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1.
Erscheinungsdatum:
31.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Der Glockenturm blieb erhalten
Zwischenüberschrift:
Vor zehn Jahren wurde die Gnadenkirche entwidmet und später teilweise abgerissen
Artikel:
Originaltext:
Alle
christlichen
Religionsgemeinschaften
bekamen
in
Zeiten
zurückgehender
Mitgliederzahlen
den
Kostendruck
zu
spüren,
den
die
in
besseren
Zeiten
gebauten
Peripherie-
Kirchen
ausüben.
Die
evangelisch-
reformierte
Gemeinde
blieb
davon
nicht
verschont.
Das
Foto
zeigt
die
Gnadenkirche
im
Februar
2008
kurz
nach
ihrer
Entwidmung.
Osnabrück.
Im
Oktober
2007
beschlossen
Kirchenrat
und
Gemeindevertretung
der
Evangelisch-
Reformierten
den
Verkauf
von
dreien
ihrer
fünf
Gotteshäuser
an
die
Evangelischen
Stiftungen,
um
die
eigenen
Kräfte
ganz
auf
die
Renovierung
der
beiden
verbleibenden
Kirchen
konzentrieren
zu
können.
Erhalten
blieben
die
Bergkirche
am
Westerberg
als
„
Mutterkirche″
der
rund
6000
reformierten
Protestanten
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
–
sie
war
1893
der
erste
protestantische
Kirchenneubau
in
Osnabrück
seit
der
Reformation
–,
und
die
Friedenskirche
von
1926
an
der
Klöntrupstraße,
die
im
Zuge
der
Umstrukturierung
ihre
neue
Bestimmung
als
Jugendkirche
erhielt.
Die
drei
Neubaukirchen
der
Nachkriegszeit,
die
der
pastoralen
Versorgung
in
zentrumsferneren
Stadtteilen
dienten,
wurden
hingegen
entwidmet:
die
Atterkirche
an
der
Karl-
Barth-
Straße
in
Atter
(jetzt
gemeinnütziger
„
Stadtteiltreff
Atter″
des
Trägervereins
„
Wir
in
Atter″)
,
die
Erlöserkirche
an
der
Lerchenstraße
in
der
Dodesheide
(jetzt
Zentrum
einer
rum-
orthodoxen
Kirchengemeinde
arabischen
Ursprungs)
und
die
Gnadenkirche
an
der
Rappstraße.
Die
gemeinnützigen
Evangelischen
Stiftungen
verpflichteten
sich
in
den
Kaufverträgen,
für
dem
Gemeinwohl
dienende
zukünftige
Nutzungen
zu
sorgen.
Im
Falle
der
Gnadenkirche
war
keine
Nutzung
in
Sicht,
die
sinnvoller
gewesen
wäre
als
in
Osnabrücks
kinderreichstem
Stadtteil
Schinkel
neue
Kita-
und
Krippenplätze
zu
schaffen.
Anders
als
bei
der
Atterkirche
und
der
Erlöserkirche
war
hier
die
neue
Nutzung
als
Kita
nicht
im
bestehenden
Kirchengebäude
zu
verwirklichen.
Deshalb
wurden
Abriss
und
Neubau
beschlossen.
Am
6.
Januar
2008
hielt
Pastorin
Ilse
Landwehr
den
Abschiedsgottesdienst
in
der
überfüllten
Gnadenkirche
und
entwidmete
sie.
Für
viele
war
es
ein
sehr
emotionaler
Moment,
als
Tischbibel,
Abendmahlsgeräte
und
Taufschale
feierlich
hinausgetragen
wurden.
Die
Gemeinde
nahm
sie
mit
in
das
neue
gemeinsame
Zentrum
Bergkirche
–
eine
sinnfällige
Parallele
zur
Predigt,
in
der
die
Pastorin
an
das
Wagnis
der
drei
Weisen
aus
dem
Morgenland
erinnert
hatte,
die
aufbrachen
um
des
neu
geborenen
Heilandes
willen.
Dann
ging
es
mit
Abriss
und
Neubau
aber
doch
nicht
so
zügig.
Niemand
hatte
bei
den
Planungen
daran
gedacht,
dass
oben
in
dem
25
Meter
hohen
Turm
eine
langfristig
vermietete
Mobilfunkstation
installiert
war.
