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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Bäckermeister Rainer Welp aus Haste fürchtet um seine Existenz: Weil die Stadtwerke Osnabrück im Zuge des Ausbaus der Linie 41 eine Bushaltestelle direkt vor sein Geschäft am Östringer Weg setzen wollen, sorgt sich der Mittelständler um das Parkplatzangebot für seine Kunden.

Osnabrück. Wer mit Rainer Welp vor seiner Bäckerei am Östringer Weg ins Gespräch kommt, muss etwas Geduld mitbringen. Immer dann, wenn Fußgänger, Radler oder Autofahrer kreuzen, muss der Bäckermeister grüßen. Welp ist ein Haster Urgestein und bekannt im Viertel. In seinem Geschäft trifft sich nicht nur die Nachbarschaft zum Brötchenholen, viele Kunden kommen von weiter her, weil sie Welps Handwerk schätzen, bei dem noch alles selber und mit Hand gemacht wird.

Arbeiten ab September

Seit mehr als 60 Jahren verkauft Familie Welp Gebackenes, vor einigen Jahren übernahm Rainer Welp das Zepter von seinem Vater. Über mangelnde Kundschaft kann er sich nicht beschweren, doch nun droht ihm Ungemach. Die Stadtwerke wollen in den kommenden Jahren die Linie 41 ausbauen. Zum Einsatz sollen dann Elektrobusse kommen, außerdem wird die Linienführung weiter in Richtung Nettetal verlängert. Grundsätzlich hält Welp das für eine gute Idee doch mit der Entscheidung, gegenüber seiner Bäckerei eine Haltestelle einzurichten, ist er nicht einverstanden. Schon im September sollen die Arbeiten beginnen und nach wenigen Wochen abgeschlossen sein.

Welp fürchtet Umsatzeinbußen, wenn Kunden nicht mehr wie gewohnt mit ihrem Auto entlang des Östringer Weges parken können. Wenn hier ein Halteverbot eingerichtet wird und es dadurch keine Möglichkeiten mehr gibt, sein Auto abzustellen, dann entzieht uns das die Geschäftsgrundlage″, befürchtet der Bäckermeister. Vor allem zu den Stoßzeiten Samstag ist der umsatzstärkste Tag kämen viele Kunden mit dem Auto. Die Stadtwerke teilen die Befürchtungen jedoch nicht: Grundsätzlich sind wir der Überzeugung, dass eine gute ÖPNV-Anbindung gerade für Bäckereien nicht geschäftsschädigend, sondern geschäftsfördernd ist. Fahrgäste, die zur Haltestelle gehen, kaufen beispielsweise einen Kaffee oder ein Gebäckstück für den Tag. Fahrgäste, die nachmittags nach Hause kommen, kaufen zum Beispiel Brot für das Abendessen″, sagt Sprecher Marco Hörmeyer.

Haltestelle wurde verlegt

Welp stört sich auch an der Art und Weise, wie das Vorhaben kommuniziert wurde er hätte sich eine direkte Ansprache gewünscht. Es wäre gut, wenn man sich bei einem solchen Vorhaben im Vorfeld bei den Betroffenen meldet.″ Nachbarn hatten ihm von den geplanten Bauarbeiten berichtet, die im vergangenen Jahr bei einer Informationsveranstaltung thematisiert wurden. Seither kämpft Welp gegen die Haltestelle. In mehreren Gesprächen seien die Sorgen des Geschäftsmannes erörtert worden, teilen die Stadtwerke mit. Und die Haltestelle sei nach Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses auch um mehrere Meter verlegt worden, damit sie nicht mehr direkt gegenüber der Bäckerei liegt.

Für den Bäckermeister ist das jedoch kein Grund zum Jubeln, denn in der Tat droht ein Parkplatzproblem. 15 Meter vor und hinter dem Haltestellenschild ist Parken verboten, kurzfristiges Halten jedoch zulässig. Die Stadtverwaltung prüft derzeit die Einrichtung einer zusätzlichen Parkzone mit eingeschränkten Parkzeiten im Bereich der Hausnummer 42, die eine Verfügbarkeit von Parkplätzen für die Bäckerei Welp garantieren soll″, sagt Stadtsprecher Sven Jürgensen.

Unterschriften gesammelt

Rainer Welp will trotzdem weiter gegen die Haltestelle kämpfen, die er im Gegensatz zu den Stadtwerken für unnötig hält. Innerhalb weniger Tage hat der Bäckermeister Hunderte Unterschriften gegen den Haltestellenbau gesammelt. Ich weiß nicht, ob das etwas bringt, aber tatenlos zusehen will ich nicht.″

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Bildtexte:
Gegenüber von Rainer Welps Bäckerei am Östringer Weg planen die Stadtwerke eine Bushaltestelle. Der Bäckermeister fürchtet um seine Geschäftsgrundlage, wenn Kunden nicht mehr mit dem Auto vorfahren können.
In seinem Ladengeschäft bittet Rainer Welp um Unterschriften seiner Kunden gegen den Haltestellenbau.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
Sebastian Philipp


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