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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
In der Wäldern lauern gefährliche Hänger
Zwischenüberschrift:
Die Bilanz nach Sturm Friederike: Ausgefallene Beerdigungen und liegen gebliebener Müll
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Von 143 Sturm-Einsätzen am Donnerstag berichtet die Polizei Osnabrück. Am Tag nach Sturm Friederike haben die Aufräumarbeiten begonnen.

Osnabrück. Die Wälder in der Region Osnabrück hatte das Sturmtief Friederike im Griff. Johannes Meyer zum Alten Borgloh, erster Vorsitzender der Waldschutzgenossenschaft Osnabrück Süd, sagt, im Gesamten seien die Osnabrücker Wälder noch mit einem blauen Auge davongekommen″. Im Einzelfall seien die Schäden an den Bäumen zwar bemerkenswert bis groß″, flächendeckend sei es aber nicht so schlimm wie etwa beim Sturmtief Kyrill 2007 gewesen.

Dennoch habe das Sturmtief eine Menge Arbeit verursacht. Die Waldwege müssen wieder begehbar, die Wälder als solche sicher gemacht werden, da überall sogenannte Hänger lauern: Bäume, die umgekippt sind, sich aber mit anderen verfangen haben, de facto also noch stehen, aber jederzeit zu fallen drohen. Drei bis vier Wochen werde es dauern, die Folgen des Sturmtiefs zu beseitigen.

Wo große Lücken in den Wäldern entstanden sind, müsse Aufforstung betrieben werden. Es sei jedoch ein schlechter Zeitpunkt dafür, da man dies bis spätestens April vornehmen müsse. Viele Bäumen wurden durch den Sturm nicht abgeknickt, sondern entwurzelt. Dies führt Meyer zum Alten Borgloh darauf zurück, dass der Boden durch die starken Niederschläge der vergangenen Wochen sehr aufgeweicht sei und die Bäume dadurch umfielen.

Egal, ob Fichten, Lerchen, Buchen oder Eichen zahlreiche Baumarten sind durch den weichen Boden gefallen. Meyer zum Alten Borgloh rät dringend davon ab, derzeit die Wälder zu betreten. Auch die Stadt GMHütte bittet die Bürger deshalb, die Wälder sowie die Parkanlagen im Stadtgebiet nicht zu betreten, da nach wie vor Gefahren von abgebrochenen Ästen und Stämmen ausgehen können.

Dieser Warnung schließt sich Mathias Aßmann von den Niedersächsischen Landesforsten an. Ein striktes Verbot, die Wälder zu betreten, wie es in den Kreisen Herford, Minden-Lübbecke, Gütersloh und der Stadt Bielefeld bis zum 31. Januar ausgesprochen wurde, gibt es in Niedersachsen allerdings nicht.

Auch am Tag nach dem Sturmtief Friederike lief der Bahnverkehr in der Region eingeschränkt. Am Hauptbahnhof in Münster fiel der Großteil aller Züge aus, die Strecke zwischen Münster und Osnabrück wurde lange Zeit nicht befahren. Zudem fielen viele Fernverbindungen aus; so beispielsweise ICs, die von Osnabrück nach Hamburg, Berlin oder gen Süden nach Stuttgart fahren. Parallel begannen die Räumungsarbeiten an den beschädigten Strecken, zum Teil waren Bäume in Oberleitungen gestürzt.

In den Bezirken der Stadt Osnabrück, in denen die Abfuhr der Gelben Säcke am Donnerstag abgebrochen werden musste, wollte die Osnabrücker Abfallwirtschaftsgesellschaft (OAG) gestern sammeln so weit sie damit kam. Nicht abgeholte Säcke, so die Bitte der Entsorger, sollten heute wieder ins Haus geholt werden. Sie werden dann in 14 Tagen im normalen Turn mitgenommen.

Vor allem in der Iburger und der Meller Straße in Osnabrück seien viele Gelbe Säcke vom Sturm weggeblasen worden und geplatzt, so Katrin Hofmann vom Osnabrücker Servicebetrieb. In drei Kolonnen sammelten etwa zehn Mitarbeiter deshalb am Freitag den herumliegenden Plastikmüll ein. Die Straßenkehrmaschinen sind am Freitag routinemäßig unterwegs.

Einige Beerdigungen auf Osnabrücker Friedhöfen wurden am Donnerstag aus Sicherheitsgründen abgesagt. Wie Katrin Hofmann weiter berichtete, deckte Sturm Friederike das Dach der Kapelle des Friedhofes in der Dodesheide ab.

Die Pressestelle der Versicherung HUK Coburg teilt mit, dass die Zahl der gemeldeten Schäden, die durch das Sturmtief in Osnabrück und Umgebung entstanden sind, noch nicht vollständig erfasst werden kann. Diese werden noch im Laufe des Wochenendes und der kommenden Woche eingehen, erst dann sei eine Auswertung möglich. In den Schadensabteilungen türmt sich derweil die Arbeit, die Telefone klingeln permanent. Eigentlich werden die Regionen von separaten Teams betreut, doch im Falle des Sturmtiefs telefoniert die gesamte Republik mit″.

Bildergalerie von den Sturmschäden auf www.noz.de

Bildtexte:
Vorsicht, Wald! Drei bis vier Wochen dauert es, die Folgen des Sturms zu beseitigen.
Wie eine zurückgeschlagene Bettdecke: das Kupferdach auf der Friedhofskapelle Dodesheide.
Windschief: ein umgekippter Altkleider-Container lehnt sich in Haste an einen Baum.
Fotos:
Gert Westdörp, Jörn Martens
Autor:
Frederik Tebbe, Michael Schwager, Corinna Berghahn


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