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1.
Erscheinungsdatum:
05.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Unkraut vergeht nun mal nicht!″
Zwischenüberschrift:
Wie Fritz Wolf Ewiggestrige und ihre (braune) Gesinnung ins Bild setzte
Artikel:
Originaltext:
Die
Friedensstadt
Osnabrück
pflegt
heute
den
interkulturellen
und
interreligiösen
Dialog
–
und
der
VfL
setzte
jüngst
mit
großer
öffentlicher
Wirkung
seine
langjährigen
Initiativen
gegen
rechte
Ausgrenzung
fort.
Fritz
Wolf
hätte
daran
sicher
seine
Freude
gehabt.
Osnabrück.
Mit
über
die
Schulter
gelegten
Regenschirmen
und
Spazierstöcken
verteidigen
13
Herren
im
feinen
Zwirn
einen
leeren
Denkmalsockel,
auf
dem
in
gotischer
Frakturschrift
die
Worte
„
Osnabrücks
Vergangenheit″
eingemeißelt
sind.
Der
gutbürgerliche
Blick
zurück
scheint
zum
weltfremden
Selbstzweck
erstarrt
zu
sein,
und
weder
die
„
große″
Vergangenheit
der
Stadt
noch
einzelne
„
ruhmreiche″
Ereignisse
oder
bedeutende
Persönlichkeiten
bieten
Orientierung
in
der
Gegenwart.
Die
Karikatur
illustrierte
im
September
1969
in
der
„
Neuen
Osnabrücker
Zeitung″
eine
scharfe
Kritik
von
Wendelin
Zimmer
an
historisch-
bornierter
Selbstbezogenheit
bürgerlicher
Honoratioren,
die
die
Stadt
in
„
konservativen
Provinzialismus″
und
„
Scheuklappenmentalität″
führe.
Eigentlich
hatte
der
langjährige
Feuilleton-
Redakteur
seinem
zeichnenden
Kollegen
die
Aufgabe
zugedacht,
den
Duktus
des
Textes
zu
entschärfen
und
damit
humoristisch-
besänftigend
zu
wirken.
Doch
weit
gefehlt:
Das
Bild
stand
dem
Wort
an
Schärfe
nicht
nach.
Selbst
Kriegsteilnehmer
mit
drei
getöteten
oder
vermissten
Brüdern,
wollte
Fritz
Wolf
aus
der
Geschichte
Lehren
ziehen,
um
–
statt
Vergangenheit
zu
verklären
–
durch
einen
historisch-
kritischen
Zugriff
Gegenwart
zu
beleuchten
und
Zukunft
zu
gestalten.
Vor
diesem
Hintergrund
nahm
er
wiederholt
auch
rechtsradikale
Traditionen
und
Tendenzen
in
den
Blick.
Eine
vergleichsweise
frühe
Karikatur
zeigt
den
ehemaligen
schleswig-
holsteinischen
Ministerpräsidenten
sowie
späteren
Verteidigungsminister
und
Bundestagspräsidenten
Kai-
Uwe
von
Hassel,
der
einen
auf
dem
Boden
liegenden,
langhaarigen
jungen
Mann
ermahnt:
„
Laß
den
Jungen
in
Ruhe!
″
Bei
„
dem
Jungen″
handelt
es
sich
um
einen
tumben
NPD-
Jungaktivisten,
der
seinen
linken
Widersacher
zuvor
selbst
mit
einem
Keulenschlag
zu
Bode
gestreckt
hatte.
Immerhin
war
der
CDU-
Politiker
von
Hassel
als
Minister
im
Mai
1965
öffentlich
bei
der
Beerdigung
des
hohen
SS-
Offiziers
Hans
Jüttner
als
Redner
aufgetreten.
1991
nahm
Fritz
Wolf
die
„
Fehlentwicklung″
des
Menschen
vom
Affen
über
den
Neandertaler
und
den
Homo
sapiens
zum
„
Ausländer
raus!
!!″
krakeelenden
Neonazi
mit
Springerstiefeln,
Megafon
und
Knüppel
aufs
Korn.
Bereits
zwei
Jahre
zuvor
hatte
er
den
deutschen
Michel
durch
ein
Tulpenbeet
geschickt,
in
dem
unter
dem
Motto
„
Unkraut
vergeht
nun
mal
nicht″
zwei
Schösslinge
mit
dem
Konterfei
Adolf
Hitlers
aus
dem
Boden
sprießen.
Der
NS-
Diktator
erscheint
schließlich
auch
in
einer
Zeichnung,
die
nach
der
Absage
des
auf
den
20.
April
1994
terminierten
Länderspiels
gegen
England
entstand
–
ein
Datum,
das
zwischen
1933
und
1945
als
„
Führers
Geburtstag″
unrühmliche
Bekanntheit
erlangte.
Mit
ausgestrecktem
rechten
Arm
erklärt
Hitler
einer
Gruppe
faschistischer
Schläger:
„
Ich
verspreche,
daß
wir
meinen
Geburtstag
nachfeiern
werden!
″
Nicht
zuletzt
angesichts
dieser
sowie
zweier
Zeichnungen
von
1992
und
2000
gegen
das
gewalttätige
Unwesen
rechtsradikaler
englischer
Hooligans
bei
den
Europameisterschaften
in
Schweden
sowie
in
Belgien
und
den
Niederlanden
hätte
Fritz
Wolf
die
VfL-
Aktion
„
Gegen
rechts″
sicherlich
mit
großer
Sympathie
betrachtet.
Zur
Person:
Hermann
Queckenstedt
ist
Sprecher
des
Fritz-
Wolf-
Kuratoriums
und
Direktor
des
Diözesanmuseums
Osnabrück.
Fritz-
Wolf-
Serie
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
zum
100.
Geburtstag
am
7.
Mai
2018
eine
Karikaturen-
Serie.
Im
Diözesanmuseum
sind
noch
bis
zum
15.
Juli
in
der
Ausstellung
„
Er
war
ein
Osnabrücker!
″
Karikaturen
des
Altmeisters
zu
regionalen
Themen
zu
sehen.
Die
Fritz-
Wolf-
Gesellschaft
sucht
weiterhin
nach
unbekannten
Zeichnungen
Wolfs.
Kontakt
unter
Tel.
01
76/
31
11
06
63,
E-
Mail:
post@
Fritz-
Wolf.de.
Autor:
Hermann Queckenstedt