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1
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1.
Erscheinungsdatum:
28.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Betraum über dem Reifenlager
Zwischenüberschrift:
Die ehemalige Komtureikirche der Deutschherren erlebte vielfältige Nutzungen
Artikel:
Originaltext:
Die
Komturei
oder
Kommende
als
Verwaltungssitz
eines
geistlichen
Ritterordens
hat
in
Osnabrücks
Straßenverzeichnis
Spuren
hinterlassen
in
Gestalt
der
Kommenderiestraße.
Aber
das
ist
nicht
die
einzige
Hinterlassenschaft:
Im
Eck
von
Kommenderie-
und
Wiesenstraße
ist
die
ehemalige
Komtureikirche
erhalten.
Osnabrück.
Der
einst
mächtige
Deutsche
Orden,
auch
Deutschherrenorden
oder
Deutschritterorden
genannt,
der
sich
wie
die
Johanniter
oder
die
Malteser
auf
seine
karitativen
Wurzeln
während
der
Kreuzzüge
im
Heiligen
Land
beruft,
hat
in
Osnabrück
nie
die
Bedeutung
erlangt
wie
etwa
in
Mergentheim,
Marburg
oder
in
Ostpreußen
und
im
Baltikum.
Aber
immerhin,
er
war
auch
hier
mit
einer
kleinen
Kommende
vertreten,
die
sich
den
heiligen
Georg
als
Namenspatron
auserkoren
hatte.
Begründet
hatten
sie
um
1300
Lambert
Glode
und
Gerhard
Dwerg
auf
geschenktem
Grund
an
der
späteren
Kommenderiestraße.
Eine
Komtureikirche
wird
erstmals
1389
erwähnt.
Sie
verfiel
während
des
Dreißigjährigen
Krieges
und
brannte
aus.
Fürstbischof
Clemens
August
ließ
sie
in
seiner
Eigenschaft
als
Administrator
des
Deutschen
Ordens
1725
neu
errichten.
Die
ursprünglich
frei
stehende
Kirche
bezeichnet
das
Denkmalkataster
als
„
anspruchslosen
rechteckigen
Bruchsteinbau″.
1809
wurde
der
Orden
aufgehoben,
seine
Besitzungen
vom
Staat
eingezogen
und
nach
und
nach
verkauft.
Die
Kirche
diente
von
da
an
gewerblichen
Zwecken,
der
Kirchhof
war
zeitweilig
ein
Kohlenlager.
Mit
der
Anlage
der
Wiesenstraße
in
den
1860er-
Jahren
erhielt
die
Kirche
ihre
heutige
Lage
an
der
Straßenfluchtlinie.
Dem
Westgiebel
wurde
im
20.
Jahrhundert
ein
Treppenhaus
angefügt
und
das
Kircheninnere
in
zwei
Geschosse
unterteilt.
Als
kunsthistorisch
bedeutsam
erhalten
sind
einige
barocke
Ausschmückungen,
darunter
das
schöne
Portal
an
der
nördlichen
(Hof-
)
Seite,
die
ehemals
die
Hauptseite
war.
Zur
Nachkriegsgeschichte
der
Komtureikirche
gehört,
dass
1950
die
Gemeinschaft
der
Siebenten-
Tags-
Adventisten
Einzug
hielt
und
das
Obergeschoss
zu
ihrem
Bet-
und
Versammlungsraum
machte,
während
das
Untergeschoss
als
Reifenlager
diente.
1976
stand
die
Verbreiterung
der
Kommenderiestraße
zur
Debatte.
Der
Eigentümer
des
gründerzeitlichen
Wohnhauses
auf
dem
Eckgrundstück
war
zum
Abriss
bereit.
Für
einen
Neubau
in
zurückgenommener
Bauflucht
wollte
er
auch
gleich
die
Komtureikirche,
die
ihm
ebenfalls
gehörte,
niederlegen.
Der
städtische
Denkmalpfleger
Bruno
Switala
legte
Einspruch
ein.
Allein
wegen
ihrer
Geschichte
schon
habe
sie
Denkmalwert.
Oberstadtdirektor
Raimund
Wimmer
machte
sich
die
Argumente
des
Denkmalschutzes
zu
eigen.
Kirche
und
Eckhaus
blieben
stehen.
1980
waren
die
Adventisten
ausgezogen,
der
Hauptraum
im
Obergeschoss
stand
leer.
Da
traf
es
sich,
dass
die
aus
einem
Volkshochschul-
Theaterkurs
hervorgegangene
„
Probebühne″
auf
der
Suche
nach
einer
Spielstätte
war.
Die
Laienspieler
wagten
den
Schritt
in
die
unternehmerische
Selbstständigkeit,
gründeten
einen
gemeinnützigen
Verein
und
mieteten
die
alte
Kirche
zum
1.
Januar
1981
an.
Mit
erheblichen
Eigenleistungen
wandelten
sie
den
oberen
Hauptraum
in
ein
variabel
bestuhlbares
Theater
für
maximal
99
Zuschauer
um,
während
das
Untergeschoss
einen
kleinen
Schankraum
erhielt,
wo
seither
in
lockerer
Clubatmosphäre
die
beliebten
„
Nachklänge″
nach
den
meist
ausverkauften
Vorstellungen
stattfinden.
Brenzlig
wurde
es
für
die
„
Probebühne″
noch
einmal
1985,
als
wegen
bevorstehender
Zwangsversteigerung
der
Verwalter
das
Mietverhältnis
kündigte.
Zum
Glück
für
das
Amateurtheater
und
sein
Publikum,
aber
auch
für
die
denkmalgeschützte
Komtureikirche
ersteigerte
die
Stadt
das
Gebäude
und
ließ
die
„
Probebühne″
weiterspielen.
Regionale
Geschichte
aus
heutiger
Sicht
auf
noz.de/
historisch-
os
Bildtexte:
Die
alte
Komtureikirche
in
der
Wiesenstraße
1
in
den
Nachkriegsjahren.
Das
an
der
linken
Seite
angebaute
Treppenhaus
fällt
durch
die
profane
Fenstergestaltung
auf.
Das
Amateurtheater
„
Probebühne″
nutzt
die
ehemalige
Kirche
seit
1981.
Im
Hintergrund
quer
verläuft
die
Kommenderiestraße.
Fotos:
Archiv
NOZ,
Jörn
Martens
Autor:
Joachim Dierks