Die
Stiftungen
ließen
den
Vollzug
des
Kaufvertrages
ruhen,
bis
die
Gemeinde
eine
Lösung
mit
der
Mobilfunkgesellschaft
herbeigeführt
habe.
Die
bestand
jedoch
auf
Erfüllung
des
bis
2021
laufenden
Mietvertrags.
Drei
Jahre
gingen
ins
Land,
bis
man
sich
darauf
verständigt
hatte,
den
Turm
samt
Mobilfunkantenne
einfach
stehen
zu
lassen
und
den
Baukörper
der
neuen
Kita
entsprechend
anders
auf
das
4000
Quadratmeter
große
Grundstück
zu
stellen.
Im
Nachhinein
konnten
Bauherr
und
Architekt
der
neuen
Lage
positive
Seiten
abgewinnen:
So
könne
mit
dem
Turm
ein
„
Merkzeichen
für
das
Siedlungsgebiet″
(Architekt
Wilhelm
Pörtner)
und
eine
Erinnerung
an
den
früheren
Kirchenstandort
erhalten
bleiben.
Pastor
Günter
Baum
von
der
evangelisch-
reformierten
Kirche
regte
an,
eine
Rutsche
für
die
Kinder
an
den
Turm
zu
bauen.
Wie
kaum
anders
zu
erwarten,
traten
Besorgnisse
wegen
einer
möglichen
Gesundheitsgefährdung
der
Kinder
durch
die
Strahlung
der
Sendestation
auf.
Sie
konnten
jedoch
durch
ein
Gutachten
weitgehend
zerstreut
werden.
Die
Antenne
strahle
seitlich
ab
und
nicht
nach
unten,
erläuterte
Stiftungs-
Vorstand
Eckhard
Fasold.
Im
Juni
2011
besiegelte
der
Abrissbagger
das
Schicksal
des
Schiffs
der
Gnadenkirche,
am
1.
November
2011
wurde
bereits
der
Grundstein
gelegt
und
im
Oktober
2012
die
Paulus-
Kita
mit
100
Betreuungsplätzen
eingeweiht.
Träger
ist
die
evangelisch-
lutherische
Paulus-
Gemeinde.
Mit
der
Trägerschaft
und
dem
Namen
schließt
sich
zugleich
der
Kreis
zum
Standort
der
Kita
in
der
Rappstraße.
Pastor
Hans-
Albrecht
Rapp
(1897–1961)
war
zusammen
mit
Pastor
Karwehl
treibende
Kraft
für
den
1929
vollendeten
Bau
der
Pauluskirche.
Im
Jahr
1959,
als
der
Grundstein
der
Gnadenkirche
gelegt
wurde,
umfasste
die
reformierte
Gemeinde
12
000
Seelen.
Der
Bau
einer
dritten
reformierten
Kirche
im
Osten
der
Stadt
schien
dringend
geboten,
nachdem
die
reformierten
Christen
sich
dort
jahrelang
behelfsmäßig
erst
in
der
Schule
Widukindland
und
dann
in
der
Schule
am
Heiligenweg
versammelt
hatten.
Am
18.
September
1960
wurde
die
Gnadenkirche
am
Westhang
des
Schinkelbergs,
in
der
damals
noch
so
heißenden
Schwanenburgstraße,
feierlich
eingeweiht.
Der
Kirchraum
war
zugleich
Gemeindesaal,
die
350
Sitzplätze
ließen
sich
um
180
Grad
drehen,
um
bei
Gemeindeveranstaltungen
den
Blick
auf
die
rückwärtige
Bühne
zu
eröffnen.
Den
Architekten
Hudel
und
Richter
wurde
bescheinigt,
die
Bauaufgabe
„
in
schlichter,
harmonischer
und
feierlicher
Form″
gelöst
zu
haben.
Die
Stadtgeschichte
im
Blick:
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auf
www.noz.de
/
historisch-
os
Bildtexte:
Die
evangelisch-
reformierte
Gnadenkirche
im
Stadtteil
Schinkel
wurde
vor
zehn
Jahren
entwidmet.
2011
erfolgte
der
Abriss.
Der
Glockenturm
blieb
als
Erinnerungsposten
stehen
–
nicht
zuletzt
wegen
einer
darin
installierten
Mobilfunkantenne.
Zu
seinen
Füßen
ist
die
Paulus-
Kindertagesstätte
entstanden.
Fotos:
Archiv/
Gert
Westdörp,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks