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1.
Erscheinungsdatum:
11.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nachhaltigkeit nicht bloß predigen
Zwischenüberschrift:
Im Bistum Osnabrück gibt es jetzt 100 „faire Gemeinden″
Artikel:
Originaltext:
Agiert
eine
Gemeinde
im
Bistum
Osnabrück
besonders
nachhaltig
und
ökologisch,
wird
sie
–
wie
zuletzt
Lengerich
–
als
faire
Gemeinde
ausgezeichnet.
Dirk
Steinmeyer
von
der
Süd-
Nord-
Beratung
und
Hubert
Hoffmann,
ehrenamtlicher
Vorstand
der
bischöflichen
Kommission,
sind
Gründungsmitglieder
der
Aktion
und
setzen
sich
mit
Themen
wie
fairem
Handel
und
globaler
Gerechtigkeit
auseinander.
St.
Benedikt
in
Lengerich
(Emsland)
wurde
kürzlich
zur
100.
fairen
Gemeinde
im
Bistum
Osnabrück
ernannt.
Welche
Bedeutung
hat
diese
Zahl
für
das
Bistum?
Hoffmann:
Zum
Selbstverständnis
der
Kirche
gehört
die
Diakonie.
Dieser
diakonische
Auftrag
sollte
sich
für
die
Kirche
immer
im
Einsatz
für
globale
Gerechtigkeit
und
eine
nachhaltige
Bewahrung
der
Schöpfung
zeigen.
Die
faire
Gemeinde
steht
genau
dafür.
Deswegen
ist
die
Aktion
für
das
Bistum
so
wichtig.
Beim
kirchlichen
Handeln
geht
es
immer
auch
um
Glaubwürdigkeit.
Es
ist
oft
ein
Problem,
dass
man
der
Kirche
vorwirft,
sie
sei
nicht
glaubwürdig
genug
in
bestimmten
Aktionsfeldern.
Die
fairen
Gemeinden
zeigen
aber,
dass
Gerechtigkeit
und
Nachhaltigkeit
nicht
nur
gepredigt,
sondern
auch
konkret
umgesetzt
werden.
Das
kommt
im
Bistum
bisher
sehr
gut
an.
Wodurch
zeichnet
sich
eine
Gemeinde
als
faire
Gemeinde
aus?
Steinmeyer:
Das
Konzept
besteht
aus
insgesamt
zwölf
Kriterien.
Die
Gemeinden
müssen
aus
sechs
ökologischen
und
sechs
fairen
Kriterien
mindestens
fünf
erfüllen,
um
eine
faire
Gemeinde
zu
werden.
Lengerich
führt
zum
Beispiel
mindestens
einmal
im
Jahr
eine
Veranstaltung
zu
entwicklungspolitischen
Themen
oder
zur
Umwelt
durch.
Außerdem
verwendet
die
Gemeinde
bei
Veranstaltungen
ausschließlich
Mehrwegflaschen
und
Mehrweggeschirr.
Dabei
werden
dann
auch
mindestens
zwei
regionale
Produkte
beziehungsweise
Bioprodukte
angeboten.
Zudem
wird
in
allen
Gebäuden
der
Kirche
Ökostrom
verwendet.
Die
Gemeinden
können
aber
noch
aus
vielen
weiteren
Maßnahmen
wählen:
Die
Verwendung
von
ökologischem
Papier,
fair
gehandelten
Blumen,
wenn
Präsente
überreicht
werden
und
so
weiter.
Wie
garantieren
Sie,
dass
eine
faire
Gemeinde
auch
in
den
kommenden
Jahren
nach
Ihren
Kriterien
fair
bleibt?
Gibt
es
eine
Art
Zwischenprüfung?
Steinmeyer:
Alle
zwei
Jahre
gibt
es
eine
sogenannte
Zwischenreflexion
in
Form
eines
Fragenkatalogs.
Dort
kann
die
Gemeinde
für
sich
ganz
systematisch
überprüfen,
ob
die
Maßnahmen
weiter
umgesetzt
werden.
Wo
gibt
es
vielleicht
Probleme?
Wo
läuft
es
gut,
oder
wo
wird
Unterstützung
benötigt?
Wir
selbst
haben
leider
nicht
die
Kapazitäten,
regelmäßige
Kontrollen
durchzuführen.
Wenn
wir
keine
Rückmeldung
bekommen,
erkundigen
wir
uns
aber
auch
bei
den
Zuständigen.
Die
Aktion
wurde
2014
offiziell
gegründet.
Sie
waren
von
Anfang
an
dabei.
Wie
kam
es
dazu?
Steinmeyer:
Vor
sieben
Jahren
haben
wir
von
der
Süd-
Nord-
Beratung
ein
Projekt
zu
nachhaltiger
Beschaffung
durchgeführt.
In
diesem
Zusammenhang
haben
wir
in
den
Kirchengemeinden
Seminare
angeboten,
bei
denen
hauptsächlich
ehrenamtlich
tätige
Gemeindemitglieder
teilgenommen
haben,
denen
Nachhaltigkeit
ein
Anliegen
ist.
Nach
den
Seminaren
kamen
wir
zu
dem
Schluss,
dass
wir
jetzt
nicht
einfach
nach
Hause
gehen
wollen,
um
dann
wieder
Schwierigkeiten
bei
der
Umsetzung
der
erarbeiteten
Maßnahmen
zu
haben.
Wir
wollten
ein
handfestes
Konzept
erstellen.
Daraufhin
haben
wir
den
Arbeitskreis
faire
Gemeinde
gegründet
und
sind
damit
auf
die
bischöfliche
Kommission
zugegangen.
Hoffmann:
Ich
arbeite
seit
mehreren
Jahren
ehrenamtlich
im
Bistum
und
bin
sehr
an
den
Fragen
zu
globaler
Gerechtigkeit
interessiert.
Zudem
bin
ich
Vorsitzender
der
bischöflichen
Kommission.
Wir
beschäftigen
uns
mit
Fragen
zu
fairem
Handel,
Gerechtigkeit
und
Frieden
und
haben
uns
der
Aktion
angeschlossen.
Gemeinsam
mit
der
Süd-
Nord-
Beratung
haben
wir
die
faire
Gemeinde
zu
einem
Projekt
des
Bistums
gemacht.
Es
ist
also
ein
Gemeinschaftswerk.
Die
faire
Gemeinde
ist
also
keine
deutschlandweite
Aktion,
sondern
im
Bistum
Osnabrück
fest
verankert?
Steinmeyer:
Mittlerweile
ist
auch
die
lutherische
Kirche
in
Osnabrück
mit
dabei.
Außerdem
setzt
die
reformierte
Kirche
die
Kernpunkte
deutschlandweit
um.
Es
ist
kein
Konzept,
an
dem
sich
andere
Bistümer
direkt
beteiligen.
Sie
holen
sich
aber
zumindest
Anregungen
von
uns.
Der
Kirchenkreis
Bramsche
will
die
Aktion
jetzt
auch
umsetzen.
Hoffmann:
Im
Bistum
Paderborn
gibt
es
ein
ähnliches
Konzept.
Dort
gibt
es
den
Begriff
der
fairen
Gemeinde
ebenfalls.
Es
werden
aber
andere
Kriterien
angesetzt.
Das
Bistum
Münster
überlegt
derzeit,
ein
ähnliches
Projekt
ins
Leben
zu
rufen.
Wir
haben
in
Osnabrück
auf
jeden
Fall
eine
Art
Impulsfunktion.
Wie
finanziert
sich
die
Arbeit
des
Arbeitskreises?
Hoffmann:
Das
sind
Gelder,
die
die
bischöfliche
Kommission
für
Bildungsarbeit
zur
Verfügung
stellt.
Außerdem
gibt
es
viele
ehrenamtliche
Helfer,
die
unsere
Arbeit
mit
den
hauptamtlichen
Mitarbeitern
von
der
Süd-
Nord-
Beratung
tragen.
Steinmeyer:
Genau
diese
Kombination
macht
wahrscheinlich
auch
den
Erfolg
aus.
Das
ist
keine
einmalige
Geschichte,
die
man
einmal
anschiebt.
Wir
treffen
uns
auch
weiterhin
mit
dem
Arbeitskreis,
der
mittlerweile
aus
zwölf
Personen
besteht.
Wie
wichtig
ist
die
Unterstützung
der
katholischen
Kirche
für
Ihre
Arbeit?
Hoffmann:
In
der
katholischen
Kirche
ist
es
hin
und
wieder
wichtig,
dass
man
Unterstützung
von
oberster
Stelle
bekommt.
Wir
erleben
das
im
Bistum
durch
den
Bischof.
Es
gibt
aber
auch
vom
Papst
Franziskus
ein
Schreiben
mit
dem
Titel
„
Laudato
si″.
Das
ist
quasi
eine
Bestandsaufnahme
der
Welt,
in
der
diskutiert
wird,
wie
man
durch
nachhaltiges
und
gerechtes
Handeln
diese
Welt
erhalten
kann.
Wir
an
der
Basis
erleben
dieses
Schreiben
als
große
Unterstützung
für
unser
Vorhaben.
Verfolgen
Sie
eine
Art
übergeordnetes
oder
langfristiges
Ziel
mit
Ihrer
Arbeit?
Hoffmann:
Bei
der
Ernennung
der
100.
fairen
Gemeinde
hat
der
Bischof
in
einem
Vortrag
gesagt,
er
würde
sich
wünschen,
dass
das
Bistum
Osnabrück
nur
noch
aus
fairen
Gemeinden
besteht.
Es
soll
eben
nicht
bei
den
jetzigen
100
bleiben,
sondern
alle
der
ungefähr
200
Gemeinden
im
Bistum
erreicht
werden.
Das
ist
ein
sehr
hochgestecktes
Ziel
in
unseren
Augen.
Der
Weg
dahin
ist
nicht
ganz
einfach,
auch
wenn
das
sehr
schön
wäre.
Wir
kommen
auch
manchmal
an
Grenzen
personeller
Kapazität.
Die
100
bisherigen
Gemeinden
müssen
ja
auch
weiterhin
betreut
werden.
Von
kirchlicher
Seite
gibt
es
inzwischen
Überlegungen,
weitere
Kriterien
zu
entwickeln,
sodass
die
Gemeinden
sich
von
der
fairen
zur
klimagerechten
Gemeinde
weiterentwickeln
können.
Dann
würde
man
weitere
Kriterien
hinzunehmen,
die
besonders
den
Klimaschutz
betreffen.
Aber
das
sind
bisher
nur
Ideen.
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Dirk
Steinmeyer
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von
der
Süd-
Nord-
Beratung
und
Hubert
Hoffmann,
ehrenamtlicher
Vorstand
der
bischöflichen
Kommission,
mit
Nachhaltigkeit,
fairem
Handel
und
Gerechtigkeit
auseinander.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Bastian Rabeneck