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1.
Erscheinungsdatum:
15.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kostenlose Busse stoßen auf Skepsis
Grüne: EU-Kommission begrüßt Idee zu kostenlosem ÖPNV
FDP und Grüne offen für Gratis-ÖPNV in Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Opposition kritisiert Vorstoß
Cramer sieht keine europarechtlichen Hürden – Niedersächsischer Städtebund: Der nächste Unfug
Stadtwerke vom Vorstoß der Bundesregierung „überrascht″
Artikel:
Originaltext:
Die
Idee
der
Bundesregierung,
Busse
und
Bahnen
kostenfrei
zu
stellen
und
per
Steuer
zu
finanzieren,
findet
ein
geteiltes
Echo.
Die
Kritik
überwiegt,
so
etwa
von
FDP-
Chef
Christian
Lindner,
der
ländliche
Regionen
im
Nachteil
sieht.
Osnabrücks
Kommunalpolitik
gibt
sich
derweil
aufgeschlossen.
Osnabrück.
In
aller
Schärfe
haben
sich
die
Liberalen
gegen
die
Idee
einer
kostenlosen
Nutzung
des
Nahverkehrs
gewandt.
In
einem
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
sagte
der
Fraktions-
und
Bundesvorsitzende
Christian
Lindner,
„
Handwerker
aus
Niedersachsen
oder
Bauern
in
Bayern
sollen
über
ihre
Steuer
Beamten
in
der
Großstadt
den
Transport
bezahlen″.
Nachdem
man
solche
Ideen
bislang
nur
von
der
Piratenpartei
gekannt
hätte,
seien
sie
jetzt
auch
bei
CDU
und
CSU
angekommen.
„
Die
Idee
eines
Gratis-
ÖPNV
ist
nicht
nur
keine
praktikable
Problemlösung.
Sie
enthüllt
auch
viel
von
der
gegenwärtigen
Orientierungssuche
der
Unionsparteien″,
kritisierte
Lindner.
Der
Grünen-
Fraktionsvorsitzende
Anton
Hofreiter
forderte
eine
„
echte
Offensive″
für
den
öffentlichen
Nahverkehr.
„
Das
heißt:
Es
braucht
Geld.
Wir
fordern,
jährlich
eine
Milliarde
Euro
in
den
öffentlichen
Nahverkehr
zu
investieren″,
sagte
Hofreiter
unserer
Redaktion.
Den
Vorstoß
dreier
Bundesminister
für
möglichst
kostenlose
Busse
und
Bahnen
nannte
der
Grünen-
Politiker
einen
„
Alibi-
Vorschlag″,
um
die
drohende
Klage
der
EU-
Kommission
wegen
Luftverschmutzung
in
Deutschland
abzuwenden.
Der
Bund
habe
„
kein
Ziel,
keinen
Plan
und
kein
Geld″.
Er
könne
sich
nicht
vorstellen,
dass
die
EU-
Kommission
auf
dessen
„
Augenwischerei
hereinfällt″,
meinte
Hofreiter.
Zudem
lasse
der
Bund
Länder
und
Kommunen
allein,
wenn
es
darum
gehe,
so
schnell
wie
möglich
flächendeckend
für
saubere
Luft
zu
sorgen.
„
Im
öffentlichen
Nahverkehr
sind
nicht
nur
günstige
Tickets,
sondern
auch
schnelle
Verbindungen,
zuverlässige
Angebote
sowie
komfortable
Busse
und
Bahnen
nötig,
und
dies
in
ausreichender
Menge″,
forderte
der
Grünen-
Fraktionschef.
Niedersachsens
Landespolitik
reagierte
vorsichtig:
„
Wir
stehen
der
Idee
grundsätzlich
positiv
gegenüber″,
sagte
ein
Sprecher
von
Wirtschaftsminister
Bernd
Althusmann
(CDU)
gestern
in
Hannover.
Es
gebe
allerdings
ein
„
großes
Aber″,
betonte
der
Sprecher.
So
sei
völlig
offen,
wie
die
Finanzierung
eines
solchen
Modells
aussehen
könne.
Das
Land
geht
aktuell
von
Fahrkarteneinnahmen
in
Höhe
von
1,
7
bis
1,
8
Milliarden
Euro
jährlich
aus,
deren
Wegfall
der
Bund
ausgleichen
müsste.
Zudem
seien
voraussichtlich
weitere
Ausgleichszahlungen
für
zusätzliche
Investitionen
in
den
Netzausbau
notwendig.
Daher
geht
das
Wirtschaftsministerium
von
einem
Aufwand
von
etwa
vier
bis
fünf
Milliarden
Euro
aus.
In
Osnabrück
zeigten
sich
führende
Ratspolitiker
offen
für
einen
kostenfreien
Nahverkehr.
„
Gern
würden
wir
uns
als
Stadt
für
ein
Pilotprojekt
,
Nulltarif
im
ÖPNV′
zur
Verfügung
stellen″,
sagte
FDP-
Fraktionschef
Thomas
Thiele
entgegen
der
Skepsis
seines
Bundesvorsitzenden.
Die
Grünen
sprachen
von
einer
„
super
Idee
auch
für
Osnabrück″.
Sehr
zurückhaltend
blieben
die
Stadtwerke
als
kommunaler
Verkehrsbetrieb.
Busse
und
Bahnen:
mehr
Beiträge
dazu
auf
noz.de/
politik
Hannover/
Brüssel.
Das
europäische
Städtenetzwerk
Eurocities
warnte
die
Bundesregierung
davor,
mit
einem
kostenlosen
Nahverkehr
einfach
die
Last
auf
die
Städte
abzuschieben.
„
Der
deutsche
Vorschlag
darf
nicht
die
Verantwortung
und
die
finanzielle
Belastung
auf
die
städtische
Ebene
verlagern″,
sagte
die
Generalsekretärin
von
Eurocities,
Anna
Lisa
Boni,
unserer
Redaktion.
„
Nationale
Regierungen
in
ganz
Europa
müssen
den
Städten
helfen,
Luftverschmutzung
anzugehen.″
Dem
Netzwerk
gehören
mehr
als
140
große
europäische
Städte
an.
Der
verkehrspolitische
Sprecher
der
Grünen
im
Europaparlament,
Michael
Cramer,
sieht
keine
europarechtlichen
Hürden.
Die
EU-
Kommission
habe
keine
Einwände
gegen
die
Idee:
„
Nachdem
die
deutsche
Bundesregierung
jahrelang
untätig
war,
fordert
die
EU
jetzt
vor
allem
eines:
schnelle
Ergebnisse
für
saubere
Luft.
Wie
genau
die
Bundesregierung
das
erreicht,
ist
zunächst
ihre
Sache.″
Ein
Beispiel
sei
die
estnische
Hauptstadt
Tallinn,
die
2013
den
ticketlosen
Nahverkehr
eingeführt
hatte.
„
Tallinn
kann
auch
für
deutsche
Städte
ein
Vorbild
sein″,
sagte
Cramer.
Dem
widerspricht
Bernhard
Rohleder,
Hauptgeschäftsführer
des
Digitalverbandes
Bitkom:
„
Ziele
des
Klimaschutzes
lassen
sich
im
Verkehr
mit
innovativen
Technologien
und
Angeboten
sehr
viel
besser
erreichen
als
mit
einem
steuerfinanzierten
öffentlichen
Nahverkehr.″
Es
müsse
darum
gehen,
Verkehr
zu
vermeiden
und
zu
optimieren.
„
Kostenlosangebote
führen
zunächst
einmal
dazu,
dass
es
mehr
Verkehr
gibt
und
nicht
weniger″,
sagte
Rohleder.
Statt
den
funktionierenden
Angeboten
der
Wirtschaft
nun
ein
steuerfinanziertes
Angebot
der
öffentlichen
Hand
gegenüberzustellen,
sollte
man
besonders
ressourcenschonende
und
sichere
Mobilitätsangebote
stärker
fördern.
Um
die
Klimaziele
zu
erreichen
sei
es
notwendig,
konsequent
auf
vernetzte
und
intelligente
Mobilität
zu
setzen
und
Angebote
so
miteinander
zu
verbinden,
dass
maximaler
Komfort,
größtmögliche
Sicherheit
und
höchste
Effizienz
für
Nutzer
und
Anbieter
entstehen″,
sagte
der
Bitkom-
Chef.
„
Hier
sind
in
erster
Linie
digitale
Lösungen
gefragt.″
Auch
der
niedersächsische
Städtetag
(NST)
hat
laut
seinem
Beigeordneten
Stefan
Wittkop
„
mehr
Fragen
als
Antworten″
zu
dem
Vorschlag
der
Bundesregierung.
So
sei
noch
völlig
unklar,
ob
der
Wegfall
der
Fahrkartenpreise
zu
einem
starken
Anstieg
der
Fahrgastzahlen
führe.
Wenn
ja,
müsse
die
Infrastruktur
vom
Bussteig
über
U-
Bahn-
Gleise
bis
hin
zur
Fahrzeugflotte
entsprechend
ausgebaut
werden.
Wittkop
mahnte,
dass
insbesondere
im
ländlichen
Raum
eine
regelmäßige
Verbindung
wichtiger
sei
als
der
Preis:
„
Hier
müssen
wir
zuerst
einen
getakteten
öffentlichen
Personennahverkehr
haben,
der
eine
wirkliche
Alternative
zum
Auto
ist″,
sagte
er.
„
Blinder
Aktionismus″
helfe
bei
dem
Thema
nicht
weiter.
Der
Präsident
des
Niedersächsischen
Städte-
und
Gemeindebundes
(NSGB)
,
Marco
Trips,
kritisierte
den
Vorschlag
via
Facebook
als
„
der
nächste
Unfug″.
„
Die
Beitragsfreiheit
in
Niedersachsen
kostet
erheblich
mehr
Geld,
als
die
Landesregierung
kalkuliert
hat.
