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1.
Erscheinungsdatum:
17.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bei ihm dreht sich alles um Karussells
Zwischenüberschrift:
Carsten Reese begutachtet Fahrgeschäfte – Einsatz an der Halle Gartlage
Artikel:
Originaltext:
Break
Dancer,
Achterbahn,
Riesenrad
oder
Geisterbahn:
Für
die
meisten
ist
die
Fahrt
mit
einem
Karussell
der
Höhepunkt
des
Kirmesbesuchs.
Für
Carsten
Reese
sind
die
Fahrgeschäfte
Alltag.
Der
Bramscher
ist
einer
von
wenigen
Sachverständigen
für
fliegende
Bauten,
die
deutschlandweit
Karussells
begutachten.
Osnabrück.
Noch
stehen
die
Karussells
auf
dem
Osnabrücker
Frühlingsjahrmarkt
still.
An
der
Losbude
warten
riesige
Plüschteddys
darauf,
später
am
Tag
mit
Kirmesbesuchern
neue
Besitzer
zu
finden.
Ein
Stück
weiter,
zwischen
Kinderkarussell
und
Autoscooter,
steht
Carsten
Reese
vor
dem
Break
Dancer.
Der
50-
jährige
Bramscher
ist
Sachverständiger
für
fliegende
Bauten
und
soll
an
diesem
Tag
den
Betrieb
des
34-
jährigen
Fredi
Welte
begutachten.
„
Meine
Aufgabe
ist
es,
Fahrgeschäfte
optisch
zu
bewerten.
Ich
gucke,
welchen
Wert
sie
haben
und
ob
der
Betreiber
noch
die
passende
Versicherungsprämie
zahlt″,
erklärt
Reese.
Zu
entscheiden,
ob
das
Karussell
fahrtüchtig
ist
oder
nicht,
sei
nicht
seine
Aufgabe.
„
Das
macht
der
Tüv.″
Für
die
Schausteller
sind
Reeses
Gutachten
allerdings
fast
genauso
wichtig
wie
die
Überprüfung
durch
den
Tüv
„
Wenn
mal
was
passiert,
hat
man
was,
das
man
der
Versicherung
vorlegen
kann″,
sagt
Welte.
„
Ich
mache
viel
in
Eigenregie.
Dafür
gibt
es
dann
keine
Belege.″
Laut
Reese
ist
eine
solche
Bewertung
freiwillig,
sie
dient
dem
Selbstschutz.
Alle
vier,
fünf
Jahre
sollte
sie
durchgeführt
werden.
Bei
Weltes
Break
Dancer
ist
es
jetzt
so
weit.
Mit
dem
Fotoapparat
in
der
Hand
macht
sich
Reese
an
die
Arbeit,
die
Bewertung
von
vor
fünf
Jahren
im
Hinterkopf.
Mit
prüfendem
Blick
geht
der
50-
Jährige
um
den
Break
Dancer
herum.
Wie
sieht
die
Bemalung
aus?
Sind
gravierende
Schäden
entstanden
oder
rostet
etwas?
Bereits
nach
ein
paar
Schritten
entdeckt
er
etwas,
das
bei
der
letzten
Begutachtung
noch
nicht
vorhanden
war:
eine
LED-
Wand.
Reese
macht
ein
Foto
davon,
bevor
er
weiter
geht
in
den
sogenannten
Keller,
den
Unterbau
des
Break
Dancers.
Er
begutachtet
die
Streben
der
Konstruktion,
legt
dann
den
Kopf
in
den
Nacken.
„
Von
hier
kann
man
sich
gut
den
Zustand
des
Umlaufs
ansehen″,
erklärt
er
und
zeigt
auf
die
Platten,
die
immer
poltern,
wenn
die
Fahrgäste
darüber
zu
den
Gondeln
laufen.
„
Die
Fahrgeschäfte
werden
jede
Woche
auf-
und
abgebaut.
Da
bleiben
kleine
Macken
nicht
aus″,
sagt
Reese
und
zeigt
mit
dem
Finger
auf
eine
Metallstrebe,
von
der
an
einigen
Stelle
die
Farbe
abgeblättert
ist.
Der
Bramscher
schaut
sich
noch
den
Fuhrpark
an,
dann
geht
er
nach
vorne
und
hoch
auf
den
Umlauf,
unter
dem
er
gerade
noch
stand.
„
Die
Schneesen
könnten
mal
wieder
bemalt
werden″,
sagt
er
und
zeigt
auf
die
Gondeln,
in
denen
die
Fahrgäste
sitzen.
Ob
die
Drehkreuze
neu
sind,
möchte
er
von
Welte
wissen.
„
Nein,
aber
die
Wellen,
auf
denen
die
Gondeln
stehen″,
sagt
der
Schausteller.
Dann
zählt
er
auf,
was
noch
neu
ist:
der
Diamant
in
der
Mitte
des
Karussells,
die
Beamer,
die
Scheinwerfer.
Das
Gespräch
mit
dem
Schausteller
ist
ein
wichtiger
Teil
der
Begutachtung.
So
erfährt
Reese,
was
dieser
alles
erneuert
und
wie
lange
er
in
etwa
dafür
benötigt
hat.
Als
Handwerker
könne
er
einschätzen,
ob
die
Angaben
der
Karussellbetreiber
hinkommen.
