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1.
Erscheinungsdatum:
26.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ohne neue Schleusen keine Schiffe
Hat der Stadthafen noch eine Zukunft?
Zwischenüberschrift:
Tauziehen um Gutachten für 80 000 Euro
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Anbindung
Osnabrücks
an
die
große
weite
Welt
per
Wasserstraße
steht
kurz
vor
der
Austrocknung.
Denn
während
die
Frachtschiffe
auf
den
Kanälen
immer
größer
werden,
schrumpfen
die
Osnabrücker
Schleusen
zwar
nicht,
sie
wachsen
aber
auch
nicht
mit
den
Pötten
mit.
Das
Ende
vom
Lied
wäre
also
das
Ende
des
Warenumschlags
im
Hafen,
wenn
Bund
und
Land
die
Schleusen
nicht
ausbauen,
und
das
ist
derzeit
nicht
abzusehen.
Nicht
in
die
Rubrik
„
Vordringlicher
Bedarf″
eingeordnet,
wird
aller
Voraussicht
nach
vor
2030
niemand
Hand
an
die
Schleusen
legen.
Zwar
sind
sich
die
Fraktionen
im
Rat
einig,
dass
der
Gütertransport
per
Schiff
ökologisch
sinnvoll
ist,
über
ein
von
CDU
und
BOB
gewünschtes
80
000
Euro
teures
Gutachten
aber
gab
es
Streit.
Dem
Osnabrücker
Hafen
droht
langfristig
der
wirtschaftliche
Tod.
Die
Schiffe
werden
größer,
die
Schleusen
in
Hollage
und
Haste
wachsen
aber
nicht
mit.
Die
Ratsgruppe
CDU/
BOB
will
80
000
Euro
in
einen
Masterplan
investieren,
was
die
SPD
für
weggeworfenes
Geld
hält.
Einig
sind
die
Fraktionen
in
dem
Ziel,
das
Schiff
als
umweltfreundliches
Verkehrsmittel
zu
fördern.
Aber
wie?
Osnabrück.
Knapp
zehn
Jahre
ist
es
her,
dass
der
Ausbau
des
Stichkanals
zum
Abschluss
kam.
Die
14,
5
Kilometer
lange
Verbindung
zum
Mittellandkanal
wurde
für
40
Millionen
Euro
verbreitert,
damit
die
modernen
Großmotorgüterschiffe
(GMS)
Osnabrück
erreichen
können.
Das
ist
noch
reine
Theorie,
denn
es
gibt
zwei
Engpässe:
Die
beiden
Schleusen
in
Hollage
und
Haste
sind
mit
82
Metern
zu
kurz
für
die
110
Meter
langen
Schiffe.
Nur
ältere
Schiffe
können
den
Osnabrücker
Hafen
ansteuern,
und
von
denen
schippern
immer
weniger
über
die
Wasserstraßen.
Die
Kosten
eines
Schleusenausbaus
werden
auf
über
120
Millionen
Euro
geschätzt.
Zahlungspflichtig
sind
der
Bund
(zu
93
Prozent)
und
das
Land
(7
Prozent)
.
Doch
der
Bund
sieht
keine
dringende
Notwendigkeit.
Im
Bundesverkehrswegeplan
wird
der
Schleusenausbau
unter
Projektnummer
W
09
nur
als
„
weiterer
Bedarf″
gelistet,
das
heißt:
Vor
2030
bewegt
sich
gar
nichts.
Außerdem
spricht
der
Bund
dem
Projekt
die
Rentabilität
ab
–
es
sei
denn,
es
gelänge,
den
Schiffsgüterumschlag
im
Hafen
auf
über
eine
Million
Tonnen
pro
Jahr
zu
steigern.
Das
würde
fast
einer
Verdopplung
der
aktuellen
Menge
entsprechen.
Wie
soll
das
möglich
sein?
Diese
Frage
sollen
Experten
in
einem
Gutachten
beantworten,
meinen
CDU
und
BOB.
Sie
berufen
sich
auf
einen
Ratsbeschluss
vom
Februar
2017.
Darin
beauftragt
der
Rat
die
Verwaltung,
zusammen
mit
den
Stadtwerken
und
der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
(WFO)
einen
Masterplan
zur
„
Steigerung
des
Schiffsumschlags
im
Osnabrücker
Stadthafen″
zu
erstellen.
Der
Masterplan
solle
dazu
beitragen,
dem
Stadthafen
eine
langfristige
Perspektive
zu
geben,
mehr
Güter
umweltschonend
über
Wasserstraßen
zu
transportieren
und
die
vom
Hafen
abhängigen
Arbeitsplätze
zu
sichern.
Die
Gutachter
sollen
untersuchen,
welchen
Firmen
und
Branchen
einen
Hafen
brauchen
könnten
und
was
der
Hafen
in
Zukunft
leisten
kann.
80
000
Euro
würde
ein
solches
Gutachten
kosten,
sagt
die
Wirtschaftsförderung.
Die
Hälfte
davon
würden
die
Stadtwerke
zahlen,
die
anderen
40
000
Euro
sollen
aus
dem
städtischen
Haushalt
kommen.
„
Jetzt
muss
unsere
Region
aktiv
werden″,
sagt
der
CDU-
Ratsherr
und
Landtagsabgeordnete
Burkhard
Jasper.
Er
erinnert
an
den
Landtagsbeschluss
zum
Schleusenausbau.
Im
Gegenzug
müssten
Stadt
und
Landkreis
die
Voraussetzungen
schaffen,
den
Güterumschlag
zu
steigern.
„
Die
freien
Flächen
im
Hafen
ausschöpfen,
mit
den
Reedereien
reden″
–
das
sind
nach
Jaspers
Meinung
zwei
Ansatzpunkte,
den
Hafen
voranzubringen.
Der
Osnabrücker
Hafen
biete
mit
seiner
Nähe
zur
Innenstadt,
zur
Autobahn
und
mit
dem
Gleisanschluss
optimale
Bedingungen.
Es
sollte
auch
nicht
vergessen
werden,
dass
mit
dem
Kanalausbau
ein
erster
Schritt
gemacht
sei,
dem
der
zweite
mit
dem
Schleusenausbau
folgen
müsse.
Sonst
wäre
ja
alles
umsonst
gewesen.
Nachvollziehbare
Argumente,
sagt
SPD-
Fraktionsvorsitzender
Frank
Henning,
aber
um
das
festzustellen,
bedürfe
es
keines
Gutachtens
für
80
000
Euro.
Henning
ist
es
im
Verwaltungsausschuss
gelungen,
der
CDU/
BOB-
Gruppe
das
Gutachten
auszureden.
Er
hatte
mit
der
Verwaltung
einen
starken
Verbündeten:
Die
verweist
in
der
Beschlussvorlage
drauf,
dass
es
vor
2030
keine
Entscheidung
über
einen
Ausbau
geben
werde.
Wenn
es
denn
eines
Tages
ernst
würde,
wären
die
Ergebnisse
des
Gutachtens
veraltet
und
nutzlos.
CDU/
BOB
und
SPD
verständigten
sich
darauf,
zunächst
weitere
Gespräche
mit
der
Wirtschaftsförderung
zu
führen.
Verärgert
über
BOB
Frank
Henning
ist
zufrieden,
dass
die
80
000
Euro
nicht
ausgegeben
werden.
Verärgert
ist
er
trotzdem
–
und
zwar
über
den
Bund
Osnabrücker
Bürger
(BOB)
.
Der
hatte
scharf
kritisiert,
dass
die
bunte
Ratsmehrheit
44
000
Euro
für
die
Sperrung
des
Neumarktes
ausgegeben
hatte,
die
danach
von
einem
Gericht
wieder
aufgehoben
wurde.
Die
Empörung
des
BOB
über
diese
Neumarkt-
Kosten
sei
„
scheinheilig″,
so
Henning,
denn
auf
der
anderen
Seite
wäre
BOB
bereit
gewesen,
die
doppelte
Summe
für
ein
völlig
nutzloses
Hafengutachten
auszugeben.
Henning
wird
in
einer
Pressemitteilung
mit
den
Worten
zitiert:
„
Empörung
dort,
wo
man
sie
ideologisch
brauchen
kann,
Kreide
fressen,
wenn
es
um
eigene
Projekte
geht.″
Bildtext:
Der
Hafen
in
Osnabrück,
aufgenommen
im
Mai
2016.
Foto:
David
Ebener
Kommentar
Blick
nach
Bohmte
Über
40
Millionen
Euro
hat
die
Verbreiterung
des
Stichkanals
gekostet.
Und
was
nutzt
ein
breiter
Kanal,
wenn
die
Schleusen
zu
kurz
sind?
Daher
wäre
es
nur
konsequent,
die
dreistellige
Millionensumme
in
die
Schleusen
zu
investieren.
Aber
wäre
es
auch
sinnvoll?
Noch
ist
der
Stadthafen
unentbehrlich,
weil
die
Firmen,
die
mit
Öl,
Schrott
und
Steinen
handeln,
den
Kanalanschluss
brauchen.
Doch
am
Mittellandkanal
in
Stirpe-
Oelingen
ist
eine
Umschlagstation
auf
der
grünen
Wiese
entstanden.
In
der
Osnabrücker
Politik
heißt
sie
offiziell
„
Hafenergänzungsstandort
Bohmte″,
um
klarzumachen,
dass
Osnabrück
immer
noch
das
regionale
Zentrum
des
Schiffsumschlages
ist.
Doch
die
Zeit
arbeitet
für
Bohmte.
Hier
sollen
in
Zukunft
Container
umgeschlagen
werden,
hier
ist
genug
Platz
für
lange
Schiffe
und
raumgreifende
Unternehmen.
In
zehn,
spätestens
zwanzig
Jahren
muss
die
Stadt
ernsthaft
den
Gedanken
zu
Ende
denken,
dort
etwas
gemeinsam
mit
dem
Landkreis
aufzubauen.
Autor:
Wilfried Hinrichs