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1.
Erscheinungsdatum:
22.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Taufe erst drei Jahre nach der Geburt
Zwischenüberschrift:
Heute vor 50 Jahren erhielt das Graf-Stauffenberg-Gymnasium seinen damals nicht unumstrittenen Namen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Heute
vor
50
Jahren
wurde
die
Schule
mit
dem
provisorischen
Namen
„
Viertes
Jungengymnasium″
zum
„
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium″
geadelt.
Der
jüngste
Sohn
des
namensgebenden
Widerstandskämpfers,
Franz
Ludwig
Schenk
Graf
von
Stauffenberg,
und
der
Bundestagspräsident
Eugen
Gerstenmaier
begleiteten
die
Einweihung
am
22.
März
1968.
Der
Schulbetrieb
lief
schon
länger,
nämlich
seit
dem
21.
April
1965.
Nach
dem
Bau
eines
zweiten
städtischen
Mädchengymnasiums
(1961
als
Käthe-
Kollwitz-
Gymnasium
eröffnet)
forderten
die
geburtenstarken
Jahrgänge
auch
ein
weiteres
Jungengymnasium.
Zudem
war
die
Erhöhung
der
Abiturientenquote
den
städtischen
Schulpolitikern
spätestens
seit
der
1964
von
dem
Religionsphilosophen
und
Pädagogen
Georg
Picht
angeprangerten
„
Bildungskatastrophe″
ins
Stammbuch
geschrieben.
Weil
die
bestehenden
drei
Traditionsgymnasien
eher
zentral
oder
in
der
nördlichen
Osnabrücker
Stadthälfte
verortet
waren,
sollte
jetzt
ein
Standort
in
der
südlichen
Neustadt
gefunden
werden.
Die
Wahl
fiel
auf
den
Kalkhügel,
weil
sich
hier
der
Ausbau
eines
Schulzentrums
neben
der
1960
eröffneten
Metallberufsschule
des
Landkreises
anbot.
Die
Schule
war
als
dreieinhalbzügige
„
Entlastungsschule″
für
die
überfüllten
Traditionsgymnasien
geplant.
Die
Entlastung
fiel
dann
aber
deutlicher
aus
als
gedacht:
Ganze
Klassen
mit
neusprachlicher
oder
mathematisch-
naturwissenschaftlicher
Ausrichtung
wechselten
zur
neuen
Schule,
sodass
diese
schon
1967
fünf
Züge
bilden
musste
und
zum
größten
Osnabrücker
Gymnasium
mutierte.
Für
44
Klassen
gab
es
30
Räume,
14
Klassen
begaben
sich
auf
permanente
Wanderschaft.
Während
dieses
rasanten
Starts
lief
die
Namensdiskussion.
Stauffenberg
galt
vielen
noch
als
Eidbrecher
und
Vaterlandsverräter
und
nicht
als
Held
eines
anderen,
besseren
Deutschlands.
Es
gab
einfachere,
bequemere
Vorschläge,
Albert
Einstein
etwa
oder
Friedrich
Barbarossa.
Graf
von
Stauffenberg
war
umstritten,
aber
nach
leidenschaftlicher
Diskussion
einigten
sich
die
Lehrer
auf
diesen
„
mutigen
und
modernen
Vorschlag″,
um
der
Schule
ein
besonderes
Profil
zu
geben.
Der
Rat
stimmte
am
16.
Mai
1967
zu.
Die
Feier
zur
Namensgebung
fand
am
22.
März
1968
in
der
Sporthalle
der
Schule
statt.
Als
Festredner
war
Bundestagspräsident
Eugen
Gerstenmaier
(CDU)
aus
Bonn
angereist.
Der
evangelische
Theologe
gehörte
als
Mitglied
des
Kreisauer
Kreises
selbst
dem
Widerstand
an
und
war
nach
dem
gescheiterten
Hitler-
Attentat
1944
als
Mitwisser
zu
sieben
Jahren
Zuchthaus
verurteilt
worden.
