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1.
Erscheinungsdatum:
10.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Anwohner wollen endlich ihre Straße
Straße bezahlt, aber nicht geliefert
Zwischenüberschrift:
Häuslebauer in der früheren Sandgrube König wollen sich nicht länger vertrösten lassen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
23
Wohnhäuser
stehen
schon
seit
einigen
Jahren
in
der
früheren
Gretescher
Sandgrube
König.
Die
Häuslebauer
haben
den
Bau
der
Straße
beim
Kauf
ihrer
Grundstücke
gleich
mitbezahlt.
Spätestens
2015
–
so
steht
es
in
den
Kaufverträgen
–
sollte
die
Straße
fertiggestellt
sein.
Aber
noch
immer
müssen
sich
die
Anwohner
mit
der
langsam
zerbröselnden
Baustraße
zufriedengeben.
Immer
wieder
haben
sie
sich
bemerkbar
gemacht
und
auf
Erfüllung
gepocht.
Bislang
ohne
Erfolg.
Anders
als
in
anderen
Baugebieten
Osnabrücks
ist
nicht
die
Stadt
für
den
Straßenbau
zuständig,
sondern
der
Unternehmer,
der
in
Georgsmarienhütte
ein
Betonsteinwerk
betreibt.
Aber
er
ist
für
die
Beschwerdeführer
nicht
erreichbar.
Seit
Jahren
warten
die
Siedler
aus
der
Sandgrube
König
auf
den
Bau
ihrer
Straße,
und
ebenso
lange
werden
sie
schon
vertröstet.
Dabei
haben
sie
bereits
bezahlt.
Aber
es
ist
nicht
klar,
ob
das
Geld
noch
zur
Verfügung
steht.
Und
die
Stadt,
die
sonst
die
Straßen
baut,
ist
gar
nicht
zuständig.
Osnabrück.
Schon
zweimal
rückten
Baufahrzeuge
an
–
und
wurden
wieder
abgezogen.
Immer
wieder
machten
die
Anwohner
Druck.
Sie
erhielten
wortreiche
Beteuerungen,
aber
keinen
Quadratmeter
Straßenpflaster.
Das
Baugebiet
in
Gretesch
mit
der
Vinckestraße
und
der
Dehlerstraße
ist
ein
Sonderfall:
Es
wurde
privatrechtlich
erschlossen,
weil
der
Eigentümer
der
früheren
Sandgrube
es
so
wünschte.
In
einem
städtebaulichen
Vertrag
hat
er
sich
verpflichtet,
die
Straße
zu
bauen
–
mit
Betonsteinen
aus
eigener
Produktion.
Nach
ihrer
Fertigstellung
soll
sie
in
das
Eigentum
der
Stadt
übergehen.
Die
Firma
König,
die
in
Georgsmarienhütte
ein
Betonsteinwerk
betreibt,
brachte
die
23
Grundstücke
2011
auf
den
Markt.
Wer
wie
Michael
und
Monika
Pichelkastner
eine
Parzelle
erwarb,
bekam
es
schriftlich:
„
Es
wird
ein
vollerschlossenes
Grundstück
veräußert,
d.
h.
sämtliche
Erschließungs-
und
sonstige
Anliegerbeiträge
für
Erschließungsanlagen,
unabhängig
davon,
ob
diese
endgültig
hergestellt
[sind]
oder
die
Beitragspflicht
bereits
entstanden
ist,
trägt
der
Verkäufer.″
Spätestens
2015,
auch
das
wurde
vertraglich
festgelegt,
sollte
die
Straße
fertig
sein.
Aber
König
hat
nicht
geliefert.
Bauwagen
nur
Deko
Zu
den
Neubauten
in
der
früheren
Sandgrube
führt
eine
Baustraße
ohne
Seitenbefestigung,
und
dieses
Provisorium
beginnt
zu
zerbröseln.
Weil
sich
nichts
bewegte,
schrieben
die
Anwohner
Beschwerdebriefe,
riefen
im
Betonsteinwerk
an
und
baten
die
Stadt,
sich
einzuschalten.
Die
setzte
dem
Unternehmen
eine
Frist,
und
plötzlich
stand
ein
Bauwagen
der
Westerkappelner
Tiefbaufirma
Iborg
an
der
Vinckestraße.
Allerdings
wohl
nur
für
Dekorationszwecke.
Auf
Anfrage
in
Westerkappeln
soll
es
eine
ziemlich
patzige
Antwort
gegeben
haben,
berichtet
Pichelkastner:
Man
habe
doch
die
Baustelle
eingerichtet.
Punkt.
Und
prompt
verschwand
der
Bauwagen
wieder
von
der
Bildfläche.
Nach
etlichen
weiteren
Beschwerden
wähnten
sich
die
Siedler
fast
am
Ziel,
als
das
Tiefbauunternehmen
Unverfehrt
aus
Bad
Laer
schriftlich
ankündigte,
„
ab
der
46.
KW
2017″
mit
dem
„
Straßenendausbau
des
Wohngebietes
Vinckestraße/
Dehlerstraße″
zu
beginnen.
Tatsächlich
wurden
im
Oktober
ein
Bagger,
ein
Radlader
und
ein
Dixi-
Klo
gesichtet.
Allerdings
nie
in
Aktion.
Und
schon
bald
wurden
die
Maschinen
unverrichteter
Dinge
wieder
abgezogen.
Warum?
Auf
diese
Frage
unserer
Redaktion
wollte
Geschäftsführer
Jens
Unverfehrt
keine
Antwort
geben.
