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1.
Erscheinungsdatum:
22.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Immer mehr Menschen ohne Wohnung
Zahl der Obdachlosen steigt
Zwischenüberschrift:
In Osnabrück leben immer mehr Menschen ohne festen Wohnsitz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Zahl
der
Wohnungs-
und
Obdachlosen
in
Osnabrück
ist
seit
2015
klar
gestiegen.
Gab
es
im
November
2015
noch
113
Menschen,
die
keine
Wohnung
hatten,
waren
es
Ende
2017
bereits
175.
2015
machten
elf
davon
„
Platte″,
schliefen
also
tatsächlich
auf
der
Straße
und
kamen
nicht
bei
Freunden
oder
Bekannten
unter.
Derzeit
sind
es
etwa
30.
Der
katholische
Verein
für
soziale
Dienste
(SKM)
,
der
in
Osnabrück
für
die
Wohnungslosenhilfe
zuständig
ist,
erhebt
die
Werte
regelmäßig,
indem
die
Mitarbeiter
alle
ihnen
namentlich
bekannten
Wohnungslosen
zählen.
Hinzu
kommen
noch
42
Bewohner
des
Laurentiushauses,
das
der
SKM
unterhält.
Erstmals
gibt
es
eine
Warteliste
für
einen
Platz
in
dem
Wohnheim.
Die
Stadtverwaltung
bezeichnet
die
Lage
auf
dem
Wohnungsmarkt
als
„
prekär″.
Immer
mehr
Menschen
in
Osnabrück
haben
kein
Dach
über
dem
Kopf.
Die
gestiegene
Zahl
der
Wohnungs-
und
Obdachlosen
hängt
mit
der
derzeitigen
Situation
auf
dem
Wohnungsmarkt
zusammen,
die
die
Stadtverwaltung
als
„
prekär″
bezeichnet.
Osnabrück.
Auch
den
Mitarbeitern
des
katholischen
Vereins
für
soziale
Dienste
(SKM)
bereitet
die
Entwicklung
Sorgen.
Der
SKM
ist
in
Osnabrück
zuständig
für
die
Wohnungslosenhilfe.
„
Wir
haben
steigende
Zahlen,
die
wir
eigentlich
nicht
wollen″,
sagt
SKM-
Geschäftsführer
Michael
Strob.
Seit
29
Jahren
arbeitet
sein
Kollege
Heinz
Hermann
Flint
in
der
ambulanten
Wohnungslosenhilfe.
„
In
den
letzten
Jahren
kommen
auch
Leute
zu
uns,
die
früher
im
unteren
Segment
immer
noch
eine
Wohnung
gefunden
haben″,
sagt
er.
Dem
SKM
sind
namentlich
zurzeit
etwa
30
Menschen
bekannt
die
„
Platte
machen″,
also
tatsächlich
auf
der
Straße
leben
und
in
Garten-
oder
Abbruchhäusern
schlafen.
Im
November
2015
waren
es
noch
elf,
im
November
2016
waren
es
20.
Die
meisten
übrigen
Wohnungslosen
kommen
bei
Freunden,
Bekannten
oder
Verwandten
unter
und
schlagen
sich
irgendwie
durch.
Doch
auch
deren
Zahl
ist
gestiegen.
Im
November
2015
waren
dem
SKM
insgesamt
113
Menschen
ohne
mietvertraglich
abgesicherte
Wohnung
bekannt,
im
2016
waren
es
148
und
2017
bereits
175
–
diejenigen,
die
„
Platte
machen″,
sind
jeweils
eingerechnet.
Wie
hoch
die
Dunkelziffer
ist,
weiß
niemand.
Hinzu
kommen
die
42
Bewohner
des
Laurentiushauses,
der
stationären
Einrichtung
des
SKM.
Das
Wohnheim
ist
nicht
nur
voll
belegt
–
zurzeit
stehen
auch
noch
zwei
Frauen
und
fünf
Männer
auf
der
Warteliste,
sagt
Hausleiter
Ferdinand
Flohre.
„
Wartelisten
hatten
wir
früher
nicht″,
sagt
Strob.
Luxus
erwartet
die
Wohnungslosen
m
Laurentiushaus
nicht.
In
Wohngruppen
bekommen
sie
für
maximal
zwei
Jahre
ein
eigenes
kleines
Zimmer,
das
mit
dem
Nötigsten
und
einem
Waschbecken
ausgestattet
ist;
Bad,
WC
und
Küchenzeile
teilen
sie
sich
mit
mehreren
anderen.
Alle
Plätze
belegt
Im
ambulanten
Bereich
bietet
der
SKM
außerdem
35
Plätze
in
25
Wohnungen
an,
die
den
Bewohnern
etwas
mehr
Eigenständigkeit
als
in
den
Wohngruppen
bieten.
Regelmäßig
schauen
dort
Sozialarbeiter
nach
dem
Rechten.
Auch
diese
35
Plätze
sind
alle
belegt.
Der
SKM
versucht,
die
Menschen
mit
diesen
Angeboten
nach
einer
Zeit
der
Obdachlosigkeit
wieder
auf
das
Leben
in
einer
eigenen
Wohnung
vorzubereiten.