Insofern
hätten
die
Veranstalter
unter
den
1400
geladenen
Ehrengästen
keinen
Berufeneren
finden
können,
um
Stauffenberg
als
Helden
des
Widerstands
und
als
Vorbild
und
Verpflichtung
zugleich
für
die
Schulgemeinschaft
zu
würdigen.
Es
hätte
ja
Hunderttausende,
gar
Millionen
Deutsche
gegeben,
die
Hitler
abgelehnt
hätten,
„
aber
Claus
von
Stauffenberg
hat
das
vollbracht,
worauf
es
in
der
Geschichte
ankommt:
die
Tat!
″,
sagte
Gerstenmaier.
Dass
Hitler
das
Attentat
überlebt
habe,
sei
nicht
so
entscheidend
gewesen.
Stauffenbergs
Tat
hätte
dennoch
zum
Zündfunken
eines
allgemeinen
Aufstandes
werden
können,
wenn
sich
das
deutsche
Volk,
die
Armee
und
ihre
Heerführer
der
Verstrickung
entrissen
hätten.
Was
aber
nicht
geschah.
„
Als
wir
zur
Pistole
griffen,
war
schon
alles
gegen
uns
entschieden″,
so
Gerstenmaier.
Zu
der
Feierstunde,
die
vom
GSG-
Chor
und
dem
verstärkten
Orchester
des
Carolinums
musikalisch
umrahmt
wurde,
begrüßte
Schulleiter
Georg-
Bernhard
Scholz
auch
den
niedersächsischen
Kultusminister
Richard
Langeheine
(CDU)
,
Bischof
Helmut
Hermann
Wittler,
Landessuperintendent
Kurt
Degener
und
die
Stadtspitze.
Und
einen
ganz
besonderen
Ehrengast:
den
jüngsten
Sohn
Stauffenbergs,
Franz
Ludwig
Schenk
Graf
von
Stauffenberg.
Der
war
nach
dem
Attentat
am
20.
Juli
genau
wie
seine
vier
Geschwister
von
den
Nationalsozialisten
in
Sippenhaft
genommen
worden.
Er
wurde
seiner
Mutter
entrissen
und
unter
neuem
Namen
in
ein
Kinderheim
in
Bad
Sachsa
im
Harz
gesteckt.
Die
Amerikaner
befreiten
ihn
1945
und
führten
die
Familie
wieder
zusammen.
Später
wurde
er
Rechtsanwalt
und
saß
für
die
CSU
im
Bundestag
(1972–1984)
sowie
im
Europaparlament
(1984–1992)
.
Der
heute
79-
Jährige
lebt
auf
Schloss
Kirchlauter
in
Unterfranken.
Bildtexte:
Das
frisch
getaufte
Gymnasium
am
Kalkhügel
auf
einem
Foto
von
1968
–
und
sein
Namensgeber,
Hitler-
Attentäter
Claus
Schenk
Graf
von
Stauffenberg
(1907–1944)
.
Am
offiziellen
Festakt
zur
Namensgebung
nahmen
unter
anderen
teil
(von
links)
:
der
damalige
Bundestagspräsident
Eugen
Gerstenmaier
(CDU)
,
Stauffenbergs
Sohn
Franz
Ludwig
Graf
Stauffenberg
und
Schulleiter
Georg-
Bernhard
Scholz.
Fotos:
Archiv/
Kurt
Löckmann,
imago/
Leemage,
Archiv
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium
NOZ
vom
24.3.2018
Sorry
Das
Osnabrücker
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium
erhielt
seinen
Namen
am
22.
März
1968.
In
unserem
Artikel
über
das
Jubiläum
wurden
die
Namen
unter
einem
Foto
der
Hauptakteure
des
Festakts
leider
den
falschen
Personen
zugeordnet.
Der
damalige
Bundestagspräsident
Eugen
Gerstenmaier
(CDU)
ist
auf
dem
Foto
ganz
rechts
zu
sehen,
ganz
links
steht
Schulleiter
Georg-
Bernhard
Scholz.
Das
Trio
komplettiert
Franz
Ludwig
Graf
Stauffenberg
(Mitte)
.
Autor:
Joachim Dierks