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1.
Erscheinungsdatum:
07.02.1891
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Kann
eine
Überschwemmung
der
Neustadt
für
die
Zukunft
vermieden
werden?
Überschrift:
Kann eine Ueberschwemmung der Neustadt für die Zukunft vermieden werden?
Artikel:
Originaltext:
Um
die
vorstehende
Frage
beantworten
zu
können,
muß
man
annähernd
wissen,
wie
viel
Wasser
pro
Secunde
dem
Wehr
bei
der
Neuenmühle
zufließt,
resp.
durch
dasselbe
abgeführt
werden
muß
und
ob
die
Durchlaßöffnungen
so
groß
sind,
diese
Wassermenge
ohne
eine
zu
große
Stauung
durchzulassen.
Das
jetzt
vorhandene
Wehr
kann
bei
normalem
Oberwasserspiegel
d.
h.
bei
rot.1,
6
Meter
Schützenhöhe
und
11,
58
Meter
Schützenweite
sämmtlicher
Schützen
nur
eine
Wassermenge
von
rot.
52
Kubikmeter
pro
Sekunde
durchlassen.
Diese
52
Kubikmeter
pro
Secunde
können
nur
dann
durch
das
Wehr
fließen,
wenn
der
Rückstau
unterhalb
des
Wehres
nicht
höher
wird,
als
die
Flußsohle
unter
den
Schützen
liegt.
Sobald
nun
eine
größere
Wassermenge
eintritt,
etwa
70
-
80
Kubikmeter
pro
Secunde,
wie
es
am
25.
Januar
der
Fall
war,
so
ist
ein
Steigen
des
Oberwasserspiegels
bedingt,
und
zwar
steigt
das
Wasser
so
hoch,
daß
sich
eine
Durchflußfläche
bilden
wird,
welche
der
abzuführenden
Menge,
also
70
-
80
Kubikmeter
pro
Secunde
entspricht.
Die
Durchlässe
unter
der
Köln-
Mindener
Eisenbahn
(welche
wohl
einer
Reinigung
resp.
einer
Ausbaggerung
namentlich
an
der
linken
Uferseite
bedürfen)
lassen
weit
mehr
Wasser,
als
52
Kubikmeter
pro
Sekunde
durch
und
haben
thatsächlich
bei
der
letzten
Hochfluth
etwa
90
-
100
Kubikmeter
durchgelassen.
Diese
letzteren
fanden
am
Wehr
bei
der
Neuenmühle
bei
normaler
Stauhöhe
keinen
Durchfluß,
und
so
lag
es
klar
auf
der
Hand,
daß
ein
übergroßer
Aufstau
des
Wassers
stattfinden
mußte.
Der
Oberwasserspiegel
vor
der
neuen
Brücke
hat
etwa
2,
7
Meter
über
der
Flußsohle
unter
den
Schützen
gestanden,
und
da
der
normale
Oberwasserspiegel
nur
1,
6
Meter
über
der
Flußsohle
liegt,
so
hat
eine
Anstauung
von
1,
1
Meter
stattgefunden.
Bei
dieser
Anstauung
ist
aber
die
vorhandene
Wassermenge
noch
nicht
durch
das
Wehr
gegangen,
sondern
ein
erheblicher
Theil
ist
in
die
Stadt
gekommen.
Es
hätte
demnach
durch
das
Wehr
noch
mehr
Wasser
abgeführt
werden
müssen,
als
bei
diesem
höchsten
Stau
durchgegangen
ist.
Es
ist
aber
andererseits
anzunehmen,
daß,
wenn
man
bei
einer
genügenden
Weite
des
Wehres
gleich
beim
Beginn
der
Fluth
70
-
80
Kubikmeter
pro
Secunde
hätte
durchlassen
können,
ohne
dadurch
einen
Aufstau
herbeizuführen,
daß
dann
diese
Wassermenge
überhaupt
auch
für
eine
bestimmte
Zeit
nicht
überschritten
worden
wäre.
Die
Wassermenge
wurde
ja
nur
deshalb
größer,
weil
man
nicht
in
der
Lage
war,
zeitig
genug
mehr
Wasser
abzuführen.
Das
vorhandene
Wehr
ist
zwar
nicht
in
dem
Maße
defekt,
daß
ein
Umstürzen
direkt
zu
befürchten
ist,
es
befindet
sich
aber
in
einem
solchen
Zustande,
daß
an
eine
gründliche
Reparatur
nicht
zu
denken
ist;
denn
an
vielen
Stellen
ist
der
Mörtel
zwischen
den
Steinen
fortgespült
und,
wenn
man
die
Fugen
auch
auswendig
wieder
zustreicht,
im
Innern
des
Mauerwerks
kann
man
die
Lücken
nicht
ausfüllen.
Durch
den
Frost
im
Winter
wird
der
außen
angebrachte
Mörtel
immer
wieder
zerstört
und
dann
fortgespült.
Es
dürfte
daher
wohl
zu
erwägen
sein,
ob
es
rathsam
ist,
die
Reparatur
überhaupt
vorzunehmen,
womit
sich
wohl
eine
Erweiterung
der
Schützenöffnungen
und
ein
Tieferlegen
der
Flußsohle
verbinden
läßt,
indeß
würden
die
dicken
Pfeiler
immerhin
den
Raum
noch
sehr
beeinträchtigen.
Bricht
man
das
Wehr
ab
und
verwendet
die
freigewordenen
Steine,
soweit
sie
noch
gut
sind,
zum
neuen
Wehre,
dann
läßt
sich
eine
lichte
Weite
von
etwa
18
Meter
erzielen.
