User Online: 2 |
Timeout: 20:39Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
27.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Osnabrücker und ihr Waterloo
Zwischenüberschrift:
Karl-Heinz Lange über den Werdegang der Heger Bastion zum Waterloo-Tor
Artikel:
Originaltext:
Da
sage
noch
einer,
die
heutigen
deutschen
Soldaten
hätten
keine
Vorbilder
mehr,
keine
Traditionen,
an
die
man
politisch
korrekt
anknüpfen
könne.
Doch,
die
gibt
es:
die
Osnabrücker
Landwehrmänner,
die
1815
bei
Waterloo
mithalfen,
Napoleon
niederzuringen.
Sie
führten
keinen
Angriffskrieg,
dienten
keinen
falschen
Idealen
und
waren
dabei
auch
noch
siegreich.
Osnabrück.
Einen
von
ihnen
brachte
Hobbyhistoriker
Karl-
Heinz
Lange
mit
ins
Kulturgeschichtliche
Museum,
um
seinen
Vortrag
über
das
„
Heger
Tor
–
Stadttor?
Befestigungsanlage?
Triumphbogen?
″
zu
illustrieren.
Natürlich
keinen
Original-
Teilnehmer
der
Schlacht
vor
mehr
als
200
Jahren,
sondern
einen
lebendigen
Osnabrücker
Bürger,
der
Mitglied
in
der
historischen
Darstellungsgruppe
„
King′s
German
Legion″
(KGL)
ist.
Dieser
beim
Amtsgericht
Osnabrück
eingetragene
Verein
hat
es
sich
zur
Aufgabe
gemacht,
die
Franzosenzeit
1803
bis
1815
und
die
Schlachten
der
Befreiungskriege
in
originalgetreuen
Uniformen
nachzustellen
.
72
Mitglieder
hat
der
Verein.
„
Wir
stehen
aber
nicht
alle
unter
Waffen″,
sagte
der
Vereinsvorsitzende
Lange
mit
einem
Augenzwinkern,
„
wir
haben
auch
Frauen
und
Kinder
im
Tross″.
Es
sei
halt
ein
Hobby
für
die
ganze
Familie.
Die
Osnabrücker
sind
mit
anderen
europäischen
Reenactment-
Gruppen
vernetzt.
So
haben
sie
beispielsweise
am
18.
Juni
2015
zum
200.
Jahrestag
noch
einmal
am
Originalschauplatz
bei
Waterloo
für
Osnabrück
und
das
Königreich
Hannover
„
gekämpft″.
Ihre
historischen
Vorbilder,
Angehörige
des
Landwehr-
Bataillons
Osnabrück,
des
Leichten
Feldbataillons
Osnabrück
und
der
King′s
German
Legion,
nahmen
unter
britischem
Oberkommando
an
der
Schlacht
teil.
Vom
britisch-
hannoverschen
General
Hugh
Halkett
ist
der
Ausruf
„
Vorwärts,
meine
braven
Osnabrücker!
″
überliefert,
als
er
auf
dem
rechten
Flügel
der
Schlachtordnung
am
Abend
die
Offensive
ergriff
und
ein
Karree
von
Napoleons
Eliteeinheit
Garde
impériale
sprengte.
Auch
in
seinem
späteren
Bericht
an
den
Vorgesetzten
General
Carl
von
Alten
war
er
voll
des
Lobes
über
die
tapferen
Osnabrücker.
Die
Einwohner
der
Stadt
waren
zutiefst
erleichtert,
weil
sie
seit
dem
ersten
Koalitionskrieg
1792
praktisch
über
ein
Vierteljahrhundert
nichts
als
Truppenaushebungen,
Krieg,
Fremdherrschaft
und
Not
erlebt
hatten.
Die
anfängliche
schulterzuckende
Inkaufnahme
der
französischen
Besetzung,
weil
sie
auch
manches
Gute
wie
das
Dezimalsystem,
die
Gewerbefreiheit,
den
Bau
moderner
Straßen
oder
die
Rechtsvereinheitlichung
unter
dem
Code
civil
ins
Land
gebracht
hatte,
war
spätestens
1813
in
Hass
auf
die
Besatzer
umgeschlagen.
Mit
dem
Sieg
bei
Waterloo
hatte
die
Knechtschaft
ein
Ende.
