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1.
Erscheinungsdatum:
02.03.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kälte und kein Dach überm Kopf
Zwischenüberschrift:
Wie Osnabrücker Obdachlose mit Minustemperaturen umgehen
Artikel:
Originaltext:
Bis
zum
Wochenende
wird
es
noch
einmal
richtig
kalt
in
Deutschland.
Wie
gehen
Menschen
mit
der
Kälte
um,
die
keinen
festen
Wohnsitz
haben?
Und
was
sollten
Passanten
machen,
die
einen
schlafenden
Obdachlosen
auf
der
Straße
finden?
Osnabrück.
Die
Sonne
scheint,
es
ist
bitterkalt.
Ein
paar
Schneeflocken
tanzen
durch
die
Luft,
das
Thermometer
steht
bei
fünf
Grad
unter
null,
und
wer
kann,
spart
sich
offenbar
den
Gang
auf
die
Straße:
Die
Große
Straße
zumindest
ist
gegen
10.30
Uhr
fast
menschenleer.
Nur
Wolfgang
Kruse
sitzt,
wie
eigentlich
jeden
Tag,
an
der
Ecke
zum
Nikolaiort.
Eingewickelt
in
Winterkleidung
und
ein
paar
warme
Decken,
zu
Füßen
seine
Hündin
Aischa,
beobachtet
er
die
Szenerie.
„
Hat
man
mal
drei
kalte
Tage,
werden
die
Leute
sofort
nervös″,
grummelt
er.
Der
54-
Jährige
lebt
seit
fast
zehn
Jahren
auf
der
Straße
und
hat
eine
Menge
Themen,
die
ihn
bewegen.
Minustemperaturen
gehören
eher
nicht
dazu.
„
Ist
halt
Winter,
so
was
fällt
ja
nicht
vom
Himmel.″
Tagsüber
wärmen
ihn
Kleidung,
seine
Hündin
und
Heißgetränke,
die
er
sich
alle
paar
Stunden
gönnt
–
sofern
bis
dahin
genug
Geld
in
dem
Becher
liegt,
der
vor
ihm
auf
dem
Boden
steht.
Im
Winter
füllt
der
sich
oft
schneller
als
im
Sommer.
„
Wenn
es
kalt
ist,
geben
die
Leute
mehr,
weil
sie
glauben,
das
Leben
auf
der
Straße
sei
dann
härter″,
sagt
Kruse.
Das
stimme
zwar
grundsätzlich,
spiegele
sich
aber
nicht
im
Finanziellen
wider:
„
Mein
Geldbedarf
bleibt
eigentlich
übers
ganze
Jahr
weitgehend
gleich:
etwas
Hundefutter
und
das,
was
ich
so
zum
Leben
brauche.″
Kalte
Winternächte
sind
für
Kruse
kein
Problem,
sagt
er:
„
Auch
darauf
stellt
man
sich
zunächst
mal
ja
ein″,
erzählt
er.
Warme
Kleidung,
dicke
Isomatten
und
Schlafsäcke,
die
Nähe
zu
seinen
Hunden
–
all
das
halte
bei
niedrigen
Temperaturen
warm.
Wird
es
richtig
kalt,
greift
Kruse
auf
ein
Netzwerk
aus
Bekannten
zurück:
Ein
Platz
auf
dem
Sofa
lasse
sich
immer
irgendwo
finden.
„
Und
schlimmstenfalls
wüsste
ich
immer
so
zehn,
fünfzehn
Gebäude
in
Osnabrück,
in
die
man
irgendwie
reinkommt
und
wo
man
sich
dann
auf
dem
Flur
hinlegen
kann.″
Bislang
habe
diese
Strategie
immer
gereicht,
kältebedingt
krank
geworden
sei
er
nie.
Thomas
Kater
vom
Katholischen
Verein
für
soziale
Dienste
in
Osnabrück
(SKM)
,
der
verschiedene
Einrichtungen
zur
Obdachlosenhilfe
betreibt,
warnt
indes
davor,
die
Kälte
auf
die
leichte
Schulter
zu
nehmen.
„
Die
Minustemperaturen
sind
lebensbedrohlich.
Wer
das
unterschätzt,
riskiert
schwere
gesundheitliche
Schäden.″
In
den
vergangenen
Jahren
habe
es
in
Osnabrück
durchaus
Fälle
gegeben,
in
denen
Obdachlose
in
Osnabrück
durch
Erfrierungen
Gliedmaßen
verloren
hätten.
Nach
Katers
Erkenntnissen
gibt
es
derzeit
in
Osnabrück
rund
175
Personen
ohne
festen
Wohnsitz,
etwa
dreißig
davon
seien
als
obdachlos
im
eigentlichen
Sinne
zu
bezeichnen.
Einige
von
ihnen
nutzten
derzeit
das
Angebot
der
„
warmen
Platte″,
das
der
SKM
während
der
Wintermonate
vorhält:
Dabei
werden
in
einem
leer
stehenden
Wohnhaus
vorübergehend
warme
Schlafplätze
eingerichtet.
Darüber
hinaus
sind
in
der
Stadt
noch
35
von
75
Plätzen
der
Notschlafstelle
frei.
„
Bei
uns
sind
im
Winter
viel
mehr
Plätze
frei
als
im
Sommer″,
sagte
die
Leiterin
Soziales
der
Stadt,
Karin
Heinrich.
„
Wenn
es
so
kalt
ist,
kommen
wohl
mehr
Leute
bei
Freunden
unter.″
Auch
in
anderen
Städten
bieten
Kommunen
und
Wohlfahrtsvereine
Hilfe
an
–
sie
öffnen
Bahnstationen
oder
andere
öffentliche
Einrichtungen
rund
um
die
Uhr
oder
bieten
Obdachlosen
warme
Mahlzeiten
an.
In
Hannover
etwa
fährt
der
Kältebus
der
Johanniter
regelmäßig
im
Winter
durch
die
Innenstadt
und
gibt
Bedürftigen
warmes
Essen,
Getränke
und
Kleider.
Ein
geringer
Teil
der
Osnabrücker
Obdachlosen,
zu
dem
sich
auch
Wolfgang
Kruse
zählt,
verzichtet
auf
die
Inanspruchnahme
jeglicher
Hilfsangebote.
Kater
geht
allerdings
davon
aus,
dass
auch
die
meisten
von
ihnen
während
der
kalten
Nächte
einen
sicheren
Schlafplatz
haben.
„
Unseren
Beobachtungen
nach
versuchen
die
meisten,
irgendwo
im
Bekanntenkreis
unterzukommen.″
Passanten,
die
draußen
schlafende
Personen
vorfinden,
rät
Kater:
„
Unbedingt
den
Schlafenden
ansprechen
und
schauen,
ob
alles
in
Ordnung
ist.
Im
Zweifelsfall
ist
es
immer
besser,
einen
Rettungswagen
zu
rufen.″
(Mit
dpa)
Bildtext:
Decken
und
gegenseitige
Wärme:
Der
Obdachlose
Wolfgang
Kruse
sitzt
mit
seiner
Hündin
Aischa
in
der
Großen
Straße
in
Osnabrück.
Foto:
Markus
Pöhlking
Autor:
Markus Pöhlking