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1.
Erscheinungsdatum:
27.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
In Fischerbooten aufs offene Meer
Zwischenüberschrift:
Im „Forum Migration″ sprachen „Boat People″ aus Vietnam über ihre Fluchterfahrungen
Artikel:
Originaltext:
Duyen
Pham-
Nguyen
und
ihr
Onkel
Hoang
Quang
Tran
flüchteten
1980
als
Kinder
aus
Vietnam.
Nach
mehreren
Tagen
und
Nächten
in
Fischerbooten
auf
offenem
Meer
wurden
sie
von
der
Cap
Anamur
gerettet.
Im
„
Forum
Migration″
im
Kulturgeschichtlichen
Museum
sprachen
die
beiden
über
ihre
Gefühle
und
Erlebnisse
auf
der
Flucht.
Osnabrück.
Hoang
Quang
Tran
(49)
trug
ein
handsigniertes
T-
Shirt
mit
dem
Konterfei
von
Rupert
Neudeck,
dem
2016
verstorbenen
Gründer
des
Vereins
„
Cap
Anamur
–
Deutsche
Not-
Ärzte″.
Ihm
und
seinem
Team
habe
er
es
zu
verdanken,
dass
er
heute
noch
lebe,
sagte
er.
Als
Neunjähriger
flüchtete
er
zusammen
mit
seiner
Familie
mitten
in
dunkler
Nacht
auf
einem
kleinen
Fischerboot
aus
Vietnam.
Schon
kurz
nach
der
Abfahrt
setzte
das
Boot
auf
einer
Sandbank
auf.
Wie
durch
ein
Wunder
seien
sie
wieder
heruntergekommen.
„
Leider
war
danach
aber
der
Propeller
unseres
Motors
kaputt,
sodass
wir
ziellos
auf
dem
Meer
hin
und
her
trieben.″
Um
nicht
aufzufallen,
hatten
die
Flüchtlinge
nur
sehr
wenige
Vorräte
mit
aufs
Boot
genommen,
sodass
die
32
Menschen
unter
großem
Durst
und
Hunger
litten.
Heftige
Seestürme
und
die
ständige
Furcht
vor
Piratenüberfällen
setzten
ihnen
zu.
Nach
sieben
Tagen
und
sechs
Nächten
erblickten
sie
einen
Hubschrauber.
„
Sofort
brachen
auf
unserem
Boot
Diskussionen
darüber
aus,
ob
der
Pilot
amerikanisch
oder
vietnamesisch
aussah″,
erinnert
sich
Hoang
Quang
Tran.
Wären
es
Späher
der
vietnamesischen
Regierung
gewesen,
hätten
sie
sich
sofort
ins
Meer
gestürzt.
Doch
zum
Glück
gehörte
der
Hubschrauber
zu
einer
Hilfsorganisation,
die
die
Cap
Anamur
benachrichtigte.
Das
umfunktionierte
Handelsschiff
kam
schnell
und
rettete
alle
32
Flüchtlinge.
Ähnliche
Erfahrungen
schilderte
Duyen
Pham-
Nguyen
(42)
von
ihrer
Flucht.
Mehrfach
hatte
sie
zusammen
mit
ihrer
Familie
zu
flüchten
versucht.
Doch
mehrere
Versuche
scheiterten.
„
Das
Geld
meiner
Eltern
reichte
am
Ende
nur
noch
für
mich
und
meine
Schwester″,
berichtete
Duyen
Pham-
Nguyen.
Sie
sollte
unbedingt
außer
Landes
kommen,
entschieden
ihre
Eltern,
da
sie
an
Kinderlähmung
litt.
Erst
auf
dem
kleinen
Fischerboot
begriff
die
damals
Fünfjährige,
dass
sie
ihre
Eltern
wahrscheinlich
nicht
wiedersehen
würde.
Drei
Tage
lang
kreuzten
sie
ziellos
durchs
Südchinesische
Meer.
„
Wir
hatten
immer
Durst″,
erinnerte
sie
sich.
Am
dritten
Tag
auf
See
wurden
sie
von
der
Cap
Anamur
„
aufgefischt″.
Dort
gab
es
schwarzen
Tee,
Frühstücksfleisch
und
Toast
mit
Butter
und
Zucker
für
alle,
das
wusste
sie
heute
noch
ganz
genau.
Mit
der
Cap
Anamur
fuhren
sie
nach
Singapur,
dann
ging
es
weiter
nach
Jakarta.
„
Dort
haben
wir
erfahren,
dass
wir
nach
Deutschland
gebracht
werden
sollten″,
erklärte
sie.
„
Das
war
für
uns
ganz
schrecklich,
denn
alle
wollten
eigentlich
nur
nach
Amerika.
Deutschland
kannten
wir
nur
als
Nazi-
Deutschland.″
In
Deutschland
kamen
sie
zunächst
ins
Grenzdurchgangslager
Friedland.
Von
dort
wurde
Duyen
Pham-
Nguyen
zusammen
mit
ihrer
Schwester
und
ihrer
Tante
nach
Wallenhorst
weiterverteilt.
Heute
sei
sie
sehr
froh,
in
Deutschland
zu
leben.
Nach
etwa
zehn
Jahren
durfte
sie
ihre
Eltern
aus
Vietnam
nachholen.
Beide
Zeitzeugen
haben
mittlerweile
selbst
Familien
und
leben
seit
rund
40
Jahren
in
Deutschland
Sie
fühlen
sich
hier
zu
Hause
und
sind
sehr
gut
integriert.
„
Die
ehemaligen
Flüchtlinge
aus
Vietnam
sind
Deutschland
sehr
dankbar
und
fühlen
sich
mit
der
deutschen
Bevölkerung
vereint″,
berichtete
Werner
Stahl,
Vorstandsvorsitzender
des
Vereins
„
Cap
Anamur
–
Deutsche
Not-
Ärzte″.
In
acht
Jahren
habe
die
Cap
Anamur
30
000
Menschen
aus
dem
Südchinesischen
Meer
gerettet
und
11
500
davon
nach
Deutschland
gebracht.
Klaus
Müller-
Reimann,
der
1981/
82
bei
terre
des
hommes
für
die
Flüchtlingshilfe
für
unbegleitete
Flüchtlingskinder
aus
Vietnam
und
Kambodscha
zuständig
war,
berichtete
über
die
Unterbringung
in
Pflegefamilien
und
Wohngruppen.
150
jungen
Menschen
haben
sie
damals
ein
neues
Zuhause
geben
können.
Am
15.
Februar
wird
die
Vortragsreihe
mit
dem
Themenschwerpunkt
„
Boat
People
–
Ankunft,
Aufnahme
und
Integration″
fortgesetzt.
Bildtexte:
Ein
Flüchtlingsboot
kentert
in
den
1980er-
Jahren
im
Chinesischen
Meer
beim
Anlegen
an
das
Rettungsschiff
„
Cap
Anamur″.
Alle
Flüchtlinge
können
gerettet
werden.
Sprachen
über
die
dramatischen
Fluchterfahrungen
der
„
Boat
People″:
Moderator
Lennart
Lammers,
Klaus
Müller-
Reimann,
Werner
Stahl,
Hoang
Quang
Tran,
Duyen
Pham-
Nguyen
und
Moderatorin
Catharina
Zitzewitz
(von
links)
.
Fotos:
picture-
alliance/
dpa,
Egmont
Seiler
Autor:
Regine Hoffmeister