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1.
Erscheinungsdatum:
03.05.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Sie überlebte Ghetto und Zwangsarbeit
Zwischenüberschrift:
Nazi-Opfer Irmgard Ohl sprach mit Schülern über Verfolgung und Massenmord
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Geschichte
aus
erster
Hand
vermittelte
jetzt
die
81-
jährige
Holocaust-
Überlende
Irmgard
Ohl
etwa
50
Schülern
der
Volkshochschule
(VHS)
im
Osnabrücker
Land.
Die
ehemalige
Osnabrückerin
hielt
keinen
Vortrag,
sondern
beantwortete
ausschließlich
die
Fragen
der
wissbegierigen
Schüler.
Geboren
wurde
Irmgard
Ohl
1927
in
Münster.
Aufgewachsen
ist
sie
aber
in
Osnabrück,
wo
sie
mit
ihren
Eltern
ab
November
1932
in
der
Wiesenstraße
lebte.
Nach
der
Machtergreifung
der
Nationalsozialisten
im
Jahr
1933
musste
die
Familie
in
ein
„
Judenhaus″
in
der
Heger
Straße
umziehen.
1941
wurden
die
Ohls
mit
rund
1000
Menschen
aus
Osnabrück,
Bielefeld
und
Münster
nach
Riga
verschleppt,
wo
die
Familie
zunächst
in
einem
Ghetto
lebte
und
Zwangsarbeit
verrichten
musste.
Insgesamt
wurden
etwa
25
000
Juden
aus
dem
ehemaligen
Reichsgebiet
ins
Ghetto
nach
Riga
gebracht.
Vorher
lebten
dort
30
000
lettische
Juden,
die
innerhalb
von
zwei
Wochen
im
Dezember
1941
erschossen
wurden.
Die
Ohls
wurden
im
Rigaer
Ghetto
in
eine
Wohnung
einer
ermordeten
Familie
einquartiert.
Die
Nacht
vor
der
Deportation
verbrachte
Irmgard
Ohl
in
der
Turnhalle
der
Pottgraben-
Schule
auf
einem
Strohlager.
Nach
Osnabrück
kehrten
nur
sechs
Überlebende
zurück,
berichtete
Irmgard
Ohl
den
18-
bis
26-
jährigen
Schülern,
die
an
der
VHS
im
Osnabrücker
Land
ihren
Realschulabschluss
nachholen
und
das
Thema
Nationalsozialismus
im
Geschichtsunterricht
behandeln.
Die
Nachricht
von
der
Deportation
wurde
den
Ohls
etwa
sechs
Wochen
vorher
übermittelt.
Auf
die
Frage,
ob
ihre
Eltern
nicht
an
Flucht
dachten,
antwortete
Irmgard
Ohl:
„
Mein
Vater
war
sehr
blauäugig.″
Er
war
Bahnbeamter
und
Frontkämpfer
im
Ersten
Weltkrieg
gewesen
–
und
da
dachte
er,
ihm
und
seiner
Familie
würde
nichts
passieren.
Irmgard
Ohls
Vater
starb
im
April
1942
in
einem
Arbeitslager,
das
20
Kilometer
entfernt
von
Riga
war.
Wie,
weiß
sie
bis
heute
nicht.
Der
14-
jährige
Teenager
und
seine
Mutter
wurden
im
Juli
1943
aus
dem
Rigaer
Ghetto
in
das
Konzentrationslager
Stutthof
gebracht.
Von
dort
forderte
die
AEG
sie
als
Arbeitskräfte
an.
Obwohl
die
Verhältnisse
schlimm
gewesen
seien,
sagte
Irmgard
Ohl,
dass
diese
Tätigkeit
ihr
das
Leben
gerettet
habe.
Ein
Unteroffizier
habe
sie
und
ihre
Mutter
aus
dem
KZ
geholt
und
ins
AEG-
Werk
in
Thorn
gebracht.
Nach
dem
Krieg
hat
sie
von
dem
Unternehmen
eine
Entschädigungszahlung
erhalten.
„
Das
war
nicht
viel,
leider
noch
zu
D-
Mark-
Zeiten″,
bemerkte
sie.
Am
26.
Januar
1945
wurden
sie
und
ihre
Mutter
im
Stutthofer
Außenarbeitslager
Bromberg
von
der
Roten
Armee
befreit.
Irmgard
Ohl
war
eine
der
jüngsten
Überlebenden.
Als
das
Ghetto
in
Riga
aufgelöst
wurde,
verschleppten
die
deutschen
Machthaber
nicht
mehr
arbeitsfähige
und
alte
Menschen
sowie
alle
Kinder
unter
14
Jahren.
Sie
wurden
in
einem
Wald
bei
Riga
in
Massengräbern
erschossen
Nach
ihrem
Leidensweg
sind
Mutter
und
Tochter
nach
Osnabrück
zurückgekehrt,
um
in
der
Rolandstraße,
der
heutigen
Alte-
Synagogen-
Straße,
zu
wohnen.
„
Warum
nicht?
Was
anderes
gab′s
gar
nicht″,
erzählt
sie
mit
Hamburger
Akzent.
1955
zog
sie
mit
ihrem
Mann
an
die
Waterkant.
Heute
kommt
die
Hansestädterin
gerne
zurück
in
die
Hasestadt,
wo
sie
1953
im
Rathaus
geheiratet
hat.
Irmgard
Ohl
verfolgt
auch
das
hiesige
Geschehen.
Über
die
Stolpersteine-
Aktion
hat
sie
sich
sehr
gefreut.
Mit
den
Seligmanns,
für
die
ein
Stein
in
der
Johannisstraße
22
eingesetzt
wurde,
war
sie
gut
befreundet.
Die
Osnabrücker
haben
nach
dem
Krieg
mit
ihnen
nicht
über
den
Holocaust
geredet.
„
Diejenigen,
die
Dreck
am
Stecken
hatten,
sind
uns
aus
dem
Weg
gegangen.
Es
herrschte
ein
Vakuum.″
Auch
mit
ihrem
heute
53
Jahre
alten
Sohn
hat
sie
bis
jetzt
noch
nicht
über
ihre
Erlebnisse
sprechen
können.
In
die
Schulen
geht
sie
dennoch
gerne,
um
offen
und
frei
über
die
schrecklichen
Dinge
zu
sprechen,
die
sie
erlebt
hat:
„
Wenn
ich
gefragt
werde
. . . ″
Autor:
tw