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1.
Erscheinungsdatum:
23.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Früher sagte man „Staublunge″
Zwischenüberschrift:
Selbsthilfegruppe bei chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen macht Betroffenen Mut
Artikel:
Originaltext:
Circa
jeder
zehnte
Bundesbürger
ist
von
chronisch
obstruktiven
Atemwegserkrankungen
(COPD)
betroffen.
Es
handelt
sich
um
eine
Gruppe
von
bislang
nicht
heilbaren
Lungenerkrankungen,
bei
denen
aufgrund
chronischer
Verengung
der
Atemwege
die
Atmungsfähigkeit
des
Patienten
zunehmend
eingeschränkt
ist.
Osnabrück.
In
Osnabrück
haben
Betroffene
im
Oktober
2012
eine
Selbsthilfegruppe
für
Erkrankte
und
Angehörige
gegründet.
Beate
Rother,
unterstützt
von
ihrem
Ehemann
Heinz-
Wilhelm
Rosien,
und
Clemens
Adam
wollen
mit
ihrem
Wissen
anderen
Patienten
Mut
machen,
sich
nach
der
Diagnose
„
nicht
hängen
zu
lassen″
und
vor
allem
aktiv
zu
bleiben.
Körperliche
Bewegung,
Rauchstopp
und
medikamentöse
Versorgung
können,
das
ist
ihre
Erfahrung,
viel
zu
einer
Verbesserung
der
Lebensqualität
beitragen.
„
Und
selbst
mit
einer
Langzeit-
Sauerstofftherapie
muss
man
nicht
zu
Hause
rumsitzen,
man
kann
damit
auch
gut
verreisen″,
unterstreicht
Beate
Rother,
die
erst
jüngst
einen
Urlaub
in
Cuxhaven
genossen
hat.
Häufig
entsteht
eine
COPD
durch
äußere
Einwirkung
von
Partikeln
und
Toxinen
–
wie
Rauchen,
Feinstaub,
Asbest
oder
Abgase.
Zwar
kann
es
auch
eine
genetisch
bedingte
Veranlagung
zu
COPD
geben,
etwa
ein
Drittel
der
Erkrankten
war
lebenslang
Nichtraucher,
aber
viele
der
Erkrankten
wissen
heute,
dass
sie
ihren
Lungen,
oft
unwissentlich
und
über
Jahrzehnte,
zu
viel
zugemutet
haben.
„
Ich
habe
mit
17
Jahren
zu
rauchen
begonnen″,
berichtet
die
zierliche
67-
Jährige.
„
Leider
haben
mein
Vater
und
mein
Onkel,
die
auch
an
COPD
erkrankten,
nicht
laut
genug
gesagt,
dass
man
besser
nicht
rauchen
sollte.″
Durch
ständige
Reizung
werden
die
zarten
Flimmerhärchen
zerstört,
die
eigentlich
für
die
Befeuchtung
und
Reinigung
der
Atemwegsschleimhaut
sorgen,
und
es
kommt
zu
Entzündungen
und
Verdickungen,
die
Atemwege
werden
enger.
Erstes
Anzeichen
einer
COPD-
Erkrankung
ist
chronischer
Husten,
im
weiteren
Verlauf
stellen
sich
durch
Schleimüberproduktion
Auswurf
und
Atemnot
ein.
Clemens
Adam,
68,
war
ebenfalls
lange
Raucher
und
hatte
als
Kfz-
Mechaniker
viel
mit
Asbest
auf
Bremsbelägen
zu
tun.
„
Wir
haben
den
Staub
einfach
mit
Pressluft
weggepustet,
und
der
schwebte
dann
in
der
Werkstatt″,
kann
er
sich
über
seine
frühere
Unkenntnis
und
Leichtfertigkeit
nur
wundern.
Zudem
besaß
er
eine
Voliere
mit
30
Wellensittichen
–
die
feinsten
Federn
stehen
ebenfalls
im
Verdacht,
sich
auf
die
Atemwege
zu
legen.
Mit
60
Jahren
ging
er
frühzeitig
in
Rente.
Viele
COPD-
Patienten
leiden
zudem
an
einem
Lungenemphysem.
Dabei
lässt
die
Elastizität
des
Lungengewebes
nach,
die
Lungenbläschen
„
leiern
aus″
und
gehen
schließlich
zugrunde.
Damit
wird
die
Sauerstoffversorgung
ineffizienter.
Der
Patient
fühlt
sich
müde
und
empfindet
alltägliche
Bewegungen
wie
Treppensteigen
als
große
Anstrengung.
Wenn
die
Krankheit
fortschreitet,
kommt
es
durchgehend
zu
Atemnot.
Gefürchtet
sind
Exazerbationen
–
plötzliche
Verschlechterung
der
täglichen
Symptome
und
des
Allgemeinzustands,
oft
durch
eine
Infektion.
„
Händeschütteln
kann
für
uns
in
der
Grippezeit
schon
echt
gefährlich
sein″,
weist
Rother
auf
das
erhöhte
Risiko
einer
Infektion
hin.
Mehrere
Therapien
Die
meisten
Erkrankungen
werden
bei
über
50-
Jährigen
diagnostiziert.
Verschiedene
Lungenfunktionstests
sowie
bildgebende
Verfahren
vermitteln
Klarheit
über
das
Erkrankungsstadium
und
eine
angemessene
Behandlung.
Es
gibt
eine
ganze
Reihe
von
Möglichkeiten,
die
Folgen
der
Erkrankung
durch
Therapien
zu
mildern
und
das
Atmen
zu
erleichtern.
