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1.
Erscheinungsdatum:
23.04.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Hetze gegen Rabenvögel
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Krähen
länger
an
den
Kragen
–
Jahreshauptversammlung
der
Jägerschaft
Osnabrück-
Land″
(Ausgabe
vom
16.
April)
.
„[. . .]
Permanent
nimmt
[die
Jägerschaft]
Rabenkrähen
und
auch
Elstern
ins
Visier
[. . .].
Sie
sollen
angeblich
eine
Gefahr
für
Singvögel
darstellen,
weil
sie
deren
Nester
plündern,
so
die
Grünröcke.
Nun
ist
aber
das
Ausrauben
(Prädation)
von
Nestern
in
der
freien
Natur
ein
ganz
normaler
Vorgang,
der
tagtäglich
millionenfach
passiert.
Nahezu
alle
Raubsäuger,
auch
Ratten,
Igel
und
Eichhörnchen,
plündern
Vogelgelege
und
fressen
bevorzugt
die
Eier.
Kein
Jäger
käme
jedoch
auf
die
Idee,
stachelige
Igel
oder
possierliche
Eichhörnchen
zu
schießen.
Denen
wird
das
Ausrauben
von
Singvogelnestern
zugestanden,
den
klugen
Rabenkrähen
jedoch
nicht.
Hierzu
ein
Beispiel:
Bekanntlich
leiden
Amseln
sehr
stark
unter
der
Prädation
von
Eiern
und
Nestlingen.
In
der
Regel
verliert
dadurch
jedes
Amselpärchen
mehrmals
im
Jahr
seine
Brut
und
muss
viele
Ersatzgelege
produzieren.
Trotzdem
ist
die
Amsel
bei
uns
an
vielen
Stellen
der
häufigste
Vogel,
und
eine
Bestandsabnahme
ist
nicht
zu
erkennen.
Die
Prädation
von
Nestern
ist
ein
Naturgesetz
und
dient
den
Nesträubern
neben
der
eigenen
Ernährung
auch
dazu,
ihren
Nachwuchs
hochzubekommen,
und
stabilisiert
überdies
manche
Ökosysteme.
Die
Natur
stört
das
nicht,
sie
kommt
damit
bestens
klar.
[. . .]
Auch
geht
von
den
Rabenkrähen
keine
Gefahr
für
das
sogenannte
Niederwild
aus,
wie
die
Hobbyjäger
immer
wieder
betonen.
Die
intensive
Landwirtschaft,
der
Pestizideinsatz,
die
Zersiedlung
der
Naturräume
und
der
Straßenverkehr
sind
da
Gefahrenquellen
von
ganz
anderem
Kaliber.
Das
sind
die
echten
Profis
in
Sachen
Populationsdynamik.
Dagegen
sind
Rabenkrähen
doch
nur
harmlose
Stümper.
Wenn
Jäger
nun
ein
Herz
für
bedrohte
Niederwildarten
haben,
dann
fragt
man
sich,
warum
in
Deutschland
immer
noch
‚
Rote-
Liste-
Arten′
wie
auch
die
hochgradig
bedrohten
Rebhühner
und
Waldschnepfen
geschossen
werden.
[. . .]
Will
man
die
dynamischen
ökologischen
Wechselbeziehungen
im
Räuber-
Beute-
System
verstehen,
bedarf
es
eines
langen
Studiums.
Eine
pauschale,
einseitig
motivierte
Hetze
gegen
Rabenvögel
ist
daher
fehl
am
Platz.″
Autor:
Dr. Gerhard Kooiker