Nimmt
man
dann
die
Schützenhöhe
zu
1,
9
Meter
an,
dann
läßt
das
neue
Wehr,
ohne
daß
sich
der
Oberwasserspiegel
erheblich
über
den
normalen
Stand
hinausstaut,
rot.
100
Kubikmeter
Wasser
durch,
allerdings
auch
nur
dann,
wenn
der
Durchfluß
durch
keinen
Rückstau
beeinträchtigt
wird.
Um
einen
Rückstau
möglichst
zu
verhindern,
muß
das
Wehr
an
der
früheren
Westerkamp`
schen
Mühle
(Pernickelthurm)
mindestens
dieselbe
Durchflußfläche
erhalten,
als
das
zu
erneuernde
Wehr
an
der
Neuenmühle,
besser
ist
es
noch,
wenn
das
erstere
4
-
5
Meter
Querschnitt
mehr
erhält.
Wenn
die
beiden
Wehre
in
diesem
Verhältniß
und
in
dieser
Größe
ausgeführt
werden,
dann
ist
die
Gefahr
einer
Ueberschwemmung
in
der
Stadt
und
am
Stahlwerk
beseitigt,
selbst
bei
größerem
Wasserandrang,
als
am
25.
Januar,
welcher
bei
Platzregen
oder
länger
anhaltendem
Regen
leicht
hätte
eintreten
können.
Die
wesentliche
Wassermenge,
die
hier
zum
Vorschein
kam,
hat
sich
zwischen
Stockum
und
Osnabrück
angesammelt.
Auf
Stockum
hat
die
Hase
an
dem
verhängnißvollen
Sonntage
nicht
so
viel
Wasser
gehabt,
daß
es
nöthig
gewesen
wäre,
sämmtliche
Schützen
zu
ziehen
und
den
Mühlenbetrieb
einzustellen.
Gegen
11
Uhr
Vormittags
war
dort
der
höchste
Wasserstand
erreicht.
Man
hört
hier
vielfach
Bemerkungen
über
hohe
Wasserstände
aus
alter
Zeit,
es
werden
uns
aber
keine
Anhaltspunkte
gegeben,
um
annähernd
eine
Wassermenge
pro
Sekunde
ausrechnen
zu
können.
Daher
scheint
uns
dies
belanglos
und
wir
rechnen
besser
mit
der
Wassermenge,
die
wir
jetzt
gesehen
haben
und
der
Annahme,
daß
sie
noch
größer
werden
kann.
Man
hörte
neulich
auch
die
Meinung
äußern,
die
Träger
der
neuen
Brücke
an
der
Neuenmühle
lägen
zu
niedrig
und
schienen
zu
hoch
construirt.
Beides
trifft
nach
unserer
Ansicht
nicht
zu.
Ein
abnorm
hoher
Wasserstand
vor
dem
Wehr
kann
nur
durch
einen
genügenden
Querschnitt
desselben
vermieden
werden;
ein
Höherlegen
der
Brücke
würde
eine
unnöthige
Steigung
der
Fahrbahn
zur
Folge
haben;
wohl
könnte
die
Brücke
bei
einem
oben
geschilderten
Wehr
noch
etwas
tiefer
liegen.
Es
dürfte
sich
sehr
empfehlen,
das
Flußbett
zwischen
der
Eisenbahn
und
der
Neuenmühle
möglichst
zu
begradigen
und
zu
erweitern
und
unterhalb
der
Stadt
zu
reinigen,
wodurch
der
Abfluß
des
Wassers
wesentlich
gefördert
würde.
Sämmtliche
Brücken,
welche
unterhalb
des
Wehres
der
Neuenmühle
liegen,
lassen,
wie
wir
bei
der
Hochfluth
durch
Augenschein
festgestellt
haben,
ohne
irgend
welchen
Nachtheil
10
-
20
Kubikmeter
Wasser
mehr
durch,
als
bei
der
letzten
Hochfluth
durchgegangen
sind.
Wie
bereits
oben
bemerkt,
soll
der
wesentliche
Zweck
der
größeren
Wehre
nur
darin
bestehen,
das
ankommende
Wasser
bei
Hochfluthen
bei
geringerer
Druckhöhe
durchfließen
lassen
zu
können,
als
es
bisher
bei
den
kleineren
Wehren
der
Fall
war.
Das
zur
Zeit
an
der
Neuenmühle
bestehende
Wehr
müßte
unserer
Ansicht
nach
im
allgemeinen
Interesse
abgebrochen
werden,
und
wir
glauben,
daß
die
Stadt
ein
solches
Opfer
den
enormen
Vortheilen
gegenüber
wohl
bringen
kann.
Wir
sind,
da
wir
nur
die
Sache
vom
praktischen
und
technischen
Standpunkte
betrachten
wollen,
nicht
im
Geringsten
über
den
angerichteten
Schaden
unterrichtet,
wir
glauben
aber,
daß
man
eine
ganze
Anzahl
Wehre
mit
dem
durch
die
Ueberschwemmung
verloren
gegangenen
Capital
hätte
bauen
können.
Wir
glauben
nun
die
Frage,
ob
Osnabrück
(Neustadt)
und
namentlich
auch
das
Stahlwerk
gegen
eine
Ueberschwemmung
gesichert
werden
kann,
nach
Theorie
und
Praxis
im
vollen
Maaße
bejahen
zu
können.