Im
Hintergrund
droht
ein
Rechtsanspruch
auf
Ganztagsbetreuung
für
Grundschüler.
Und
jetzt
Nahverkehr
umsonst.
Die
Kommunen
dürfen
das
alles
bezahlen″,
kritisierte
er
und
flüchtete
sich
in
Ironie:
„
Was
kommt
als
Nächstes?
Ich
bin
für
freien
Urlaub
für
alle
zur
Stärkung
der
Tourismusbranche.
Also
mindestens
40
Tage
im
Jahr.
Ich
bin
ja
bescheiden.″
Die
SPD-
Fraktion
im
Landtag
kritisierte,
dass
die
meisten
angedachten
Pilotstädte
im
Südwesten
Deutschlands
liegen.
Man
halte
es
für
geboten,
dass
auch
Kommunen
im
Norden
Berücksichtigung
finden,
erklärte
der
verkehrspolitische
Sprecher
der
Fraktion,
Stefan
Klein.
„
Als
großes
Flächenland
ist
Niedersachsen
prädestiniert,
um
im
Rahmen
eines
Modellprojekts
die
Kostenfreiheit
für
den
Nahverkehr
im
ländlichen
Raum
zu
erproben″,
sagte
er.
Der
Autofahrerclub
ADAC
betonte,
leichter
umsetzbar
als
kostenloser
ÖPNV
wären
einfache,
günstige
Tarife
und
zuverlässige
Takte,
um
Pendlern
eine
interessante
Alternative
zum
Auto
zu
bieten.
„
Hier
muss
der
Bund
mitinvestieren,
das
hilft
auch
den
Städten
bei
der
Luftreinhaltung″,
sagte
Vizepräsident
Ulrich
Klaus
Becker.
Bildtext:
Tickets
sollen
nach
einem
Vorschlag
der
Bundesregierung
im
öffentlichen
Nahverkehr
nicht
mehr
gezogen
werden.
Foto:
dpa
Osnabrück.
Die
Osnabrücker
Ratsfraktionen
von
FDP
und
Grünen
unterstützen
die
Idee
der
Bundesregierung
vom
kostenlosen
Nahverkehr
in
deutschen
Städten.
Zurückhaltend
bis
skeptisch
äußern
sich
hingegen
die
Stadtwerke.
Der
kommunale
Verkehrsbetrieb
zeigte
sich
am
Mittwoch
nach
eigenen
Angaben
„
überrascht″
vom
Vorstoß
der
Bundesregierung,
der
Luftverschmutzung
möglicherweise
mit
öffentlichem
Nahverkehr
zum
Nulltarif
zu
begegnen.
„
Grundsätzlich
begrüßen
wir
es,
wenn
öffentlich
über
die
Möglichkeiten
zur
Attraktivierung
des
Nahverkehrs
diskutiert
wird″,
sagte
Sprecher
Marco
Hörmeyer
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion.
Im
Übrigen
schließe
man
sich
aber
„
vollumfänglich″
den
Stellungnahmen
des
Verbandes
Deutscher
Verkehrsunternehmen
(VDV)
sowie
des
Deutschen
Städtetags
an,
die
bereits
am
Dienstag
auf
eine
ungeklärte
Finanzierung
hingewiesen
und
einen
stärkeren
Ausbau
des
Nahverkehrsangebots
verlangt
hatten.
Anklang
findet
der
Vorschlag
vom
Gratis-
ÖPNV
hingegen
bei
der
Grünen-
Ratsfraktion.
„
Das
ist
grundsätzlich
eine
super
Idee
auch
für
Osnabrück
″,
heißt
es
in
einer
Mitteilung
vom
Mittwoch.
Dazu
bedürfe
es
allerdings
hoher
Investitionen
durch
den
Bund.
Um
den
täglich
über
50
000
Einpendlern
und
20
000
Auspendlern
eine
Alternative
zum
Auto
zu
bieten,
würden
mehr
Busse
und
Bahnen
benötigt,
außerdem
eine
Straßenbahn.
Dann
könnten
„
erheblich
mehr
Teile
der
Stadt
verkehrsberuhigt
und
der
Durchgangsverkehr
reduziert
werden″.
Auch
die
FDP-
Ratsfraktion
ist
für
einen
vom
Bund
finanzierten
Nulltarif
im
Nahverkehr
aufgeschlossen.
„
Abgase
und
Lärm
könnten
so
dauerhaft
verringert
werden″,
erklärten
die
Liberalen
am
Mittwoch.
„
Gern
würden
wir
uns
als
Stadt
für
ein
Pilotprojekt
zur
Verfügung
stellen.″
Allerdings
müsse
die
Förderung
„
auskömmlich″
sein
und
das
Angebot
auf
einen
Umkreis
von
„
mindestens
20
Kilometer
um
Osnabrück″
ausgedehnt
werden
.
Autor:
ew, klw, ten, sst, tac, trim, dpa