstuhl
an
der
Universität
Oxford.
Bildtext:
Der
Erfinder
des
World
Wide
Web:
Tim
Barners-
Lee.
Foto:
dpa
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert