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1.
Erscheinungsdatum:
07.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Initiative gegen Wohnungsnot
Bürgerentscheid für Wohnungsgesellschaft?
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker wollen Kampagne für bezahlbaren Wohnraum starten – Erstes Treffen am 17. April
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Eine
aus
der
Osnabrücker
Attac-
Gruppe
hervorgegangene
Bürgerinitiative
will
die
Neugründung
einer
städtischen
Wohnungsbaugesellschaft
vorantreiben.
Da
der
Rat
dieses
eigentlich
schon
beschlossene
Vorhaben
zuletzt
wieder
auf
Eis
gelegt
hat,
denken
die
Organisatoren
darüber
nach,
ein
Bürgerbegehren
zu
initiieren.
Eine
Gruppe
Osnabrücker
plant
ein
Bürgerbegehren
zur
Gründung
einer
neuen
städtischen
Wohnungsgesellschaft.
Wenn
sich
dafür
genügend
Mitstreiter
finden,
könnte
am
Ende
ein
Bürgerentscheid
stehen.
Osnabrück.
Die
Wohnungsnot
in
Osnabrück
ruft
nun
also
die
erste
Bürgerinitiative
auf
den
Plan,
die
eine
Kampagne
für
bezahlbaren
Wohnraum
starten
will.
Und
was
für
eine.
Ihr
Ziel
ist,
einen
Bürgerentscheid
zustande
zu
bekommen
–
und
die
Hürden
dafür
sind
hoch.
In
Osnabrück
müssten
mindestens
9830
Kommunalwahlberechtigte
das
Bürgerbegehren
unterschreiben,
nur
dann
würde
der
Entscheid
durchgeführt
werden.
Die
Idee
dafür
entstand
in
der
Osnabrücker
Attac-
Gruppe.
Die
Wohnungssituation
in
Osnabrück
sei
zwar
noch
nicht
so
dramatisch
wie
in
Frankfurt
oder
München,
sagt
Stefan
Wilker,
einer
der
Initiatoren,
„
aber
es
gibt
zu
wenig
günstige
Wohnungen″.
Das
sei
Punkt
eins.
Punkt
zwei:
„
Spezielle
Gruppen
haben
besonders
schlechte
Karten.″
Wilker
meint
damit
beispielsweise
Flüchtlinge
oder
Arbeitslose,
für
die
die
Wohnungssuche
besonders
schwer
geworden
ist.
„
Mit
einer
Wohnungsgesellschaft
könnte
man
entgegensteuern″,
so
Wilker.
„
Die
Stadt
könnte
gezielt
sagen,
was
für
Wohnungen
sie
baut,
und
hätte
auch
mehr
Einfluss
auf
die
Belegung.″
Ratsbeschluss
gekippt
So
weit
waren
SPD,
Grüne
und
Linke
im
Osnabrücker
Rat
auch
schon.
Im
August
2016
beauftragten
sie
mit
ihrer
Stimmmehrheit
die
Verwaltung,
alle
städtischen
Baugrundstücke
und
aktuell
vermieteten
Immobilien
in
eine
kommunale
Wohnungs-
und
Grundstücksgesellschaft
zu
überführen.
Doch
dann
kam
im
September
die
Kommunalwahl,
die
Mehrheiten
verschoben
sich,
und
schon
im
November
2016
kassierte
der
neue
Rat
mit
den
Stimmen
von
CDU/
BOB,
FDP,
UWG
und
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
(CDU)
den
Beschluss
wieder
ein.
Ein
Argument:
zu
teuer.
Und
was
sagen
die
Initiatoren
des
Bürgerbegehrens
zu
der
Kostenfrage?
So
weit
sei
man
noch
nicht,
sagt
Stefan
Wilker
offen.
„
Wenn
die
ganze
Geschichte
zustande
kommt,
werden
wir
uns
mit
allen
Beteiligten
inhaltlich
damit
auseinandersetzen.″
Das
aufwendige
Bürgerbegehren
wollten
sie
nämlich
nur
in
Angriff
nehmen,
wenn
sich
ein
breites
Bündnis
quer
durch
die
Bevölkerung
finde,
sagt
Wilker.
„
Da
muss
man
auch
realistisch
sein.″
Er
und
seine
Mitstreiter
haben
dafür
nun
rund
50
Gruppen,
Vereine
und
Organisationen
angeschrieben
und
zu
einem
Treffen
am
17.
April
eingeladen.
Dann
werde
sich
zeigen,
ob
sie
den
nächsten
Schritt
in
Richtung
Bürgerbegehren
und
-
entscheid
gegen
wollen.
Der
Bürgerentscheid
soll
im
Zentrum
einer
Kampagne
für
bezahlbaren
Wohnraum
stehen,
die
auch
andere
wohnungspolitische
Themen
aufgreifen
soll
– „
von
der
Entwicklung
der
Mieten
auf
dem
‚
freien
Wohnungsmarkt′
über
Obdachlosigkeit
bis
hin
zur
Schaffung
alternativer
und
genossenschaftlicher
Wohnformen″,
heißt
es
in
dem
Einladungsschreiben.
Weitere
Infos
gibt
es
auf
der
Internetseite
bezahlbarer-
wohnraum-
osnabrueck.de.
Schon
vor
rund
15
Jahren
gab
es
in
Osnabrück
ein
Bürgerbegehren
–
zum
selben
Thema.
Damals
wollte
eine
Bürgerinitiative
verhindern,
dass
die
Stadt
ihre
bestehende
Wohnungsbaugesellschaft
(OWG)
mit
rund
3700
Wohnungen
verkauft.
Innerhalb
der
ersten
acht
Wochen
hatten
bereits
5500
Osnabrücker
unterschrieben.
Aber
noch
während
die
Initiative
weitere
Unterschriften
sammelte,
schuf
der
Rat
Fakten
und
stimmte
mehrheitlich
für
den
Antrag
von
CDU
und
FDP,
dass
die
Stadt
ihre
OWG
verkaufen
sollte.
Nach
Abzug
von
Schulden
flossen
seinerzeit
16
Millionen
Euro
Reinerlös
in
die
Stadtkasse,
die
vor
allem
für
die
Sanierung
der
Schulen
verwendet
wurden.
Eigentümerin
der
meisten
Wohnungen
mittlerweile
der
Konzern
Vonovia.
Mehr
zur
Wohnungsnot
in
Osnabrück
lesen
Sie
auf
noz.de/
os
Bildtext:
Wenn
die
Politik
es
nicht
tut,
wollen
die
Bürger
selbst
die
Gründung
einer
neuen
kommunalen
Wohnungsgesellschaft
anstoßen.
Foto:
Jörn
Martens
Bürgerbegehren
und
-
entscheid
Ein
Bürgerbegehren
führt
im
Erfolgsfall
zu
einem
Bürgerentscheid.
Die
Hürden
auf
dem
Weg
dorthin
sind
hoch.
Zunächst
müssen
7,
5
Prozent
der
Wahlberechtigten
ein
Bürgerbegehren
(zur
Durchführung
eines
Bürgerentscheids)
unterschreiben,
in
Osnabrück
sind
das
7,
5
Prozent
von
131
077
Wahlberechtigten
(maßgeblich
ist
stets
die
letzte
Kommunalwahl)
,
also
9830
gültige
Unterschriften.
Sobald
eine
Initiative
solch
ein
Bürgerbegehren
bei
der
Stadtverwaltung
formell
angezeigt
hat,
läuft
die
Zeit:
Innerhalb
von
sechs
Monaten
müssen
die
mindestens
9830
Unterschriften
gesammelt
sein.
Hat
das
geklappt,
wird
der
Bürgerentscheid
innerhalb
von
drei
Monaten
wie
eine
Wahl
durchgeführt.
Er
muss
als
Frage
formuliert
sein,
auf
die
die
Osnabrücker
mit
„
Ja″
oder
„
Nein″
antworten
können.
Erfolgreich
ist
ein
Bürgerentscheid
nur,
wenn
die
Mehrheit
mit
„
Ja″
gestimmt
hat
und
diese
Mehrheit
mindestens
20
Prozent
der
Wahlberechtigten
–
das
sind
26
215
Osnabrücker
–
beträgt.
Die
Durchführung
der
Abstimmung
ist
hinfällig,
wenn
der
Rat
in
der
Zwischenzeit
dem
Bürgerbegehren
durch
einen
eigenen
Beschluss
entsprochen
hat.
Seit
dem
1.
November
2016
hat
ein
zulässiges
Bürgerbegehren
übrigens
aufschiebende
Wirkung,
das
heißt,
der
Rat
darf
in
der
Zwischenzeit
keine
Fakten
schaffen,
die
dem
Begehren
entgegenstehen.
Vorher
waren
zudem
die
Hürden
höher,
statt
7,
5
Prozent
mussten
10
Prozent
der
Wahlberechtigten
unterschreiben.
Zuletzt
hatten
im
Landkreis
die
Bad
Iburger
per
Bürgerentscheid
ihre
Landesgartenschau
erzwungen,
die
in
Kürze
eröffnet
wird.
Kommentar
Große
Verantwortung
Eigentlich
war
es
nur
eine
Frage
der
Zeit,
bis
sich
zum
Thema
Wohnungsnot
auch
eine
Bürgerinitiative
gründet.
Schließlich
hat
die
Politik
–
sowohl
auf
kommunaler
als
auch
auf
Landes-
und
Bundesebene
–
das
Problem
lange
verschlafen.
Und
jetzt
brennt
es.
Nicht
nur
Obdachlose,
Langzeitarbeitslose,
Alleinerziehende
und
Flüchtlinge
finden
keine
bezahlbaren
Wohnungen
mehr,
auch
Familien
mit
durchschnittlichem
Einkommen
sind
verzweifelt
auf
der
Suche.
Mit
dem
Verkauf
ihrer
Wohnungsbaugesellschaft
OWG
hat
die
Stadt
vor
rund
15
Jahren
ein
Steuerungsinstrument
aus
der
Hand
gegeben,
das
sich
nun
viele
sehnlichst
zurückwünschen.
SPD,
Grüne
und
Linke
sind
im
Rat
mit
dem
Versuch
einer
Neugründung
gescheitert,
jetzt
wollen
es
die
Bürger
in
die
Hand
nehmen.
Sollte
aus
der
Gruppe,
die
sich
in
Osnabrück
jetzt
zusammengefunden
hat,
tatsächlich
eine
Initiative
zur
Durchführung
eines
Bürgerbegehrens
und
letztlich
-
entscheids
gründen,
übernimmt
diese
eine
große
Verantwortung.
Die
erneute
Gründung
einer
Wohnungsbaugesellschaft
wird
das
aktuelle
Problem
nicht
von
heute
auf
morgen
lösen.
Ist
sie
trotzdem
langfristig
eine
gute
Idee
und
auch
finanzierbar?
Diese
Frage
müssen
sie
vorher
klären.
Autor:
Sandra Dorn