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1.
Erscheinungsdatum:
21.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Künftig Bußgelder für renitente Bürger
Hat Sondierungsfirma geschlampt?
Stadt haftet nicht für Bombenschäden
Zwischenüberschrift:
Baustopp nach Bombensprengung im Landwehrviertel – Stadt droht renitenten Bürgern mit Bußgeld
Nachbarn in Atter brauchen gute Versicherung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wer
sich
bei
Bombenfunden
einer
Evakuierung
widersetzt,
soll
in
Osnabrück
künftig
ein
saftiges
Bußgeld
zahlen.
Das
kündigte
die
Stadt
gestern
nach
entsprechenden
Vorkommnissen
bei
der
Bombenräumung
in
Atter
an.
Nach
der
Sprengung
einer
zufällig
entdeckten
Weltkriegsbombe
sind
die
Bauarbeiten
im
Osnabrücker
Landwehrviertel
am
Dienstag
vorläufig
eingestellt
worden.
Neue
Sondierungen
sollen
jetzt
weitere
böse
Überraschungen
verhindern.
Denn
auf
das
Ergebnis
früherer
Untersuchungen
scheint
kein
Verlass.
Osnabrück/
Lotte.
Möglicherweise
schlummern
noch
mehr
gefährliche
Blindgänger
auf
dem
früheren
Kasernengelände
in
Atter.
„
Wo
eine
Bombe
ist,
können
auch
zwei
sein″,
sagte
Ordnungsamtsleiter
Jürgen
Wiethäuper
am
Dienstag
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Bevor
die
Erschließung
des
größten
Baugebiets
der
Stadt
fortgesetzt
werden
könne,
müsse
Sicherheit
darüber
bestehen,
dass
Bagger
beim
Ausheben
von
Kanalschächten
kein
zweites
Mal
auf
hochexplosive
Sprengkörper
stießen.
Dazu
sollen
bereits
am
Mittwoch
weitere
Prüfungen
des
Erdreichs
durchgeführt
werden.
Gleichzeitig
werde
nach
den
Gründen
dafür
gesucht,
warum
der
am
Montag
plötzlich
aufgetauchte
Blindgänger
bei
vorherigen
Sondierungen
unentdeckt
blieb.
Das
fünf
Zentner
schwere
Weltkriegsrelikt
britischer
Herkunft
habe
nur
anderthalb
Meter
tief
im
Boden
gelegen,
erklärte
Wiethäuper.
„
Das
hätte
man
eigentlich
mit
jeder
Technik
erkennen
müssen.″
Gemeinsam
mit
der
zuständigen
Fachfirma
sollen
die
damaligen
Befunde
jetzt
erneut
ausgewertet
werden.
Danach
stehe
hoffentlich
fest,
wie
es
zu
der
Panne
habe
kommen
können.
„
Alles
andere
wäre
sehr
beunruhigend.
Man
muss
sich
auf
die
Ergebnisse
einer
Sondierung
verlassen
können.″
Kein
Verschulden
trifft
angeblich
die
Esos
Energieservice
Osnabrück
GmbH
als
Grundstückseigentümerin.
Für
ihre
Erschließungstochter
erklärten
die
Stadtwerke
am
Dienstag
auf
Nachfrage,
bei
der
Vorbereitung
ihrer
Baustelle
im
Landwehrviertel
fehlerfrei
vorgegangen
zu
sein.
Beinahe-
Katastrophe
Wiethäuper
betonte,
wie
knapp
Osnabrück
an
einer
Katastrophe
vorbeigeschrammt
sei.
„
Es
war
großes
Glück,
dass
die
Bombe
nicht
detonierte,
als
der
Baggerfahrer
darauf
gestoßen
ist.″
Umso
wütender
zeigte
sich
der
Ordnungsamtsleiter
über
das
Verhalten
von
Bürgern,
die
sich
am
Montag
trotz
akuter
Gefahrenlage
der
behördlich
angeordneten
Evakuierung
widersetzten
und
so
eine
Bombenräumung
bis
tief
in
die
Nacht
hinauszögerten.
Erst
um
0.03
Uhr
habe
der
Blindgänger
gesprengt
werden
können
–
gut
drei
Stunden
später
als
geplant.
