User Online: 2 |
Timeout: 17:58Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
28.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Gesandten hängen wieder an der Wand
Zwischenüberschrift:
Renovierung des Osnabrücker Friedenssaals ist abgeschlossen
Artikel:
Originaltext:
Der
Fotograf
der
Frühen
Neuzeit
war
der
Porträtist.
In
Osnabrück
hatte
diese
Berufsgruppe
zwischen
1643
und
1648
ein
ergötzliches
Auskommen,
denn
es
galt
Porträts
der
42
Delegierten,
die
den
Westfälischen
Frieden
ausgehandelt
haben,
auf
Leinwand
zu
bannen.
Osnabrück.
Mit
der
Renovierung
des
Friedenssaals,
die
nun
abgeschlossen
ist,
erlebten
auch
die
Gesandtengemälde
eine
Auffrischung.
Der
Laie
sieht
den
Gemälden
ihr
Alter
kaum
an.
Fachleuten
wie
Johannes
Holtmann,
Restaurator
aus
Münster,
und
Dorothea
Gathmann,
Ausstellungstechnikerin
im
Kulturgeschichtlichen
Museum,
fallen
die
Schwachstellen
jedoch
sofort
ins
Auge.
Die
beiden
haben
sich
in
den
sieben
Wochen,
in
denen
die
Handwerker
Friedenssaal
und
Kleine
Ratskammer
renovierten,
um
die
Porträts
gekümmert.
Die
Bilder
hängen
nunmehr
seit
nahezu
370
Jahren
in
zwei
Reihen
übereinander
an
den
Wänden
ebenjenes
Raumes
im
Osnabrücker
Rathaus,
in
dem
1648
nach
langen
Verhandlungen
ein
Frieden
geschlossen
wurde,
der
auch
heute
noch
aufgrund
seiner
Komplexität,
bedingt
vor
allem
durch
die
Vielzahl
der
an
den
Verhandlungen
Beteiligten,
Vorbildcharakter
genießt.
Vorbildcharakter
hat
auch
der
Umgang
der
Stadt
mit
diesem
kulturhistorisch
wichtigen
und
wertvollen
Ort
der
Stadtgeschichte.
Denn
anders
als
in
anderen
Städten
ist
der
Friedenssaal
nicht
nur
tagtäglich
für
Besucher
geöffnet,
sondern
wird
auch
für
Veranstaltungen
wie
Empfänge
und
Vorträge
genutzt.
Es
ist
eine
bewusste
Entscheidung
der
Stadt,
dass
keine
Absperrung
den
Kontakt
der
Gäste
mit
der
Geschichte
behindern
soll.
Dementsprechend
sind
allerdings
Räume,
Mobiliar
und
eben
auch
die
Gemälde
den
durch
Besucher
und
Nutzung
bedingten
Einflüssen
ausgesetzt.
Und
so
haben
auch
die
Gemälde
seit
der
letzten
Überprüfung,
die
Holtmann
und
Gathmann
auf
1997
datieren,
gelitten.
Staub,
Mörtel
und
Ruß
haben
sich
abgesetzt
und
müssen
entfernt
werden.
„
Es
ist
viel
Mörtel
aus
der
Decke
auf
die
Bilder
gefallen″,
sagt
Holtmann,
der
bei
seiner
Arbeit
jedem
der
Gesandten
sozusagen
tief
in
die
Augen
blickt,
um
den
Gesundheitszustand
einschätzen
zu
können.
Dabei
ist
ihm
auch
die
Rußschicht
aufgefallen,
die
sich
auf
den
Bildern
abgesetzt
hat.
Sie
stammt
von
den
Kerzen,
die
bei
Veranstaltungen
im
Friedenssaal
häufig
entzündet
werden.
Bei
den
jetzt
durchgeführten
Arbeiten
handelt
es
sich
nicht
um
eine
Gemälderestauration
im
klassischen
Sinne,
sondern
vielmehr
um
eine
Pflegemaßnahme.
