User Online: 6 |
Timeout: 09:25Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
24.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kein Maidorf auf der Maiwoche: Stadt Osnabrück versagt Genehmigung
Warum ist das Maidorf nicht sicher genug?
Zwischenüberschrift:
Nach 14 Jahren droht das Aus – Betreiber Heede „sehr, sehr enttäuscht″
Artikel:
Originaltext:
Aus
Sicherheitsgründen
lässt
die
Baubehörde
der
Stadt
Osnabrück
in
diesem
Jahr
kein
Maidorf
auf
der
Maiwoche
zu.
Stadtbaurat
Frank
Otte
äußerte
am
Dienstag
sein
Bedauern
über
diese
Entscheidung,
doch
könne
er
den
Aufbau
nicht
mehr
ruhigen
Gewissens
genehmigen.
Es
fehle
die
Sicherheitsbestätigung
durch
den
Tüv.
In
der
Vergangenheit
habe
die
Stadt
„
mit
Bauchschmerzen″
zugestimmt.
Nun
sei
der
Punkt
erreicht,
für
2019
nach
einer
genehmigungsfähigen
Lösung
zu
suchen.
Damit
geht
dem
größten
Straßenfest
der
Region
der
wichtigste
Anziehungspunkt
verloren.
Das
Maidorf
ist
ein
Eigenbau,
der
den
besonderen
Bedingungen
auf
dem
engen
Innenhof
neben
dem
Rathaus
optimal
angepasst
ist.
Betreiber
Frederik
Heede
äußerte
sich
„
sehr,
sehr
enttäuscht″.
Foto:
Stasa-
Foto
Waren
Zigtausende
Maidorf-
Besucher
in
den
vergangenen
Jahren
in
Gefahr,
als
sie
fröhlich
feierten?
Nein,
sagt
Osnabrücks
Stadtbaurat
Frank
Otte.
Trotzdem
sieht
er
sich
veranlasst,
aus
Sicherheitsgründen
die
Genehmigung
zu
versagen.
Was
steckt
dahinter?
Osnabrück.
Maiwoche
ohne
Maidorf:
Das
ist
ein
tiefer
Einschnitt.
Damit
verliert
das
größte
Straßenfest
in
Nordwestdeutschland
nach
14
Jahren
einen
seiner
wichtigsten
Treffpunkte.
Betreiber
Frederik
Heede
hat
zwar
noch
„
ein
Fünkchen
Hoffnung″,
wie
er
am
Dienstag
während
einer
Pressekonferenz
sagte.
Aber
dieses
Fünkchen
dürfte
spätestens
Ende
März
verglühen.
Wenn
der
Tüv
bis
dahin
nicht
seinen
Stempel
auf
die
Bauunterlagen
drückt,
ist
das
Maidorf
in
diesem
Jahr
nicht
mehr
zu
retten.
„
Wir
nehmen
uns
die
Zeit,
um
für
2019
ein
tragfähiges
Konzept
umzusetzen″,
sagte
Stadtbaurat
Frank
Otte.
In
diesem
Jahr
wird
es
anstelle
des
Maidorfes
wahrscheinlich
einen
Food-
Court
auf
dem
Platz
des
Westfälischen
Friedens
geben.
Aber
keine
Bühne,
kein
Zeltdach,
keine
Theken
–
wie
es
das
Maidorf
von
Alando-
Inhaber
Heede
geboten
hat.
Das
Maidorf
habe
immer
mehr
Besucher
angezogen.
Von
Jahr
zu
Jahr
habe
Betreiber
Heede
in
Absprache
mit
der
Stadt
die
Sicherheitsvorkehrungen
verbessert.
Der
Brandschutz,
die
Fluchtwege,
die
Windlasten
–
Stück
für
Stück
sei
das
Maidorf
optimiert
worden.
Nach
dem
Loveparade-
Unglück
in
Duisburg
führte
Heede
verschärfte
Einlasskontrollen
ein,
um
eine
Überfüllung
des
Maidorfes
zu
verhindern.
Erstmals
durften
zeitgleich
nur
1400
Gäste
ins
Dorf,
zusätzlich
zu
den
308
VIP-
Gästen
mit
reservierten
Sitzplätzen.
Früher
gab
es
diese
Einlasssteuerung
nicht.
Die
Folge:
Das
Maidorf
platzte
aus
allen
Nähten.
Im
Schnitt
hatte
das
Maidorf
im
Innenhof
der
Stadtbibliothek
während
einer
Maiwoche
zwischen
70
000
und
80
000
Besucher.
Eigenbau
mit
Eigenarten
Das
Maidorf
ist
kein
Standard-
Festzelt,
sondern
ein
Eigenbau,
der
den
besonderen
Bedingungen
auf
dem
engen
Platz
mit
dem
Brunnen
in
der
Mitte
angepasst
ist.
Rechtlich
gehört
das
Maidorf
in
die
Kategorie
der
„
Fliegenden
Bauten″
wie
Fahrgeschäfte
oder
Karussells.
Für
sie
gelten
nach
der
Landesbauordnung
besondere
rechtliche,
statische
und
konstruktive
Vorschriften.
Bevor
sie
das
erste
Mal
aufgestellt
werden,
ist
ein
Prüf-
oder
Baubuch
zu
erstellen,
in
dem
alle
Auflagen
und
jedes
Baudetail
registriert
sind.
Beim
Maidorf
liegen
für
die
einzelnen
Baugruppen
wie
Zeltdach,
Leinwand,
Boden
und
Balkon
solche
Baubücher
vor.
Was
bisher
fehlt,
ist
die
Zusammenfassung
in
einem
Baubuch
für
das
gesamte
Maidorf
und
die
Unterschrift
der
zuständigen
Baubehörde.
Das
ist
die
Stadt
in
Person
des
Stadtbaurates.
Frank
Otte
ist
zur
Unterschrift
bereit,
wenn
zuvor
der
Tüv
seinen
Segen
gibt.
Das
Tüv-
Siegel
fehlt
bisher.
Der
Grund,
so
Heede:
„
Es
gibt
beim
Tüv
Norddeutschland
nur
einen
einzigen
Mitarbeiter,
der
für
,
Fliegende
Bauten′
zuständig
ist.″
Das
sei
angesichts
der
Komplexität
der
Aufgabe
einfach
zu
wenig.
Heede
ließ
während
der
Pressekonferenz
ein
Sicherheitsproblem
durchblicken:
Die
Traversen
aus
Aluminium
halten
im
Brandfall
nicht,
wie
von
der
Stadt
gefordert,
mindestens
90
Minuten
einer
großen
Hitze
stand.
Das
Maidorf
selbst
könne
binnen
vier
Minuten
evakuiert
werden,
so
Heede.
Die
Berufsfeuerwehr
habe
das
Maidorf
jedes
Mal
sehr
genau
geprüft
und
täglich
zwei
Mann
zur
Aufsicht
abgestellt.
Der
Stadtbaurat
bemühte
sich
in
der
Pressekonferenz,
Befürchtungen
zu
zerstreuen,
das
Maidorf
könnte
in
den
vergangenen
Jahren
nicht
sicher
gewesen
sein.
Er
räumte
ein,
dass
er
die
Genehmigung
in
den
Vorjahren
„
mit
Bauchschmerzen″
erteilt
habe.
Dennoch:
„
Die
Sicherheit
war
gewährleistet″,
versicherte
Otte.
Aber
die
wachsende
Sensibilität
in
der
Öffentlichkeit
habe
ihn
veranlasst,
in
diesem
Jahr
die
Genehmigung
zu
versagen.
Er
äußerte
die
Hoffnung,
dass
2019
ein
neues
Maidorf
entsteht,
„
das
den
Besuchern
und
dem
Betreibern
Spaß
macht
und
das
uns
alle
ruhig
schlafen
lässt″.
Frederik
Heede
äußerte
sich
„
sehr,
sehr
enttäuscht″
über
die
Entwicklung:
„
Das
ist
unser
Baby,
wir
haben
das
Maidorf
über
14
Jahre
zum
Erfolg
geführt
und
zu
einem
wichtigen
Teil
der
Maiwoche
gemacht.
Das
ist
einfach
nur
schade.″
Als
Alternative
zieht
die
Stadt
ein
Maidorf
auf
dem
Ledenhof
in
Betracht.
Am
Wochenende
werde
ein
Interessenbekundungsverfahren
in
Gang
gesetzt,
sagte
Sandra
Solf,
Leiterin
des
Fachbereichs
Bürger
und
Ordnung.
Veranstalter
können
sich
bei
der
Stadt
mit
einem
Konzept
für
den
Ledenhof
bewerben.
Für
Frederik
Heede
kommt
das
nicht
infrage.
Der
Platz
liege
zu
weit
abseits.
Außerdem
wäre
eine
Art
Maidorf
auf
dem
Ledenhof
in
so
kurzer
Zeit
nicht
umsetzbar.
Die
Maiwoche
beginnt
an
Christi
Himmelfahrt
(10.
Mai)
und
endet
Pfingstmontag
(21.
Mai)
.
Was
wird
aus
der
Maiwoche?
Reden
Sie
mit:
noz.de/
lokales
Bildtext:
Das
Maidorf,
der
Treffpunkt
auf
der
Maiwoche.
Betreiber
Frederik
Heede
holte
2012
erstmals
Volksmusiker
auf
die
Maiwochenbühne.
Archivfoto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Mit
Risiken
Wir
wollen
es
doch
so.
Wir
wollen
allüberall
höchste
Sicherheit.
Wir
wollen
kein
Risiko.
Und
wir
wollen,
falls
doch
mal
etwas
schiefgehen
sollte,
die
Verantwortlichen
zur
Rechenschaft
ziehen
können.
Da
ist
es
überhaupt
nicht
verwunderlich,
dass
der
Stadtbaurat
und
vor
allem
seine
Mitarbeiter
eine
Unterschrift
verweigern,
die
sie
im
schlimmsten
aller
Fälle
ins
Gefängnis
bringen
kann.
Die
Loveparade
in
Duisburg
ist
allen
Behördenmitarbeitern
eine
Warnung.
Das
heißt
für
das
Maidorf
und
die
Maiwoche
nichts
Gutes.
Es
droht
diesem
großartigem
Unikat
das
endgültige
Aus.
Zwar
schwört
der
Betreiber
Stein
und
Bein,
dass
der
Tanz
im
Maidorf
nicht
riskanter
ist
als
der
Besuch
einer
Kneipe.
Aber
wird
sich
in
unserer
sicherheitsvernarrten
Welt
jemals
ein
Behördenmensch
finden,
der
das
mit
seiner
Unterschrift
bestätigt
und
damit
Verantwortung
auf
sich
nimmt?
Eine
Verantwortung
übrigens,
die
der
Betreiber
seit
14
Jahren
zu
tragen
bereit
ist.
Das
Leben
ist
mit
Risiken
verbunden,
und
jeder
möge
seine
Risikobereitschaft
selbst
einteilen.
Heften
wir
doch
ein
Schild
ans
Maidorf:
Betreten
auf
eigene
Gefahr.
Autor:
Wilfried Hinrichs