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1
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1.
Erscheinungsdatum:
09.04.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Ein Hotel für die Arbeiterschaft
Zwischenüberschrift:
Das Gewerkschaftshaus am Kollegienwall wurde von den Nazis gestürmt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Jedes
Jahr
am
1.
Mai
bleibt
der
Demonstrationszug
des
DGB
kurz
am
Kollegienwall
stehen,
um
an
den
Überfall
der
Nazis
auf
das
alte
Gewerkschaftshaus
zu
erinnern.
An
das
Gebäude
von
damals
erinnert
nur
noch
eine
Messingtafel.
Auf
dem
Grundstück
stehen
heute
zwei
Nachkriegsbauten
mit
Wohnungen,
Büros
und
einem
Friseurgeschäft.
Der
repräsentative
Gründerzeitbau
am
Kollegienwall
14
war
bis
Anfang
der
20er
Jahre
als
Hotel
„
Osnabrücker
Hof″
bekannt.
1923
kauften
die
Gewerkschaften
das
stattliche
Gebäude
und
bauten
es
1928
um.
Osnabrück
war
damals
schon
eine
Industriestadt,
mit
einem
Stahlwerk
und
mehreren
Großbetrieben
in
der
Metallverarbeitung.
„
Die
örtliche
Arbeiterschaft
war
gut
organisiert″,
schreibt
Reinhard
Jacobs
in
seinem
Aufsatz
„
Terror
unterm
Hakenkreuz″.
Die
mitgliederstärksten
Gewerkschaften
waren
die
Verbände
der
Holzarbeiter,
Eisenbahner,
Textilarbeiter,
Metallarbeiter,
Fabrikarbeiter
und
der
Baugewerksbund.
Im
geräumigen
Gewerkschaftshaus
am
Kollegienwall
hatte
auch
die
Osnabrücker
SPD
ihr
Büro.
Als
Hitler
am
30.
Januar
1933
Reichskanzler
wurde,
reagierten
die
Gewerkschaften
und
die
SPD
gemeinsam
mit
der
KPD
und
anderen
Organisationen
aus
dem
linken
Spektrum
mit
Protestdemonstrationen,
um
vor
der
drohenden
Diktatur
zu
warnen.
Schon
deshalb
war
den
Nationalsozialisten
in
Osnabrück
das
Treiben
im
Gewerkschaftshaus
am
Kollegienwall
ein
Dorn
im
Auge.
Sie
schüchterten
ihre
politischen
Gegner
mit
blankem
Terror
ein.
Am
11.
März
1933,
einem
Samstag,
stürmte
die
SS
das
Gewerkschaftshaus.
Es
fielen
Schüsse,
die
Büros
wurden
geplündert.
Schreibmaschinen
und
Dokumente
landeten
auf
der
Straße.
Auf
dem
Dach
hissten
die
Nazis
eine
Hakenkreuzflagge.
Mit
der
Erstürmung
des
Gewerkschaftshauses
wurde
in
Osnabrück
vorweggenommen,
was
im
übrigen
Reich
erst
am
2.
Mai
1933
geschah
–
die
Ausschaltung
bzw.
Gleichschaltung
der
Gewerkschaften.
Nach
Zeitungsberichten
wurden
bei
der
Aktion
im
März
16
Gewerkschafter
und
Sozialdemokraten
in
„
Schutzhaft″
genommen.
Die
Gestapo
folterte
und
verhörte
sie
im
Keller
des
Schlosses,
schickte
sie
dann
ins
Arbeitserziehungslager
Ohrbeck
und
ins
Konzentrationslager
Neuengamme.
Mehrere
Gewerkschafter
überlebten
den
NS-
Terror
nicht.
Das
Gewerkschaftshaus
wurde
Sitz
der
Nationalsozialistischen
Betriebszellenorganisation
(NSBO)
,
der
Arbeiterorganisation
der
NSDAP.
Im
Krieg
zerstörte
eine
Fliegerbombe
das
Gebäude.
Beim
Wiederaufbau
wurde
das
Grundstück
geteilt.
So
entstanden
zwei
Wohn-
und
Geschäftshäuser,
Kollegienwall
Nr.
14
und
Nr.
14a.
Bildtexte:
Ein
stattliches
Gebäude:
das
Gewerkschaftshaus
am
Kollegienwall,
vermutlich
um
1930.
Die
Postkarte
aus
der
Sammlung
von
Dieter
Mehring
aus
Moers.
Sachliche
Nachkriegsarchitektur
beherrscht
heute
das
Bild:
An
der
Stelle
des
zerstören
Gewerkschaftshauses
sind
zwei
Wohn-
und
Geschäftsgebäude
errichtet
worden.
Foto:
Jörg
Martens
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert