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1.
Erscheinungsdatum:
24.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Handel ist Wandel
Zwischenüberschrift:
Osnabrücks älteste Buchhandlung Rackhorst im Laufe ihrer langen Geschichte
Artikel:
Originaltext:
Der
inhabergeführte
Buchhandel
hat
einen
schweren
Stand,
seitdem
sich
der
Online-
Versand
wachsende
Marktanteile
schnappt.
Doch
auch
schon
vorher
war
viel
Bewegung
in
der
Osnabrücker
Buchhandels-
Landschaft.
Das
historische
Foto
zeigt
die
älteste
Buchhandlung
der
Stadt,
die
Rackhorst′sche
an
der
Großen
Straße,
im
Jahr
1904
oder
1905.
Osnabrück.
Zum
Zeitpunkt
der
Aufnahme
bestand
die
Traditionsbuchhandlung
schon
76
Jahre.
1828
kam
der
aus
Rethem/
Aller
stammende
Johann
Friedrich
Rackhorst
(1801–1869)
nach
Osnabrück.
Da
er
gelernter
Buchhändler
war
und
über
gute
Zeugnisse
verfügte,
hatte
der
Magistrat
keinen
Grund,
ihm
die
Niederlassung
zu
verwehren.
Als
er
am
Nikolaiort
3
sein
Geschäft
eröffnete,
war
er
sozusagen
der
erste
Profi-
Buchhändler.
Denn
zuvor
hielten
die
Buchbinder
den
Verkauf
von
Verlagsprodukten
in
ihren
Händen.
Rackhorsts
Start-
up
war
Erfolg
beschieden.
Schon
bald
konnte
er
sich
durch
Umzug
in
das
Haus
Große
Straße
23
verbessern.
1860
trat
mit
Sohn
Justus
die
zweite
Generation
ins
Geschäft
ein,
nicht
ohne
dass
ihn
die
Buchhändler
Meinders
(seit
1843
in
Osnabrück)
und
Richard
im
Auftrage
des
Magistrats
zuvor
auf
Eignung
geprüft
hatten.
Eine
Abteilung
für
Kunst
und
Musikalien
bereicherte
bald
den
Geschäftsumfang,
ferner
die
Eröffnung
von
Filialen
im
Hauptbahnhof
und
in
Quakenbrück.
Ein
schweres
Nervenleiden
beendete
Justus
Rackhorsts
Schaffenskraft.
1887
übergab
er
die
Geschäfte
seinem
langjährigen
Mitarbeiter
Robert
Vaegler,
der
kurz
darauf
seine
Tochter
Auguste
Rackhorst
ehelichte.
Unter
Vaegler
nahm
auch
der
Verlag
weiterhin
eine
gute
Entwicklung.
Rund
60
Bücher
listet
das
Verlagsverzeichnis
auf,
wobei
pädagogische
Werke
zunächst
einen
Schwerpunkt
bildeten.
Bereits
1834
erschien
die
„
Beschreibung
der
Bürgerschule
in
Osnabrück″.
Es
folgten
Lese-
und
Rechenbücher
für
Volksschulen
und
eine
lateinische
Grammatik
sowie
ein
Geografielehrbuch
für
höhere
Schulen.
Lyras
plattdeutsche
Briefe,
Erzählungen
und
Gedichte
brachte
Rackhorst
1856
heraus
und
zwei
Jahre
später
die
„
Gedanken
über
den
Religionsunterricht″
des
über
die
Grenzen
Osnabrücks
hinaus
geschätzten
Oberschulinspektors
Heinrich
Schüren.
Werke
zur
Pflanzenkunde,
zur
Heimatgeschichte,
über
den
Taubstummenunterricht,
Stüves
„
Schulgesangbuch″
in
zahlreichen
Auflagen
und
eine
große
Anzahl
amtlicher
topografischer
Karten
rundeten
das
Programm
ab.
Auch
an
einem
Periodikum
versuchte
sich
Rackhorst:
1831
erschienen
die
„
Neuen
Beiträge
zum
Nutzen
und
Vergnügen″,
hatten
aber
keinen
großen
Erfolg
und
wurden
bald
wieder
eingestellt.
1906
leitete
der
Architekt
und
Baumeister
Robert
Thor,
der
sich
später
als
„
Projektentwickler″
auch
beim
Durchbruch
des
Jürgensorts
zur
Großen
Straße
hervortat,
die
Verbreiterung
des
westlichen
Endes
der
Georgstraße
in
die
Wege.