All
die
Informationen
fasst
der
50-
Jährige
schließlich
in
einem
Gutachten
zusammen.
Denn
im
Schadensfall
berechneten
Versicherungen
den
Wert
des
Fahrgeschäfts
häufig
nur
nach
dessen
Baujahr.
Wie
viele
Arbeitsstunden
und
wie
Geld
die
Betreiber
in
Umrüstung
und
Instandhaltung
einbrächten,
werde
außer
Acht
gelassen.
Dabei
sei
der
Einsatz
beachtlich:
„
Die
Umrüstung
auf
stromsparende
LEDs
kostet
eine
Menge
Geld.
Bei
einem
Riesenrad
sind
es
um
die
150
000
Euro″,
nennt
Reese
ein
Beispiel.
Im
Streitfall
wird
der
50-
Jährige
von
Gerichten
mit
Gutachten
beauftragt.
Welte
hat
bislang
Glück
gehabt:
„
Bis
auf
eine
Plane,
die
mal
beim
Transport
kaputt
gegangen
ist,
hatte
ich
am
Breaker
noch
keine
Schäden″,
sagt
der
34-
Jährige,
der
das
Fahrgeschäft
vor
vier
Jahren
von
seinem
Vater
übernommen
hat.
Doch
nicht
immer
läuft
es
so
glimpflich.
Was
alles
passieren
kann,
weiß
Carsten
Reese
nur
zu
gut.
Der
Bramscher
zeigt
auf
seinem
Smartphone
ein
Foto,
das
gerade
erst
auf
einer
Kirmes
in
Hamburg
entstanden
ist.
Es
zeigt
einen
Lastwagen,
der
an
einem
Stand
einen
Teil
des
Aufbaus
abgerissen
hat.
„
Dieses
und
letztes
Jahr
hatten
wir
viele
Sturm-
und
Hagelschäden.
Oft
entstehen
auch
Transportschäden″,
so
Reese.
Der
Bramscher
ist
eher
zufällig
zu
seinem
Job
gekommen.
Früher
arbeitete
er
als
Werkstattmeister
bei
einem
Wohnwagenhändler
in
Osnabrück.
Durch
Zufall
lernte
er
den
Vorgänger
seines
heutigen
Betriebs
kennen,
kurz
bevor
dieser
in
Rente
ging.
2010
übernahm
Reese
den
Betrieb,
heute
beschäftigt
er
in
seinem
Sachverständigenbüro
drei
Mitarbeiter.
Reese
ist
nach
eigenen
Angaben
einer
von
wenigen
Sachverständigen
für
fliegende
Bauten
in
Deutschland.
Zwischen
300
und
350
Gutachten
fertigt
sein
Betrieb
jährlich
an.
Reese
selbst
ist
bundesweit
unterwegs,
hauptsächlich
aber
in
Norddeutschland
und
bis
zum
Raum
Münster
im
Einsatz.
„
95
Prozent
meiner
Arbeit
sind
fliegende
Bauten″,
sagt
er.
Dazu
bewertet
er
auch
Oldtimer.
An
Weltes
Fahrgeschäft
ist
Reese
nach
etwa
zwei
Stunden
fertig.
Für
eine
Erstbegutachtung
braucht
er
fast
einen
halben
Tag.
Die
Begutachtung
des
Break
Dancers
ist
für
ihn
wie
die
von
Riesenrad
oder
Babyflug
Alltagsgeschäft.
„
Eine
Neubewertung
von
einer
Geisterbahn
oder
einer
Achterbahn,
die
ich
in
der
Form
noch
nie
hatte,
das
ist
eine
Herausforderung″,
sagt
er.
So
wie
im
vergangenen
Jahr,
als
er
mit
Dr.
Archibal
„
Master
of
Time″
eine
Weltneuheit
bewertete.
Das
Fahrgeschäft,
das
auf
dem
Sommerdom
2017
in
Hamburg
stand,
ist
eine
Mischung
aus
Laufgeschäft
und
Erlebnisbahn,
bei
dem
die
Besucher
mithilfe
von
Virtual-
Reality-
Brillen
in
eine
virtuelle
Welt
eintauchen.
Ein
Beispiel,
das
exemplarisch
für
das
steht,
was
sich
in
den
vergangenen
Jahren
verändert
hat:
„
Es
gibt
immer
spektakulärere
Fahrgeschäfte.
Es
geht
immer
schneller,
höher,
weiter.
Heute
muss
man
schon
ein
paar
Millionen
in
die
Hand
nehmen,
um
ein
Karussell
zu
kaufen.″
Doch
immer
wieder
etwas
Neues
zu
erleben,
genau
das
liebt
der
50-
Jährige
an
seinem
Job
–
ebenso
wie
den
Kontakt
zu
den
Schaustellern.
Wenn
Reese
privat
auf
einer
Kirmes
ist,
steigt
er
übrigens
nicht
in
ein
Fahrgeschäft.
„
Aus
dem
Alter
bin
ich
raus.″
Mehr
Bilder
vom
Einsatz
auf
dem
Jahrmarkt
und
ein
Video
auf
noz.de/
os
Bildtext:
Carsten
Reese
aus
Bramsche
ist
Sachverständiger
für
fliegende
Bauten.
Vor
dem
Start
des
Frühlingsjahrmarktes
hat
er
den
Break
Dancer
von
Fredi
Welte
begutachtet
und
bewertet.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Nadine Grunewald