„
Sie
sollen
wieder
Boden
unter
den
Füßen
bekommen
–
sofern
sie
noch
stehen
können″,
erläutert
SKM-
Geschäftsführer
Strob.
„
Das
muss
man
so
drastisch
sagen.″
Das
Problem:
Wenn
sie
so
weit
sind,
wieder
eine
eigene
Wohnung
zu
mieten,
haben
sie
derzeit
so
gut
wie
keine
Chance,
eine
zu
finden.
Ein
Viertel
der
Laurentiushaus-
Bewohner
sei
auf
der
Suche,
sagt
Hausleiter
Ferdinand
Flohre.
Auch
die
Anzahl
der
Obdachlosen,
die
die
drei
städtischen
Notunterkünfte
nutzen,
ist
in
den
vergangenen
drei
Jahren
gestiegen.
Der
Jahresdurchschnitt
lag
nach
Angaben
der
Stadtverwaltung
2015
bei
rund
25
Menschen,
2016
bei
33
und
2017
bei
35,
5.
Bis
Mitte
des
Jahres
muss
die
Stadt
die
Unterkunft
in
der
Buerschen
Straße
mit
42
Plätzen
räumen,
da
das
verwohnte
Haus
abgerissen
werden
soll.
Zurzeit
sucht
die
Verwaltung
nach
einer
Alternative.
Damit
in
der
kalten
Jahreszeit
niemand
nachts
auf
der
Straße
erfrieren
muss,
gibt
es
zusätzlich
zu
sechs
Übernachtungsplätzen
im
Laurentiushaus
in
Osnabrück
noch
die
ehrenamtlich
und
mithilfe
von
Spendengeldern
organisierte
„
warme
Platte″,
wo
Obdachlose
die
Nacht
verbringen
können.
Die
Grünen
im
Osnabrücker
Rat
hatten
die
Obdach-
und
Wohnungslosenzahlen
erfragt.
Im
November
2017
hatte
die
Bundesarbeitsgemeinschaft
(BAG)
Wohnungslosenhilfe
eine
aktuelle
Schätzung
zur
Menge
der
wohnungslosen
Menschen
in
Deutschland
veröffentlicht.
Demnach
sollen
2016
etwa
860
000
Menschen
ohne
Wohnung
gewesen
sein,
die
Hälfte
davon
Flüchtlinge.
Die
BAG
erwartet
bis
Ende
2018
einen
weiteren
Anstieg
um
40
Prozent.
Die
Zahlen
sind
jedoch
umstritten,
da
es
sich
erstens
um
eine
Schätzung
handelt
und
die
BAG
zweitens
Flüchtlinge
mitzählt,
die
keine
eigene
Mietwohnung
haben,
aber
in
Gemeinschaftsunterkünften
leben.
Wie
sich
die
Zahlen
in
Osnabrück
entwickeln
werden,
dazu
gibt
die
Stadt
keine
Prognose
ab.
Der
SKM
sucht
jedoch
weiter
händeringend
Wohnungen,
am
liebsten
Ein-
Zimmer-
Apartments,
so
Strob.
Bildtext:
Etwa
30
Menschen
machen
in
Osnabrück
zurzeit
„
Platte″,
leben
und
schlafen
also
auf
der
Straße
so
wie
hier
am
Neumarkt.
Im
November
2015
waren
es
noch
elf.
Luxus
bietet
das
Laurentiushaus
nicht
–
trotzdem
gibt
es
erstmals
eine
Warteliste
für
eines
der
42
Zimmer.
Bad
und
Küche
teilen
sich
die
Bewohner
in
Gruppen.
Den
Mitarbeitern
des
SKM
bereitet
die
Entwicklung
Sorgen
(von
links)
:
Heinz
Hermann
Flint
(ambulante
Hilfen)
,
Ferdinand
Flohre
(stationäre
Hilfen)
und
SKM-
Geschäftsführer
Michael
Strob.
In
der
Cafeteria
des
Laurentiushauses
können
die
Bewohner
miteinander
ins
Gespräch
kommen.
Fotos:
Gert
Westdörp,
Jörn
Martens
Kommentar
Ins
Leere
Sogar
die
Osnabrücker
Verwaltung
bezeichnet
die
Situation
auf
dem
Wohnungsmarkt
jetzt
schon
als
„
prekär″,
und
das
leider
zu
Recht.
Kein
Wunder,
dass
die
Zahl
der
Menschen
ohne
Wohnung
wächst.
Das
Problem
ist
erkannt,
doch
die
Lösung
lässt
weiter
auf
sich
warten.
Die
meisten
Wohnungslosen
sind
keine
einfache
Klientel.
Wer
sich
mehrere
Jahre
auf
der
Straße
durchgeschlagen
hat,
dazu
womöglich
noch
alkohol-
oder
drogenabhängig
ist,
muss
sich
an
ein
geregeltes
Leben
in
den
eigenen
vier
Wänden
erst
wieder
gewöhnen.
Der
SKM
hilft
dabei,
sowohl
ambulant
als
auch
stationär.
Aber
ohne
günstige
Wohnungen
läuft
die
beste
Sozialarbeit
ins
Leere.
Man
kann
es
nur
gebetsmühlenartig
wiederholen:
Der
soziale
Wohnungsbau
muss
endlich
wirksam
angekurbelt
werden.
Autor:
Sandra Dorn