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1.
Erscheinungsdatum:
05.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Straßenschilder für Kohl und Schmidt
Berliner Platz soll Helmut-Kohl-Platz werden
Zwischenüberschrift:
SPD trägt CDU-Vorschlag mit – Demnächst auch eine Straße für Helmut Schmidt?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Berliner
Platz
soll
nach
dem
früheren
Bundeskanzler
Helmut
Kohl
benannt
werden.
Darauf
läuft
es
hinaus,
wenn
sich
der
Kulturausschuss
am
19.
April
mit
einem
Vorschlag
des
CDU-
Fraktionsvorsitzenden
Fritz
Brickwedde
befasst.
Weil
die
SPD
schon
im
Vorfeld
ihre
Zustimmung
signalisiert
hat,
gilt
eine
breite
Mehrheit
als
sicher.
Im
weiteren
Verfahren
werden
die
Anlieger
Gelegenheit
bekommen,
sich
zu
der
geplanten
Umbenennung
zu
äußern.
Es
gibt
aber
nicht
viele
Anwohner,
denn
nur
ein
Gebäude,
ist
postalisch
dem
Berliner
Platz
zugeordnet.
Es
handelt
sich
um
das
mehrstöckige
grüne
Wohnhaus
an
der
Einmündung
zum
Breiten
Gang.
Die
Fraktionsspitzen
von
CDU
und
SPD
sind
dafür,
dass
ein
weiterer
Altkanzler
mit
einem
Straßenschild
geehrt
wird
–
der
2015
verstorbene
Helmut
Schmidt.
Aus
dem
Berliner
Platz
soll
der
Dr.-
Helmut-
Kohl-
Platz
werden.
Mit
diesem
Vorschlag
des
CDU-
Fraktionsvorsitzenden
Fritz
Brickwedde
wird
sich
demnächst
der
Kulturausschuss
beschäftigen.
Eine
Mehrheit
im
Rat
gilt
als
wahrscheinlich,
weil
die
SPD
Zustimmung
signalisiert
hat.
Osnabrück.
Schon
wenige
Tage
nach
dem
Tod
des
Altkanzlers
im
Juni
2017
hatte
sich
die
CDU-
Fraktion
dafür
ausgesprochen,
eine
Straße
oder
einen
Platz
nach
Helmut
Kohl
zu
benennen.
Als
die
Sache
am
5.
September
in
den
Rat
kam,
stimmten
nur
zwei
Mitglieder,
der
Pirat
Nils
Ellmers
und
die
Linke
Heidi
Reichinnek,
gegen
den
Antrag.
Eine
große
Mehrheit
votierte
dafür,
dem
langjährigen
Bundeskanzler
auf
diese
Weise
ein
Denkmal
zu
setzen.
Offen
blieb
bislang
nur,
welcher
Ort
diesem
Vorhaben
gewidmet
werden
sollte.
In
der
Vergangenheit
brachte
fast
jeder
Versuch,
Straßen
oder
Plätze
umzubenennen,
geharnischte
Proteste
hervor,
weil
die
Anwohner
Briefköpfe,
Visitenkarten
und
Personalausweise
ändern
mussten.
In
Neubaugebieten
gäbe
es
dieses
Problem
zwar
nicht,
aber
in
der
Politik
gilt
es
als
unwürdig,
verdienten
Staatsmännern
ein
Straßenschild
an
der
Peripherie,
etwa
in
Atterfeld
oder
Schinkel-
Ost,
zu
widmen.
Die
Monate
nach
der
Ratsentscheidung
verstrichen,
und
die
Verwaltung
konnte
noch
kein
geeignetes
Plätzchen
für
den
verstorbenen
Altkanzler
vorweisen.
Da
überraschte
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
seine
Ratskollegen
in
einer
interfraktionellen
Runde
mit
dem
Vorschlag,
den
Berliner
Platz
nach
Helmut
Kohl
zu
benennen.
Und
Frank
Henning,
als
SPD-
Mann
sonst
schärfster
Kontrahent
des
Christdemokraten,
zog
gleich
mit.
Brickwedde
verweist
auf
einen
inhaltlichen
Bezug
zum
Berliner
Platz.
Dabei
beruft
er
sich
auf
das
Jahr
1961,
als
der
Osnabrücker
Rat
kurz
nach
dem
Bau
der
Berliner
Mauer
den
damaligen
Schillerplatz
umbenannte,
um
auf
das
Schicksal
der
geteilten
Stadt
hinzuweisen.
Mit
der
deutschen
Einheit
von
1990,
die
Kanzler
Kohl
konsequent
vorangetrieben
habe,
sei
auch
Berlin
wiedervereinigt
worden,
sagt
Brickwedde.
Und
damit
habe
sich
das
ursprüngliche
Anliegen
der
Stadtväter
erledigt.
Nach
Ansicht
des
CDU-
Politikers
sprechen
aber
auch
praktische
Gründe
für
den
Berliner
Platz,
„
weil
nur
wenige
Menschen
dort
wohnen″.
Tatsächlich
müsste
lediglich
für
das
grüne
Hochhaus
an
der
Einmündung
zum
Breiten
Gang
die
Adresse
geändert
werden,
alle
anderen
Grundstücke
sind
der
Wittekindstraße,
dem
Goethering
oder
dem
Remarque-
Ring
zugeordnet.
Helmut
Kohl
ist
der
dritte
Bundeskanzler,
dem
in
Osnabrück
ein
Straßenschild
gewidmet
werden
soll.
Mit
dem
Namen
von
Konrad
Adenauer
(CDU)
ist
der
südöstliche
Abschnitt
des
Wallrings
verknüpft,
während
Willy
Brandt
(SPD)
die
Grünanlage
vor
dem
Arbeitsamt
zugedacht
wurde.
Steckt
darin
möglicherweise
eine
Ungleichbehandlung
von
CDU-
und
SPD-
Politikern?
„
Ich
weiß
nicht,
warum
man
damals
gerade
diesen
Platz
nach
Willy
Brandt
benannt
hat″,
antwortet
Brickwedde
auf
die
Frage.
In
einem
anderen
Zusammenhang
lässt
er
durchblicken:
„
Ich
hätte
persönlich
nichts
gegen
eine
Ehrung
von
Helmut
Schmidt.″
Diesem
Gedanken
kann
auch
der
SPD-
Fraktionsvorsitzende
Frank
Henning
etwas
abgewinnen.
Irgendwann
werde
sicher
eine
Straße
nach
Helmut
Schmidt
benannt,
kündigt
er
an,
die
SPD
werde
das
vorschlagen.
Aber
die
CDU
sei
mit
Helmut
Kohl
nun
mal
schneller
gewesen.
Er
wisse,
dass
Kohl
nicht
unumstritten
sei,
vermerkt
Henning,
und
für
die
Spendenaffäre
müsse
er
kritisiert
werden.
Aber
als
Kanzler
der
Einheit
habe
er
sich
bleibende
Verdienste
erworben.
Da
könnten
auch
Sozialdemokraten
„
ganz
staatstragend″
sein.
Wie
geht
es
jetzt
weiter?
Nach
Auskunft
von
Stadtsprecher
Sven
Jürgensen
wird
sich
der
Kulturausschuss
am
19.
April
mit
dem
Vorschlag
der
CDU-
Fraktion
befassen.
Kommt
es
zur
Empfehlung,
den
Berliner
Platz
umzubenennen,
bekommen
die
Anlieger
Gelegenheit
zur
Stellungnahme.
Ihre
Reaktionen
werden
dem
Kulturausschuss
vorgelegt,
es
wird
diskutiert
und
abgestimmt.
Das
letzte
Wort
hat
dann
der
Rat.
Bildtext:
Dem
früheren
Bundeskanzler
Helmut
Kohl
soll
am
Berliner
Platz
ein
Denkmal
gesetzt
werden.
Fotos:
David
Ebener
Kommentar
So
geht
das
Deutsche
Einheit,
europäische
Integration,
fragwürdige
Spender:
Ein
Politiker
wie
Helmut
Kohl
polarisiert.
Dass
ihm
in
Osnabrück
ein
exponierter
Platz
gewidmet
wird,
ist
für
die
einen
selbstverständlich,
für
die
anderen
unvermeidlich.
Aber
wie
dieser
Deal
eingefädelt
wurde,
zeigt,
wie
Politik
gemacht
wird:
Du
kriegst
deinen
Helmut,
wenn
ich
meinen
Helmut
kriege!
Es
ist
offensichtlich,
dass
die
SPD
für
den
Helmut-
Kohl-
Platz
leicht
zu
ködern
war.
Ein
dezenter
Hinweis
auf
den
ebenfalls
verblichenen
Altkanzler
Helmut
Schmidt
genügte,
um
die
Zustimmung
der
Genossen
zu
sichern.
Ein
solcher
Kuhhandel
fördert
die
Politikverdrossenheit.
Denn
es
ist
offensichtlich,
dass
die
Parteien
hier
ihr
Süppchen
kochen.
Und
jetzt
noch
etwas:
Dr.-
Helmut-
Kohl-
Platz
–
muss
wirklich
ein
so
sperriger
Name
aufs
Straßenschild?
Es
ist
keinesfalls
respektlos,
von
einer
historischen
Figur
zu
sprechen,
ohne
deren
akademischen
Grad
zu
erwähnen.
Und
wer
in
50
Jahren
mit
dem
Namen
Helmut
Kohl
nichts
anzufangen
weiß,
der
kann
ja
im
Online-
Lexikon
nachlesen,
dass
er
Dr.
phil.
war.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert