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1.
Erscheinungsdatum:
27.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Verpackungsregister in Osnabrück: Was ist das denn?
Zwischenüberschrift:
Bundesweit tätige Stiftung hat Büros an der Hase bezogen
Artikel:
Originaltext:
In
der
Osnabrücker
Innenstadt
hat
eine
neue
Behörde
mit
bundesweitem
Auftrag
ihre
Büros
bezogen:
die
„
Stiftung
Zentrale
Stelle
Verpackungsregister″.
Sie
soll
dafür
sorgen,
dass
das
Recycling
von
Verpackungen
besser
funktioniert
und
kein
Unternehmen
auf
diesem
Milliardenmarkt
betrügt.
Osnabrück.
„
Öwer
de
Hase
18″
lautet
die
Adresse
des
Verpackungsregisters.
Das
ist
das
frühere
Bankgebäude
neben
Galeria
Kaufhof.
Ein
offizielles
Schild
gibt
es
noch
nicht,
die
Klingel
funktioniert
nicht
zuverlässig.
Drinnen
herrscht
Betriebsamkeit
wie
bei
einem
Einzug.
Kartons
stehen
im
Flur,
in
den
Wänden
stecken
noch
Dübel,
die
einst
die
Regale
mit
Bankakten
gehalten
haben.
Die
Leiterin
der
Zentralstelle,
Gunda
Rachut
aus
Osnabrück,
ist
dabei,
ihr
Team
zusammenzustellen.
Etwa
40
hoch
qualifizierte
Mitarbeiter
wird
die
Behörde
am
Ende
haben
–
IT-
Fachleute,
Controller,
Techniker,
Juristen.
Ein
Teil
der
Mannschaft
ist
schon
da,
richtet
sich
in
den
zweckmäßigen
Büros
ein
und
macht
sich
mit
einer
Aufgabe
vertraut,
die
es
in
dieser
Form
weltweit
kein
zweites
Mal
gibt.
Offizieller
Startschuss
für
die
„
Stiftung
Zentrale
Stelle
Verpackungsregister″
ist
der
1.
Januar
2019.
An
der
Hase
mitten
in
Osnabrück
wird
künftig
gebündelt,
was
zurzeit
noch
16
verschiedene
Stellen
in
den
16
Bundesländern
zu
leisten
versuchen:
die
Entsorgung
von
Verpackungen
in
gelben
Tonnen
oder
Säcken
zu
kontrollieren.
Grundlage
ist
das
neue
Verpackungsgesetz,
das
in
diesem
Jahr
in
Kraft
getreten
ist
und
die
Verpackungsverordnung
ersetzt.
Das
Recycling
von
Verpackungen
funktioniert
in
Deutschland
nicht
optimal.
Das
System
bietet
noch
zu
viele
Schlupflöcher,
die
Unternehmen
nutzen,
um
selbst
Geld
zu
sparen.
Die
Folge:
Vor
einigen
Jahren
stand
das
System
auf
der
Kippe,
Entsorgungsunternehmen
drohte
die
Insolvenz.
Die
neue
Behörde
in
Osnabrück
soll
diese
Schlupflöcher
schließen
und
zugleich
für
eine
hohe
Recyclingquote
sorgen.
Hersteller,
die
ein
eingepacktes
Produkt
auf
den
Markt
bringen,
müssen
für
die
Wiederverwertung
der
Verpackung
eine
Lizenzgebühr
zahlen.
Die
ist
im
Endpreis
in
der
Regel
enthalten,
sodass
am
Ende
der
Verbraucher
die
Kosten
trägt.
Manche
Unternehmen
schwindeln
bei
den
Angaben.
Sie
geben
weniger
Verpackungen
an,
als
sie
tatsächlich
in
Umlauf
gebracht
haben.
Dadurch
sparen
sie
Lizenzgebühren.
Den
Anteil
solcher
Trittbrettfahrer
schätzen
Experten
auf
25
bis
30
Prozent.
In
Deutschland
gibt
es
mehrere
Unternehmen,
die
dafür
sorgen,
dass
die
Verpackungen
in
den
Stoffkreislauf
zurückkehren.
Das
bekannteste
Unternehmen
auf
diesem
Markt
ist
„
Der
Grüne
Punkt″.
Es
konkurriert
mit
Interseroh,
Veolia,
RKD
Recycling
Kontor,
Reclay
Systems,
Noventiz,
ELS,
Belland
und
Landbell.
Jedes
dieser
Entsorgungsunternehmen
beauftragt
wiederum
Dienstleister,
die
den
Verpackungsmüll
in
gelben
Tonnen
oder
Säcken
einsammeln.
In
Osnabrück
erledigt
das
die
Osnabrücker
Abfallwirtschaftsgesellschaft
(OAG)
,
eine
hundertprozentige
Tochter
von
Meyer
Entsorgung.
Im
Landkreis
sammelt
die
Regos
Recyclinggesellschaft
den
Verpackungsmüll
ein,
eine
gemeinsame
Tochtergesellschaft
von
Awigo
und
Holtmeyer
Städtereinigung.
Eine
der
ersten
Aufgaben
von
Gunda
Rachut
und
ihrem
Team
wird
es
sein,
ein
Register
zu
erstellen,
in
dem
alle
Hersteller
mit
ihren
Produkten
und
Verpackungen
erfasst
sind.
Wer
etwas
Verpacktes
auf
den
Markt
bringen
will,
muss
der
Zentralstelle
mitteilen,
wie
viel
Verpackungsmaterial
von
ihm
in
Umlauf
gebracht
wird.
700
000
Registrierungspflichtige
gebe
es
zurzeit
in
Deutschland,
sagt
Gunda
Rachut.
In
Osnabrück
entsteht
eine
Datenbank,
die
fortwährend
aktualisiert
werden
muss
und
die
jeder
einsehen
darf
(unter
Berücksichtigung
des
Datenschutzes
und
kartellrechtlicher
Bestimmungen)
.
Auf
der
anderen
Seite
melden
die
Entsorgungsunternehmen
der
Zentralstelle
die
Verpackungsmengen,
die
sie
einsammeln.
So
kann
die
Rachut-
Behörde
die
Zahlen
abgleichen
und
Trittbrettfahrer
entlarven.
Zugleich
berechnet
die
Zentralstelle
die
jeweiligen
Marktanteile
der
Entsorgungsunternehmen.
Damit
soll
sichergestellt
werden,
dass
die
Einnahmen
aus
den
Lizenzgebühren
gerecht
verteilt
werden.
Außerdem
setzt
die
Zentralstelle
in
Zusammenarbeit
mit
dem
Umweltbundesamt
Standards
für
die
Recyclingfähigkeit
von
Verpackungen.
Hersteller
sollen
so
angehalten
werden,
Verpackungen
zu
entwickeln,
die
möglichst
vollständig
und
komplikationslos
wiederverwertet
werden
können.
Und
die
Rachut-
Behörde
muss
entscheiden,
ob
eine
Verpackung
unter
die
Pfandpflicht
fällt.
Beispiel:
Trinkjoghurt.
Ist
der
Behälter
wie
ein
Joghurt-
Becher
(gelber
Sack)
oder
wie
eine
Coladose
(Pfand)
zu
behandeln?
Warum
eine
Stiftung?
Die
privatwirtschaftliche
Stiftung
ist
eine
„
in
Teilen
mit
hoheitlichen
Aufgaben
beliehene
Behörde″,
erklärt
Bettina
Sunderdiek,
Kommunikationschefin
der
Zentralstelle.
Der
große
Vorteil
einer
Stiftung:
In
der
Satzung
sind
Zweck
und
Aufgaben
klar
definiert,
niemand
kann
hineinreden.
Das
Stiftungskapital
beträgt
100
000
Euro.
Stifter
sind
die
Bundesvereinigung
der
Deutschen
Ernährungsindustrie
(BVE)
,
der
Handelsverband
Deutschland
(HDE)
,
die
IK
Industrievereinigung
Kunststoffverpackungen
und
der
Markenverband
e.
V.
Diese
Verbände
stehen
für
die
Mehrheit
der
in
Verkehr
gebrachten
Verkaufsverpackungen,
die
in
der
Entsorgungskette
landen.
Bildtexte:
Die
Stiftung
„
Zentrale
Stelle
Verpackungsregister″
bezieht
Büros
Öwer
de
Hase
in
Osnabrück.
Gunda
Rachut,
Vorstand
der
Stiftung
„
Zentrale
Stelle
Verpackungsregister″,
im
Sitz
der
Stiftung
im
ehemaligen
Commerzbank-
Gebäude
an
der
Hase.
IT-
Abteilung
mit
Christian
Iborg
und
Thorsten
Hilbert.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Wilfried Hinrichs