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1.
Erscheinungsdatum:
26.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mit der Muse in der Mansarde
Zwischenüberschrift:
Wie Fritz Wolf den zeitgenössischen Kunstbetrieb aufs Korn nahm
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zwischen
künstlerischer
Selbstinszenierung,
bildungsbürgerlicher
Wichtigtuerei
und
unverständigem
Kulturbanausentum
changiert
das
Bild,
das
Fritz
Wolf
vom
zeitgenössischen
Kunstbetrieb
zeichnete
–
und
das
er
bisweilen
auf
die
Politik
übertrug.
Zur
Hochzeit
eines
guten
Freundes
schuf
der
Osnabrücker
Karikaturist
in
den
1940er-
Jahren
in
schwere
Holzdeckel
eingebundene,
liebevoll
kolorierte
Zeichnungen,
von
denen
eine
die
Überschrift
hat:
„
Wie
sich
das
kleine
Fritzchen
seine
Zukunft
vorstellte.″
In
einer
per
Kohleofen
beheizten
Mansardenwohnung
geht
der
junge
Künstler
seinem
kreativen
Broterwerb
an
der
Staffelei
nach,
während
sich
seine
Muse
leicht
bekleidet
auf
dem
Sofa
rekelt,
die
tristen
Wände
mangels
Tapete
mit
eigenen
Arbeiten
verschönt
sind
und
die
obligatorische
Gitarre
auf
dem
Boden
liegt.
Gekonnt
spielt
Fritz
Wolf
hier
mit
dem
Klischee
der
brotlosen
Kunst,
die
ihm
später
ein
karges
Auskommen
bescheren
könnte.
Die
Selbstironie
dieser
Szene
setzt
sich
1954
in
einer
Zeichnung
fort,
auf
der
Fritz
Wolf
mit
seiner
Zeichenmappe
am
Schreibtisch
eines
Redakteurs
der
katholischen
Jungenzeitschrift
„
voran″
vorspricht.
Der
kommentiert
humorlos:
„
So,
so,
Sie
sind
Witzezeichner.
Na,
da
haben
Sie
aber
auch
nicht
viel
zu
lachen!
″
Nur
wenige
Jahre
später
hatten
Fritz
und
Edith
Wolf
ihre
materiellen
Engpässe
überwunden:
Inzwischen
lieferte
der
Karikaturist
seine
Zeichnungen
nicht
nur
an
die
Neue
Tagespost
(NT)
in
Osnabrück,
sondern
auch
wöchentlich
an
die
Illustrierte
„
stern″.
Darüber
hinaus
bemühten
sich
die
Springer-
Blätter
„
Bild″
und
„
Die
Welt″
nachdrücklich
um
eine
Kooperation,
die
jedoch
vor
allem
am
finanziellen
Angebot
scheiterte.
In
Wolfs
späteren
zeichnerischen
Ausflügen
in
die
Welt
des
Kunstbetriebs
geht
es
vor
allem
in
den
Bildern
aus
der
Provinz
des
„
stern″
um
verkannte
Genies,
unverstandene
Abstraktion
und
provinzielle
Ästhetik.
Besonders
anschaulich
bringt
er
dieses
Spannungsfeld
bereits
1954
in
der
NT
in
seiner
„
Osnabrücker
Wochenschau″
auf
den
Punkt:
Insgesamt
sechs
Kunstmaler
verschönern
einen
riesigen
Gasometer
mit
Bildern
vom
Rathaus,
die
unterschiedlicher
kaum
ausfallen
könnten.
In
Fritz
Wolfs
politischen
Karikaturen
erstarren
die
Hauptmatadoren
zu
Denkmälern,
reihen
sich
in
kunstvoll
gerahmte
Ahnengalerien
ein
oder
greifen
selbst
zu
Leinwand,
Pinsel
und
Farbe
wie
Konrad
Adenauer
oder
Winston
Churchill,
denen
die
Suche
nach
Nachfolgern
zum
kreativen
Kunstgriff
gerät.
Besonders
prägnant
ist
das
wohl
in
den
1950er-
Jahren
entstandene
„
Selbstbildnis″
des
ostdeutschen
SED-
Parteichefs
Walter
Ulbricht:
In
wehmütiger
Erinnerung
verleiht
sich
dieser
selbst
trotz
seines
detailgetreuen
Konterfeis
im
Handspiegel
auf
der
Leinwand
die
markanten
Gesichtszüge
des
sowjetischen
Ex-
Diktators
Josef
Stalin
…
Zur
Person:
Hermann
Queckenstedt
ist
Sprecher
des
Fritz-
Wolf-
Kuratoriums
und
Direktor
des
Diözesanmuseums
Osnabrück.
Fritz
Wolf
im
Spiegel
seiner
Karikaturen
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
zum
100.
Geburtstag
am
7.
Mai
2018
eine
Karikaturen-
Serie.
Im
Diözesanmuseum
Osnabrück
sind
noch
bis
zum
15.
Juli
in
der
Sonderausstellung
„
Er
war
ein
Osnabrücker!
″
Karikaturen
des
Altmeisters
zu
regionalen
Themen
zu
sehen
–
darunter
auch
viele
seiner
frühen
Werbeanzeigen.
Die
Fritz-
Wolf-
Gesellschaft
sucht
darüber
hinaus
nach
Informationen
über
Opitz-
Eis
und
die
weiteren
Firmen
aus
der
NT-
Werbung.
Ansprechpartner
ist
der
Medienwissenschaftler
Sebastian
Scholtysek,
Telefon
01
76/
31
11
06
63
oder
E-
Mail
post@
Fritz-
Wolf.de
Autor:
Hermann Queckenstedt