Insgesamt
seien
8000
Menschen
in
Atter,
Eversburg
und
Büren
aufgefordert
gewesen,
Wohnungen
und
Häuser
im
Radius
von
einem
Kilometer
um
den
Fundort
zu
verlassen.
Wie
so
oft
hätten
viele
von
ihnen
aber
erst
mühsam
von
der
Notwendigkeit
überzeugt
werden
müssen.
Zudem
sei
es
diesmal
vorgekommen,
dass
besonders
uneinsichtige
Bewohner
die
Einsatzkräfte
zu
täuschen
versucht
hätten,
indem
sie
immer
wieder
heimlich
in
ihre
Wohnung
zurückgekehrt
seien.
„
So
etwas
habe
ich
noch
nie
erlebt″,
empörte
sich
Wiethäuper
und
kündigte
Konsequenzen
an.
Bei
künftigen
Evakuierungen
sollen
derartige
Zuwiderhandlungen
in
Osnabrück
ein
hohes
Bußgeld
zur
Folge
haben.
„
Das
muss
kräftig
ans
Portemonnaie
gehen,
unter
100
Euro
darf
da
nichts
laufen.″
Das
Rechtsamt
sei
bereits
damit
beauftragt,
Möglichkeiten
für
eine
solche
Sanktion
zu
prüfen.
Vollauf
zufrieden
mit
der
Evakuierung
der
4450
Einwohner
aus
Büren
äußerte
sich
am
Dienstag
Lottes
Bürgermeister
Rainer
Lammers.
„
Im
Großen
und
Ganzen
hat
das
alles
hervorragend
geklappt″,
sagte
er
unserer
Redaktion.
Die
Informationen
aus
Osnabrück
und
die
Zusammenarbeit
über
die
Landesgrenze
hinweg
seien
sehr
gut
gewesen.
Bürener
kooperativ
Kaum
Verständnis
hat
Lammers
für
diejenigen,
die
sich
nicht
evakuieren
lassen
wollten.
„
Dass
einige
wenige
durch
ihre
Verweigerung
die
Sprengung
der
Bombe
verzögert
haben
und
damit
all
den
Helfern
und
Einwohnern,
insbesondere
auch
Alten,
Kranken
und
Kindern,
eine
unnötig
lange
Nacht
beschert
haben,
ist
unfassbar.″
Seines
Wissens
hätten
die
Bürener
allerdings
alle
kooperiert.
Das
bestätigt
auch
Ulrich
Zahn,
Mitarbeiter
des
Ordnungsamts
Lotte:
„
Wir
konnten
die
Evakuierung
bereits
viel
früher
als
die
Kollegen
aus
Osnabrück
abschließen.″
Daher
denkt
Lottes
Bürgermeister
auch
nicht
über
ein
Bußgeld
für
Verweigerer
nach.
„
Bevor
wir
da
mit
Strafen
drohen,
setzen
wir
auf
die
Einsicht
unserer
Bürger″,
bekräftigt
Lammers.
Videos
zur
Bombensprengung
und
ihren
Folgen
sehen
Sie
bei
uns
im
Internet
auf
noz.de/
video.
Weitere
Berichte
zum
Thema
sowie
den
Liveticker
zum
Nachlesen
finden
Sie
auf
noz.de/
os
Bildtext:
Der
Bombenkrater
im
Landwehrviertel
am
Morgen
nach
der
Sprengung.
Nur
anderthalb
Meter
tief
soll
der
Blindgänger
unter
der
Erde
gelegen
haben.
Die
Stadt
prüft
nun,
warum
er
bei
Sondierungen
nicht
entdeckt
wurde.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar
Dumm
und
dreist
Wer
nicht
hören
will,
muss
fühlen.
Dass
die
Stadt
Osnabrück
nach
der
von
halsstarrigen
Bürgern
torpedierten
Bombenräumung
am
Montag
mit
neuen,
empfindlichen
Bußgeldern
droht,
ist
nur
zu
verständlich.
Wie
sonst
können
Menschen
zur
Vernunft
gebracht
werden,
die
sich
bei
Gefahr
im
Verzug
zulasten
der
Allgemeinheit
hartnäckig
weigern,
ihre
Häuser
und
Wohnungen
zu
verlassen?
Was
manche
rücksichtslose
Bürger
sich
diesmal
bei
der
Evakuierung
rund
um
das
Landwehrviertel
erlaubt
haben,
scheint
an
Dummheit
und
Dreistigkeit
jedenfalls
kaum
zu
überbieten.