Im
Dezember
1815
kehrten
die
siegreichen
Osnabrücker
Krieger
in
ihre
Heimatstadt
zurück,
durchschritten
das
Johannistor
und
Straßen
mit
bekränzten
Häusern,
bejubelt
von
der
Spalier
stehenden
Bevölkerung.
Ein
Osnabrücker
war
so
begeistert,
dass
er
einen
Großteil
seines
Vermögens
für
ein
Denkmal
opferte:
Advokat
Gerhard
Friedrich
von
Gülich
(1754–1825)
beantragte,
auf
seine
Kosten
das
ruinöse
alte
Heger
Tor
abzureißen
und
ein
neues
prächtiges
zu
Ehren
der
siegreichen
Osnabrücker
Krieger
zu
errichten.
Dem
Magistrat
war
es
recht,
ersparte
es
ihm
doch
eigene
Aufwendungen
an
dieser
Stelle.
So
geschah
es.
Nach
einem
Entwurf
des
Wegeinspektors
Johann
Christian
Sickmann
entstand
1816/
17
in
Anlehnung
an
den
klassizistischen
Titusbogen
zu
Rom
das
neue
Heger
Tor,
das
nun
offiziell
Waterloo-
Tor
hieß.
Die
mit
goldener
Farbe
ausgelegte
Inschrift
lautet:
„
Den
Osnabrückischen
Kriegern
die
bei
Waterloo
den
18.
Juni
1815
deutschen
Muth
bewiesen
widmet
dieses
Denkmal
G.
F.
v.
Gülich
D.R.D.″.
„
Man
kann
das
Waterloo-
Tor
nicht
verstehen,
ohne
zu
erklären,
was
in
Waterloo
passiert
ist
und
was
es
für
die
Osnabrücker
bedeutet
hat″,
begründete
Lange
seinen
umfangreichen
Exkurs
.
Daneben
kam
aber
auch
sein
eigentliches
Thema
nicht
zu
kurz,
nämlich
die
Baugeschichte
des
alten
Heger
Tores,
zu
dem
er
im
Rahmen
der
„
Werkgespräche″
des
Kulturgeschichtlichen
Museums,
des
Museums-
und
Kunstvereins
und
des
Ortskuratoriums
der
Deutschen
Stiftung
Denkmalschutz
sprach.
Anfangend
im
Jahr
1170,
als
Kaiser
Barbarossa
den
Osnabrückern
zugestand,
ihre
Stadt
zu
befestigen,
zeichnete
er
anhand
alter
Skizzen
und
Pläne
die
Osnabrücker
Stadtmauern
und
Wälle
nach,
ging
auf
den
Torturm
ein,
der
sich
ähnlich
der
erhaltenen
Hohen
Pforte
zu
Quakenbrück
über
dem
heutigen
Heger
Tor
erhob,
und
analysierte
die
bis
1815
bestehende
große
historischen
Wehranlage
mit
Turm,
Tor,
Bastion,
Zwinger
und
Durchfahrt.
Das
eigentliche
Heger
Tor
stand
im
Mittelalter
weiter
stadtauswärts,
etwa
20
Meter
westlich
vor
dem
heutigen
Waterloo-
Tor.
Das
heute
noch
existierende
Akzisehaus
lag
direkt
neben
dem
alten
Tor.
Wo
heute
der
Verkehr
über
die
Wälle
braust,
quälten
sich
bis
1815
die
Fuhrleute
durch
die
„
Poterne″,
eine
enge
und
aus
Sicherheitsgründen
gewundene
Durchfahrt
durch
das
gewaltige
Festungsbauwerk.
Bald
jede
Woche
fuhr
sich
einer
darin
fest.
Dann
war
Stau.
Das
kam
auch
den
heutigen
Zuhörern
irgendwie
bekannt
vor.
Bildtext:
Stadttor
oder
Triumphbogen?
Zu
seinem
Vortrag
über
das
Waterloo-
Tor
hatte
Karl-
Heinz
Lange
(am
Mikrofon)
ein
Mitglied
der
Historischen
Darstellergruppe
„
King′s
German
Legion″
mitgebracht.
Eine
glorifizierende
Ansichtskarte
aus
den
Zeiten
des
Kaiserreichs
zeigt,
welcher
Symbolwert
dem
Bauwerk
beigemessen
wurde.
Foto:
Thorsten
Heese,
Kulturgeschichtliches
Museum,
Jörn
Martens,
Archiv
Lange
Autor:
Joachim Dierks