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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ausstellung zur Kneipengeschichte
 
Kneipenkultur im Wandel
Zwischenüberschrift:
Neue Sonderausstellung eröffnet am Sonntag im Museum Industriekultur
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Eine neue Sonderausstellung im Museum Industriekultur befasst sich mit der Geschichte der Kneipen und Biergärten in und um Osnabrück und zeigt die lebendige Brauereiszene der Stadt. Am Sonntag wird die Ausstellung eröffnet.

Am Sonntag eröffnet im Museum Industriekultur die Sonderausstellung Na dann, Prost! Die Geschichte der Gaststätten und Biergärten in und um Osnabrück″. Sie beleuchtet den Wandel der Kneipenkultur und zeigt Osnabrücks Vergangenheit mit einer lebendigen Kneipen- und Brauereiszene.

Osnabrück. Wer konnte, verbrachte seine Zeit in den vergangen Tagen im Freien, gerne in einem Biergarten. Die Außenbereiche von Kneipen und Gaststätten sind besonders bei schönem Wetter beliebte Orte doch es werden immer weniger. Seit den 1970er-Jahren gibt es ein Kneipensterben″, sagt Rolf Spilker, Leiter des Museums Industriekultur. In den frühen Jahren der Bundesrepublik habe es an jeder Ecke in Osnabrück eine Kneipe gegeben, die sogenannte Eckkneipe. Heute gebe es sie kaum noch.

Wie es einmal zwischen Zapfhahn und Bierhocker in der Hasestadt aussah, zeigt die Sonderausstellung Na dann, Prost! Die Geschichte der Gaststätten und Biergärten in und um Osnabrück″, die am Sonntag um 11 Uhr am Piesberg eröffnet wird. Zahlreiche Exponate warten auf die Besucher, die deutlich machen, wie stark sich die Kneipenkultur in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten gewandelt hat.

Die Ausstellung beginnt mit der Gründung der ersten Ausflugslokale und Kaffeehäuser um 1800, berichtet von der Wiederbelebung der Lokale nach dem Zweiten Weltkrieg und spannt den Bogen weiter vom Kneipenboom der 1950er-Jahre bis zum Entstehen der Tanzlokale.

Den Anstoß zur Ausstellung hat Helmut Riecken geliefert″, sagt Kuratorin Barbara Kahlert. Durch seine umfangreiche Postkartensammlung von früheren Kaffeehäusern und Gaststätten habe er die Idee geweckt, eine eigene Ausstellung zu dem Thema zu machen. Etwa 500 seiner Ansichtskarten hängen nun im Magazingebäude des Museums.

Daneben gibt es viele andere zeitgenössische Exponate, die in einer Kneipe nicht fehlen dürfen: alte Biergläser und - krüge, Zapfsäulen, Gewinnautomaten und Musikboxen, die teilweise sogar noch funktionieren. Zusätzlich wurde eigens für die Ausstellung eine Kneipe samt Theke und Schränke aus den 1950er-Jahren ab- und im Museum wieder aufgebaut. Die Exponate kommen aus dem Archiv des Museums und von Osnabrückern, die einem Zeitungsaufruf gefolgt waren.

Gerade viele jüngere Menschen werden gar nicht mehr wissen, dass es in Osnabrück eine lebendige Bier- und Schnapsbrauerszene gab. Vor dem Ersten Weltkrieg siedelten sie sich in der Straße hinter dem Rathaus an, weshalb sie heute Bierstraße heißt. Noch bis in die 1980er-Jahre hatte die Hasestadt ihr eigenes Bier, das von der Osnabrück Aktien-Bierbrauerei (OAB) hergestellt wurde.

Zum Tragen kommt aber nicht nur der Wegfall einer langen Tradition, sondern auch der soziologische Aspekt. Gaststätten zeigen auch den gesellschaftlichen Wandel″, sagt Museumsleiter Spilker. Die Kneipe war der Hort von Geselligkeit und auch von politischen Debatten oder diente dem Vereinswesen.

Die Ausstellung gibt mit den vielfältigen Exponaten einen heiteren und politischen Einblick in die Osnabrücker Kneipenkultur. Wer in nostalgischen Gefühlen schwelgen möchte, ist dort genauso richtig wie der Geschichtsinteressierte.

Na dann, Prost! Die Geschichte der Gaststätten und Biergärten in und um Osnabrück″, vom 22. 4. bis zum bis 7. 10. 2018, Museum Industriekultur Osnabrück, Mi.–So. 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Eine Bildergalerie finden Sie auf noz.de/ osnabrueck

Bildtexte:
Na dann, Prost!″: Kuratorin Barbara Kahlert, Postkartensammler Helmut Riecken und Museumsdirektor Rolf Spilker (von links) freuen sich auf die Ausstellungseröffnung am Sonntag.
Stimmungsmacher: In den Tanzlokalen durften Musikboxen nicht fehlen.
Ende einer Tradition: Bis in die 1980er-Jahre wurde in Osnabrück Bier gebraut, nur Bierkrüge sind davon geblieben.
Echte Kneipe: Eigens für die Ausstellung wurden Theke und Schränke aus den 1950er-Jahren aufgebaut.
Osnabrück: Neue Ausstellung_″ Die Geschichte der Gaststätten und Biergärten″ im Industriemuseum.
Auch für Schnaps gab es eine eigene Zapfsäule.
Lange Zeit sehr beliebt: Osnabrücker Flaschenbier.
Fotos:
Jörn Martens
Autor:
Benjamin Havermann


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