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1.
Erscheinungsdatum:
05.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kleiderlager zieht nach Atter
Kleiderlager zieht ins Landwehrviertel um
Zwischenüberschrift:
Hilfsprojekt vorläufig gerettet – Melanchthonkirche wird am 8. März geräumt – Stress mit Flüchtlingshaus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
Aus
für
das
Osnabrücker
Kleiderlager
ist
vorerst
abgewendet.
Von
der
notgedrungen
geräumten
Melanchthonkirche
auf
dem
Kalkhügel
verlegt
es
seinen
Standort
am
Donnerstag
ins
Landwehrviertel
nach
Atter.
Das
wegen
Raumnot
von
der
Schließung
bedrohte
Kleiderlager,
größtes
Freiwilligenprojekt
zur
kostenlosen
Versorgung
Bedürftiger
in
Osnabrück,
ist
vorläufig
gerettet.
Es
kann
von
der
Melanchthonkirche
ins
Landwehrviertel
umziehen.
Ungelöst
bleiben
derweil
Probleme
mit
dem
Flüchtlingshaus
als
einstigem
Hauptabnehmer.
Osnabrück.
Wochenlang
stand
die
Zukunft
des
Kleiderlagers
auf
der
Kippe.
Nach
anderthalb
Jahren
in
der
entwidmeten
Melanchthonkirche
war
es
im
Januar
von
der
Südstadtkirchengemeinde
aufgefordert
worden,
das
Provisorium
auf
dem
Kalkhügel
aus
Brandschutzgründen
schnellstmöglich
zu
verlassen.
Ein
Ausweichquartier
schien
jedoch
in
der
Kürze
der
Zeit
nicht
verfügbar.
Dem
Hilfsprojekt,
2015
auf
dem
Höhepunkt
der
Flüchtlingswelle
in
Osnabrück
gegründet,
drohte
das
Aus.
Jetzt
können
die
Ehrenamtlichen
aufatmen:
Mit
Unterstützung
des
Oberbürgermeisters
Wolfgang
Griesert
hat
das
von
den
Bürgervereinen
Nordwest
und
Eversburg
getragene
Kleiderlager
einen
neuen
Sitz
gefunden.
Neue
Bleibe
bis
2020
Auf
dem
früheren
Kasernengelände
an
der
Landwehrstraße
in
Atter
überlässt
die
Energieservice
Osnabrück
GmbH
(Esos)
,
eine
Tochtergesellschaft
der
Stadtwerke,
den
Freiwilligen
vorübergehend
ein
Nebengebäude
des
alten
Unteroffizierskasinos.
Dort
darf
sich
das
Kleiderlager
bis
2020
auf
mehreren
Hundert
Quadratmetern
im
Erdgeschoss
ausbreiten.
Danach
soll
das
Haus
abgerissen
werden.
„
Das
Wunder
ist
geschehen″,
jubelt
Elisabeth
Michel,
Vorsitzende
des
Bürgervereins
Nordwest,
„
wir
haben
eine
neue
Gnadenfrist.″
Besonders
erfreulich:
Die
Hilfe
für
die
Helfer
kommt
gratis.
Wie
die
Südstadtkirchengemeinde
verzichtet
die
Esos
auf
eine
Miete.
Nebenkosten
können
bis
auf
Weiteres
mit
Geldern
beglichen
werden,
die
Caritas
und
Diakonie
gewähren.
Nicht
einmal
Umzugskosten
fallen
an.
Denn
einmal
mehr
greift
auch
der
Osnabrücker
Mode-
Logistiker
Meyer
&
Meyer
dem
Kleiderlager
ohne
Bezahlung
unter
die
Arme.
Die
Firma
regelt
nicht
nur
den
für
Donnerstag,
8.
März,
geplanten
Transport,
sondern
lagert
auch
einen
Teil
des
Equipments
ein.
Michel:
„
Diese
Großzügigkeit
ist
einfach
überwältigend!
″
Gleichwohl
werde
es
einige
Wochen
dauern,
ehe
das
Kleiderlager
am
Standort
Landwehrviertel
zu
voller
Leistungsfähigkeit
zurückkehren
kann.
Zunächst
müsse
die
dortige
Bleibe
wieder
ans
Gas-
und
Wassernetz
angeschlossen
werden.
Außerdem
stünden
nicht
auf
Anhieb
alle
Räume
zur
Verfügung.
Ausgaben
an
nachweislich
bedürftige
Einzelpersonen
seien
deshalb
nicht
vor
Mai
möglich.
Kleiderspenden
–
vorzugsweise
für
Babys
und
Kleinkinder
–
würden
jedoch
weiterhin
angenommen.
Ein
Sammelcontainer
befinde
sich
an
der
Melanchthonkirche
(Bergerskamp
40)
.
Ungelöst
bleiben
derweil
Probleme
des
Kleiderlagers
mit
dem
Osnabrücker
Flüchtlingshaus
am
Natruper
Holz.
Noch
bis
vor
Kurzem
belieferte
das
Hilfsprojekt
dort
eine
Kleiderkammer,
in
der
sich
erwachsene
Flüchtlinge
kostenlos
eindecken
konnten.
