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1.
Erscheinungsdatum:
16.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schneitelbuchen brauchen Schutz
Zwischenüberschrift:
Waldbestand wird gepflegt und aufgeforstet
Artikel:
Originaltext:
Ein
von
einem
Dolch
durchstochenes
Herz
ist
1944
in
die
Rinde
der
Schneitelbuche
eingeritzt
worden:
Was
aus
dieser
Liebe
wohl
geworden
ist?
Damit
in
Zukunft
Wanderer
an
der
Nordstraße
in
Osnabrück
an
der
Grenze
zu
Belm
diese
Botschaft
lesen
können,
müssen
die
Bäume
geschützt
werden.
Osnabrück/
Belm.
Denn
die
Schneitelbuchen
am
Richtstättenrundwanderweg
sind
gefährdet.
Seit
vor
etwa
zehn
Jahren
der
schützende
Waldrand
wegen
des
Baus
der
Belmer
Ortsumgehung
abgeholzt
wurde,
sind
die
Buchen
dem
Wind
und
der
Sonne
ausgesetzt.
Das
schädigt
die
Bäume,
da
sie
nach
einer
besonderen
historischen
Bewirtschaftung
beschnitten
wurden,
erklärt
Hendrik
Pannenborg,
Forsterberater
der
evangelischen
Stiftungen
Osnabrück,
denen
der
Wald
gehört.
Die
Bäume
bekommen
einen
„
Sonnenbrand″,
denn
die
Rinde
ist
sehr
dünn
und
platzt
auf,
wodurch
der
Baum
seinen
Schutz
verliert.
Darunter
kann
es
dann
faulen,
so
Pannenborg.
Durch
den
Wind
können
außerdem
Krone
und
Äste
abbrechen.
Deshalb
handeln
die
evangelischen
Stiftungen
jetzt.
Baumgutachter
Jan-
Tobias
Welzel
von
der
Firma
Grüner
Zweig
hat
die
Bäume
genau
untersucht.
Als
forstliche
Pflegemaßnahmen
werden
einige
Bäume
mit
Jute-
Stoff
gegen
den
Sonnenbrand
eingewickelt,
erklärt
er.
Nach
ein
paar
Jahren
sei
die
Rinde
wieder
so
widerstandsfähig,
dass
der
Stoff
abgenommen
werden
kann.
Dabei
werde
auf
Höhlen
zum
Beispiel
vom
Specht
geachtet,
damit
diese
auch
weiterhin
genutzt
werden
können.
Außerdem
werden
die
dickeren
Äste,
auch
Stämmlinge
genannt,
mit
einer
Art
Gurt
zusammengebunden,
sodass
sie
nicht
so
leicht
brechen
können.
Das
nennt
man
auch
Kronenverseilung.
Tote
und
zu
schwere
Äste
werden
aus
den
Kronen
geschnitten.
Da
das
betroffene
Waldstück
an
einem
Wanderweg
liegt,
werden
vor
allem
die
Bäume
entlang
Waldrandes
gepflegt
und
beschnitten,
damit
Fußgänger
nicht
durch
herabfallende
Äste
gefährdet
werden.
Damit
wollen
die
Stiftungen
die
Verkehrssicherung
gewährleisten.
Im
Wald
soll
nur
das
Nötigste
gemacht
werden.
Die
Maßnahmen
beginnen
Anfang
März.
Der
besondere
Waldbestand
mit
Bäumen,
die
bis
150
Jahre
alt
sind,
soll
in
Zukunft
noch
besser
geschützt
werden.
Deshalb
sollen
die
Schneitelbuchen
ein
Naturdenkmal
werden,
sagt
Johannes
Andrews,
Vorsitzender
der
evangelischen
Stiftungen
Osnabrück.
Das
sei
mit
der
Stadt
abgesprochen,
die
das
Vorhaben
unterstützt.
Die
Bäume
seien
für
viele
Wanderer
etwas
Besonderes.
Schneitelbuchen
sind
„
normale″
Rotbuchen,
die
aber
durch
eine
bestimmte
historische
Bewirtschaftungsart
diese
besondere
Form
über
mehr
als
einhundert
Jahre
erhalten
haben.
Früher
kappten
die
Leute
bestimmte
Baumarten
wie
Weiden
oder
Buchen
in
bis
zu
zweieinhalb
Meter
Höhe,
verfütterten
die
jungen
Triebe
und
nutzten
größere
Äste
als
Brennholz.
Dann
trieben
die
Bauern
ihr
Vieh,
zum
Beispiel
Schweine,
Kühe
und
Ziegen,
in
diese
Waldgebiete.
Deshalb
wurden
die
Bäume
auch
in
der
Höhe
geköpft,
damit
das
Vieh
die
nachwachsenden
jungen
Triebe
nicht
gleich
wieder
abfressen
konnte.
Mit
dem
Einsatz
moderner
Sägetechnik,
den
Veränderungen
in
der
Landwirtschaft
und
dem
Rückgang
der
Brennholznutzung
wurde
diese
Form
der
Waldwirtschaft
in
Deutschland
jedoch
nicht
mehr
praktiziert.
Anhand
der
Schnitzereien
in
den
Bäumen
lasse
sich
nachvollziehen,
dass
diese
Bewirtschaftung
etwa
seit
Anfang
des
20.
Jahrhunderts
nicht
mehr
erfolgte.
Eine
Schnitzerei
ist
von
1905.
Wären
die
Äste
danach
abgeschnitten
worden,
gäbe
es
sie
nicht
mehr,
erklärt
Pannenborg.
Der
Wald
am
Richtstättenrundwanderweg
soll
nun
wieder
aufgeforstet
werden,
sagt
der
Forstberater.
„
Alle
zehn
bis
20
Meter
sollen
größere
Bäume
gepflanzt
werden.″
Diese
sollen
Schneitelbäume
werden.
Dabei
gehe
es
nicht
nur
darum,
eine
kulturhistorische
Nutzungsform
und
die
alten
Schnitzereien
in
der
Rinde
zu
erhalten.
Die
alten
Schneitelbuchen
würden
unter
anderem
aufgrund
ihrer
zahlreichen
Baumhöhlen,
Spalten
und
Risse
viele
natürliche
Lebensräume
für
seltene
Tiere
wie
Höhlenbrüter,
Fledermäuse
und
Siebenschläfer
bieten.
Bildtexte:
Die
Schneitelbuchen
an
der
Nordstraße
in
Osnabrück
an
der
Grenze
zu
Belm
sollen
geschützt
werden.
In
den
Schneitelbuchen
sind
viele
Liebesbotschaften
eingeritzt.
Einen
Blick
kann
man
vom
Richtstättenrundwanderweg
auf
die
Buchen
werfen.
Fotos:
Jörn
Martens
Autor:
Nina Strakeljahn