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1.
Erscheinungsdatum:
15.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Szenen einer Groko-Ehe
Zwischenüberschrift:
Wie Fritz Wolf 1968 die Polit-Liaison des Brautpaares Kiesinger/Brandt beleuchtete
Artikel:
Originaltext:
Mit
der
Vereidigung
von
Angela
Merkel
als
Bundeskanzlerin
ist
die
Neuauflage
der
Großen
Koalition
beschlossene
Sache.
Ihre
erste
Vorläuferin
kam
1966
durch
die
politische
„
Trauung″
von
Bundeskanzler
Kurt-
Georg
Kiesinger
(CDU)
mit
seiner
sozialdemokratischen
„
Braut″
Willy
Brandt
zustande,
die
Fritz
Wolf
in
einer
„
schwarz-
roten
Familienchronik″
aufs
Korn
nahm.
Osnabrück.
Auf
der
Doppelseite
14/
15
des
64-
seitigen
Büchleins
treten
die
Brautleute
in
Frack
und
Hochzeitskleid
vor
den
studierten
Pfarrer
und
Bundestagspräsidenten
Eugen
Gerstenmaier,
um
sich
das
politische
Ja-
Wort
zu
geben.
Erleichtert
stimmen
die
ausschließlich
männlichen
Hochzeitsgäste
um
Franz
Josef
Strauß,
Herbert
Wehner,
Rainer
Barzel
und
Helmut
Schmidt
den
Choral
„
Nun
danket
alle
Gott
…″
an,
während
CDU-
Exkanzler
Ludwig
Erhard
in
der
letzten
Reihe
ob
des
eigenen
Amtsverlustes
eine
Träne
über
die
Wange
kullert.
In
insgesamt
88
Zeichnungen
würdigt
Fritz
Wolf
zudem
die
beziehungstechnische
Vorgeschichte
dieser
„
vollkommenen
Mischehe″
sowie
die
ersten
zwei
Jahre
eines
mehr
oder
weniger
friedlichen
schwarz-
roten
Ehealltags.
Dabei
sind
die
Parallelen
zur
Gegenwart
geradezu
frappierend:
Als
die
Braut
Brandt
mit
ihrem
väterlichen
Begleiter
Herbert
Wehner
vor
der
Hochzeit
die
„
zahllosen
Glückwünsche″
sichtet,
wird
das
Duo
mit
teils
bedenklichen
Botschaften
linker
Gratulanten
konfrontiert:
„
Ich
trete
aus!
″ – „
Nie
wieder
SPD!
″
oder
„
Schämt
Euch!
″
Zwei
Seiten
später
schreitet
das
Brautpaar
am
1.
Dezember
1966
„
unter
Anteilnahme
weitester
Bevölkerungskreise″
zum
Traualtar,
doch
auch
hier
prangen
über
den
Köpfen
der
Zaungäste
Schilder
mit
Botschaften
wie
„
Miese
Ehe!
″
oder
„
Verrat″.
Selbst
der
deutsche
Michel
–
eine
Lieblingsfigur
Fritz
Wolfs
–
trägt
den
Schleier
Fräulein
Brandts
mit
betrübtem
Blick.
Verlegt
hat
das
ausgesprochen
anregende
Bändchen
Gustav
Lübbe,
einer
der
frühen
Osnabrücker
Weggefährten
Fritz
Wolfs,
den
dieser
noch
als
Feuilletonredakteur
der
Neuen
Tagespost
kennengelernt
und
für
dessen
Bastei-
Verlag
er
einst
zum
Preis
von
25
DM
eine
stilisierte
Zinne
als
Logo
entworfen
hatte.
Am
Ende
des
Buches
prognostiziert
Fritz
Wolf
im
Blick
auf
die
1969
anstehenden
Bundestagswahlen
im
Begleittext
zu
drei
abschließenden
Bildern
der
schwarz-
roten
Verbindung:
„
Es
ist
ziemlich
wahrscheinlich,
daß
die
Ehe
bald
geschieden
wird
und
das
Paar
davor
bewahrt,
zusammen
alt
zu
werden.″
Bei
aller
Aktualität
der
Wolf′schen
Sicht
auf
die
Groko
Kiesinger/
Brandt
gibt
es
einen
fundamentalen
Unterschied:
In
dieser
frühen
„
schwarz-
roten
Familienchronik″
fehlen
Politikerinnen.
Dies
wird
besonders
deutlich
in
der
„
Groko-
Porträtgalerie″
auf
den
Vorsatzblättern
des
Buches,
die
ausschließlich
aus
Männerhäuptern
besteht:
Eine
Bundeskanzlerin
war
vor
50
Jahren
eben
noch
unvorstellbar.
Fritz
Wolf
und
seine
Karikaturen
Die
Neue
Osnabrücker
Zeitung
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
zum
100.
Geburtstag
am
7.
Mai
2018
eine
Karikaturen-
Serie.
Im
Diözesanmuseum
Osnabrück
sind
noch
bis
zum
15.
Juli
in
der
Sonderausstellung
„
Er
war
ein
Osnabrücker!
″
Karikaturen
des
Altmeisters
zu
regionalen
Themen
zu
sehen,
wobei
auch
die
„
vollkommene
Mischehe″
von
1966
vorübergehend
durch
Originalkarikaturen
und
das
Buch
in
einer
zusätzlichen
Vitrine
thematisiert
wird.
Eine
erste
Kuratorenführung
findet
am
kommenden
Sonntag,
18.
März,
um
11.30
Uhr
statt.
Die
Fritz-
Wolf-
Gesellschaft
sucht
weiterhin
nach
unbekannten
Zeichnungen,
um
diese
im
Begleitbuch
zu
veröffentlichen
und
möglicherweise
noch
kurzfristig
in
die
laufende
Ausstellung
zu
integrieren.
Ansprechpartner
ist
der
Medienwissenschaftler
Sebastian
Scholtysek,
Telefon
01
76/
31
11
06
63
oder
E-
Mail
post@
Fritz-
Wolf.de.
Autor:
Hermann Queckenstedt