Allerdings
kommen
häufig
Begleiterkrankungen
aus
dem
Herz-
Kreislauf-
Bereich
oder
Lungenkrebs
aufgrund
von
Rauchen
sowie
Depressionen
hinzu.
Seit
2017
gibt
es
in
Osnabrück
eine
Lungen-
Fachabteilung
am
Klinikum.
Bis
dahin
mussten
Erkrankte
sich
an
die
Lungenchirurgie
in
Ostercappeln
oder
das
Ibbenbürener
Krankenhaus
wenden,
wollten
sie
nicht
in
die
COPD-
Zentren
ins
Ruhrgebiet
fahren.
Dort,
inmitten
von
Bergbau
und
Schwerindustrie,
ist
die
„
Staublunge″,
wie
man
früher
sagte,
zuerst
und
schon
seit
Langem
von
Spezialisten
diagnostiziert
und
behandelt
worden.
In
Hattingen
befindet
sich
auch
die
Zentrale
des
COPD
Deutschland,
zu
dessen
67
SHGs
sich
die
Osnabrücker
Gruppe
zählt.
Einmal
jährlich
findet
dort
ein
Symposium
zu
Themen
rund
um
die
COPD
statt.
Wer
sich
vor
Ort
informieren
möchte,
ist
in
der
Osnabrücker
SHG
herzlich
willkommen:
„
Wir
bieten
ebenfalls
Vorträge
an,
kürzlich
zum
Beispiel
über
die
Langzeit-
Sauerstoffversorgung,
wir
verteilen
kostenlos
Informationsmaterial,
beraten
über
geeignete
Hilfsmittel
und
sind
bereit,
über
unsere
persönlichen
Erfahrungen
zu
sprechen″,
versichern
Rother
und
Adam.
Als
länger
Erkrankte
kennen
sich
beide
mit
der
Sauerstoffversorgung
aus.
Sie
haben
zu
Hause
ein
großes
Reservoir
mit
Flüssigsauerstoff,
das
regelmäßig
vom
Versorger
nachgefüllt
wird.
Über
einen
flexiblen
Schlauch
und
eine
Nasenbrille
gelangt
der
Sauerstoff,
der
bei
Umgebungstemperatur
gasförmig
wird,
in
die
Atemwege.
Als
deutliche
Erleichterung
empfinden
es
die
Betroffenen,
dass
man
seit
einiger
Zeit
auch
Sauerstoff
für
unterwegs
mitführen
kann.
In
einem
Rucksack
hat
Clemens
Adam
sein
mobiles
Sauerstoffgerät
dabei,
das
ihm
Ausflüge
in
die
Stadt
oder
die
Umgebung
erlaubt.
Selbst
Radfahren
ist
für
ihn
kein
Problem.
„
Ich
kann
nicht
lange
still
sitzen,
bin
gern
in
Bewegung″,
freut
sich
Adam
über
die
hinzugewonnene
Lebensqualität.
„
Meine
Angehörigen
wollten
mich
anfangs
ständig
schonen,
aber
das
ist
nichts
für
mich″,
erklärt
der
68-
Jährige.
Er
nimmt
regelmäßig
an
pneumologischem
Training
und
Lungensport
teil,
Aktivitäten,
die
zu
einer
Erhaltung
und
Steigerung
der
körperlichen
Leistungsfähigkeit
beitragen.
Auch
Beate
Rother,
inzwischen
zu
100
Prozent
schwerbehindert
und
im
Alltag,
beim
Autofahren
ebenso
wie
beim
Anziehen,
auf
die
Hilfe
ihres
Partners
angewiesen,
schätzt
die
durch
mobile
Sauerstoffversorgung
wiedergewonnene
Erweiterung
ihres
Lebensradius:
„
Die
Krankenkassen
bezahlen
eine
dreiwöchige
Sauerstoffversorgung
an
einem
anderen
Ort.″
Für
Angehörige
ist
der
Austausch
mit
anderen
Betroffenen
und
Angehörigen
ebenfalls
von
Vorteil:
„
Man
bekommt
ein
vertieftes
Verständnis
für
die
Erkrankung
und
lernt
zum
Beispiel,
wie
man
bei
einer
Panikattacke
des
Erkrankten
aufgrund
von
Atemnot
ruhig
bleibt
und
hilfreich
agiert″,
erläutert
Heinz-
Wilhelm
Rosien.
Die
SHG
COPD
trifft
sich
jeden
4.
Dienstag
eines
Monats
im
Haus
der
Gesundheit,
Hakenstraße
6,
ab
18
Uhr,
also
heute,
am
23.
Januar.
Am
27.
Februar
wird
es
einen
Fachvortrag
von
Dr.
Hagen
Vorwerk
zum
Thema
„
Schlafapnoe
in
Verbindung
mit
COPD″
geben.
Interessenten
sind
stets
willkommen.
Eine
telefonische
Kontaktaufnahme
ist
unter
05
41/
1
71
63
möglich.
Weitere
Folgen
der
Serie
„
Selbsthilfegruppen″
finden
Sie
auf
www.noz.de.
Bildtext:
Laden
zum
Erfahrungsaustausch
in
der
Selbsthilfegruppe
COPD
ein
(von
links)
:
Clemens
Adam,
Heinz-
Wilhelm
Rosien
und
Beate
Rother.
Foto:
Petra
Pieper
Autor:
Petra Pieper