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1.
Erscheinungsdatum:
10.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Umleitung für die Fische in der Hase
Die Hase soll einen Bypass bekommen
Zwischenüberschrift:
Brüssel bietet Millionenzuschuss für Fischtreppe
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
denkt
über
einen
Eingriff
in
den
Lauf
der
Hase
nach.
Am
Herrenteichswall
unterhalb
des
Iduna-
Hochhauses
soll
ein
Bypass
entstehen,
um
den
Stadtfluss
ökologisch
durchlässig
zu
machen.
Fische
und
andere
Wasserlebewesen
sollen
durch
ein
natürlich
gestaltetes
Fließgewässer
unterhalb
der
alten
Stadtbefestigung
an
der
Domschule
barrierefrei
schwimmen
können.
Die
Stadt
hat
gute
Chancen,
aus
einem
europäischen
Fördertopf
90
Prozent
der
auf
2,
5
Millionen
Euro
geschätzten
Kosten
finanzieren
zu
können.
Voraussetzung
ist,
dass
noch
in
der
ersten
Jahreshälfte
ein
Antrag
gestellt
wird.
Der
Stadtentwicklungsausschuss
stimmt
entsprechenden
Planungen
zu.
Der
Nachteil:
Der
Parkplatz
am
Haarmannsbrunnen
müsste
erheblich
verkleinert
oder
sogar
aufgegeben
werden.
Bekommt
die
Hase
in
Osnabrück
einen
Bypass,
damit
Fische
und
Krebse
den
Fluss
hinaufschwimmen
können?
Über
zwei
Millionen
Euro
Zuschuss
aus
Brüssel
stehen
für
den
Eingriff
am
Herrenteichswall
bereit.
Die
Stadt
müsste
allerdings
schnell
reagieren.
Osnabrück.
Die
ökologische
Durchlässigkeit
der
Hase
auf
ihrer
ganzen
Länge
ist
ein
Projekt,
an
dem
viele
Ämter
bis
hinauf
nach
Brüssel
seit
über
einem
Jahrzehnt
arbeiten.
Weil
die
Umsetzung
aufwendig
und
teuer
ist,
geht
das
Programm
nur
schrittweise
voran.
Im
Juni
vergangenen
Jahres
teilte
das
Niedersächsische
Landesamt
für
Verbraucherschutz
und
Lebensmittelsicherheit
(Laves)
der
Stadt
Osnabrück
überraschend
mit,
dass
Geld
aus
dem
Europäischen
Meeres-
und
Fischereifonds
(EMFF)
bereitsteht,
um
Projekte
zur
ökologischen
Entwicklung
von
Fließgewässern
in
urbanen
Räumen
zu
fördern.
Die
Laves-
Mitarbeiter
kannten
die
elf
Jahre
alten
Pläne
für
die
Hase
zwischen
Pernickelmühle
und
Herrenteichswall
und
schalteten
schnell.
Wenn
Osnabrück
in
der
ersten
Jahreshälfte
einen
Förderantrag
stellt,
stehen
die
Chancen
sehr
gut,
dass
90
Prozent
der
Bau-
und
Baunebenkosten
aus
dem
Fördertopf
bezahlt
werden.
Einer
Schätzung
aus
dem
Jahr
2009
zufolge
dürfte
die
ökologische
Aufwertung
der
Hase
an
dieser
empfindlichen
Stelle
rund
2,
5
Millionen
Euro
kosten.
2,
25
Millionen
Euro
könnten
aus
dem
Brüsseler
Fördertopf
über
Hannover
nach
Osnabrück
fließen,
die
Stadt
müsste
einen
Eigenanteil
von
250
000
Euro
aufbringen
–
und
erhielte
eine
gänzlich
neue
Öko-
Landschaft
mitten
in
der
Stadt
am
Fuße
des
Iduna-
Hochhauses.
Weil
bislang
keine
weiteren
Anträge
aus
anderen
niedersächsischen
Städten
vorlägen,
bestehe
„
die
einmalige
Chance,
die
gesamte
Fördersumme
zu
erhalten″,
heißt
es
in
der
Vorlage
für
den
Stadtentwicklungsausschuss.
Der
Ausschuss
stimmte
zu,
ein
Ingenieurbüro
mit
den
Vorplanungen
zu
beauftragen.
55
000
Euro
wird
das
etwa
kosten.
Die
Planer
stehen
vor
einer
komplexen
Aufgabe.
Bei
einem
Ortstermin
im
Oktober
2017
kamen
Vertreter
des
Landesamtes
Laves
und
der
Stadtverwaltung
überein,
eine
Art
Bypass
für
die
Hase
entlang
des
Herrenteichswalls
ins
Auge
zu
fassen.
Pate
stand
eine
Abbildung
aus
dem
Jahr
1802,
die
einen
Arm
der
Hase
zeigt,
der
außerhalb
der
Stadtmauer
von
der
damals
noch
existierenden
Herrenteichsmühle
bis
zur
Vitischanze
floss.
Diesen
Gedanken
griffen
die
Planer
auf,
um
Fischen,
Krebsen
und
anderen
Wassernbewohnern
einen
Weg
an
der
Wehranlage
der
Pernickelmühle
vorbei
zu
öffnen.
Die
Staustufe
muss
erhalten
bleiben,
weil
sonst
der
Grundwasserspiegel
sinken
würde,
was
die
Standfestigkeit
der
Gebäude
rundherum
gefährdete.
Etwa
auf
Höhe
der
Herz-
Jesu-
Kirche
soll
eine
Haseabzweigung
durch
eine
Röhre
auf
die
andere
Seite
des
Herrenteichswalls
geführt
werden.
Die
Lindenallee,
die
als
Naturdenkmal
besonders
geschützt
ist,
würde
laut
Umweltamt
nicht
beeinträchtigt.
Der
Hase-
Bypass
soll
vor
der
historischen
Stadtmauer
als
„
naturnahes
Fließgewässer″
gestaltet
werden,
wie
es
in
der
Vorlage
heißt,
und
an
der
Pernickelmühle
in
den
Unterlauf
zurückfließen.
Am
Wehr
sieht
der
Plan
eine
Fischaufstiegsanlage
vor.
Bevor
die
Stadt
einen
Förderantrag
stellen
kann,
muss
sie
mit
dem
Bistum
und
der
Parkstätten-
Gesellschaft
(OPG)
ins
Reine
kommen.
Denn
der
Hase-
Umgehung
würden
etwa
50
Parkplätze
an
der
Domschule
zum
Opfer
fallen.
Die
Fläche
gehört
zum
Parkplatz
mit
104
Stellplätzen.
Die
OPG
hat
erklärt,
dass
ein
wirtschaftlicher
Betrieb
der
Reststellplätze
kaum
noch
möglich
wäre.
Der
Wegfall
der
50
Stellplätze
würde
den
Ertrag
jährlich
um
230
000
Euro
schmälern.
Die
OPG
weist
darauf
hin,
dass
es
eine
Vereinbarung
mit
dem
Bistum
gibt,
der
Kirche
64
Stellplätze
zur
Verfügung
zu
stellen.
Außerdem
dürfen
Gottesdienstbesucher
sonntags
den
gesamten
Parkplatz
unentgeltlich
nutzen.
Das
3500
Quadratmeter
große
Grundstück
gehört
der
OPG.
Die
Stadt
müsste
der
Parkgesellschaft
die
Fläche
abkaufen,
um
den
Haseumlauf
zu
realisieren.
Bildtext:
Wasser
statt
Autos:
Am
Fuße
des
Herrenteichswalls
soll
ein
Hasearm
entstehen,
damit
Fische
das
Wehr
an
der
Pernickelmühle
umschwimmen
können.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Jetzt
oder
nie
Erstaunlich,
wofür
plötzlich
Geld
da
ist.
Da
schlummern
Millionen
in
einem
speziellen
Förderprogramm,
das
nur
wenige
Fachleute
kennen.
Aber
so
funktioniert
Politik:
Solche
Fördertöpfe
sind
das
wirksamste
Instrument,
um
Entwicklungen
in
eine
bestimmte
Richtung
zu
lenken.
Geld
statt
Verbot,
Anreiz
statt
Dirigismus.
Kluge
Kommunalpolitik
zeichnet
sich
auch
darin
aus,
solche
Anreize
rechtzeitig
zu
erspähen
und
die
passenden
Projekte
zu
den
ausgelobten
Fördergeldern
präsentieren
zu
können,
Altoberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip
war
ein
Meister
darin,
alle
möglichen
Ideen
in
Pläne
gießen
und
diese
in
Schubladen
ruhen
zu
lassen,
bis
sich
unverhofft
eine
Förderkulisse
bot.
Dann
konnte
die
Stadt
mit
ausgereiften
Plänen
die
Mittel
abgreifen.
Schade,
dass
für
den
Hase-
Bypass
kein
Plan
vorliegt,
aber
das
kann
die
Stadt
ja
schnell
nachholen.
Jetzt
oder
nie:
Das
Projekt
hat
etwas
Faszinierendes
und
ist
den
Verlust
von
50
Parkplätzen
sicher
wert.
Autor:
Wilfried Hinrichs