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1.
Erscheinungsdatum:
24.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wohnheimbau gestoppt
Studentenwerk patzt bei Wohnheimbau
Zwischenüberschrift:
Falsch kalkuliert? – Projekt gestoppt und ersten Spatenstich abgesagt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Einladungen
zum
ersten
Spatenstich
am
19.
März
sind
erst
vor
ein
paar
Tagen
verschickt
worden.
Doch
jetzt
stellt
das
Studentenwerk
Osnabrück
den
Bau
des
Wohnheims
im
Wissenschaftspark
ein.
Das
beschloss
der
Verwaltungsrat
des
Studentenwerks
am
Freitag.
Das
Studentenwerk
Osnabrück
hat
sich
offenbar
schwer
verrechnet
und
zieht
sich
vom
Bau
des
„
Albert-
Einstein-
Studentenwohnheims″
im
Wissenschaftspark
sofort
zurück.
Das
beschloss
der
Verwaltungsrat
des
Studentenwerks
am
Freitag.
Es
war
offenbar
eine
Krisensitzung.
Osnabrück.
Der
Entwurf
ist
fertig,
das
Baufeld
vorbereitet,
die
Einladungen
zum
ersten
Spatenstich
am
19.
März
sind
vor
ein
paar
Tagen
verschickt
worden.
Alles
Makulatur.
Wann
und
wie
das
Wohnheim
gebaut
wird,
ist
unklar.
Damit
müssen
sich
wahrscheinlich
Juristen
auseinandersetzen.
Denkbar
ist,
dass
ein
unterlegener
Bieter
zum
Zuge
kommt.
Sicher
ist,
dass
sich
der
Bau
der
dringend
benötigten
Studentenwohnungen
um
etliche
Monate
verzögern
wird.
Hitzige
Debatten
Das
studentische
Wohnprojekt
in
einer
der
besten
Lagen
Osnabrücks
steht
unter
keinem
guten
Stern.
Seit
fünf
Jahren
wird
daran
gebastelt,
mehrfach
war
es
Gegenstand
hitziger
politischer
Debatten
in
der
Stadt,
nachdem
die
frühere
rot-
grüne
Ratsmehrheit
2014
versucht
hatte,
das
Grundstück
an
der
neuen
Albert-
Einstein-
Straße
dem
Studentenwerk
preisgünstig
für
den
Bau
eines
Studentenwohnheims
in
den
Schoß
zu
legen.
Auf
Drängen
der
CDU
und
von
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
stoppte
der
Rat
die
Direktvergabe
und
leitete
ein
Ausschreibungsverfahren
mit
einem
fein
ausgeklügelten
Punktesystem
ein.
Den
Zuschlag
bekam
das
Studentenwerk,
auf
Platz
zwei
landete
nach
Informationen
unserer
Redaktion
das
Stephanswerk.
Den
Ausschlag
für
das
Studentenwerk
gab
die
konkurrenzlos
niedrige
Kaltmiete
von
5,
30
Euro
pro
Quadratmeter,
die
die
Studenten
dereinst
bezahlen
sollten.
Zur
Einordnung:
In
der
Ausschreibung
war
ein
Höchstpreis
von
8,
50
Euro
festgelegt
worden.
Nachträglich
stellte
das
Studentenwerk
fest,
dass
das
Wohnheim
mit
dem
niedrigen
Mietpreis
nicht
wirtschaftlich
zu
betreiben
ist,
und
erhöhte
auf
6,
84
Euro.
„
Die
mit
der
OBG
vertraglich
geregelte
Nettokaltmiete
kann
aus
Sicht
des
Studentenwerks
Osnabrück
aufgrund
von
konjunkturbedingten
Preissteigerungen
sowie
unvorhersehbaren
Kosten
nicht
gehalten
werden″,
heißt
es
in
einer
am
Freitagnachmittag
verbreiteten
Pressemitteilung
des
Studentenwerks.
Die
Osnabrücker
Beteiligungs-
und
Grundstücksentwicklungsgesellschaft
mbH
(OBG)
ist
über
eine
weitere
Gesellschaft
Eigentümerin
des
3500
Quadratmeter
großen
Grundstücks
im
Wissenschaftspark.
Die
OBG
hatte
das
Studentenwerk
zuvor
in
einem
Schreiben
zur
Einhaltung
des
ursprünglichen
Angebotes
aufgefordert.
OBG-
Geschäftsführer
Thomas
Fillep
setzte
dem
Stundentenwerk
Fristen:
Es
möge
bis
zum
1.
März
erklären,
dass
es
sich
an
das
Angebot
mit
der
Kaltmiete
von
5,
30
Euro
halte,
oder
bis
zum
6.
März
die
Rückübertragung
des
Grundstücks
einleiten.
Hätte
das
Studentenwerk
an
der
höheren
Miete
festgehalten,
hätte
die
Stadt
möglicherweise
eine
Vertragsstrafe
in
siebenstelliger
Höhe
geltend
machen
können.
Das
Studentenwerk
hatte
argumentiert,
das
Mietangebot
von
5,
30
Euro
habe
unverbindlichen
Charakter
gehabt.
Eine
juristische
Prüfung
habe
ergeben,
dass
diese
„
notwendige
Anhebung
rechtskonform″
gewesen
wäre,
teilte
das
Studentenwerk
mit
–
zog
am
Freitag
aber
trotzdem
den
Stecker.
Denn:
„
Preiswerter
Wohnraum
für
die
Studierenden
wird
in
Osnabrück
dringend
benötigt″,
so
wird
der
Vorsitzende
des
Verwaltungsrates
und
Präsident
der
Universität
Osnabrück,
Wolfgang
Lücke,
in
der
Mitteilung
zitiert.
