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1.
Erscheinungsdatum:
07.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Eigitter für die Liebesschlösser
Ein Ei für die Liebelei
Zwischenüberschrift:
Worüber sich Osnabrück Gedanken macht – Ein Platz für die Liebesschlösser
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wohin
mit
den
Liebesschlössern,
die
Osnabrücks
Brücken
beschweren
und
vorzeitig
rosten
lassen?
Diese
Frage
treibt
die
Verantwortlichen
der
Stadt
schon
seit
Monaten
um.
Nun
gibt
es
einen
Standortvorschlag
und
sogar
eine
Skizze,
wie
das
Denkmal
metallgewordener
Liebesschwüre
aussehen
könnte.
Der
Künstler
Volker-
Johannes
Trieb
hat
sich
der
Frage
angenommen
und
ein
Eigitter
aus
Edelstahl
entworfen,
an
dem
Liebestolle
aus
nah
und
fern
in
Zukunft
ihre
inniglichsten
Gefühle
in
Form
von
profanen
Vorhängeschlössern
ketten
können.
Standort
des
Gebildes
soll
an
der
Neuen
Mühle
im
Bereich
Heinrich-
Heine-
Straße
sein.
Was
das
Ei
des
Künstlers
kosten
könnte,
ist
noch
nicht
klar.
Nur
für
die
Übernahme
der
Planungskosten
hatte
sich
schon
ein
Sponsor
gemeldet.
Seitdem
Liebende
auf
die
Idee
gekommen
sind,
ihr
Glück
durch
an
Brücken
befestigte
Vorhängeschlösser
einer
breiten
Öffentlichkeit
zu
dokumentieren,
ächzen
die
Tragwerke
unter
der
Last
des
überflüssigen
Metalls.
Osnabrück
will
den
rostenden
Liebesbeweisen
zu
Leibe
rücken
und
sucht
einen
neuen
Standort
für
die
Schlösser.
Osnabrück.
Dem
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
kommt
die
ehrenvolle
Aufgabe
zu,
sich
maßgeblich
an
der
Standortsuche
und
dem
Design
der
Schlosshalterung
zu
beteiligen.
In
ihrer
Sitzung
am
Donnerstag,
8.
Februar,
um
17
Uhr
im
Ratssitzungssaal
des
Rathauses
dürfen
sich
die
Kommunalpolitiker
gänzlich
unprosaisch
mit
dem
Thema
–
man
möchte
es
ja
fast
schon
„
Liebe
im
Zeitalter
von
Heavy
Metal
″
nennen
–
beschäftigen.
Denn
für
die
Liebesschlösser
bedarf
es
einer
stabilen
Konstruktion,
die
all
die
vielen
Schloss
gewordenen
Schwüre
Osnabrücker
Pärchen
tragen
kann.
Amor
sei
Dank,
hat
sich
zumindest
für
die
Planungen
nicht
nur
ein
Sponsor
gefunden,
sondern
mit
Volker-
Johannes
Trieb
auch
ein
namhafter
Sohn
dieser
Stadt,
der
sich
als
Künstler
im
Umgang
mit
Metall
durchaus
einen
guten
Ruf
erarbeitet
hat.
Die
Kulturverwaltung
hatte
Trieb
um
einen
gestalterischen
Vorschlag
gebeten.
Der
Künstler
hat
geliefert,
und
der
StUA
darf
den
Entwurf
nun
in
Form
einer
Verwaltungsmitteilung
begutachten
und
diskutieren.
Der
im
Stadtteil
Sutthausen
ansässige
Trieb
sieht
die
Zukunft
der
Liebesschlösser
im
Bereich
der
sogenannten
„
Bastion″
an
der
Neuen
Mühle
im
Bereich
Heinrich-
Heine-
Straße.
Mit
diesem
Standort
ist
die
Vorgabe
„
wassernaher
Standort″
erfüllt.
Der
Künstler
halte
den
Ort
für
„
perfekt″
mit
einem
„
wunderschönen
Blick
auf
die
Hase″,
lässt
die
Verwaltung
in
ihrem
Papier
wissen.
Wenn
die
bereits
an
den
Hasebrücken
verbauten
Schlösser
im
Frühjahr
entfernt
werden,
sollen
diese,
so
niemand
einen
Anspruch
erhebt,
weiter
verwendet
werden.
Bleiben
also
Schlösser
übrig
–
vielleicht
weil
die
Liebe
am
Ende
doch
nicht
so
haltbar
war
wie
Stahl
–,
sollen
sie,
zu
einer
Standplatte
verarbeitet,
die
Basis
bilden
für
eine
begehbare,
mit
einer
Bank
aus
Eichenholz
möblierten
ei-
förmige
Installation
aus
einem
Geflecht
aus
Edelstahlstäben.
Dieses
Ei
der
Liebe
wird
nach
den
Vorstellungen
Triebs
etwa
3,
80
Meter
lang
und
etwa
2,
20
Meter
hoch
werden.
An
das
Gitter
können
dann
zukünftig
Liebende
ihre
Schlösser
hängen.
Und
noch
einmal
lässt
die
Verwaltung
in
ihrer
Mitteilungsvorlage
den
Künstler
zwecks
näherer
Erläuterung
seiner
Idee
zu
Wort
kommen:
„
Seine
Ei-
Form
nimmt
Bezug
auf
das
Ei
als
Symbol
neuen
Lebens,
der
Schöpfung,
der
Fruchtbarkeit.
Das
Ei,
die
Keimzelle
menschlichen
Glücks,
konkret
oder
sinnbildlich.
Das
Ei,
die
Keimzelle
des
Wandels
der
Zukunft.
Ein
Kraftort
mit
Aufforderungscharakter
–
durch
das
in
der
Standplatte
gespeicherte
Glück,
durch
das
hinzukommende
das
Wandnischen
füllt.″
Den
Eingangsbereich
zu
diesem
Glücksort
soll
eine
Texttafel
„
akzentuieren″.
Auf
ihr
soll
folgender
Satz
stehen:
„
Sag
mir,
dass
du
mich
liebst.″
Diese
Worte
richtete
in
ihrer
profanen
Schönheit
einst
der
Osnabrücker
Erich
Maria
Remarque
in
einem
Liebesbrief
an
keine
Geringere
als
Marlene
Dietrich.
Zu
den
Kosten
macht
die
Mitteilungsvorlage
keine
Mitteilung.
Die
Planungskosten
übernimmt,
wie
schon
erwähnt,
ein
Sponsor.
Alles
Weitere
wird
man
sehen
müssen.
„
Sobald
die
Kosten
für
die
Installation
konkretisiert
werden
können,
ist
ein
Beschluss
über
die
weitere
Finanzierung
herbeizuführen″,
heißt
es
dazu
eher
lieblos
seitens
der
Verwaltung
zu
diesem
Liebesthema.
Ach
so,
das
soll
hier
nicht
vergessen
werden:
„
Die
im
Frühjahr
dieses
Jahres
abzubauenden
Liebesschlösser
an
den
Brücken
werden
bis
zur
Realisierung
einer
solchen
Installation
auf
dem
Bauhof
zwischengelagert.″
Wer
also
sein
Schloss
wiederhaben
möchte,
kann
da
ja
mal
nachschauen.
Und
wenn
es
für
die
Liebe
nicht
mehr
reicht,
lässt
sich
ja
vielleicht
noch
eine
Schuppentür
damit
sichern
–
wenn
es
denn
noch
einen
Schlüssel
gibt.
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lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de
Bildtexte:
Das
Eigitter
als
Glücksort
für
Liebende
und
ihre
Liebesschlösser,
wie
es
sich
der
Künstler
Volker-
Johannes
Trieb
im
Bereich
der
sogenannten
„
Bastion″
an
der
Neuen
Mühle
an
der
Heinrich-
Heine-
Straße
vorstellt.
So
sieht
der
mögliche
Platz
für
das
Eigitter
heute
aus.
Der
Baum
würde
der
Liebesschlösserhalterung
wahrscheinlich
weichen
müssAn
der
Konrad-
Bäumer-
Brücke
haben
Paare
Vorhängeschlösser,
sogenannte
Liebesschlösser,
als
Zeichen
ihrer
Liebe
angebracht.en.
Skizze:
Volker-
Johannes
Trieb
Fotos:
Michael
Gründel
Kommentar
Kuckucksei
Ein
Eigitter
für
Liebesschlösser?
Kann
man
machen,
muss
man
aber
nicht.
Der
vermeintliche
Brauch,
rostende
Vorhängeschlösser
als
Liebesbeweis
an
Brückengeländer
zu
schließen,
ist
an
sich
schon
eher
befremdlich.
Ob
dieser
Trend
(mehr
ist
es
wohl
kaum)
dann
auch
noch
von
einer
Kommune
gefördert
werden
muss,
erscheint
zumindest
so
lange
fraglich,
wie
Menschen
ohne
Wohnung
sind,
wie
Schulen
marode
vor
sich
hinschimmeln
und
in
Turnhallen
Slalomkurse
um
Regenpfützen
gebaut
werden.
Nur
weil
in
anderen
Städten
dieser
putzige
Blödsinn
mit
den
Schlössern
praktiziert
wird,
muss
das
in
Osnabrück
ja
nicht
auch
stattfinden.
Und
wenn
es
dann
doch
sein
soll,
so
sind
Politik
und
Verwaltung
gut
beraten,
für
ein
Eigitter
nicht
einen
Cent
auszugeben.
Zumal
nicht
garantiert
ist,
dass
die
Liebestollen
ihre
Schlösser
nicht
doch
weiter
an
den
Hasebrücken
befestigen.
Sollte
sich
ein
Sponsor
finden,
der
einen
Trend
zum
Brauch
erheben
will,
dann
sei
es
drum,
aber
bitte
kostenneutral
für
die
Allgemeinheit.
Autor:
Dietmar Kröger