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1.
Erscheinungsdatum:
14.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Wissensforum
Überschrift:
Wo bleiben Feldlerche, Kiebitz und Wiedehopf?
Zwischenüberschrift:
Rückgang der Vogelpopulation Symptom eines tieferen Problems
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Schon
seit
Längerem
ist
Biologen
und
Naturkundlern
ein
Rückgang
vieler
Tier-
und
Pflanzenarten
aufgefallen
–
an
Warnungen
über
die
zu
erwartenden
Folgen
hat
es
nicht
gefehlt.
Auch
die
Ursachen
sind
schon
länger
bekannt.
Das
daraus
resultierende
Problem
hat
ein
Ausmaß
vergleichbar
mit
der
globalen
Erwärmung
erreicht;
es
wird
in
seiner
Dimension
bei
Weitem
unterschätzt
und
von
der
Politik
leider
in
vielen
Bereichen
ignoriert.
Inzwischen
wird
das
Problem
jedoch
in
der
Öffentlichkeit
wahrgenommen.
Ein
wesentlicher
Grund
ist,
dass
es
die
betreffenden
Forscher
endlich
geschafft
haben,
ihre
Ergebnisse
in
international
beachteten
Zeitschriften
zu
veröffentlichen.
Besonders
stark
sind
vom
Artenschwund
manche
Vogelarten
wie
Feldlerche
und
Wiedehopf
betroffen,
aber
es
ist
ein
grundsätzliches
Problem.
Generell
ist
die
Zahl
von
Brutvogelpaaren
in
Deutschland
in
den
letzten
zwölf
Jahren
um
etwa
13
Millionen
(15
Prozent)
zurückgegangen,
in
der
Agrarlandschaft
aber
zu
mehr
als
50
Prozent,
wobei
manche
Arten
wie
Kiebitz
einen
Rückgang
von
80
Prozent
verzeichnen.
Woran
liegt
dieser
Rückgang,
warum
sind
einige
Arten
stärker
betroffen
als
andere,
und
wie
könnte
man
diese
Tendenz
umkehren?
Bei
einer
genaueren
Betrachtung
des
Phänomens
fällt
auf,
dass
der
Rückgang
der
Vogelpopulationen
eigentlich
nur
das
Symptom
einer
tiefer
gehenden
Problematik
ist.
Jedes
Lebewesen
–
auch
der
Mensch
–
ist
in
jeweils
einmaliger
Weise
in
seine
Umwelt,
ein
System
aus
biologischen
und
nicht
biologischen
Faktoren
und
Beziehungssystemen,
eingepasst.
Aber
der
Mensch
bestimmt
oder
verändert
viele
dieser
Faktoren.
Ob
nun
beabsichtigt
oder
unbeabsichtigt
wie
die
Klimaerwärmung,
die
Folgen
müssen
die
anderen
Tier-
und
Pflanzenarten
ertragen.
Das
betrifft
und
bedroht
aber
auch
unsere
Existenz.
So
sind
besonders
die
bodenbewohnenden
Vogelarten
offener
Landschaften
wie
Feldlerche
und
Rebhuhn
am
schlimmsten
betroffen,
denn
sie
müssen
mindestens
zwei
schwerwiegende
Effekte
ertragen:
die
unmittelbare
Vernichtung
ihres
Lebensraumes
und
den
Entzug
ihrer
Nahrung,
während
die
übrigen
„
nur″
mit
dem
letzten
Problem
zu
kämpfen
haben.
Ein
weiterer
Grund
liegt
im
dramatischen
Schwund
der
Insekten;
die
meisten
Vogelarten
sind
von
Insekten
als
Nahrungsgrundlage
abhängig.
Und
Insekten
bestäuben
80
Prozent
der
Blütenpflanzen
–
also
auch
viele
Kulturpflanzen
wie
Raps,
Bohnen,
Erbsen,
Sonnenblumen,
Kirschen,
Äpfel,
Birnen
und
Erdbeeren.
Wir
haben
den
Insekten
die
Lebensräume
genommen.
Erstens
durch
die
konventionelle
Landwirtschaft
mit
ihrem
Einsatz
von
Pestiziden
wie
Glyphosat.
Zweitens
mit
einer
mehrmaligen
Gülle-
Dusche
durch
die
Straßenbauämter,
die
die
Grünstreifen
bis
zum
Feldrand
mehrmals
im
Jahr
mähen.
Und
drittens
durch
die
Gartenbesitzer
–
ein
moderner
Garten
besteht
aus
einer
Schotterfläche
und
wenigen
immergrünen
Gehölzen.
Leider
wird
es
mit
Blühstreifen
und
ähnlichen
Maßnahmen
allein
nicht
getan
sein;
das
ist
leider
nur
wirkungslose
Kosmetik.
Was
wir
brauchen,
ist
eine
flächendeckende
Umstellung
auf
eine
ökologische
Landwirtschaft.
Beim
10.
Osnabrücker
Wissensforum
im
November
2017
haben
32
Professoren
auf
Einladung
der
„
NOZ″
und
der
Uni
Leserfragen
beantwortet.
Alle
Antworten
werden
in
dieser
Serie
abgedruckt.
Alle
Beiträge
sind
als
Video
abrufbar
auf
uni-
osnabrueck.de/
wissensforum.
Bildtext:
Günter
Purschke
ist
Professor
der
Zoologie
an
der
Uni
Osnabrück.
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
Günter Purschke