Die
Hasebrücke
im
Zuge
der
Georgstraße
war
zuvor
nur
ein
schmaler
Steg
und
die
weitere
Verbindung
zur
Großen
Straße
nur
eine
enge
Gasse
gewesen.
Hier
auf
dem
historischen
Foto
ist
ihr
Austritt
auf
die
Große
Straße
hinter
dem
Drogerie-
Schild
am
linken
Bildrand
zu
erkennen.
Das
alte
Rackhorst′sche
Haus
mit
seiner
klassizistischen
Fassade
und
dem
kuriosen
Dachaufbau
musste
den
neuen
Zeiten
in
Gestalt
des
„
Durchbruchs
der
Georgstraße″
weichen.
Noch
läuft
der
Verkauf,
wie
man
angesichts
der
mit
Kunstdrucken
angefüllten
Schaufenster
vermuten
darf,
während
im
Nachbarhaus
zur
Rechten
(Optiker
Häberlin)
bereits
der
Ausbau
der
Fenster
begonnen
hat.
Denn
auch
dieses
Haus
(Nummer
22)
wurde
abgerissen,
um
einem
schöneren
und
größeren
Neubau
Platz
zu
machen.
In
dieses
neue
Eckhaus
zog
sogleich
wieder
die
Rackhorst′sche
Buchhandlung
ein.
1906
gab
es
in
Osnabrück
mit
seinen
damals
60
000
Einwohnern
zwölf
Buchhandlungen,
22
Buchbindereien
und
zehn
Buchdruckereien.
Rackhorst
behauptete
sich
auch
nach
dem
Tod
des
langjährigen
Inhabers
Robert
Vaegler
im
März
1943.
Witwe
Auguste
Vaegler
legte
im
Februar
1946
die
Geschäfte
in
die
Hände
ihrer
Großnichte
Hildegard
Wulf,
die
mit
ihrem
Mann
Hellmut
zielstrebig
den
Wiederaufbau
des
kriegszerstörten
Hauses
Große
Straße
22
betrieb.
Nach
behelfsmäßigen
Zwischenstationen
konnte
man
im
September
1950
den
Neubau
an
alter
Stelle
beziehen.
In
den
folgenden
Jahrzehnten
geriet
der
Osnabrücker
Buchhandel
erheblich
in
Bewegung.
Die
Buchhandlung
Franz
Wunsch,
die
zuvor
schon
die
ebenfalls
traditionsreiche
Buchhandlung
P.
Hoppenrath
in
der
Krahnstraße
24
übernommen
hatte,
übernahm
um
1970
auch
Rackhorst.
Wunsch-
Inhaberin
Inge
Rabe
gab
nach
wenigen
Jahren
den
alten
Standort
Große
Straße
22
auf
und
konzentrierte
ihr
Geschäft
in
der
Krahnstraße
36/
37
(heute
Eingang
Theaterpassage)
.
Um
die
Mitte
der
1980er-
Jahre
kam
es
zu
einem
weiteren
Einschnitt:
Inge
Rabe
zog
sich
zurück
und
verkaufte
die
Firma
„
Franz
Wunsch
und
Rackhorst′sche
Buchhandlung
OHG″
an
einen
Konkurrenten,
die
Buchhandlung
Wenner.
Wenner
übernahm
die
Warenbestände
und
die
laufenden
Abo-
Lieferverträge
etwa
über
Fachzeitschriften
und
Gesetzes-
Nachträge,
die
zu
der
Zeit
noch
eine
gewisse
Rolle
spielten.
Rackhorst
lebt
noch
immer,
wenn
auch
derzeit
nur
als
bei
Wenner
geparkter
Firmenmantel.
„
Man
kann
ja
nie
wissen,
wozu
der
noch
einmal
gut
ist″,
meinte
Mitinhaber
Guido
Wenner
dazu.
Bildtexte:
Das
Haus
Große
Straße
23
(Mitte)
war
Sitz
der
Rackhorst′schen
Buchhandlung,
bis
es
1905
der
verbreiterten
Einmündung
der
Georgstraße
weichen
musste.
Zuvor
war
die
Georgstraße
nur
eine
schmale
Gasse,
die
links
hinter
dem
Drogerie-
Schild
einmündete.
Das
neue
Eckhaus
Große
Straße
22
(heute
Bijou
Brigitte
und
Yves
Rocher)
beherbergte
bis
Anfang
der
1970er-
Jahre
die
Buchhandlung
Rackhorst.
Fotos:
Archiv
Museum
Industriekultur/
Rudolf
Lichtenberg,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks