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1.
Erscheinungsdatum:
13.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Es mangelt an Unterkünften für Flüchtlinge
Es wird eng in den Flüchtlingsunterkünften
Zwischenüberschrift:
Bis Ende 2018 muss die Stadt zwei Häuser an der Landwehrstraße räumen – 113 Plätze fallen weg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
Osnabrück
muss
bis
Ende
des
Jahres
zwei
ihrer
zehn
Gemeinschaftsunterkünfte
für
Flüchtlinge
räumen,
weil
die
Mietverträge
auslaufen.
Mit
den
beiden
ehemaligen
Kasernengebäuden
an
der
Landwehrstraße
fallen
113
Plätze
weg.
Zurzeit
leben
dort
127
Menschen.
Das
Problem:
Alle
übrigen
Gemeinschaftsunterkünfte
im
Stadtgebiet
sind
bereits
voll
und
zum
Teil
sogar
überbelegt.
776
Plätze
gibt
es
–
die
113
an
der
Landwehrkaserne
eingerechnet.
Belegt
sind
722.
Viele
Flüchtlinge,
deren
Asylverfahren
längst
abgeschlossen
sind,
werden
auf
dem
angespannten
Wohnungsmarkt
nicht
fündig
und
bleiben
deshalb
in
den
Gemeinschaftsunterkünften.
Im
März
wird
die
Stadt
erfahren,
wie
viele
weitere
Flüchtlinge
sie
in
diesem
Jahr
aufnehmen
muss.
Derzeit
rechnet
die
Verwaltung
mit
rund
400.
Es
ist
bereits
eng
in
den
Osnabrücker
Gemeinschaftsunterkünften
für
Flüchtlinge,
und
es
wird
noch
enger.
Bis
Ende
des
Jahres
muss
die
Stadt
die
beiden
gemieteten
ehemaligen
Kasernengebäude
an
der
Landwehrstraße
räumen
–
und
der
Zuzug
reißt
nicht
ab.
Osnabrück.
Mit
den
beiden
Häusern
fallen
113
Plätze
weg.
Aktuell
leben
dort
127
Flüchtlinge
–
in
Notfällen
hätte
die
Stadt
maximal
222
Menschen
unterbringen
können.
Eigentümerin
der
beiden
Gebäude
ist
die
hundertprozentige
Stadtwerke-
Tochter
Esos,
die
das
Kasernengelände
derzeit
zu
Osnabrücks
größtem
Neubaugebiet
entwickelt.
„
Wir
wollen
die
beiden
Gebäude
umbauen″,
sagt
Stadtwerke-
Sprecher
Marco
Hörmeyer.
Für
welche
Art
der
Nachnutzung
sie
vorgesehen
sind,
sagen
die
Stadtwerke
noch
nicht.
Klar
ist
nur:
Die
Flüchtlinge
müssen
raus.
Doch
wohin?
„
Derzeit
sind
wir
auf
der
Suche
nach
angemessenem
Ersatz″,
sagt
Klaus
Rußwinkel.
Der
Fachdienstleiter
ist
derjenige,
der
sich
im
Osnabrücker
Sozialamt
um
das
Wohnungsmanagement
kümmert.
Und
das
ist
momentan
keine
leichte
Aufgabe.
Zehn
Unterkünfte
Zehn
Gemeinschaftsunterkünfte
für
Flüchtlinge
betreibt
die
Stadt
–
die
beiden
an
der
Landwehrstraße
eingeschlossen.
Und
alle
sind
voll.
Die
Zahl
der
offiziellen
Plätze
beläuft
sich
nach
Angaben
der
Stadt
insgesamt
auf
776
–
belegt
sind
derzeit
722.
Mit
Überbelegungen
können
demnach
maximal
996
Flüchtlinge
untergebracht
werden.
Als
sozial
verträglich
erachtet
die
Stadt
jedoch
eine
Belegung
mit
lediglich
549
Menschen
–
und
von
dieser
eigenen
Zielvorgabe
ist
Osnabrück
weit
entfernt.
In
einer
Unterkunft
in
Eversburg
mit
100
Plätzen
beispielsweise
leben
aktuell
124
Flüchtlinge.
Die
größte
Unterkunft
befindet
sich
auf
dem
Gelände
der
ehemaligen
Limbergkaserne.
Von
289
Plätzen
sind
derzeit
245
belegt.
Neue
Quote
ab
März
Wie
viele
Geflüchtete
Osnabrück
in
diesem
Jahr
aufnehmen
muss,
wird
die
Stadt
im
März
erfahren,
für
Anfang
des
Monats
hat
das
Land
die
neuen
Zuweisungsquoten
angekündigt.
„
Wir
erwarten
nach
derzeitigem
Stand
circa
400
weitere
aufzunehmende
Personen″,
so
Rußwinkel.
Wer
einmal
in
einer
Gemeinschaftsunterkunft
angekommen
ist,
muss
sich
wegen
des
Mangels
an
günstigen
Wohnungen
auf
einen
langen
Aufenthalt
einstellen.
Viele
Bewohner,
die
als
Flüchtlinge
längst
anerkannt
sind
und
manchmal
sogar
schon
einen
Job
haben,
suchen,
finden
aber
keine
eigene
Wohnung.
Da
es
in
Niedersachsen
im
Gegensatz
zu
fast
allen
anderen
Bundesländern
keine
Wohnsitzauflage
gibt,
konkurrieren
sie
mit
Flüchtlingen
aus
den
ländlichen
Regionen
um
den
raren
Wohnraum.
Viele
zieht
es
in
die
Oberzentren,
„
obwohl
auf
dem
Land
sehr
viel
mehr
freier
Wohnraum
zur
Verfügung
steht″,
gibt
Rußwinkel
zu
bedenken.
Ein
weiterer
Faktor:
Abschiebungen,
Rückführungen
oder
freiwillige
Ausreisen
würden
kaum
funktionieren,
so
Rußwinkel
–
also
bleibt
es
in
den
Gemeinschaftsunterkünften
voll.
Die
ohnehin
schon
angespannte
Lage
wird
zudem
dadurch
verschärft,
dass
auch
das
Mietverhältnis
für
eine
der
drei
städtischen
Obdachlosenunterkünfte
im
Juli
endet,
sagt
Osnabrücks
Sozialdezernent
Wolfgang
Beckermann.
Betroffen
ist
das
Haus
in
der
Buerschen
Straße
75
mit
sieben
Wohnungen.
Es
gehört
den
evangelischen
Stiftungen
Osnabrück,
die
es
abreißen
und
an
seiner
Stelle
ein
neues
Wohnhaus
mit
sechs
Sozialwohnungen
bauen
wollen.
„
Das
Haus
ist
auf″,
bringt
der
Vorstandsvorsitzende
der
Stiftungen,
Johannes
Andrews,
es
lapidar
auf
den
Punkt.
Seit
1993
war
es
als
Obdachlosenunterkunft
in
Betrieb,
jetzt
ist
es
verwohnt.
13
Menschen
leben
dort
laut
Stadt
noch.
Flüchtlinge
bringt
die
Stadt
dort
zwar
nicht
unter,
aber,
so
Beckermann:
„
Dafür
brauchen
wir
auch
Ersatz.″
Und
was
ist
mit
dem
ehemaligen
Finanzamt
Osnabrück-
Land
an
der
Hannoverschen
Straße,
das
von
Februar
2016
bis
Februar
2017
als
Notunterkunft
genutzt
wurde?
Die
Stadt
hat
darauf
keinen
Zugriff.
Das
Land
hält
es
weiterhin
als
stille
Reserve,
wie
eine
Sprecherin
der
Landesaufnahmebehörde
bestätigte.
400
Menschen
könnten
dort
kurzfristig
untergebracht
werden.
Im
Gebäude
selbst
gibt
es
jedoch
kein
heißes
Leitungswasser,
für
eine
längerfristige
Unterbringung
wäre
es
daher
ungeeignet,
sagt
Rußwinkel.
Vor
zwei
Jahren,
auf
dem
Höhepunkt
der
Flüchtlingswelle,
stellte
das
Land
draußen
Duschcontainer
auf.
Ziel:
Dezentral
Es
gibt
auch
noch
mehrere
Einzelwohnungen
mit
420
Plätzen
in
30
Häusern,
die
die
Stadt
nutzen
kann,
so
Rußwinkel
–
aber
das
sind
dann
Wohnungen,
in
denen
die
Menschen
langfristig
bleiben
–
dezentral
untergebracht,
wie
es
das
Ziel
der
Stadt
ist,
das
jedoch
nicht
immer
erreicht
wird,
wie
das
Beispiel
Limberg
zeigt.
„
Von
Grundsatz
her
ist
eine
dezentrale
Unterbringung
im
Sinne
der
Integration
am
besten″,
betont
Stadtrat
Wolfgang
Beckermann
und
hofft
auf
weitere
Angebote.
„
Wenn
man
aber
keine
Alternative
findet,
muss
man
das
anders
machen.″
Flüchtlinge
in
Osnabrück:
Mehr
zum
Thema
lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de/
os
Bildtext:
Die
beiden
Flüchtlingsunterkünfte
an
der
Landwehrstraße
muss
die
Stadt
Osnabrück
bis
Ende
des
Jahres
räumen.
Die
Stadtwerke-
Tochter
Esos
will
die
Gebäude
im
Zuge
der
Entwicklung
des
Landwehrviertels
umbauen.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Riesige
Herausforderung
Es
ist
gerade
einmal
drei
Jahre
her,
dass
die
Stadt
händeringend
Raum
für
die
vielen
Geflüchteten
suchte,
die
hier
ankamen.
So
gut
wie
allen
deutschen
Kommunen
ging
es
so.
Turnhallen
wurden
hergerichtet,
Provisorien
vorbereitet
–
bis
die
Zahl
der
Ankommenden
mit
der
Sperrung
der
Balkanroute
sank.
Heute
sucht
die
Stadt
wieder
nach
Unterkünften,
doch
die
Situation
ist
eine
ganz
andere
–
und
mindestens
ebenso
herausfordernd.
4600
Menschen
hat
Osnabrück
aufgenommen
und
dabei
lernen
müssen:
Benötigt
werden
keine
provisorischen
Notunterkünfte,
in
denen
die
Geflüchteten
für
die
ersten
Wochen
ein
Dach
über
dem
Kopf
haben.
Benötigt
werden
Unterkünfte,
in
denen
sie
es
zur
Not
mehrere
Monate
bis
Jahre
aushalten
können.
Nicht
weil
es
da
so
gemütlich
wäre,
sondern
weil
die
Suche
nach
einer
richtigen
Wohnung
fast
aussichtslos
geworden
ist.
Das
ist
das
eigentliche
Problem.
Der
Wohnungsmarkt
ist
mittlerweile
auch
in
Osnabrück
für
Menschen
mit
geringem
Einkommen
eine
Katastrophe.
Ob
Alleinerziehende,
Langzeitarbeitslose
oder
Flüchtlinge:
Sie
alle
konkurrieren
um
die
wenigen
günstigen
Mietwohnungen
–
was
dazu
beiträgt,
dass
die
ursprünglich
so
positive
Stimmung
den
Flüchtlingen
gegenüber
zu
kippen
droht.
Dies
zu
verhindern
ist
die
wahre
Herausforderung.
Autor:
Sandra Dorn