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1.
Erscheinungsdatum:
16.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Geld im 30-jährigen Krieg
Zwischenüberschrift:
Ausstellung in der Schatzkammer des Rathauses
Artikel:
Originaltext:
Die
Schatzkammer
im
Historischen
Rathaus
hat
Zuwachs
bekommen.
Neben
die
Vitrine
mit
Goldmünzen
und
-
medaillen,
die
die
Protagonisten
des
30-
jährigen
Kriegs
und
des
Friedensschlusses
von
1648
zeigen,
ist
jetzt
eine
kleinere
Vitrine
mit
überwiegend
Kupfermünzen
aus
Osnabrücker
Prägung
gerückt.
Osnabrück.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
verdeutlichte,
weshalb
die
Ausstellung
gerade
jetzt
nach
Osnabrück
kommt:
Vor
400
Jahren,
genau
am
23.
Mai
1618,
geschah
der
Prager
Fenstersturz.
Vertreter
der
protestantischen
böhmischen
Stände
waren
erbost
über
die
Beschneidung
der
Religionsfreiheit
durch
den
katholischen
Kaiser
und
warfen
dessen
Statthalter
kurzerhand
aus
dem
Fenster
in
eine
Abortgrube.
Diese
„
Defenestration″
markiert
den
Beginn
des
europäischen
Krieges,
an
dessen
Ende
30
Jahre
später
der
Westfälische
Friede
von
Osnabrück
und
Münster
stand.
Griesert
dankte
dem
Vorstandsmitglied
der
Deutschen
Bundesbank
Carl-
Ludwig
Thiele,
dass
er
nun
auch
die
neue
Ausstellung
mit
Stücken
aus
den
Beständen
der
Numismatischen
Sammlung
der
Bundesbank
in
Frankfurt
nach
Osnabrück
holen
konnte.
Zahlungsmittel
des
Volkes
Dass
die
Münzen
in
Osnabrück
und
nicht
in
Münster
gezeigt
werden,
begründete
der
Osnabrücker
Thiele
in
reiner
Unschuldsmiene
damit,
dass
das
Rathaus
zu
Münster
leider
über
keinen
hochgesicherten
Raum
verfüge.
Anders
die
Schatzkammer
im
Osnabrücker
Rathaus,
wo
die
Münzen
inmitten
des
wertvollen
Ratssilbers,
des
Kaiserpokals,
der
ältesten
Schützenkette
und
wichtiger
Urkunden
zur
Stadtgeschichte
bestens
aufgehoben
seien.
„
Münzen
und
Geldscheine
sind
unmittelbare
und
unverfälschte
Zeitzeugen,
sie
haben
viel
zu
erzählen″,
sagte
Thiele,
der
im
Bundesbank-
Vorstand
für
die
Bereiche
Bargeld,
Zahlungsverkehr
und
Abwicklungssysteme
zuständig
ist
und
auch
die
historische
Münzsammlung
beaufsichtigt.
Geld
sei
im
wahren
Wortsinn
„
begreifbare
Geschichte″.
Kryptowährungen
könne
man
nicht
in
die
Hand
nehmen,
nicht
begreifen,
und
deshalb
würden
sie
sich
auch
nicht
als
Zahlungsmittel
des
Volkes
durchsetzen.
Zeichen
der
Souveränität
„
Die
Gesandtenporträts
im
Friedenssaal
nebenan
sind
zweifellos
beeindruckend,
aber
sie
sind
nicht
unter
das
Volk
gelangt.
Anders
die
Münzen
in
dieser
Vitrine″,
kam
Thiele
auf
den
Kern
der
Ausstellung
zurück,
„
das
hier
waren
die
Gebrauchsmünzen,
die
Kleinmünzen,
die
jeder
normale
Bürger
in
der
Tasche
trug,
um
damit
Alltagsausgaben
zu
bestreiten″.
Kupfermünzen
wurden
schon
seit
1566
in
Osnabrück
geprägt.
Sie
zeigen
auf
der
einen
Seite
das
Rad
als
Stadtwappen
und
auf
der
anderen
den
Nominalwert
von
1
Pfennig
oder
3
Pfennige.
Das
Münzrecht
besaß
für
die
Stadt
und
ebenso
für
den
Bischof
eine
überaus
große
Bedeutung,
konnte
damit
doch
das
„
Logo″
der
Stadt
und
das
Bild
des
Bischofs
als
Zeichen
der
Souveränität
bis
in
die
letzte
Hosentasche
eines
Tagelöhners
verbreitet
werden.
Wie
wirkte
sich
der
Krieg
auf
die
Geldpolitik
aus?
Kriege
kosten
Geld,
viel
Geld,
erläuterte
Hendrik
Mäkeler,
Leiter
Numismatik
und
Geldgeschichte
in
der
Bundesbank.
Traditionell
entsprach
die
Kaufkraft
einer
Münze
dem
Materialwert
des
verwendeten
Münzmetalls.
Um
die
Kriegskasse
aufzufüllen,
Belagerungskosten
abzudecken
oder
Reparationsforderungen
zu
begleichen,
griffen
die
Inhaber
des
Münzregals
zu
allen
Zeiten
zu
dem
Mittel,
den
Edelmetallgehalt
zu
senken
und
durch
billigere
Legierungen
zu
ersetzen.
Osnabrück
ersetzte
Silber
durch
Kupfer,
nachdem
die
Schweden
1633
die
Stadt
besetzt
und
ihr
auferlegt
hatten,
Silber
im
Gegenwert
von
60
000
Talern
zu
bezahlen.
Der
Nennwert
der
Münzen
blieb
jedoch
gleich.
Die
umlaufende
Geldmenge
stieg,
die
Kaufkraft
sank
–
und
das
Ergebnis
war
eine
Inflation.
Silber
ersetzt
Kupfer
Die
Ausstellung
„
Osnabrücker
Geld
im
Dreißigjährigen
Krieg″
ist
bis
zum
15.
Oktober
in
der
Schatzkammer
des
historischen
Rathauses
zu
besichtigen.
Ein
bebilderter
Flyer
ist
kostenlos
erhältlich.
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Sie
im
Internet
auf
noz.de
Bildtext:
Die
Münzen
aus
dem
30-
jährigen
Krieg
begutachteten
(v.
l.)
Hendrik
Mäkeler,
Ratsvorsitzende
Eva-
Maria
Westermann,
Wolfgang
Griesert
und
Carl-
Ludwig
Thiele.
Fotos:
Jörn
Martens
Autor:
Joachim Dierks