Ob
er
befürchtete,
dass
seine
Rechnungen
nicht
bezahlt
würden?
Kein
Kommentar.
Klarheit
könnte
Michael
König
in
die
Sache
bringen,
der
Geschäftsführer
des
Betonsteinwerks.
Unsere
Redaktion
hat
ihn
mehrfach
um
eine
Stellungnahme
ersucht,
doch
der
Chef
war
nicht
zu
sprechen.
Tochter
Sabrina
König,
die
im
Büro
arbeitet,
übermittelte
eine
Botschaft:
Im
September
2018
werde
gebaut.
Definitiv.
Warum
nicht
eher?
Weil
die
Tiefbauunternehmen
allesamt
ausgelastet
seien
und
nur
Unverfehrt
diesen
Termin
fest
zugesagt
habe,
lautete
die
Antwort.
In
der
Vergangenheit,
räumt
Sabrina
König
ein,
habe
man
sich
vielleicht
zu
wenig
um
die
Angelegenheit
gekümmert.
Und
einmal
hätten
ein
paar
fehlende
Unterschriften
den
Baustart
verzögert.
Aber
am
Geld
habe
es
nicht
gelegen,
dass
die
Straße
bis
heute
unvollendet
ist.
Den
Bauherren
aus
der
Sandgrube
fehlt
der
Glaube,
dass
im
September
das
angekündigte
Wunder
geschieht.
Sie
argwöhnen,
dass
ihr
Erschließungsbeitrag,
den
sie
seinerzeit
mit
dem
Kaufpreis
entrichtet
haben,
für
andere
Zwecke
aufgezehrt
wurde.
Dabei
gerät
auch
Corinna
König
ins
Blickfeld,
die
Ehefrau
vom
Chef
Michael
König.
100
000
Euro
fehlen
Sie
hat
als
Geschäftsführerin
der
König
Verwaltungsgesellschaft
mbH
einen
Teil
der
Kaufverträge
unterschrieben.
Doch
inzwischen
ist
es
zu
einem
Zerwürfnis
gekommen
und
Corinna
König
darf
sich
im
Unternehmen
nicht
mehr
blicken
lassen.
Im
Betonsteinwerk
heißt
es
dazu:
„
Frau
König
gehört
nicht
mehr
zur
Geschäftsleitung″.
Unserer
Redaktion
war
es
nicht
möglich,
Kontakt
zu
Corinna
König
aufzunehmen.
Inzwischen
haben
die
Grundstückseigentümer
von
der
Vinckestraße
und
der
Dehlerstraße
ausgelotet,
wie
sie
an
ihre
Straße
kommen
können,
falls
König
sie
hängen
lässt.
Rund
100
000
Euro
sollen
durch
eine
Bürgschaft
des
Betonfabrikanten
abgedeckt
sein,
doch
das
dürfte
gerade
einmal
für
die
Hälfte
der
Baukosten
reichen.
Die
Stadt
hat
angeboten,
die
Straßenbauarbeiten
in
Auftrag
zu
geben.
Allerdings
unter
der
Bedingung,
dass
die
Anwohner
für
die
Kosten
aufkommen,
falls
bei
König
nichts
zu
holen
ist.
Zu
riskant,
meinen
die
Siedler
aus
der
Sandgrube.
Einer
von
ihnen
bringt
es
auf
den
Punkt:
„
Wir
wollen
doch
nicht
doppelt
zahlen!
″
Bildtext:
Sie
wollen
nicht
doppelt
zahlen:
Die
Anwohner
aus
der
Sandgrube
König
sind
mit
ihrer
Geduld
am
Ende.
Foto:
Thomas
Osterfeld
Kommentar
Mehr
Markt,
weniger
Staat?
Ausnahmsweise
ist
es
mal
nicht
die
Stadt,
die
beim
Ausbau
einer
Straße
zur
Zielscheibe
der
Kritik
wird.
Die
Neubausiedlung
in
der
früheren
Sandgrube
König
hätte
das
Musterbeispiel
für
die
Überlegenheit
unternehmerischer
Effizienz
werden
können,
ganz
im
Sinne
neoliberaler
Einflüsterer,
die
mehr
Markt
und
weniger
Staat
fordern.
Der
Versuch
ist
fürs
Erste
gescheitert.
Wenn
er
ganz
danebengeht,
muss
die
Stadt
am
Ende
noch
die
Scherben
einsammeln.
Und
die
Anwohner
müssen
doppelt
zahlen.
Dabei
lag
es
nicht
in
der
Natur
der
Sache,
dass
sich
die
privatwirtschaftliche
Alternative
zum
Frusterlebnis
für
die
Betroffenen
entwickelt.
Mehr
Markt
kann
auch
bedeuten,
dass
der
Kunde
von
günstigen
Preisen
profitiert.
Oder
–
anders
als
in
der
Sandgrube
–
schneller
bedient
wird.
Aber
wer
auf
solche
Vorteile
setzt,
sollte
das
Risiko
im
Blick
behalten,
und
das
besteht
im
schlimmsten
Fall
aus
der
Zahlungsunfähigkeit
des
Vertragspartners.
Das
kann
einem
bei
der
Stadt
nicht
passieren.
Doch
dafür
kommt
es
manchmal
zu
anderen
unliebsamen
Erfahrungen.
Und
die
enden
gelegentlich
vor
dem
Verwaltungsgericht.
Auch
das
kostet
Nerven.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert