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1.
Erscheinungsdatum:
24.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ort der Zuflucht, Ort der Angst
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Zeitzeugin erinnert sich an verheerende Bombardierung am Palmsonntag 1945 – Rückkehr in den Kirchenkeller
Artikel:
Originaltext:
Am
Palmsonntag
1945
bombardieren
die
Engländer
Osnabrück
ein
letztes
Mal.
In
einer
ohnehin
schon
zerstörten
Stadt
sterben
178
Menschen.
Eine
Zeitzeugin
erzählt
von
Stunden
in
Todesangst.
Osnabrück.
Die
angstvollen
Bilder
aus
dem
Keller
verfolgen
Elli
Meyberg
noch
Jahrzehnte
später
bis
in
ihre
Träume.
Sie
irrt
durch
ein
unterirdisches
Labyrinth
aus
Räumen
und
Gängen.
Wo
sind
nur
die
Kinder
geblieben?
Über
ihr
tosen
die
Flugzeuggeschwader.
Unter
ihr
bebt
der
Boden,
als
die
nächste
Bombe
in
der
Nähe
aufschlägt.
„
Das
waren
Albträume.
Ich
bin
aufgewacht,
und
die
Erinnerungen
waren
wieder
ganz
nah″,
sagt
die
93-
jährige
Osnabrückerin.
Vor
genau
73
Jahren
hat
Elli
Meyberg
die
letzte
schwere
Bombardierung
Osnabrücks
im
Zweiten
Weltkrieg
erlebt.
Es
war
der
25.
März
1945,
Palmsonntag.
Die
Bomben
machten
keine
Pause,
nicht
an
Sonntagen
und
auch
nicht
in
der
Stillen
Woche,
die
für
evangelische
Christen
wie
Elli
Meyberg
mit
dem
Palmsonntag
beginnt
und
mit
Ostern
endet.
In
diesem
Jahr
fällt
der
25.
März,
das
historische
Datum,
wieder
auf
den
Palmsonntag.
Für
die
93-
Jährige
war
das
der
Anlass,
ihre
Geschichte
zu
erzählen.
Elli
Meyberg
will
über
die
existenziellen
Ängste
sprechen,
die
in
den
letzten
Kriegswochen
beinahe
alltäglich
geworden
waren.
Und
sie
möchte
über
Dankbarkeit
sprechen.
„
Dass
man
überhaupt
noch
da
ist.
Dass
wir
überlebt
haben
und
bewahrt
wurden:
Das
macht
mich
zutiefst
dankbar″,
sagt
sie.
1945
war
Elli
Meyberg
20
Jahre
alt,
ein
Einzelkind.
Mit
ihrer
Mutter
wohnte
sie
in
der
Wörthstraße
unweit
des
Rosenplatzes.
Ihr
Vater
war
im
Dezember
1943
an
einer
Lungenentzündung
gestorben.
An
Heiligabend
hatten
sie
ihn
beerdigt.
Wenn
die
Sirenen
losheulten,
eilten
Elli
Meyberg
und
ihre
Mutter
zum
Luftschutzkeller
unter
der
Lutherkirche
an
der
Miquelstraße.
Das
war
ihre
Gemeinde.
Auch
viele
Nachbarn
suchten
dort
Schutz.
Den
Keller
gibt
es
heute
noch.
Er
hat
sich
kaum
verändert.
Eine
steile
Wendeltreppe
aus
Stein
führt
hinab,
ein
Geländer
fehlt.
So
sicher,
wie
Elli
Meyberg
die
Stufen
betritt,
würde
man
die
alte
Dame
für
viele
Jahre
jünger
halten.
Sie
läuft
ohne
Stock,
ihr
Blick
ist
klar,
manchmal
blitzt
in
den
braun-
grünen
Augen
hinter
der
randlosen
Brille
etwas
Jugendlich-
Schelmisches
auf.
Nicht
aber
in
diesem
Moment,
in
dem
sich
die
Augen
an
das
karge
Licht
im
Keller
hinter
der
dicken
Eisentür
gewöhnen
müssen.
Die
93-
Jährige
schaut
um
sich,
und
man
hat
das
Gefühl,
sie
reist
mit
ihren
Gedanken
gerade
73
Jahre
zurück
in
die
Vergangenheit.
„
Hier
saßen
wir
damals
zusammengekauert,
meine
Mutter
und
ich,
ganz
nah
beieinander,
auf
kargen
Holzbänken
ohne
Lehnen.
Die
Wolldecken
hatten
wir
über
uns
gelegt
und
die
Hände
gefaltet.″
Die
Bänke
sind
nicht
mehr
da,
dafür
die
Erinnerung
an
das
Gefühl
zu
wissen:
Jetzt
gleich
geht
es
los.
Und
nicht
zu
wissen:
Was
wird
kommen?
Trifft
es
uns
dieses
Mal?
„
Es
herrschte
eine
atemlose
Stille″,
sagt
Elli
Meyberg.
„
Dann
hörten
wir
die
Bomber.″
Der
Palmsonntag
1945
hatte
als
schöner
Frühlingstag
begonnen.
Warm
sollte
es
werden,
19
Grad.
„
Als
ich
die
Verdunklung
des
Fensters
entfernte,
grüßte
mich
vom
klarblauen
Himmel
die
strahlende
Sonne″,
so
hat
es
Elli
Meyberg
aufgeschrieben,
als
sie
den
Mitgliedern
ihrer
Kirchengemeinde
jüngst
von
jenem
Morgen
erzählte,
an
dem
bald
Rauchwolken
den
Himmel
über
der
Stadt
schwärzen
und
die
Sonne
verdecken
sollten.
Es
war
eine
erholsame
Nacht
gewesen.
„
Wir
hatten
schlafen
dürfen″,
erinnert
sich
Elli
Meyberg.
Sie
legte
sich
immer
halb
angezogen
ins
Bett,
suchte
vorher
warme
Kleidung
zum
Überziehen
heraus
und
schmierte
vorsorglich
eine
Schnitte
Brot,
damit
es
schnell
ging,
wenn
nachts
der
Alarm
losschlug.
„
Wir
hatten
kaum
Nächte
ohne
Alarm.
Deshalb
freuten
wir
uns
so
über
den
ruhigen
Schlaf.″
Die
Meybergs
frühstückten
und
wollten
anschließend
den
Palmsonntagsgottesdienst
in
der
Lutherkirche
besuchen.
Doch
dazu
kam
es
nicht.
Die
Sirenen
schlugen
los.
Erst
tönte
der
Voralarm
durch
die
Straßen,
dann
das
anhaltende
Geheul
des
Vollalarms.
„
Spätestens
da
wussten
wir,
dass
es
ernst
war
und
uns
nicht
viel
Zeit
blieb″,
sagt
Elli
Meyberg.
Ihre
Mutter
und
sie
zogen
die
Mäntel
über,
griffen
sich
jeweils
eine
Wolldecke
und
nahmen
das
gepackte
Täschchen
mit,
das
sie
stets
vor
der
Wohnungstür
bereitstellten.
Eine
Wäschegarnitur
für
jeden
war
darin,
Strümpfe,
ein
Becher,
ein
Löffel
und
ein
Messer.
Elli
Meyberg
fand
noch
Platz
für
ihre
Bibel
und
ein
Gesangbuch.
Und
sie
bewahrte
darin
das
Foto
ihres
lieben
Freundes
auf.
Karl-
Edzard,
der
als
Funker
in
Russland
stationiert
war
und
mit
dem
sie
ein
Versprechen
verband:
aufeinander
zu
warten,
was
immer
auch
passiere.
Erst
1948
sollte
Karl-
Edzard
aus
russischer
Gefangenschaft
zurückkehren,
ein
Jahr
später
sollten
sie
sich
verloben,
ein
weiteres
Jahr
später
heiraten.
Ihr
Versprechen:
Das
hatten
sie
gehalten.
Die
Sirenen
jaulten
weiter,
während
die
Meybergs
so
schnell
es
ging
zur
Lutherkirche
liefen.
Die
Eisentür
war
noch
nicht
ins
Schloss
gefallen,
da
sauste
ein
Aufklärungsflugzeug
im
Tiefflug
über
die
Stadt
hinweg.
„
Da
war
uns
klar:
Dieser
Angriff
gilt
uns″,
erinnert
sich
die
alte
Dame.
Mit
rund
20
anderen
Menschen
harrten
sie
in
dem
Keller
aus
und
warteten
auf
die
ersten
Einschläge.
78
teils
verheerende
Bombenangriffe
hatte
Osnabrück
zu
diesem
Zeitpunkt
schon
erlebt.
Die
Altstadt
war
weitgehend
zerstört,
auch
in
anderen
Stadtteilen
sahen
ganze
Straßenzüge
eher
aus
wie
die
Kulisse
eines
Geisterfilms
denn
wie
Wohngebiete.
Die
britischen
Truppen
standen
nur
noch
100
Kilometer
von
der
Stadtgrenze
entfernt.
Dass
sie
Osnabrück
einnehmen
würden,
war
eine
Frage
der
Zeit.
Aus
lokaler
Perspektive
erscheine
die
Palmsonntagsbombardierung
rückblickend
deshalb
als
nicht
mehr
notwendig
und
wirke
besonders
tragisch,
sagt
Christoph
Rass,
Professor
für
Neueste
Geschichte
an
der
Universität
Osnabrück.
Die
Alliierten
hatten
allerdings
einen
Plan:
Sie
wollten
die
deutschen
Nachschublinien
nach
Westen
kappen.
Zudem
folgte
die
Bombardierung
einer
größeren
Logik:
„
Briten
und
Amerikaner
führten
seit
1941/
42
einen
strategischen
Bombenkrieg
gegen
Deutschland.
Dahinter
steckten
eine
gewaltige
Logistik,
riesige
Materialmengen
und
eine
minutiöse
Planung″,
so
der
Historiker.
Eine
solche
Maschinerie
lasse
sich
nicht
einfach
anhalten.
Die
Bombenangriffe
hatten
eine
dreifache
Zielsetzung:
Sie
sollten
die
Infrastruktur
lähmen,
Produktionsstätten
zerstören
und
die
Moral
der
Bevölkerung
zermürben,
wie
Rass
erklärt.
„
Die
Vorstellung,
dass
der
Druck
auf
die
Zivilbevölkerung
bewirken
würde,
dass
die
Menschen
bereit
wären
aufzugeben,
stellte
sich
aber
als
falsch
heraus.″
So
wurde
der
Luftkrieg
bis
zum
bitteren
Ende
weitergeführt.
„
Das
Flächenbombardement
von
Wohngebieten
war
eine
menschenverachtende
Form
der
Kriegsführung,
aber
man
muss
sich
immer
wieder
vor
Augen
führen,
dass
die
Deutschen
damit
angefangen
haben″,
gibt
Professor
Rass
zu
bedenken.
Guernica,
Warschau,
Rotterdam
sowie
die
deutschen
Luftangriffe
auf
Großbritannien
etwa
waren
die
Vorläufer
des
Alliierten
Bombenkrieges.
„
Die
Welt
schlug
zurück
im
Angesicht
eines
mörderischen
Regimes.″
Am
Palmsonntag
1945
tat
sie
es
in
Osnabrück.
Elli
Meyberg
und
ihre
Mutter
zogen
sich
die
Wolldecken
über
den
Kopf
und
drängten
sich
aneinander.
Die
feuchte
Kälte
des
Kellerbodens
zog
über
die
Füße
in
den
gesamten
Körper.
Das
Dröhnen
der
Bombengeschwader
rückte
näher,
eine
Formation
aus
132
Bombern
des
Typs
Hallifax,
14
Lancaster-
Bombern
und
10
Mosquito,
wie
es
der
Heimatforscher
Wido
Spratte
in
seinem
Buch
„
Im
Anflug
auf
Osnabrück″
dokumentiert.
„
Es
lag
eine
unheimliche
Spannung
in
der
Luft.
Mein
Herz
raste″,
sagt
Elli
Meyberg.
„
Um
9.48
Uhr
fiel
der
erste
Bombenteppich
zwischen
Wall
und
Wüste,
dann
regnete
es
Brandbomben
auf
die
Neustadt″,
schreibt
Spratte.
Im
Keller
unter
der
Lutherkirche
hörten
sie
die
Flugzeuge
brausen
und
die
Bomben
durch
die
Luft
zischen.
„
Bei
jedem
Einschlag
wurde
der
Boden
erschüttert″,
erinnert
sich
die
93-
jährige
Osnabrückerin.
Ansonsten
sei
es
still
gewesen.
Sie
habe
die
ganze
Zeit
gebetet.
Zweieinhalb
Stunden
kauerten
die
Menschen
in
den
Luftschutzbunkern
und
Kellern.
„
Es
kam
uns
viel
länger
vor″,
sagt
Elli
Meyberg.
Als
sie
die
Eisentür
öffneten
und
die
Treppen
emporstiegen,
ließ
ihnen
die
verbrannte
Luft
Tränen
in
die
Augen
steigen.
Draußen
über
der
Stadt
lag
eine
einzige
riesige
Rauchwolke.
In
Anspielung
an
den
lateinischen
Namen
„
Palmarum″
ging
der
25.
März
1945
als
„
Qualmarum″
in
die
Stadtgeschichte
ein.
Das
Haus
der
Meybergs
blieb
verschont.
„
Wir
mussten
nur
Mörtel
von
den
Möbeln
und
vom
Boden
wischen.″
Doch
als
andere
Hausbewohner
an
diesem
Tag
zurückkehrten,
bekamen
Elli
Meyberg
und
ihre
Mutter
eine
Ahnung
von
der
gewaltigen
Vernichtung,
die
die
Bomben
angerichtet
hatten.
Viele
der
Nachbarn
hatten
in
einem
großen
Bunker
an
der
Brinkstraße
im
Stadtteil
Kalkhügel
Schutz
gesucht.
Dort
explodierte
ein
Sprengsatz
direkt
vor
einem
der
Eingänge.
Die
Bombe
„
fegte
die
beiden
Schutzmauern
hinweg,
zerfetzte
die
Tür
und
schleuderte
ihre
gewaltige
Sprengkraft
ungehindert
in
das
Innere
der
Höhle″,
heißt
es
im
Buch
„
Im
Anflug
auf
Osnabrück″.
Und
weiter:
„
In
einer
Stollenlänge
von
80
Metern
überlebte
kaum
jemand.
Den
ersten
Rettungsmannschaften
bot
sich
später
ein
Bild,
das
es
in
seiner
Grausamkeit
während
des
ganzen
Luftkrieges
gegen
Osnabrück
bisher
noch
nicht
gegeben
hatte.
Über
100
Menschen
waren
auf
der
Stelle
tot:
von
Gesteinsstücken
erschlagen,
vom
Luftdruck
zerfetzt,
verblutet
oder
durch
Kohlenoxydgase
vergiftet.″
Auf
dem
Johannisfriedhof
erinnern
auf
einem
Gräberfeld
Hunderte
Steine
an
das
Schicksal
der
Menschen,
die
bei
den
79
Bombenangriffen
auf
Osnabrück
getötet
wurden.
Auf
vielen
steht
ein
Datum:
25.
März
1945.
Elli
Meyberg
geht
hier
manchmal
spazieren.
Das
inzwischen
eingeebnete
Grab
ihrer
Eltern
lag
ganz
in
der
Nähe
des
Felds.
Einige
der
Namen
auf
den
bemoosten
Steinen
kennt
die
93-
Jährige.
Es
waren
Nachbarn
und
Gemeindemitglieder.
Besonders
einen
Todesfall
kann
sie
nicht
vergessen.
Auch
dieses
Grabmal
findet
sich
auf
dem
Johannisfriedhof.
Der
dreijährige
Sohn
eines
Gemeindevorstehers
war
im
Dezember
1944
vor
dem
Bunker
an
der
Brinkstraße
zerquetscht
worden.
Das
Kind
hatte
in
einem
Buggy
gesessen,
als
Panik
am
Eingang
ausbrach.
In
Todesangst
vor
anfliegenden
Bombern
waren
Menschen
auf
den
Kinderwagen
gesprungen.
„
Wie
man
so
einen
Schicksalsschlag
verkraften
soll,
das
weiß
ich
wirklich
nicht″,
sagt
Elli
Meyberg.
Sie
bekam
nach
dem
Krieg
zwei
Kinder,
hat
inzwischen
vier
Enkel
und
zwei
Urenkel.
In
die
späteren
Bombenalbträume
drängte
sich
immer
wieder
die
ureigene
Angst:
dass
den
Kindern
etwas
zustoßen
könnte.
Die
Bilanz
des
Luftangriffs
am
Palmsonntag
fiel
verheerend
aus:
Mindestens
178
Menschen
starben,
241
wurden
verletzt,
15
000
Osnabrücker
wurden
obdachlos.
2518
Spreng-
und
1500
Brandbomben
fielen
aufs
Stadtgebiet,
35
Luftminen
und
200
000
Stabbrandbomben
richteten
einen
enormen
Schaden
an,
der
sich
kaum
beziffern
lässt.
Stadtteile,
die
zuvor
schon
stark
zerstört
waren,
lagen
endgültig
in
Schutt
und
Asche.
65
Prozent
der
Gebäude
im
Stadtgebiet
waren
bei
Kriegsende
zertrümmert.
Zehn
Tage
sollte
es
noch
dauern,
dann
nahmen
die
Alliierten
Osnabrück
ein.
Die
Erlebnisse
von
Elli
Meyberg
stehen
stellvertretend
für
die
Erlebnisse
von
Zigtausenden
Osnabrückern,
die
in
Kellern
und
Bunkern
um
ihr
Leben
fürchteten.
„
Kinder,
Frauen
und
alte
Leute
waren
die
wirklichen
Opfer
des
Bombenkrieges″,
schreibt
Heimatforscher
Spratte.
Wenn
Elli
Meyberg
heute
Bilder
aus
syrischen
Städten
sieht,
dann
erinnert
sie
sich
an
die
Angst
im
Keller.
Und
sie
hat
den
Rosenplatz
vor
Augen,
der
1945
einer
Geröllwüste
ähnelte.
Die
alte
Dame
schüttelt
den
Kopf.
„
Dass
die
Menschen
daraus
nicht
gelernt
haben.″
Alle
Fotos
zur
Geschichte
in
der
digitalen
Reportage
auf
noz.de
Bildtexte:
Erinnerung
an
Todesängste:
Elli
Meyberg
kehrt
in
den
Luftschutzkeller
unter
der
Lutherkirche
zurück,
in
dem
ihre
Mutter
und
sie
immer
wieder
stundenlang
ausharrten.
Wenn
Bomben
in
der
Nähe
einschlugen,
bebte
der
Boden.
Die
Bilder
verfolgten
die
Osnabrückerin
noch
Jahrzehnte
später
bis
in
die
Träume.
„
Die
Erinnerungen
waren
ganz
nah″:
Elli
Meyberg
im
Alter
von
20
Jahren.
Qualmarum:
Dichter
Rauch
stand
über
Osnabrück.
Die
Toten
des
Bombenkrieges:
Auf
dem
Johannisfriedhof
erinnern
Hunderte
Grabmäler
an
die
Gestorbenen.
Auf
vielen
Steinen
steht
ein
Datum:
der
25.
März
1945.
Zufluchtsort:
Die
Osnabrückerin
Elli
Meyberg
kehrt
nach
73
Jahren
zurück
in
den
Keller,
in
dem
sie
mit
ihrer
Mutter
Schutz
vor
den
Bomben
suchte.
Bis
in
die
Träume:
Zeitzeugin
Elli
Meyberg
ließen
die
angstvollen
Stunden
im
Luftschutzkeller
lange
nicht
los.
Wendeltreppe
in
die
Tiefe:
Diese
Stufen
nahmen
Elli
Meyberg
und
ihre
Mutter,
wenn
sie
in
den
Luftschutzkeller
flüchteten.
Die
Regale
standen
während
des
Krieges
nicht
in
dem
Keller.
Sonst
hat
er
sich
kaum
verändert.
Elli
Meyberg
blickt
auf
die
Wand,
an
der
die
Holzbänke
lehnten.
Angst
statt
Andacht:
Als
am
Palmsonntag
der
Vollalarm
losbricht,
suchen
Elli
Meyberg
und
ihre
Mutter
Schutz
im
Keller
unter
der
Lutherkirche.
Der
Luftangriff
am
Palmsonntag
traf
eine
bereits
weitgehend
zerstörte
Stadt.
Hier:
die
Lohstraße
in
der
Altstadt.
Gewaltige
Logistik,
minutiöse
Planung:
Die
Briten
dokumentierten
ihre
Bombenangriffe
mit
Luftaufnahmen.
132
Bomber
des
Typs
Halifax
ließen
ihre
explosive
Fracht
über
Osnabrück
fallen.
„
Es
kam
uns
viel
länger
vor″:
Nach
zweieinhalb
Stunden
konnten
die
Menschen
den
Luftschutzkeller
wieder
verlassen.
Qualmarum:
Osnabrück
verschwand
hinter
einer
schwarzen
Rauchwolke.
Auf
vielen
Grabmälern
steht
ein
Datum:
25.
März
1945.
Der
Rosenplatz
glich
im
Frühjahr
1945
einer
Trümmerwüste.
Fotos:
David
Ebener,
NOZ
Archiv,
Imperial
War
Museum
Autor:
Meike Baars