User Online: 2 |
Timeout: 10:55Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
31.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zwangsräumung in letzter Minute abgewendet
Zwischenüberschrift:
Härtefall: Mieter und Vermieter können aufatmen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
ist
gerade
noch
einmal
gut
gegangen.
In
letzter
Minute
haben
hilfreiche
Geister
die
Zwangsräumung
der
Wohnung
von
Gerhard
und
Renate
L.
abgewendet.
Im
Februar
kann
das
Ehepaar
in
eine
neue
Bleibe
ziehen.
Der
Gerichtsvollzieher
war
schon
bestellt.
Am
Dienstag
um
11
Uhr
sollte
er
die
Eheleute
aus
ihrer
Wohnung
am
Sonnenhügel
abholen
und
in
eine
städtische
Notunterkunft
bringen.
Ein
Härtefall,
Gerhard
L.
ist
schwer
krank
und
könnte
in
dem
kleinen
Zimmer
nicht
einmal
seinen
Toilettenstuhl
und
den
Rollator
aufstellen.
Nach
zwei
Schlaganfällen
ist
der
61-
Jährige
inkontinent,
er
hat
ein
Bein
verloren
und
stürzt
leicht.
Noch
am
Montagnachmittag
schien
die
Zwangsräumung
unabwendbar.
Dabei
hatte
Renate
L.
in
der
vergangenen
Woche
tatsächlich
eine
neue
Mietwohnung
gefunden:
70
Quadratmeter
an
der
Natruper
Straße
zu
einem
bezahlbaren
Preis
–
der
absolute
Glücksfall.
Aber
die
Sache
hatte
einen
Haken.
Das
Ehepaar
lebt
von
Grundsicherung,
einer
kleinen
Rente
und
Pflegegeld,
alles
in
allem
1780
Euro.
Zu
wenig,
um
davon
die
fällige
Kaution
zu
bezahlen.
In
solchen
Fällen
gewährt
die
Stadt
ein
Darlehn,
aber
bis
das
Geld
fließt,
vergehen
schon
mal
zehn
oder
vierzehn
Tage.
So
viel
Zeit
wollte
der
Vermieter
der
bisherigen
Wohnung
den
Eheleuten
nicht
mehr
einräumen.
Er
pochte
auf
die
Vollstreckung
und
ließ
nicht
die
geringste
Neigung
erkennen,
das
Mietverhältnis
um
einige
Tage
zu
verlängern.
Es
muss
sich
viel
Ärger
aufgestaut
haben
in
den
vergangenen
Jahren.
Nicht,
wie
sonst
so
oft,
wegen
ausbleibender
Mietzahlungen,
sondern
wegen
der
Hygiene.
Offizieller
Kündigungsgrund
war
die
unzureichende
Treppenhausreinigung.
Obwohl
es
immer
wieder
Ermahnungen
gegeben
hat,
häuften
sich
auf
den
Stufen
und
am
Handlauf
Plastiktüten
und
andere
Behältnisse
mit
nicht
mehr
genießbaren
Lebensmitteln
an.
Und
das
nicht
nur,
nachdem
sich
Renate
L.
vor
zwei
Jahren
die
Hand
gebrochen
hatte,
sondern
auch,
als
sich
der
Richter
des
Amtsgerichts
ein
Bild
von
der
Lage
machen
wollte.
Oder
auch
jetzt
am
Dienstag,
nach
dem
großen
Aufatmen.
Da
hatte
sich
auf
dem
PVC-
Fußboden
im
Treppenflur
eine
undefinierbare
Lache
gebildet,
und
es
ließ
sich
nicht
ermitteln,
ob
da
etwas
aus
einer
Plastiktüte
oder
aus
einem
der
vier
Hunde
getropft
war.
Renate
L.
ist
mit
ihren
66
Jahren
noch
ganz
beweglich,
aber
sie
hat
keinen
Blick
für
den
Siff,
mit
dem
sich
jeder
Vermieter
zur
Weißglut
bringen
lässt.
Ihr
Mann
Gerhard
sitzt
derweil
im
Wohnzimmer,
er
raucht
unentwegt
und
trinkt
Cola.
Eigentlich
müsste
er
in
ein
Pflegeheim,
aber
dagegen
sträubt
er
sich
mit
aller
Kraft,
die
ihm
noch
bleibt.
Weil
ihm
dort
nur
noch
wenige
Zigaretten
pro
Tag
zugeteilt
würden,
wie
Renate
L.
verrät.
Unter
zweieinhalb
Schachteln
macht
er
es
nicht.
Das
Ergebnis
sieht
man,
nicht
nur
an
seinen
Fingerkuppen.
In
der
neuen
Wohnung
wird
das
Team
von
der
Möwe
noch
die
Türen
und
Heizkörper
streichen.
Das
hat
Diakon
Gerrit
Schulte
von
der
Domgemeinde
eingefädelt.
Vielleicht
gibt
es
auch
noch
eine
gebrauchte
Waschmaschine
dazu.
Die
ist
Renate
L.
ganz
wichtig,
weil
sie
ihren
Mann
zweimal
am
Tag
umziehen
muss.
Hilfe
bekommt
das
Ehepaar
auch
vom
Sozialamt,
vom
Gesundheitsdienst
und
vom
Pflegedienst.
Ein
großes
Maß
an
Wohlwollen
hat
auch
der
Gerichtsvollzieher
eingebracht,
um
die
Situation
zu
retten.
Und
ohne
den
engagierten
Rechtsanwalt
wäre
jetzt
wohl
alles
zu
spät.
Wenn
in
zwei
Wochen
der
Umzugswagen
vor
der
Tür
steht,
wird
sich
Renate
L.
von
vielen
Dingen
trennen
müssen,
die
sich
im
Laufe
der
Jahre
angehäuft
haben.
„
Einiges
schmeiße
ich
weg″,
kündigt
sie
schon
mal
an,
und
das
Treppenhaus,
das
werde
sie
sauber
hinterlassen.
Wirklich.
„
Aber
das
Gerümpel
im
Keller,
das
ist
nicht
von
uns!
″
Bildtexte:
Das
muss
mit:
Gerhard
und
Renate
L.
haben
eine
neue
Wohnung
gefunden.
Die
Räumungsklage
konnte
gerade
noch
abgewendet
werden.
In
nikotingeschwängerter
Luft
verbringt
Gerhard
L.
seine
Tage.
Eigentlich
müsste
er
in
ein
Pflegeheim.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert