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1.
Erscheinungsdatum:
08.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zahnbrecher als Patienten-Albtraum
Zwischenüberschrift:
Wie Fritz Wolf 1956 seinen Freund Dr. Heinrich Wehberg foppte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zahnarztbesuche
sind
für
viele
Zeitgenossen
ein
Quell
unergründlicher
Ängste.
Der
Osnabrücker
Karikaturist
Fritz
Wolf
war
nicht
nur
mit
einem
Dentisten
befreundet,
sondern
hat
für
diesen
zum
Jahreswechsel
1956/
57
eine
persönliche
Horrorvision
ins
Bild
gesetzt.
Dem
grün
angelaufenen
Fritz
Wolf
ist
der
Schrecken
ob
seiner
weiteren
Zahnbehandlung
ins
Gesicht
geschrieben:
Ein
Eimer
mit
Blut
sowie
gezogene
Zähne
auf
dem
Fußboden
und
in
einer
alten
Pappkiste
lassen
das
Schlimmste
befürchten.
Während
die
Zahnarzthelferin
eine
furchterregend
überdimensionierte
Kneifzange
an
die
Wand
zurückhängt,
ist
Dr.
Heinrich
Wehberg
im
Begriff,
den
bibbernden
Patienten
per
narkotisierenden
Holzhammer
ruhigzustellen.
In
Erwartung
unermesslicher
Torturen
hatte
dieser
vor
der
Behandlung
mit
der
geliebten
Zeichenfeder
sein
Testament
gemacht:
Dessen
einziger
Satz
lautet:
„
Mir
ist
alles
egal!
″
Für
den
persönlichen
Weihnachtsgruß
1956
setzte
Fritz
Wolf
seinen
Freund
Heinrich
Wehberg
als
archaischen
Zahnbrecher
in
Szene,
aus
dessen
bluttriefender
Handwerkskunst
es
kein
Entrinnen
gibt.
Die
Zeichnung
aus
der
Frühzeit
des
Wolf′schen
Schaffens
in
Osnabrück
ist
ein
prägnantes
Beispiel
dafür,
wie
der
Karikaturist
seinen
Freundes-
und
Bekanntenkreis
einerseits
mit
Augenmaß
aufs
Korn
nahm,
dabei
aber
auch
Humor
und
Selbstironie
der
„
Opfer″
voraussetzte.
Heinrich
Wehberg
konnte
den
zeichnerischen
Holzhammer
zum
Jahreswechsel
1956/
57
sicher
gut
wegstecken,
denn
auch
ihm
saß
der
Schalk
im
Nacken.
Fritz
Wolf
zog
es
damals
durchweg
vier-
bis
fünfmal
in
der
Woche
ins
Domizil
des
Zahnarztes,
wenn
er
sein
zeichnerisches
Tagewerk
verrichtet
hatte.
Heinrich
Wehberg
vererbte
das
Blatt
von
1956
seinem
Schwiegersohn
Dr.
Robert
Berges,
der
ebenfalls
als
Zahnarzt
praktizierte.
Inzwischen
schmückt
es
in
dritter
Generation
die
Praxis
des
Wehberg-
Enkels
Dr.
Robert
Berges
jun.
in
Cloppenburg.
Die
Familie
erinnert
sich
gern
jener
Operation,
die
Fritz
Wolf
und
„
Opa
Heini″
zeitgleich
in
die
Klinik
führte.
Nach
deren
übereinstimmendem
Urteil
zeichnete
sich
der
behandelnde
Urologe
durch
trockene
Humorlosigkeit
aus,
die
es
herauszufordern
galt:
Dies
gelang,
indem
sowohl
Fritz
Wolf
als
auch
Heinrich
Wehberg
jeweils
einen
Bocksbeutel
besten
Frankenweins
am
Ständer
ihres
Infusionsbeutels
montierten
–
und
dies
gegen
jegliche
medizinische
Vernunft.
Bildtext:
Diese
–
inzwischen
leicht
beschädigte
–
Zeichnung
verehrte
Fritz
Wolf
seinem
Freund
und
Zahnarzt
Dr.
Heinrich
Wehberg
im
Jahr
1956.
Repro:
Scholtysek/
Diösezanmuseum
Fritz
Wolf
und
seine
Karikaturen
Die
Neue
Osnabrücker
Zeitung
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
zum
100.
Geburtstag
am
7.
Mai
2018
eine
Karikaturen-
Serie.
Im
Diözesanmuseum
Osnabrück
sind
vom
morgigen
Freitag
bis
zum
15
Juli
in
der
Sonderausstellung
„
Er
war
ein
Osnabrücker!
″
Karikaturen
des
Altmeisters
zu
regionalen
Themen
zu
sehen:
darunter
auch
das
Zahnbrecher-
Blatt
von
1956.
Die
Fritz-
Wolf-
Gesellschaft
sucht
weiterhin
nach
unbekannten
Zeichnungen,
um
diese
im
Begleitbuch
zu
veröffentlichen
und
möglicherweise
noch
kurzfristig
in
die
Ausstellung
zu
integrieren:
Tel.
01
76/
31
11
06
63
oder
E-
Mail
post@
Fritz-
Wolf.de.
Autor:
Hermann Queckenstedt