„
Einem
zügigen
Baubeginn
durch
einen
anderen
Investor
soll
nichts
entgegenstehen.″
Der
Verwaltungsrat
halte
einen
„
langwierigen
Rechtsstreit
mit
unbekanntem
Ausgang
auch
im
Sinne
der
Studierenden
für
nicht
zielführend″.
Das
Studentenwerk
hat
für
das
3500
Quadratmeter
große
Grundstück
nach
Informationen
unserer
Redaktion
945
000
Euro
bezahlt.
Das
Stephanswerk,
im
Bieterverfahren
knapp
unterlegen,
war
bereit,
knapp
1,
35
Millionen
Euro
an
die
städtische
Holdinggesellschaft
zu
zahlen.
Durch
den
Verkauf
an
das
Studentenwerk
hat
die
Stadt
also
auf
rund
400
000
Euro
verzichtet.
Den
Nutzen
hätten
die
Studierenden
durch
die
deutlich
niedrigere
Miete
gehabt.
Die
Ausschreibung
hatte
als
Untergrenze
einen
Preis
von
560
000
Euro
gesetzt,
das
entspricht
160
Euro
pro
Quadratmeter.
Finanzieller
Schaden
Der
Rückzug
beschert
dem
Studentenwerk
einen
erheblichen
wirtschaftlichen
Schaden.
Es
bleibt
auf
den
Kosten
für
Planer
und
Architekten
sitzen.
Das
Baugrundstück
ist
bereits
eingezäunt,
das
beauftragte
Unternehmen
hat
schon
Werbebanner
aufgehängt.
Schon
2012
hatte
die
damalige
Geschäftsführerin
des
Studentenwerks,
Birgit
Bornemann,
den
Bau
eines
Wohnheims
am
Westerberg
ins
Spiel
gebracht.
Erst
2014
kam
Bewegung
in
die
Sache.
Die
rot-
grüne
Mehrheit
im
Stadtrat
wollte
dem
Studentenwerk
das
Grundstück
im
Wissenschaftspark
ohne
Ausschreibung
für
120
Euro
pro
Quadratmeter
andienen.
Politischer
Widerstand
und
rechtliche
Bedenken
stoppten
die
Ratsmehrheit
und
führten
zum
Ausschreibungsverfahren,
das
das
Studentenwerk
gewann.
Aus
den
Hochschulen:
noz.de/
campus
Bildtext:
Das
Grundstück
an
der
Albert-
Einstein-
Straße
im
Wissenschaftspark
Osnabrück
ist
bereit
für
den
Baubeginn.
Daraus
wird
vorerst
nichts.
Das
Studentenwerk
will
das
Studentenwohnheim
plötzlich
doch
nicht
bauen.
Foto:
hin
Kommentar
Zu
viel
versprochen
Was
für
eine
Blamage
für
das
Studentenwerk
Osnabrück!
Drei
Geschäftsführer
waren
an
den
Planungen
für
das
neue
Albert-
Einstein-
Studentenwohnheim
im
Wissenschaftspark
beteiligt.
Mindestens
einer
von
ihnen
scheint
der
Sache
nicht
gewachsen
gewesen
zu
sein.
Birgit
Bornemann
hatte
den
Deal
mit
der
Stadt
vorbereitet,
bevor
sie
Ende
April
2016
in
Ruhestand
ging.
Nachfolgerin
Alexandra
Krone
trieb
das
Prestigeprojekt
voran.
Seit
ihrem
plötzlichen
Abgang
im
Mai
2017
ist
Stefan
Kobilke
als
kommissarischer
Chef
verantwortlich.
Doch
erst
ein
knappes
Dreivierteljahr
später,
unmittelbar
vor
dem
Spatenstich,
fällt
ihm
auf,
dass
sein
Unternehmen
als
selbst
ernannter
Spezialist
für
Bau
und
Betrieb
studentischer
Wohnanlagen
die
tollkühnen
Mietpreis-
Versprechen
aus
dem
siegreichen
Angebot
nicht
halten
kann.
Dies
mit
„
konjunkturbedingten
Preissteigerungen
sowie
unvorhersehbaren
Kosten″
zu
begründen
spricht
nicht
gerade
für
vorausschauendes
Wirtschaften.
Es
verstärkt
eher
den
Eindruck
eines
möglicherweise
kollektiven
Missmanagements.
Schließlich
sind
Handwerker
nicht
erst
seit
gestern
teuer.
Und
auch
einen
gewissen
Finanzierungspuffer
sollte
das
erfahrene
Studentenwerk
bei
einem
Vorhaben
dieser
Größe
eigentlich
vorhalten.
Zugegeben:
6,
48
Euro
kalt
pro
Quadratmeter
und
Monat,
wie
sie
die
gemeinnützige
Einrichtung
offenbar
zuletzt
verlangt
hat,
wären
immer
noch
deutlich
weniger
als
die
maximal
erlaubten
8,
50
Euro
gewesen.
Doch
wer
sich
auf
5,
30
Euro
festnageln
lässt,
darf
sich
nicht
wundern,
wenn
der
Vertragspartner
bei
Anhebungen
auf
die
Barrikaden
geht.
Erst
recht,
wenn
es
sich
dabei
um
die
städtische
Beteiligungsgesellschaft
handelt.
Als
Treuhänderin
des
Steuerzahlers
hat
sie
nun
wirklich
nichts
zu
verschenken.
Autor:
Wilfried Hinrichs, Sebastian Stricker