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1.
Erscheinungsdatum:
30.04.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zwei Barone ärgerten die SA
Zwischenüberschrift:
Der 1. Mai 1933 in Osnabrück: Umzug, Führer-Rede und Krawalle
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Seit
1890
ist
der
1.
Mai
ein
Kampftag
der
Arbeiterbewegung.
Zum
gesetzlichen
Feiertag
haben
ihn
aber
ausgerechnet
die
Nationalsozialisten
1933
erklärt:
35
000
Menschen
sollen
ihn
vor
75
Jahren
allein
in
Osnabrück
mit
einem
Straßenumzug
gefeiert
haben.
Aber
es
regte
sich
noch
verhaltener
Widerstand,
wie
ein
Tagebuch
des
Freiherrn
Mariano
Ostman
von
der
Leye
aus
Atter
zeigt.
Der
1.
Mai
1933
als
Tag
der
„
Deutschen
Arbeitsfront″
besiegelte
eigentlich
nur
die
Zerschlagung
der
Gewerkschaften.
In
Osnabrück
hatten
die
Nazis
am
11.
März
das
Gewerkschaftshaus
besetzt.
Zwei
Tage
später
war
die
Inschrift
„
Gewerkschaftshaus″
bereits
in
„
Haus
der
Deutschen
Arbeitsfront″
übermalt.
Von
jetzt
an
zählte
nur
die
Volksgemeinschaft
–
bei
dem
Straßenumzug
zur
Maifeier
1933
wurden
Motivwagen
durch
die
Straßen
gefahren,
auf
denen
die
alten
Klassengegensätze
von
Lohnarbeit
und
Kapital
als
endlich
überwunden
dargestellt
wurden:
Deshalb
hieß
die
Belegschaft
eines
Betriebes
„
Gefolgschaft″,
denn
Arbeiter
und
Unternehmer
–
so
wollte
es
jedenfalls
die
Partei
–
folgten
gefälligst
der
gemeinsamen
Ideologie
von
der
„
Volksgemeinschaft″.
Dass
das
selbst
in
konservativen
Kreisen
durchaus
noch
anders
gesehen
wurde,
belegt
ein
Beispiel,
das
sich
im
Tagebuch
von
Mariano
Freiherr
Ostman
von
der
Leye
erhalten
hat.
Es
handelt
sich
um
eine
Anzeige
mehrerer
SA-
Männer
aus
Atter
an
das
Landratsamt
bezüglich
„
Vorkommnisse
bei
der
Feier
am
1.
Mai″.
Und
deren
Hauptpersonen
waren
ausgerechnet
Mariano
Ostman
und
sein
Bruder
Egon
sowie
der
Gutsförster
Max
Menke.
Was
war
geschehen?
Zum
1.
Mai
hatte
die
NSDAP
einen
„
Gemeinschaftsempfang″
der
Hitler-
Rede
im
Radio
im
Saal
der
Gaststätte
Busch
in
Atter
angesetzt.
Während
im
Saal
andächtiges
Schweigen
herrschen
sollte,
entwickelte
sich
an
der
Theke
jedoch
eine
heftige
Trinkerei,
an
der
sich
„
wider
allen
Erwartens″
aufseiten
der
Parteibonzen
auch
die
beiden
Adligen
provozierend
beteiligten:
„
Während
der
Rede
verliessen
die
beiden
Barone
des
öfteren
den
Saal
um
im
Vorzimmer
mit
Betrunkenen
weiterzutrinken,
wobei
sich
ein
ungeheurer
Lärm
entwickelte
und
die
Übertragung
störte.″
Noch
mehr
Tumult
entstand,
als
plötzlich
der
Forstarbeiter
August
Busch
„
mit
erhobener
Faust″
das
Wort
„
Freiheit″
in
den
Saal
gerufen
habe,
heißt
es
in
der
Anzeige
weiter:
Der
Mann
wurde
von
der
SA
gegriffen
und
hinausgeworfen.
Busch
lag
dann
verletzt
auf
der
Diele,
weshalb
Baron
Mariano
„
in
übelster
Art″
den
SA-
Truppführer
„
angepöbelt″
und
das
Volk
aufgereizt
haben
soll.
Sein
Bruder
Egon,
so
heißt
es
in
der
Anzeige
weiter,
habe
als
Amtsrichter
„
in
hochfahrendem
Tone″
Aufklärung
über
die
Sache
verlangt.
Abschließend
klagen
die
vier
SA-
und
SS-
Männer
in
ihrer
Denunziation
über
die
Vorkommnisse
in
Atter,
„
dass
die
Feier
durch
das
unwürdige
Benehmen
der
beiden
Barone
und
einiger
Angestellten
und
Arbeiter
des
Gutes
Leye
stark
beeinträchtigt
wurde″.
Der
Krawall
bei
Busch
in
Atter
hatte
noch
ein
Nachspiel:
Mitte
August,
auch
das
ist
im
Tagebuch
überliefert,
wurden
die
beiden
Barone
Mariano
und
Egon
Ostman
–
die
gewiss
konservativ
und
streng
katholisch,
aber
eben
deshalb
auch
keine
Nazis
waren
–
von
der
NSDAP-
Ortsgruppe
Atter
zu
einem
Schulungsabend
vorgeladen.
Auf
der
Tagesordnung
zwei
Vorträge:
„
Pg.
Dr.
ter
Meulen
über
Rassenfrage
(mit
Lichtbildern)
;
Pg.
Hillebrandt
über
Nationalsozialismus.″
Bildtext:
Mit
einem
großen
Umzug
verherrlichten
die
Nazis
in
Osnabrück
am
Maifeiertag
1933
die
Ideologie
der
Volksgemeinschaft.
35
000
Menschen
sollen
zugesehen
haben.
Foto:
Emil
Harms/
Medienzentrum
Die
Nazis
Ihr
habt
sicher
schon
mal
von
den
Nazis
gehört.
Dieser
Begriff
ist
die
Abkürzung
für
Nationalsozialisten
und
wird
ganz
oft
in
Verbindung
mit
dem
Zweiten
Weltkrieg
verwendet.
Die
Nationalsozialisten
hatten
eine
menschenverachtende
Einstellung.
Sie
unterschieden
zwischen
wertvollen
Menschen,
den
sogenannten
Ariern,
und
wertlosen
Menschen,
die
sie
Untermenschen
nannten.Der
Anführer
der
Nationalsozialisten
hieß
Adolf
Hitler
.
Der
war
vor
etwa
70
Jahren
der
mächtigste
Mann
in
Deutschland
und
hat
viele
schlimme
Sachen
gemacht.
Die
Nationalsozialisten
haben
im
Jahr
1939,
also
zu
einer
Zeit,
als
selbst
Eure
Großeltern
noch
ganz
jung
waren,
den
Zweiten
Weltkrieg
ausgelöst.
Der
war
ganz
schrecklich.
Innerhalb
von
sechs
Jahren
sind
in
diesem
Krieg
viele
Millionen
Menschen
getötet
worden.
Die
Herrschaft
der
Nationalsozialisten
und
ihres
Anführers
endete
im
Jahr
1945.
In
diesem
Jahr
hatten
sie
den
Krieg
gegen
andere
Länder
wie
Amerika
und
die
Sowjetunion
verloren
und
mussten
aufgeben.
Nationalsozialisten
sind
heute
verboten,
weil
man
gelernt
hat,
dass
so
etwas
Schlimmes
niemals
wieder
geschehen
darf.
Autor:
Frank Henrichvark