Jeder
Gesandtenkopf
muss
dafür
einmal
seinen
Rahmen
verlassen.
Einer
trockenen
Oberflächenreinigung
schließen
sich
technische
Maßnahmen
an,
die
die
Gemälde
in
Zukunft
besser
vor
mechanischen
und
klimatischen
Einflüssen
schützen
sollen.
Eingeklebte
Filzpolster
sollen
zum
Beispiel
die
Reibung
innerhalb
der
Rahmen
vermindern.
Schutz
vor
dem
kalten
Mauerwerk
bietet
den
Gesandten
in
Zukunft
ein
Rückseitenschutz
mit
Klimasperre.
Den
Schlusspunkt
der
Pflegemaßnahme
setzt
eine
neue
Aufhängung
für
jedes
einzelne
Bild.
Nicht
so
ganz
einfach
nachzuvollziehen
ist
für
Holtmann
und
Gathmann,
was
in
der
Vergangenheit
an
den
Bildern
wie
gemacht
wurde.
„
Ob
zum
Beispiel
1997
alle
Bilder
von
der
Wand
genommen
wurden,
wissen
wir
nicht.
Da
können
wir
nur
Rückschlüsse
ziehen″,
sagt
Holtmann.
Holtmann
und
Gathmann
haben
die
jetzt
durchgeführten
Arbeiten
dokumentiert
und
mit
Fotos
belegt.
Vor
allem
die
Materialien,
die
sie
verwendet
haben,
werden
schriftlich
festgehalten,
denn
schließlich
sollen
es
nachfolgende
Generationen
leichter
haben.
„
Die
Gemälde
haben
hier
im
Friedenssaal
keine
Museumsbedingungen″,
sagt
Gathmann.
Das
aber
hätten
die
Gemälde
bislang
„
gut
ausgehalten″.
Für
sie
ist
wichtig,
dass
die
Gemälde
an
dem
Ort
sind,
zu
dem
sie
gehören.
„
Kunst
ist
auch
dafür
da,
dass
man
sie
sieht.″
Die
Porträtisten
in
der
Mitte
des
17.
Jahrhunderts
hätte
sich
als
Handwerker
verstanden,
sagt
Holtmann.
Ihre
Arbeitsweise
habe
sich
an
den
damaligen
Bedingungen
ausrichten
müssen.
Es
sei
davon
auszugehen,
dass
die
Maler
zunächst
Skizzen
und
danach
Kupferstiche
gefertigt
hätten.
Die
Ölgemälde
seien
der
letzte
Schritt
gewesen.
„
Sofort
in
Öl
zu
malen
hätte
zu
lange
gedauert.″
Die
Aufenthaltsdauer
der
Gesandten
in
Osnabrück
sei
dafür
wahrscheinlich
zu
kurz
gewesen.
Die
unterschiedliche
Qualität
der
Gemälde
lasse
zudem
darauf
schließen,
dass
mehrere
Porträtisten
an
der
Arbeit
gewesen
seien.
Auf
alle
Fälle
hätten
die
Maler
damals
„
handwerklich
solide
gearbeitet″,
sagt
Holtmann.
Muss
wohl,
wie
sonst
könnten
die
Bilder
noch
heute
zum
größten
Teil
im
Original
an
die
Friedensunterhändler
von
1648
erinnern?
Mehr
aktuelle
Nachrichten,
Hintergründe
und
Analysen
lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de
Bildtexte:
Mit
einem
speziellen
Schwamm
wird
die
Oberfläche
der
Bilder
gereinigt.
Eine
neue
Rückwand
als
Klimaschutz
bringt
Dorothea
Gathmann
an
den
Bildern
an.
Jedes
der
53
Bilder
aus
Friedenssaal
und
Kleiner
Ratskammer
musste
aus
seinem
Rahmen
genommen
werden.
Fotos:
David
Ebener
Autor:
Dietmar Kröger