Unter
dem
Egoismus
einzelner
Einwohner
mussten
schließlich
all
jene
leiden,
die
anstandslos
mit
den
Behörden
kooperierten.
Noch
am
Abend
hätte
der
hochgefährliche
Sprengkörper
unschädlich
gemacht
werden
können,
wenn
Querulanten
–
auf
ihren
vermeintlichen
Vorteil
bedacht
–
die
Sprengung
durch
ihr
Katz-
und-
Maus-
Spiel
nicht
stundenlang
und
am
Ende
bis
nach
Mitternacht
hinausgezögert
hätten.
Auch
die
Einsatzkräfte
und
der
Sprengmeister,
die
allesamt
bereits
einen
langen
Arbeitstag
hinter
sich
gehabt
haben,
dürften
ein
solches
Verhalten
als
reine
Zumutung
empfunden
haben.
Osnabrück.
Zerbrochene
Fensterscheiben,
kaputte
Garagentore,
eingerissene
Mauern:
Die
Sprengung
einer
250
Kilogramm
schweren
Weltkriegsbombe
am
Montag
im
Osnabrücker
Landwehrviertel
ist
an
umliegenden
Gebäuden
nicht
spurlos
vorübergegangen.
Unklar
ist,
wer
für
die
Schäden
aufkommen
wird.
„
Unsere
Haustür
ist
zersplittert,
und
die
Vertäfelungen
sind
rausgefallen″,
berichtete
Rüdiger
Mann
aus
Atter
am
Dienstag.
An
der
Garage
seien
durch
die
Explosion
Türen
aufgeschleudert
und
verbogen
worden.
Der
Schuppen
im
Garten
ist
zur
Kasernenseite
stark
beschädigt.
Auf
dem
Boden
liegen
noch
die
Scherben
der
Fensterscheiben,
während
an
den
Wänden
Risse
zu
erkennen
sind.
Ähnliche
Schäden
befürchtet
Mann
auch
im
Wohnhaus.
Und
auch
in
der
Nachbarschaft
ist
einiges
zu
Bruch
gegangen:
Teilweise
wurden
Rollläden
und
Fenster
zerstört,
Dachpfannen
rausgedrückt.
Aber
wer
bezahlt
jetzt
die
fälligen
Reparaturen?
Die
Stadt
Osnabrück
jedenfalls
nicht.
Sie
werde
für
Schäden,
welche
die
Bombensprengung
verursacht
habe,
nicht
aufkommen,
stellte
Ordnungsamtsleiter
Jürgen
Wiethäuper
am
Dienstag
klar.
Stattdessen
müssten
die
Besitzer
die
Schäden
an
den
Häusern
wohl
selbst
tragen.
Es
sei
denn,
ihre
Versicherung
springe
ein.
Wiethäuper:
„
Hier
müssen
wir
sehen,
dass
die
Schäden
sowohl
für
Menschen
als
auch
für
Sachwerte
bei
einer
unkontrollierten
Explosion
ungleich
verheerender
gewesen
wären.″
Durch
die
kontrollierte
Sprengung
hätten
die
Schäden
gering
gehalten
werden
können.
Gleichwohl
seien
sie
für
die
Betroffenen
„
sehr
ärgerlich″,
räumte
der
Ordnungsamtsleiter
ein.
Druckwelle
umgelenkt
Für
die
Sprengung
in
der
Nacht
zu
Dienstag
hatten
die
Fachleute
drei
jeweils
mit
24
000
Liter
Wasser
gefüllte
Säcke
so
um
die
Bombe
platziert,
dass
die
durch
die
Detonation
ausgelöste
Druckwelle
nach
oben
hin
entweichen
konnte.
So
kam
es
nach
Angaben
der
Stadt
nur
an
wenigen
in
der
Nähe
gelegenen
Häusern
zu
leichten
Beschädigungen,
„
obwohl
die
Detonation
für
eine
Bombe
dieser
Größe
enorm
war″,
wie
Ernst-
Werner
Heinicke,
Experte
für
Kampfmittelbeseitigung
im
Fachbereich
Bürger
und
Ordnung,
erklärt.
Bildtext:
Gesplitterte
Haustür
in
Atter.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Sebastian Stricker, Volker Poerschke