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1.
Erscheinungsdatum:
24.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Strengere Regeln statt moralischer Appelle
Zwischenüberschrift:
Vortrag von Michael Kopatz in der IHK
Artikel:
Originaltext:
Der
Osnabrücker
Stadtrat
und
Mitarbeiter
des
Wuppertal
Instituts
für
Klima,
Umwelt,
Energie,
Michael
Kopatz,
schlägt
einen
neuen
Ansatz
in
der
Umweltpolitik
vor.
Nicht
Einsicht
und
verändertes
Verhalten
der
Bürger
sollen
den
Klimaschutz
fördern,
sondern
veränderte
Standards
.
Am
Mittwoch
spricht
er
darüber
in
der
Industrie-
und
Handelskammer.
Herr
Kopatz,
warum
rechnen
Sie
nicht
mehr
mit
einer
Verhaltensänderung
der
Menschen?
Weil
die
Erfahrung
zeigt,
dass
die
meisten
zwar
wissen,
was
in
Sachen
Klimaschutz
eigentlich
richtig
ist,
aber
in
der
Alltagsroutine
doch
anders
handeln.
Über
90
Prozent
der
Leute
sagen,
dass
sie
bereit
sind,
für
gutes
Fleisch
mehr
zu
bezahlen,
aber
nicht
mal
zwei
Prozent
tun
es.
Ebenso
viele
Leute
sagen,
dass
sie
Klimaschutz
für
wichtig
halten,
und
steigen
anschließend
ins
Auto,
fahren
zum
Flughafen
und
fliegen
nach
Mallorca.
Vielleicht
sogar
mit
schlechtem
Gewissen.
Aber
andererseits
sagen
sie
sich:
Was
bringt
das
schon,
wenn
ich
ganz
allein
verzichte?
Und
das
ist
ja
auch
verständlich.
Was
ist
Ihre
Alternative?
Ich
meine,
dass
wir
die
Strukturen
ändern
müssen,
die
Verhältnisse
–
und
dann
wandelt
sich
das
Verhalten
der
Verbraucher.
Was
heißt
das
konkret?
Konkret
heißt
das,
dass
wir
die
gesetzlichen
Standards
und
Limits
im
Sinne
des
Klimaschutzes
verändern
müssen.
Zum
Beispiel
in
der
Landwirtschaft,
wenn
es
um
Düngemengen
geht
oder
ausreichend
große
Ställe.
Oder
die
Emissionen
von
Kraftwagen
weiter
begrenzen.
Oder
die
Straßen
so
verändern,
dass
es
schneller
und
bequemer
ist,
öffentliche
Verkehrsmittel
zu
benutzen
als
das
eigene
Auto.
Wir
alle
kleben
an
unseren
Routinen
und
Gewohnheiten.
Die
ändern
wir
auch
nicht
freiwillig.
Nur
wenn
die
Strukturen
sich
ändern,
ändern
sich
auch
die
Routinen,
und
genau
darum
geht
es.
Das
heißt,
der
Gesetzgeber
soll
es
richten.
Wird
das
denn
funktionieren?
Es
funktioniert
schon
jetzt.
Zum
Beispiel
haben
Legehennen
heute
doppelt
so
viel
Auslauffläche
wie
2003.
Nach
und
nach
wurden
die
Standards
angehoben.
Da
gab
es
auch
keine
Proteste.
Die
Landwirte
machen
gerne
mit,
solange
sie
wissen,
dass
für
die
Konkurrenz
EU-
weit
dieselben
Bedingungen
gelten.
Das
ist
wirtschaftlich
natürlich
wichtig.
Und
wenn
man
solche
Veränderungen
langsam
und
über
Jahre
durchsetzt,
überfordert
das
auch
niemanden
–
weder
die
Produzenten
noch
die
Konsumenten.
Sie
sind
im
Rat
der
Stadt
und
engagieren
sich
dort
für
Klimaschutz.
Was
kann
man
auf
lokaler
Ebene
tun?
Besonders
viel
Handlungsspielraum
haben
Kommunen
in
der
Verkehrspolitik.
Viele
Leute
sagen,
in
der
Stadt
ist
zu
viel
Verkehr,
aber
selbst
fahren
sie
auch
mit
dem
Auto
möglichst
bis
vors
Geschäft.
Wenn
aber
die
Kommunalpolitik
entscheidet,
die
Autospuren
auf
der
Straße
schmaler
zu
machen
zugunsten
einer
Busspur
oder
breiterer
Radwege,
und
wenn
dann
der
Bus
locker
rechts
am
Autostau
vorbeizieht,
dann
steigen
Menschen
von
sich
aus
auf
den
Bus
um.
Diese
Diskussion
zu
führen,
das
müssen
wir
uns
trauen.
Und
die
Geschäftsinhaber
schimpfen,
weil
die
Kunden
im
Stau
stehen,
statt
einzukaufen?
Die
Geschäftsinhaber
schimpfen
immer.
Aber
viele
Beispiele
zeigen,
je
lebenswerter
und
grüner
die
Innenstädte
werden,
desto
mehr
haben
die
Leute
Lust
zu
kommen,
zu
flanieren
und
einzukaufen.
Und
mit
Bus
und
Bahn
kann
man
viel
mehr
Leute
gleichzeitig
in
die
Stadt
transportieren,
als
wenn
jeder
mit
dem
eigenen
Auto
kommt.
Aber
ist
das
nicht
Bevormundung,
die
Leute
quasi
zu
zwingen,
Bus
zu
fahren,
Ökoprodukte
zu
kaufen
und
Fahrradurlaub
zu
machen?
Ach,
wissen
Sie:
Jeder
Osnabrücker,
der
ein
Haus
baut
oder
eine
Wohnung
kauft,
muss
einen
Pkw-
Stellplatz
mitbezahlen,
auch
wenn
er
gar
kein
Auto
hat
–
sprechen
wir
da
von
Bevormundung?
Es
ist
Aufgabe
von
Politik,
zu
gestalten,
zu
verändern.
Klar,
dass
es
da
auch
Widerstände
gibt,
das
gehört
zum
politischen
Leben
dazu.
Schließlich
ändert
niemand
gern
seine
Gewohnheiten.
Und
man
muss
kleine
Schritte
gehen,
immer
wieder,
dann
spielt
sich
ganz
vieles
ein.
Und
dann
wird
es
neue
Routinen
geben,
eben
durch
Veränderungen
im
Umfeld.
Am
Mittwoch,
25.
April
stellt
Ratsherr
Michael
Kopatz
die
Thesen
seines
Buches
„
Ökoroutine:
Damit
wir
tun,
was
wir
für
richtig
halten″
und
Beispiele
aus
Osnabrück
vor.
Um
19
Uhr
in
der
Industrie-
und
Handelskammer,
Neuer
Graben
38.
Bildtexte:
Mehr
Busse,
weniger
Autos:
Nach
Ansicht
von
Michael
Kopatz
haben
Kommunen
beim
Klimaschutz
besonders
in
der
Verkehrspolitik
viel
Handlungsspielraum.
Michael
Kopatz
Fotos:
Michael
Gründel,
Bernd
Henkel
Autor:
Susanne Haverkamp