Diese
wurde
jedoch
Ende
2017
geschlossen
–
sehr
zum
Entsetzen
der
Ehrenamtlichen.
Allein
Kinderkleidung
bis
Größe
104
darf
das
Kleiderlager
weiterhin
bringen.
Die
Freiwilligen
befürchten
jetzt
nicht
nur
eine
Unterversorgung
von
Flüchtlingen
mit
jahreszeitlich
angepasster
Bekleidung.
Vor
allem
beklagen
sie
die
Art
und
Weise,
wie
seitens
der
niedersächsischen
Landesaufnahmebehörde
(LAB)
und
der
Diakonie
als
Betreiberin
des
Flüchtlingshauses
mit
dem
Hilfsprojekt
umgegangen
werde.
„
Wir
sind
alle
ziemlich
wütend″,
gesteht
Michel.
„
Es
kommt
einer
fristlosen
Entlassung
gleich.
Nach
dem
Motto:
Der
Mohr
hat
seine
Schuldigkeit
getan,
der
Mohr
kann
gehen.″
Kein
Bedarf
mehr?
Auf
Nachfrage
unserer
Redaktion
erklärte
die
LAB
,
das
Angebot
für
Erwachsene
sei
bis
auf
Weiteres
eingestellt
worden,
weil
es
keinen
Bedarf
mehr
gebe.
Die
Entscheidung
sei
in
enger
Absprache
zwischen
Standortleitung
und
Diakonie
gefallen.
Die
„
stark
rückläufige
Nachfrage″
habe
sich
unter
anderem
darin
gezeigt,
dass
von
der
Kleiderkammer
ausgegebene
Bekleidung
„
oftmals
ungenutzt
auf
dem
Gelände
verstreut
lag″.
Auch
von
der
seit
2018
bestehenden
Möglichkeit,
sich
durch
Mitarbeiter
der
Diakonie
zum
Kleiderlager
in
der
Melanchthonkirche
fahren
zu
lassen,
hätten
die
Bewohner
nie
Gebrauch
gemacht.
Zudem
nehme
der
LAB-
Standort
Osnabrück
in
der
Regel
Personen
auf,
die
bereits
in
den
Ankunftszentren
mit
ausreichend
Kleidung
und
Bekleidungsgutscheinen
versorgt
worden
seien.
„
Wir
schätzen
das
Engagement
der
Ehrenamtlichen
und
das
damit
verbundene
Angebot
sehr″,
betonte
LAB-
Sprecherin
Hannah
Hintze.
An
einer
vertrauensvollen
Zusammenarbeit
mit
dem
Kleiderlager
sei
den
Verantwortlichen
auch
künftig
gelegen.
Bereits
in
diesen
Tagen
solle
es
deshalb
ein
klärendes
Gespräch
zwischen
allen
Beteiligten
geben.
Eine
Bildergalerie
vom
Kleiderlager
in
der
Melanchthonkirche
finden
Sie
auf
noz.de
/
bilder
Bildtexte:
Das
ehemalige
Unteroffizierskasino
der
Landwehrkaserne
soll
bis
2020
als
Kleiderlager
dienen.
Danach
wird
das
Gebäude
abgerissen,
und
das
Hilfsprojekt
muss
wieder
umziehen.
Hunderte
Kisten
mit
sortierten
Kleiderspenden
stapeln
sich
in
der
Melanchthonkirche,
wo
das
Osnabrücker
Kleiderlager
ausziehen
muss.
Elisabeth
Michel,
Vorsitzende
des
Bürgervereins
Nordwest.
Fotos:
NOZ-
Archiv/
Jörn
Martens,
Gert
Westdörp
Kommentar
Zu
abhängig
Erst
der
Schock
über
das
drohende
Aus,
dann
quälende
Ungewissheit
und
Zukunftsangst,
zum
Schluss
pure
Erleichterung:
Der
dringende
Hilferuf
des
Osnabrücker
Kleiderlagers
wurde
erhört.
Dank
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
hat
das
größte
Freiwilligenprojekt
zur
kostenlosen
Einkleidung
von
Bedürftigen
in
Osnabrück
kurzfristig
eine
neue
Bleibe
gefunden
–
und
kann
damit
fürs
Erste
weitermachen.
Doch
die
Ehrenamtlichen
wissen:
Auch
der
Standort
im
Landwehrviertel
ist
nur
eine
Übergangslösung.
Wollen
sie
also
2020
nicht
vor
demselben
akuten
Problem
stehen
wie
jetzt
beim
notgedrungenen
Holterdiepolter-
Auszug
aus
der
Melanchthonkirche,
müssen
die
Verantwortlichen
rechtzeitig
Ausschau
halten
nach
einem
Ort,
der
langfristiges
Engagement
zum
Wohle
der
Ärmsten
ermöglicht.
Und
das
Kleiderlager
zugleich
auf
eine
solide
finanzielle
Basis
stellen,
die
es
unabhängig
macht
von
Geldgebern
und
Gönnern
–
so
willkommen
deren
Unterstützung
auch
immer
sein
mag.
Autor:
Sebastian Stricker